Pädagogik (Fach) / Grundlagen von Entwicklung und Verhalten Modul 5 (Lektion)

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Bindung, Bindungsphasen, Hauptbindungsmuster, Sprachentwicklung, Resilienz, Selbsteinschätzung, Hochbegabung, Verhaltensauffälligkeiten

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  • Definition "Bindung" „ Bindung ist ein intensives, lang anhaltendes emotionales Band zu einer ganz bestimmten Person, die nicht austauschbar ist.“ (Becker-Stoll)
  • Welche Phasen durchlaufen Kinder beim Bindungsaufbau? (4) Phasen der Bindungsentwicklung nach Bowlby 1.       Phase: 0-3 Monate – ohne Unterscheidung der Person 2.       Phase: 3-6 Monate: auf eine oder mehrere besondere Personen 3.       Phase 6-9 Monate: definierte Bindung an eine Person Phase: 8-12 Monate – eine oder mehrere bekannte Personen 
  • Nenne die 4 Hauptbindungstypen! Hauptbindungsmuster ·         Sichere Bindung ·         Unsicher-vermeidende Bindung ·         Unsicher-ambivalente Bindung ·         Desorganisierte Bindung Auch unsichere Bindungen sind intensive Bindungen. Und selbst Kinder, die von ihren Eltern misshandelt werden, bauen eine tief greifende Bindung zu diesen auf.  
  • Welche Fähigkeiten muss man erlernen, wenn man Sprache lernt? Sprachentwicklung – Erstspracherwerb Definition: Kleinkinder erwerben eine (oder mehrere) Erstsprache(n) = Prozess Erwerb von folgenden Fähigkeiten:    Bildung grammatikalisch richtiger Sätze Verstehen sprachlicher Mitteilungen situationsgerechte Anwendung
  • Sprachentwicklung: Neugeborenes (3)  schreit = Training der Stimme  Überprüfung des Hörvermögens mit Hilfe von Screenings    Sprachverständnis nicht prüfbar
  • Sprachentwicklung: 6-8 Wochen 6 – 8 Wochen  Gurren - „gr-gr“        > Reaktion der Erwachsenen
  • Sprachentwicklung: bis 6 Monate bis 6 Monate 1.Lallphase - Lachen und Lautbildung  Gurgel und Sprudellaute (> Kehllaute),        Schmatz und Zischlaute Ø  von taktilen Reizen im Mund gesteuert  Vokallaute, erste Silben Ø  Laute in allen Artikulationszonen Ø  bei Kindern aller Nationen ähnliche Laute   bis dahin ist das Sprachverständnis nicht prüfbar
  • Sprachentwicklung: bis 10 Monate bis zum 10. Monat Beginn der 2. Lallphase  Bildung von Silbenketten: babababa Ø   vom Hören gesteuert  Beginnendes Sprachverständnis: Ø  Kind sucht Gegenstände bei Benennung ü  passiver Wortschatz ist viel größer als der aktiv Hörgeschädigte verstummen zu diesem Zeitpunkt!!!   ⇨ Empfehlung an die Eltern: Hörvermögen des Kindes ständig beobachten und gegebenenfalls umgehend einen Arzt aufsuchen
  • Sprachentwicklung: bis 12 Monate bis zum 12.Monat große Vielfalt an Lauten, Lallmonologe Silbenverdopplung „Papa“,„Mama“ ( >> Lippenlaute) erste Wörter : Kind sollte zwischen zwei und zehn Wörtern sprechen   >  soziale Wörter ( z. B. „Wau-wau“)  Sprachverständnis:  Kind kann schon kleine Aufforderungen verstehen v   Sprachlehrmechanismus: Kind lernt, indem Bezugspersonen einfache Wörter ständig wiederholen und vorsprechen Ø   einfache Sätze, übertriebene Intonationsstruktur, hoher Tonfall, lange Pausen an den Phrasengrenzen   Ø  Verstärkung durch Lob und Ermunterungen
  • Sprachentwicklung: bis 18 Monate bis zum 18.Monat - einzelne Wörter   - Bildung von Einwortsätzen   - gezielte Lautbildung : „m“, „n“, „b“, „p“, „t“, „d“   - neue Wörter werden von jetzt an sehr viel schneller gelernt ● Prüfverfahren: Einschätzung des Sprachentwicklungsstandes durch „Elfra1“ ● Sprachlehrmechanismus:    Verwendung einer „stützenden“ Sprache - prozesshafte Unterstützung –    am Kind orientiert mit ca. 2 Jahren ● ca. 50 - 200 Wörter - 1.Fragealter > Fragen mit Satzmelodie - Zwei- und Dreiwortsätze ( grammatikalisch noch nicht richtig ) - Hauptwörter, einfache Eigenschaftswörter und Adjektive - weitere Laute: „w“, „f“ - Benennung von Körperteilen ● Sprachverständnis: passiver Wortschatz ist dem aktiven Wortschatz weit voraus ● Prüfverfahren : „Elfra 2“ ● Sprachlehrmechanismus: - das Kind vermehrt durch Fragen zum Sprechen anregen Late Talkers - Später Beginn des Worterwerbs wenn mit 2 Jahren die 50- Wort-Grenze noch nicht erreicht ist:Ø beträchtliches Risiko einer dauerhafte Störung der Sprachentwicklung
  • Sprachentwicklung: mit ca. 2 Jahre mit ca. 2 Jahren ● ca. 50 - 200 Wörter - 1.Fragealter > Fragen mit Satzmelodie - Zwei- und Dreiwortsätze ( grammatikalisch noch nicht richtig ) - Hauptwörter, einfache Eigenschaftswörter und Adjektive - weitere Laute: „w“, „f“ - Benennung von Körperteilen ● Sprachverständnis: passiver Wortschatz ist dem aktiven Wortschatz weit voraus ● Prüfverfahren : „Elfra 2“ ● Sprachlehrmechanismus: - das Kind vermehrt durch Fragen zum Sprechen anregen Late Talkers - Später Beginn des Worterwerbs wenn mit 2 Jahren die 50- Wort-Grenze noch nicht erreicht ist:Ø beträchtliches Risiko einer dauerhafte Störung der Sprachentwicklung
  • Sprachentwicklung: 2,5 Jahre 2 ½ Jahre ● rapide Zunahme des Wortschatzes     - „k“, „g“, „r“   - kreative Wortneuschöpfungen ● Gebrauch der Ich-Form    - Zunahme der Mehrwortsätze      - Verben vorwiegend noch in der Infinitivform
  • Sprachentwicklung: Grammatik Grammatik Beginn der produktiven Grammatik mit etwa 18 Monaten, wenn Kinder erstmals Wortkombinationen bilden  kindliche Äußerungen sind regelhaft   strukturiert   Ø   Kind ist sich dessen jedoch nicht bewusst 
  • Was ist Resilienz? Resilienz   Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken, d.h. die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebenssituationen umzugehen. Resilienz meint damit den „Prozess, die Fähigkeit oder das Ergebnis erfolgreicher Adaptation angesichts herausfordernder oder bedrohender Umstände im Sinne psychischen Wohlbefindens und/oder effektiver Austauschbeziehungen mit der Umwelt“ (Masten, Best & Garmezy, 1990).
  • Welche Bedingungen schützen Kinder (Resilienz)? Schützende Bedingungen •   Ressourcen, die im Kind liegen (Freundlichkeit, Intelligenz, „Schönheit“) •   Soziale Ressourcen in der Familie (Mama, Papa,Opa, Oma, usw.) sind Vorbild dabei, schwierige Situationen zu bewältigen •   stabile emotionale Beziehung zu einer Person(Bindung) •   Das Kind hat bewältigt mit Erfolg Übergänge (Selbstwirksamkeit) Schützende bzw. risikomildernde Faktoren stehen in kumulativer Wechselwirkung
  • Nenne 4 Resilienzmodelle! Resilienzmodelle: Zusammenwirken von Risiko- und Schutzfaktoren •           Modell der Kompensation •           Modell der Herausforderung •           Schutzfaktoren-Modell   •           Modell der Kumulation
  • Mit welchen Maßnahmen kann man Resilienz fördern? Pädagogische Maßnahmen zur Förderung von Resilienz (Joseph, 1994): •          dem Kind helfen, spezifischen Fähigkeiten zu entwickeln •          dem Kind helfen, Interessen und Hobbies zu entwickeln •          dem Kind helfen, soziale Kompetenz zu entwickeln und soziale   Beziehungen aufzubauen •          dem Kind helfen, Verantwortung zu übernehmen •          dem Kind helfen, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln •          das Kind ermutigen, positiv und konstruktiv zu denken •          dem Kind helfen, sich erreichbare Ziele zu setzen •          das Kind bedingungslos wertschätzen •          dem Kind ein „resilientes Vorbild“ sein.
  • Wie verläuft die Entwicklung der Selbsteinschätzung? Entwicklung der Selbsteinschätzung •       frühen Kindheit (bis 8. LJ) •       basieren auf eigenen Erwartungen sowie der eigenen Meinung, wie uns andere Menschen bewerten.   •       Erzieher, Eltern und Gleichaltrige vermitteln starke Erwartungen und Bewertungen, welche die Entwicklung der Selbstwirksamkeit stark beeinflussen können.
  • Mit welchen Maßnahmen kann man ein positive Selbsteinschätzung beim Kind fördern? (6) Pädagogische Maßnahmen zur Förderung von positiver Selbsteinschätzung beim Kind •       Dem Kind zu Erfolgen verhelfen und dabei produktives Feedback geben.  •       Das Kind zur Selbständigkeit erziehen. •       Dem Kind helfen, soziale Fertigkeiten zu entwickeln. •       Das Kind ermutigen, positiv zu denken. •       Dem Kind Bedürfnisaufschub lehren. •       Dem Kind ein positives Modell darstellen.
  • Was ist Empathie?  Empathie = Die Fähigkeit sich in das Kind hinein zu versetzen und die Welt mit seinen Augen zu sehen.  
  • Was zeichnet eine sichere Bindung aus? (2) Sichere Bindung (B) -           Bezugsperson dient als „sichere Basis“   -          Nach Wiedervereinigung: schnelle emotionale Stabilisierung
  • Was zeichnet eine unsicher-vermeidende Bindung aus? (4) Unsicher-vermeidende Bindung (A): -          Angeregtes Spiel-&Explorationsverhalten -          Kaum emotionales Ausdrucksverhalten -          Nach Wiedervereinigung: Ignoranz/Vermeidung der Bezugsperson   -  Negative Emotionen werden nicht ausgedrückt aus Angst vor Zurückweisung
  • Wie zeichnet sich die unsicher-ambivalente Bindung aus? (4) Unsicher-ambivalente Bindung (C): -          Exploration gelingt häufig nicht -          Während Trennungsphase extremer negativer Belastung ausgesetzt -          Nach Wiedervereinigung: widersprüchliches Verhalten   -          Emotionale Stabilisierung erst nach Verzögerung
  • Durch was zeichnet sich die desorganisierte Bindung aus? (3) Desorganisierte/desorientierte Bindung (D) nach Main&Solomon(1986): -          Desorientierte, widersprüchliche Verhaltensweisen -          keine klare Verhaltensstrategie erkennbar   -          Weisen hohen Grad an Unsicherheit auf