Soziologie (Fach) / Kritik des HO (Lektion)
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Kritik des HO
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- Kritikpunkte HO -begrenzte Rationalität -optimizing-satisfacting -simple-mind-research -Routine -Rationalität nur in Hochkostensituationen
- Begrenzte Rationalität des HO -Akteure lassen Entscheidungsanlässe auf sich zukommen -Entscheiden oft erst wenn es drängend wird
- (HO) keine Kriterienliste Akteure verfügen oft über keine transitiv geordnete Kriterienliste Kriterien ergeben sich oft situativ - Bsp.: Kriterien für Auswahl von Bier
- transitiv? A vor B, B vor C, daher auch A vor C
- HO - Beispiel Bier A=Geschmack B=Bekanntheit C=Preis D=Beschaffbarkeit In manchen Situationen ist C wichtiger als B.
- Simple mind research Akteure strengen sich nicht an alle Entscheidungsalternativen zu erfassen
- Optimizing-Satisficing -Akteure finden höchst zufällig "beste" Alternative -jede Alternative wird sofort bewertet -sobald eine Alternative zufriedenstellend erscheint, wird keine weitere mehr gesucht
- Kosten der Rationalität zeitaufwendig, informationsaufwendig, konsensaufwendig -Akteure stehen unter Zeitdruck -Informationsbeschaffung kostet Zeit -Entscheidungskonflikte zu lösen benötigt Zeit -bei zahlreichen Entscheidungen muss Konsens gesucht werden und Interessen anderer beachtet werden -Entscheidungen werden dort gesucht, wo Konsens einfach erreichbar ist bzw. schon vorhanden ist.
- Routine (HO) komplexe, relativ starre Handlungsfolge hat sich oftmals schon bewährt haben sich habitualisiert -führt selten zum besten Ergebnis, aber ohne großen Entscheidungsaufwand zu einem brauchbaren Ergebnis
- Habitualisierung (HO) -Reflexions- und Beobachtungsaufwand ist deutlich reduziert -situative Besonderheiten werden ausgeblendet -Informationskosten werden gespart
- Kollektive Routinen -Routinen sind mit den Routinen anderer abgestimmt -Handlungsabstimmung ist nicht aufwendig und nicht konfliktträchtig -Reibungsloses Ineinandergreifen organisatorischer Routinen -"business as usual"
- Routinen sind begrenzt rational Habits unaufwendig, relativ effizient, normativ gestützt
- Begleitrationalität Anwendung von Routinen ist rational - effektiv und effizient
- Anfangsrationalität -man überlegt einmal um dann nie wieder darüber nachzudenken -man übernimmt Routine von jemand anderem
- Hochkostensituationen -es steht für den Akteur viel auf dem Spiel -Akteure können großen Nutzen realisieren -oder großen Schaden (=hohe Kosten) vermeiden -fixieren die Aufmerksamkeit des Akteurs - verlangen hellwaches Bewusstsein Bsp.: Kündigung, Emigration, Sterilisation, Prüfungen Der Druck zum rationalen Handeln ist umso geringer, je weniger Akteure sich in einer Hochkostensituation befinden.
- Rationalitätsfiktionen -kultureller Druck zu rationalen Entscheidungen -"moderne westliche Welt": tief verwurzelter Glaube an rationale Beherrschbarkeit und Geordnetheit der Welt -post-hoc Auslegung des Handelns als rational
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- Nutzenvorstellungen - erscheinen oft als selbstverständlich zB politische Parteien wollen Wählerstimmen, Wirtschaftsunternehmen Gewinn -Leitwert (Kunst=das Schöne, Wissenschaft=das Wahre) -lagespezifische Lebensstile -Soziale Lage bestimmt Handlungsmöglichkeiten einer Person -Freizeitverhalten wird durch soziale Lage bestimmt -soziale Lage ist wesentlich für Nutzenkomponente
- Nutzenvorstellungen -binärer Code -Niklas Luhmann -moderne Gesellschaft ist Ensemble von Teilsystemen -jedes wird von binärem Code beherrscht -für Akteure ergeben sich in den einzelnen Teilsystemen Handlungslogiken, die festlegen, was erstrebenswert ist oder nicht. Bsp.: Sport (Siegen/Verlieren) Recht (Recht/Unrecht) Wirtschaft (Verlust/Gewinn)
- Soziale Lage Klassisch: Bildung, Beruf, Einkommen Weitere: Geschlecht, Alter, Generation, Familienstand, ethnische Zugehörigkeit, Wohnort
- Präferenzen umfassen Konsum, Politik, Karriere, Familie, Vernunft/Unvernunft, Nützlichkeit
- Substanzielle Interessen -Interesse am Wachstum relevanter Ressourcen zur Interessensrealisierung (meistens finanzieller oder persönlicher Art) -Dominanz in der substanziellen Interessensphäre / Monopolisierung von Befugnissen in der eigenen Interessenspähre -Entscheidungsautonomie / Kontrolle über die eigene Interessenrealisierung -drei Interessen sind als Koordinatensystem anzusehen - man kann sich nicht nur auf eine konzentrieren
- Erwartungssicherheit -wird auch vom HO benötigt -ohne ihr könnte keine rationale Nutzenkalkulation durchgeführt werden -Bedürfnis nach Erwartungssicherheit ist bestes Argument dafür, dass Nutzenvorstellungen nicht isoliert gebildet werden -Nachvollziehbarkeit und Bewertung von Nutzenerwartungen zeigt, dass diese auf kulturellem (lebensweltlichem) Konsens beruhen