Chirurgie (Fach) / Wdk - Laparatomie und Darmchirurgie (Lektion)

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1 Skript, Adrian Steiner

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  • Allgemeines Voraussetzungen für Laparatomie präoperative Massnahmen Indikationen Voraussetzungen für Laparatomie: klinische Untersuchung und Stellen einer Verdachtsdiagnose präoperative Massnahmen: Information des Tierhalters, unterstützende Therapie (Kreislauf → intravenöser Verweilkatheter, Elektrolyte, Säure-Base-Haushalt), Aufwandabschätzung, Wahl des Zuganges und Dringlichkeit der Operation (Ileus, RDA, RTA dringlich) Indikationen: GIT → Blinddarmdilatation/-dislokation, Labmagenverlagerung, Retikuloperitonitis, Darmverschluss (Ileus) andere Organapperate → Kaiserschnitt, Nabeloperation, Cystotomie (Urolithiasis = Zugang zur Harnblase), Tumor (diagnost. Laparaskopie), Zwerchfellshernie
  • Zugänge Operationsfeldvorbereitung Anästhesie vs. Allgemeinnarkose Zugänge: Flanke (links, rechts), paramedian (LM-Fixation), median (Nabeloperationen), parakostal (ventral/hinter und entlang Rippenboden), kostal (durch Rippen durch, spreizen oder rausnehmen, z.B: Milzektomie durch 12. Rippe), postxyphoidal (hinter Xyphoid, z.B. Zugang zum Zwerchfell), präpubikal (vor Os pubis, Cystotomie) Operationsfeldvorbereitung: intravenöser Verweilkatheter, Op-Feld (Stand, fixieren, Scheren, Desinfektion), Analgetika (v.a. bei starken Bauchschmerzen), Flüssikgeitskorrektur, AB (z.B. bei Peritonitis oder Mastitis die streuen), keine Sedation bei stehendem Tier (wegen Abliegen), Anästhesie in Flanke (paravertebral, umgekehrter L-Block, Infiltration) Anästhesie → stehend, schnelle Vorbereitung, stetige Unruhe, Abliegen Allgemeinnarkose → liegend, Fasten wegen Blähen, Risiko der Narkose, Regurgitieren + Aspiration, postoperativer Ileus Gefahr grösser, nicht praxistauglich
  • Befunde bei Eröffnung der Bauchhöhle Exploration der Bauchhöhle Verschluss der Bauchhöhle Befunde bei Eröffnung der Bauchhöhle: Unterdruck, nicht stinkend, glatt und glänzend, rechts Omentum, Duodenum descendes, links Pansen, Milz Exploration der Bauchhöhle (rechts): 1. cranial des Netzes → linke Niere, Leber, Gallenblase, Psalter, Haube (LM selten)2. caudal → Eierstck, Uterus3. in Recessus omentalis → Caecum identifizieren, Colonscheibe, Dünndärme (Masse)4. über Pansen auf linke Seite → Milz, dorsaler Pansensack Verschluss der Bauchhöhle: 1. Peritoneum und M. transversus → Kürschnernaht2. M. obl. abd. internus → Kürschnernaht (kann cranial auch mit Peritoneum und M. transverus vernäht werden)3. M. obl. abd. externus → Kürschnernaht4. Haut → Reverdinnaht (obere 2/3, 3/4 der Naht), Rest Einzelknopfnaht → Wundinfektion → diese öffnen anstatt ganze Wunde)
  • Nachbehandlung Nachbehandlung: Pansensaft, AB, antitoxische Behandlung (z.B. wenn Ileus gelöst → Toxine in Kreislauf), Motorik-Modulation (parasympathisch), Korrektur von Fl., restriktive Fütterung (bei Motorikporblemen, sonst schnell zurück zu normaler Ration), Entfernung der Fäden an Tag 11
  • Formen des Dünndarmileus Formen des Dünndarmileus: a) funktioneller Ilues → Darmparalyse (Hypokalzämie → Kühe nach Geburt → Ca in Milch → fehlt dem Darm und den Muskeln → Festliegen) b) mechanischer Ileus: 1. Invagination → häufig beim Rind, oft auch Kolik-Symptome2. Volvulus3. Mesenterialtorsion → Därme um Gekrösewurzel, Kolik wie Pferd, gestaute Venen (Infarzierung)4. Strangulation → z.B. durch Band5. Bezoar → Haare bei Jungtieren6. Inkarzeration → Darm schnürt sich selber ab7. Thrombo-embolische Infarzierung8. hemorrhagic bowel syndrom → oberfl. Zerstörung der SH →blutet stark, bei Koagulat dieses von aussen zerdrücken9. Tumore → selten, eher am Auge
  • Diagnostik Dünndarmileus Vorgehen bei Verdacht auf Dünndarmileus Diagnostik Dünndarmileus: Kolik, evtl. Schocksymptome, fehlender Kotabsatz, Rektalbefund, SA rechts positiv, US Vorgehen: Laparatomie in rechter Flanke → Beurteilung von Grösse und Lage des Duodenum descendes → genau Exploration der Organe im recessus omentalis → Vorlagern des Caecums →systemische Palpation des Dünndarmkonvolutes retrograd vom Ileum bis proximalem Jejunum → evtl. Durchtrennung des strangulierenden Bandes → Vorlagern des veränderten Darmes → Entscheidung über weiteres Vorgehen → Durchmassierung oder Enterotomie oder Resektion und End-zu-End-Anastomose
  • Diagnostik Blinddarmdilatation/-dislokation (BBD) Therapie BDD Prognose BDD Diagnostik BBD: HF häufig um 60/min (tief), evtl. reduzierter Kotabsatz, SA rechts positiv, PA rechts evtl. positiv, Rektalbefund typisch, Labor unspezifisch, evtl. Dehydrierung Therapie BDD: Therapiemöglichkeiten → konservativ, Zäkotomie (Typhlotomie), Zäkumamputation (Typhlektomie) Voraussetzungen für konservative Therapie → AZ des Tieres nur leicht gestört, Kotabsatz noch vorhanden, keine Torsion oder Retroflexion erkennbar bei rektaler Palpation konservative Therapie → Futterentzug, Infusion, Neostigmin über 2 Tage (2ml/Kuh, sc), Glaubersalz eher nicht, langsames Anfüttern (rohfaserreich) Zäkotomie → Laparotomie rechts, Vorlagern des BD mit Handflächen, Enterotomie an Apex, Entleerung inkl. ansa proximalis coli, evtl. Abgasen der Kolonscheibe, Reposition, evtl. Wiederhohlung nach 10min zum testen → Verschluss der Bauchdecke, Nachbehandlung (wie konservative Behandlung + AB) Zäkumamputation → bei Rezidiven oder Darmwandinfarzierung, zuerst Vorgehen wie Zäkotomie → Abbinden des lig. ileocaecale → Zäkumapmutation distal des orificium ileocaecale → Verschluss der Bauchdecke → Nachbehandlung (wie Zäkotomie) Prognose BDD: Rezidivhäufigkeit innerhalb 1 Woche = 10%, innerhalb 1 Jahr = 20%
  • Erkrankungen der Colonscheibe (5, selten) 1. Mesenterialtorsion (Kälber)2. Torsion bei BDD3. Invaginatio caeco-colica (eig. schwierig weil Scheibe kompakt und Mesenterium kürzer)4. Invaginatio coli-colica5. Atresia coli → Kalb während der ersten Lebenstagen, Geburt und saufen in ersten 3-5 Tagen normal bzw. schlechter werdend, rektale Sonde → nur Schleim dran