Pflanzologie (Fach) / systematische Botanik (Lektion)

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  • Definition Blüte?     Blüten sind Kurztriebe (Kurzsprosse), die der sexuellen Fortpflanzung dienende und teilweise stark umgebildete Blattorgane tragen (vgl. Weberling 1981)
  • Wer kommt als Bestäuber in Frage?   • Insekten (Käfer/Coleoptera; Fliegen/Diptera; Hautflügler/Hymenoptera z.B. Bienen, Hummeln, Ameisen; Schmetterlinge/Lepidoptera) • Reptilien • Vögel • Säugetiere (u.a. Beutelmäuse, ...
  • Bestäuber und Artbildung im Pflanzenreich -Möglichkeiten ...   • geographische (+/-ökologische) Isolation => allopatrisch • genetische Isolation (z.B. Hybridisierung, Mutation) => ggf. sympatrisch -->Trennung des Genpools / kein Genaustausch
  • Bestäubung => Mutualistische Interaktion?   Pflanze: effizienten Pollentransport zur sexuelle Reproduktion: wenig Pollen soll präzise übertragen werden Bestäuber: Effiziente Nahrungssuche (Pollen, Nektar,…) ,Sexualpartner, Nistplatz -> ...
  • Mechanismen der reproduktiven Isolation?   Prä-zygotisch :Ökologische Isolation (z.B. Habitat)Phänologische Isolation (Saisonal) Mechanische IsolationEthologische IsolationSelbstungInterspezifische Inkompatibilität Post- zygotisch:HybridsterblichkeitHybridsterilität ...
  • Blütentypen?   = sortiert Blüten in Gruppen ähnlicher Morphologien / äußerer ErscheinungsbilderScheiben-/Schalenblüte (Pollen/Nektarblüten)GlockenblüteBürstenblüte Rachenblüte (Masken-/Lippenblüten)Fahnenblüte ...
  • Bestäuber- Bienen?   Bienen: –suchen Pollen und Nektar => Pollenüberproduktion oder Pollen verstecken –kleine Mengen Nektar –wechselwarm –gutes Riechvermögen –UV-Rezeptor –kleine Tiere => bedarf nur ...
  • Bestäuber- Vögel?   Vögel : –nur Nektar –große Mengen Nektar –gleichwarm => höhere Lagen im Gebirge –schwaches Riechvermögen –v.a. Tropen und Subtropen –UV-Rezeptor –große Tiere => große stabile ...
  • Blütenbiologische Syndrome?   = Paket an blütenmorphologischen Merkmalen, das auf die Bestäubung durch eine bestimmte Tiergruppe angepasst ist
  • Käfer-(Fliegen-)blumen   => einfach gebaute, offene (Scheiben-)Blüten  Käfer die ersten Blumengäste in der Erdgeschichte  Käfer haben kauend/beißende Mundwerkzeuge, fressen Pollen+ Nektar+ ganze Blüten!  es ...
  • Käfer-(Fliegen-)blumen   => einfach gebaute, offene (Scheiben-)Blüten  Käfer die ersten Blumengäste in der Erdgeschichte  Käfer haben kauend/beißende Mundwerkzeuge, fressen Pollen+ Nektar+ ganze Blüten!  es ...
  • Fledermausblumen?   Pollen u Nektarnachtblühend groß u derbintensiver GeruchpantropischSchwirr- und Klammerflug
  • Sekundär Windbestäubt ?   • unscheinbare Blüten • Organzahl der Blüten oft reduziert • „Pendelantheren“ an dünnen Filamenten • wenig oder kein Pollenkitt • Pollenkornoberfläche glatt • Narbe Oberflächenvergrößerung ...
  • Reproduktion der Pflanzen   Reproduktion (= Fortpflanzung, Vermehrung) => Bildung von neuen, unabhängigen Individuen als Nachkommen d.h. Reproduktion i.w.S. bedeutet die Bildung einer aktiven Nachkommenschaft, d.h. nicht nur ...
  • Reproduktionssysteme der Pflanzen   Fakultative Autogamie = vornehmlich xenogam, doch gelegentliche Autogamie Fakultative Xenogamie = vornehmlich autogam, doch gelegentliche Xenogamie Pollenübertr. Auf gleiche Blüte: Autogamie-“- ...
  • Autogamie Vorteil/Nachteil?   Vorteil Reproductive assurance = Fruchtbildung auch in Abwesenheit von passenden Reproduktionspartnern z.B. invasive Arten sind oft autogam Nachteil:Inbreeding depression = Fitnessverlust durch Reproduktion ...
  • Mechanismen von Autogamie ?   Staubblätter sind über Fruchtknoten gebeugt => Pollen fällt bei Reife auf die Narbe   Wenn keine Kreuzbestäubung stattfindet, beugen sich die Staubblätter nach unten => Stigma kommt in Kontakt ...
  • Wie kann Autogamie verhindert werden?   • Intraspezifische Inkompatibilität • Dichogamie (zeitliche Trennung von weibl. und männl. Organen innerhalb einer Blüte) Protandrie Protogynie Heterodichogamie (Flexistylie) • ...
  • Geitonogamie?   = Nachbarbestäubung : Bestäubung zwischen Blüten einer Pflanze, d.h. keine Autogamie im engeren Sinne, genetisch ist der Effekt aber derselbe
  • Wie kann Geitonogamie verringert werden?   •Aufblühfolge einer Infloreszenz viele gleichzeitig offene Blüten => viel Geitonogamie wenige parallel offene Blüten => wenig Geitonogamie  
  • Infloreszenz?   = abgrenzbarer Teil der Pflanze, der die Blüten trägt (reproduktives Verzweigungssystem) und dessen apikale Meristeme zur Blütenbildung aufgebraucht werden ;Laubblätter sind als +/- unscheinbare ...
  • Anthese - Aufblühen ?   Richtung (Aufblühfolge) & Tempo (Anzahl der gleichzeitig offenen Blüten & Blühdauer der Einzelblüte) des Aufblühens acropetal = aufwärts basipetal =abwärts divergent =Start in der Mitte, ...
  • Wie kann Autogamie verhindert werden'?   Intraspezifische Inkompatibilität • Diklinie (Geschlechtertrennung) => Diözie • Dichogamie (Protandrie/Protogynie = Vormännl./Vorweibl.) • Herkogamie = räuml. Trennung innerhalb einer Blüte ...
  • Antherenbau?   Anthere bestehend aus 2 Theken (th) mit je 2 Staubbeutel verbunden durch Konnektiv (k) Filament (f, Staubfaden Filament- Anheftung:basifix, versatil, adnat ...
  • Pollenpräsentation?   •Primäre Pollenpräsentation = Pollen wird direkt von der Anthere auf den Bestäuber übertragen •Sekundäre Pollenpräsentation = Pollen wird von den Antheren auf anderen Blütenteilen abgelegt ...
  • Pollenhaftung auf Bestäuber ?   •strukturierte Exine •Pollenkitt •Viscinfäden •zusätzliche Klebstoffe
  • P/O-ratio und Pollentransportweg: Reproduktionssystem ...   P/O-ratio spiegelt Wahrscheinlichkeit wider, dass ein Pollenkorn ein entsprechendes Stigma erreicht (= Reproduktionssystem)
  • Pollen-Verlust durch?   - pollensammelnde/fressende Insekten für Eigenbedarf - Transportfehler • verloren – runtergefallen; Pollenablage ≠ Pollenaufnahme • zu langsam - Pollenlebensfähigkeit überschritten(%)
  • Lebensform und Pflanzengröße versus P/O-ratio   perenne Pflanzen –> Reproduktionssystem v.a. Xenogam perenne Pflanzen –> höherer P/O-ratio als annuelle Pflanzen große Pflanzen –> größerer P/O-ratio als kleine Pflanzen
  • Pollentransporteffizienz erhöhen durch?   •Pollen verstecken / nur Vortäuschen => unbemerkte Pollenübertragung auf Bestäuber (Pollensammlung verhindert) •Pollenportierung •Punktgenaue Pollenablage und Wiederaufnahme auf/von Bestäuber ...
  • Nachteile von Pollenaggregation ?   • wenn Verlust/Geitonogamie etc., dann viel Verlust/Geitonogamie etc. auf einmal• „unnötiger“ Wettbewerb (inkl. Verlust) zwischen Pollen derselben Blüte bei geringerer Anzahl an Samenanlagen ...
  • besondere Bestäubungsmechanismen?   •Zingiberales –Strelitziaceae -> Kronblattverwachsung –Zingiberaceae -> Antherenstellung –Marantaceae -> explosive Bestäubung •Lamiaceae (Salvia) -> Hebelmechanismus •Fabaceae -> ...
  • mechanismen im Schiffchen ?   •Araceae/Aristolochiaceae -> Kesselfallen •Ranunculaceae -> Nektarblätter •Asclepidaceae -> Klemmfallen •Orchidaceae -> Säule/Gynostemium, Pollinien
  • Maranthaceae?   Wuchsform: terrestrisch Stauden und Lianen unterirdisches Rhizom Monokotyle: unterständiger Fruchtknoten trimere Blüten   Griffelbewegung bei Marantaceae:→ irreversible Explosionsbewegung  
  • Mimikry – Sexualtäuschblumen:?   • Bestäuber: männl. Grabwespe Gorytes mystaceus • Männchen schlüpfen vor Weibchen • Orchideen imitieren artspezifischen Sexual- lockstoff (Pheromon) • Orchideen imitieren Behaarung und ...
  • Mimikry – Pilztäuschblume?   Imitation von Pilzen: Blühen bodennah, verströmen pilzähnlichen Geruch => locken kleine Fliegen an
  • andere Mimikry?   Mimikry – Pollentäuschblume, Mimikry - Nektartäuschblume
  • Wasserbad ?   • Labellum bildet Wasserfass • Drüsen des Gynostemiums liefern Flüssigkeit • nur Weg unter Pollinien bzw. Narbe führt heraus
  • Parfümblumen?   Angebot und Täuschung Parfümblumen: • Orchidaceae (ca. 10% aller Arten! → Catasetum, Stanhopea) • einzelne Araceae, Gesneriaceae (Gloxinia), Euphorbiaceae (Dalechampia)   Parfüm: • ...
  • Parfümsammelnde Bienenmännchen ?   Parfümsammeln: Vorderbeine mit Haarquasten: Aufsaugen des Duftstoffes `Höseln´ des Duftstoffes zu Hinterbeinen ,Anreicherung in Hinterschienen   wozu Parfüm? → Anlockung weiterer Männchen ...
  • Blütenbiologische Diversifizierung Symbiose (Mutualismus)? ...   • Pollen: nur Apostasioideae, buzz-pollination → Bienen • Nektar: in Nektarien, ggf. Sporn, auch extrafloral → Bienen, Vögel, Tag-/Nachtfalter, langrüsselige Fliegen • Parfüm: in Osmophoren ...
  • Täuschung (Parasitismus)?   • Duft → Cypripedium: Gleitfallen (Täuschblume) Catasetum (trop.): Gewebespannung wird durch Berührung des Triggers gelöst, Pollinarien an Biene geschleudert • Mimikry → Orchis (Knabenkraut): ...
  • Pollinarien: Übertragung und Anheftung ?   • Anheftung mittels Viscidium am Tier • mechanische Isolation durch verschiedene Anheftungsstellen am Tier • Biegung der Stielchen nach vorne • Abstreifen auf klebrigem Rostellum (Narbe)
  • Bau von Gynostemium und Pollinarien ?   Pollinium: gesamte Pollenmenge zweier Pollensäcke, gemeinsame Exine! Rostellum: steriler Narbenlappen, Haftorgan für Pollinien Viscidium (Klebkörper): vom Rostellum gebildet Caudicula (Stielchen): ...
  • Pollinium?   Pollenmenge zweier Pollensäcke Pollinarium => oft gattungs /art- spezifische Morphologie Pollinarium: Transporteinheit aus 2 Pollinien + Hilfsstrukturen (= Pollinienstielchen und Klebdrüse)
  • Orchideenblüte ?   Labellum: (sekundäre) Unterlippe, glt. mit Sporn Gynostemium: `Säule´, Verwachsung aus Androecium und Gynoecium
  • Orchidaceae?   Wuchsform: terrestrisch oder epiphytisch selten: Schmarotzer, Lianen Monokotyle: verstreute Leitbündel ,parallelnervige Blätter ,unterständiger Fruchtknoten trimere Blüten  
  • Meranthium Def.:?   einzelne Blüte bildet mehrere blütenökologische Blumen → Iris Blütendiagramm *[P 3 + 3 A 3] G (3)
  • Fabaceae: 4 Bestäubungsmechanismen?   Klapp- mechanismus → reversibel, primär-PP. Bürsten-mech. → reversibel, sekundär PP. Pump- mech. → reversibel Explosions- mech. → irreversibel
  • Ranunculaceae - Nektarorgane ?   => extra Organe zur Nektardarbietung zwischen Blütenhülle und Androeceum kronblattartig, pfriemlich, gespornt..., nektartröpfchen im Deckel: umlaufblüte