Chemie (Fach) / Praktikum I. Semester (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 77 Karteikarten
Anorganik
Diese Lektion wurde von Succubus erstellt.
- Borat-Nachweis In einem RG werden eine Spatelspitze US mit 2ml Ethanol und 1ml konz. Schwefelsäure übergossen. Das Gemisch wird vorsichtig erhitzt und die entweichenden Dämpfe angezündet. Durch Bildung von Borsäuretriethylester ist die Flamme charakteristisch grün gefärbt: B(OH)3+3CH3CH2OH>B(OCH2CH3)3+3H2O
- Silicat-Nachweis 1) Verhalten beim Ansäuern (Vorprobe): 2H4SiO4>H6Si2O7>Kondesation zur Polykieselsäure(gallertartig) 2) Nachweis durch die Wassertropfenprobe: In einem Bleitiegel werden eine Mischung aus US und CaF2 oder NaF (3:1) mit konz. Schwefelsäure übergossen. Der Bleitiegel wird mit einem durchbohrten Deckel verschlossen, auf den ein Stück mit Wasser angefeuchtete schwarze Pappe gelegt wird. Nach Erhitzen im Wasserbad bildet sich ein Weißer Fleck von Polykieselsäure auf der Pappe: im Tiegel: 4HF+SiO2>SiF4(steigt auf)+2H2O auf der feuchten Pappe: SiF4+2H2O>4HF+SiO2 3) als Dodecamolybdatokieselsäure. Man versetzt etwas SA mit reichlich Ammoniummolybdatlösung, säuert mit etwas konz. Salpetersäure an (Reihenfolge einhalten) und erhitzt zum Sieden. Dadurch färbt sich die Lösung durch die Bildung von Heteropolysäure H4[Si(Mo3O10)4] gelb: SiO24-+12MoO42-+28H+>H4[Si(Mo3O10)4]+12H2O Bei Zugabe von saurer Zinn(II)-chlorid-Lösung bildet die Heteropolysäure kolloides Molybdänblau>Blaufärbung
- Nitrat/Nitrit-Nachweise Nitrat als Ringprobe: etwas SA wird mit verd. Schwefelsäure angesäuert (pH=1) und in der Lösung einige Kristalle Eisen(II)sulfat gelöst. Dann unterschichtet man vorsichtig mit konz. Schwefelsäure. An der Grenzzone bildet sich ein brauner Ring: 3Fe2++NO3-+4H+>3Fe3++NO+2H2O Fe2++5H2O+NO>[Fe(H2O)5(NO)]2+ (brauner Ring) 2) Farbreaktion mit Lunges Reagenz: Auf einer Tüpfelplatte säuert man ein paar Tropfen SA mit Eisessig an, versetzt mit Lunges Reagenz A und B und fügt wenig Zinkstaub hinzu. Es bildet sich ein roter Azo-Farbstoff. NO3-+Zn+2H+>NO2-+Zn2++H2O Erfolgt die Reaktion ohne Zinkstaub, NO2- muss entstört werden: Zerstörung mit Amidosulfonsäure: Der SA wird nicht ganz neutralisiert und tropfenweise mit frischer Amidosulfonsäure-Lösung versetzt: HNO2+(NH2)HSO3>H2SO4+N2+H2O Zerstörung mit Harnstoff: Der SA wird mit einer Harnstofflösung versetzt: 2HNO2+(NH2)2CO>CO2+3H2O+2N2 Nach der Entstörung wird wieder auf Nitrit geprüft: wenn positiv, Entstörung wiederholen bis negativ. Wenn negativ Lunges Reagenz auf Nitrat prüfen.
- Phosphat-Nachweis Da die Gefahr besteht, dass Phosphat aus dem SA u.a. aus Erdalkaliphosphaten nicht freigesetzt wird, ist es sinnvoll für die Phosphatnachweise eine Spatelspitze US mit konz. Salpetersäure zu erhitzen, die Lösung abzudekantieren und diese auf Phosphat zu untersuchen. Nachweis als Magnesiumammoniumphosphat: Ein Tr. ammonialkalischer Probelösung wird auf einen Objektträger mit einem Körnchen NH4Cl und einem Körnchen MgCl2 versetzt. Es bilden sich charakteristische Kristalle (Sargdeckelform), die man unter dem Mikroskop gut erkennen kann: HPO42-+NH3+Mg2+>MgNH4PO4(steigt auf) Nachweis als Zirkoniumphosphat: Durch Zugabe von Zirkonylchlorid zur stark sauren Probelösung fällt ein weißer Nds von Zirkonylphosphat: 2H3PO4+ZrOCl2>Zr(HPO4)2(fällt aus)+2HCl+H2O Nachweis als Ammoniumdodecamolybdatophosphat: Die stark salpetersaure Probelösung wird mit reichlich Ammoniummolybdatlösung versetzt und erwärmt. Es bildet sich ein gelber, kristalliner Nds von Ammoniummolybdato-phosphat: H2PO4-+12MoO42-+3NH4++22H+>(NH4)3[P(Mo3O10)4]*6H2O(gelber Nds)+6H2O
- Grundlagen des Kationentrennungsgangs Prinzip: Trennung der Elemente durch unterschiedliche Löslichkeit ihrer Chloride (Cl-), Sulfide (S2-), Hydroxide (OH-), Carbonate (CO32-) im sauren (pH1<7) und im alkalischen (pH>7-14) Medium.
- Einzelnachweis Silber 1) als Silberchlorid: Ag++Cl->AgCl (weißer Nds), der Nds verfärbt sich nach einiger Zeit grau-violett durch photo-chemische Zersetzung löslich in Ammoniak: AgCl+2NH3>[Ag(NH3)2]++Cl- bei Zugabe von HNO3 fällt erneut Silberchlorid aus: [Ag(NH3)2]++Cl-+2HNO3>AgCl+2NH4NO3 2) und 3) nach Aufschluss des AgCl mit Soda/Pottasche oder Zn/H2SO4 und lösen des entstehenden Ag in HNO3 sind auch möglich: 2) Nachweis als Silberchromat aus neutraler Lösung: 2Ag++CrO42->Ag2CrO4 rotbrauner Nds, löslich in Säuren und NH3 3) Nachweis als Silberphosphat aus neutraler Lösung: 3Ag++Na2HPO4>Ag3PO4(fällt aus)+2Na++H+, gelber Nds löslich in Säuren und NH3
- Einzelnachweise Quecksilber 1) als Amalgam mit unedlen Metallen (Vorprobe aus US): Cu-Centstück mit HNO3 reinigen+US+konz. HCl: Hg2++Cu°>Cu2++Hg° (schlägt sich nieder, silberglänzend) Störungen: As=grauer Überzug 2) als unschmelzbares Präzipitat [HgNH2]Cl (Hg(II)amidochlorid) wichtige Reaktion zum Erkennen von Hg22+: Hg2Cl2+NH4++OH->Hg°+[HgNH2]Cl+H2O (schwarz, disproportioniert) 3) mit NaOH Unterscheidung möglich, ob Hg2+ oder Hg22+: Hg22+: Hg22++2OH->Hg°(fällt aus)+HgO(fällt aus)+H2O (schwarz) Hg2+: Hg2++2OH->HgO (fällt aus)+H2O (gelb) 4) als Nachweis durch Reduktionsmittel mit SnCl2 in saurer Lösung 2HgCl2+Sn2++4Cl->Hg2Cl2 (fällt aus)+[SnCl6]2- (weiß) bei Überschuss von Sn2+: Hg2Cl2+Sn2++4Cl->2Hg°(fällt aus)+[SnCl6]2- (grauer Nds) Mit KI (DAB-Nachweis): Hg2++2KI>HgI2 (fällt aus)+2K+ (von gelb zu rot) Bei Überschuss von I-: HgI2+2I->[HgI4]2- (lösl. hellroter Komplex)
- Einzelnachweis Blei 1) als PbCl2 aus Trennungsgang (HCl-Gruppe), beim Erkalten, bzw. einengen: Pb2++2Cl->PbCl2 2) als PbSO4 mit verdünnter Schwefelsäure (H2S-Gruppe): Pb2++SO42->PbSO4 (weißer Nds) Nds. löslich in konz. Schwefelsäure>H2[Pb(SO4)2] Nds. löslich in konz. NaOH>[Pb(OH)4]2- Nds. löslich in ammonialkalischer Tartratlösung und Ammoniumacetatlösung (Komplexbildung) 3) als PbCrO4: z.B. PbSO4 in ammonialkalischer Tartratlösung lösen, mit Eisessig ansäuern, K2Cr2O7-Lösung zugeben: Pb2++CrO42->PbCrO4 (gelber Nds, in NaOH und HNO3 löslich) 4) als PbS aus saurer Lösung (siehe TG), löslich in starken Säuren: Pb2++S2->PbS (schwarzer Nds, löslich in HNO3) 5) als PbI2: Pb2++2I->PbI2 (gelbe, glitzernde Kristalle) bei Überschuss von I-: PbI2+2I->[PbI4]2-
- H2S-Herstellung Hydrolyse von Thioacetamid (Praktikumsmethode): Die saure Analysenlösung wird in Reagenzgläser gefüllt und mit 2-3 Spateln Thioacetamid versetzt. Das RG wird mit Watte verschlossen und ca. 15 min. im Wasserbad erhitzt: CCH3NH2S+2H2O>H2S+NH4++CH3COO-
- Umgang mit Schwefelwasserstoff Schwefelwasserstoff ist ein toxisches Gas, das das Atemzentrum schon in geringen Konzentrationen lähmt, daher ist mit H2S-haltigen Lösungen ständig unter dem Abzug zu arbeiten. Ist ein Transport unumgänglich, so darf dieser nur in fest verschlossenen Gefäßen erfolgen. Verschüttete sulfidhaltige Lösungen werden mit Wasserstoffperoxid-Lösung versetzt (3%ig), um Sulfid zu Sulfat zu oxidieren. Entfernen von Sulfiden aus Lösungen: Die entsprechende Lösung wird mit HCl angesäuert (pH=1) und der entstehende Schwefelwasserstoff unter dem Abzug verkocht: S2-+2H+>H2S Nachweis von Sulfiden: Mit Bleiacetatpapier: ein Tropfen Probelösung wird auf Bleiacetatpapier gegeben. Schwarzfärbung zeigt die Anwesenheit von Sulfiden an: S2-+Pb2+>PbS
- Unterschied H2S- und (NH4)2S-Fällung H2S-Fällung: pH=1 (NH4)2S-Fällung: pH=9 H2S ist eine schwache Säure: H2S+2H2O<>2H3O++S2- Die Lage des Gleichgewichts ist pH-abhängig: sauer: viele H3O+-Ionen>Gleichgewicht verschiebt sich nach links>geringe S2->nur Sulfide mit kleinem KL fallen aus basisch: viele OH--Ionen>Gleichgewicht verschiebt sich nach rechts>hohe S2->auch Sulfide mit großem KL fallen aus
- Trennung von Arsen-Zinn- und Kupfergruppe Was passiert beim Digerieren mit Ammoniumpolysulfidlösung? Schwefel löst sich in Ammoniumpolysulfidlösung und bildet gelbe Ammoniumpolysulfidlösung: (NH4)2S+Sx>(NH4)2Sx Arsen, Antimon und Zinn bilden beim Digerieren mit warmer Ammoniumpolysulfidlösung lösliche Thiosalze: As2S3+3(NH4)2S+2S>6NH4++2[AsS4]3- Sb2S3+3(NH4)2+2S>6NH4++2[SbS4]3- SnS+(NH4)2S+S>2NH4++[SnS3]2-
- Einzelnachweise Arsen-Zinn-Gruppe: Arsen Bettendorfsche Probe (nur für Arsen): 1. Arsen wird mit NH3, H2O2 und MgCl2 zur Trockene eingedampft>MgNH4AsO4 2. MgNH4AsO4 wird mit SnCl2+verdünnter HCl schwach erwärmt: 2As5++5Sn2++30Cl->2As°(fällt aus)+5[SnCl6]2- (schwarzes Hexachlorostannat) Vorteil: Sb, Sn reagieren nicht, Störungen: Hg und Edelmetalle Marsh'sche Probe 1. US+Zinkstaub, verdünnte H2SO4 oder HCl, CuSO4 im RG mit Glasrohr, entstehendes Gas anzünden (brennt fahlblau): As2O3+6Zn+12H+>2AsH3(steigt auf)+6Zn2++3H2O 2a) Porzellanschale in die Flamme halten: 4As°(braunschwarzer Nds)+6H2O 2b) ohne Porzellanschale: 2AsH3+3O2>As2O3+3H2O (weißer Rauch) 3. As°-Spiegel in ammonialk. H2O2 löslich (im Gegensatz zu Sb°): 2As°+5H2O2+6NH3>2AsO43-+6NH4++2H2O Störungen: S-haltige Ionen: Lösung vor dieser Probe mit H2O2 kochen: >SO42- Gutzeit'sche Probe: US+verdünnte H2SO4+Zn, Reagenzglas mit AgNO3-getränktem Filterpapier abdecken: 2As3++6Zn+6H+>2AsH3(steigt auf)+6Zn2+ AsH3+6AgNO3>Ag3As*3AgNO3+3HNO3 (gelb) nach einiger Zeit: Ag3As*3AgNO3+3H2O>6Ag°(fällt aus)+H3AsO3+3HNO3 Störungen: SbH3, S2-(wegen H2S-Bildung), S2O32-, SCN- Reaktion mit Oxidationsmittel: AsO33-+I2+H2O<>AsO43-+2I-+2H+ (pH-abhängiges Gleichgewicht: Arsenit braun, Arsenat farblos) als Ammoniummolybdoarsenat (gilt auch für Phosphat) H2AsO4-+12MoO22++3NH4++12H2O>(NH4)3[As(Mo3O10)4*aq]+26H+ (gelbe Würfel und Oktaeder) - löslich in Laugen: [As(Mo3O10)4*aq]3-+24OH->AsO43-+12MoO42-+12H2O - unlöslich in Säuren Störungen: PO43- und Silikat > ähnliche Reaktion H2O2 > gelbe Molybdänperoxoverbindung
- Einzelnachweise Arsen-Zinn-Gruppe: Antimon Marsh'sche Probe: 1. US+Zinkstaub, verd. H2SO4 oder HCl, CuSO4 im RG mit Glasrohr, entstehendes Gas anzünden: Sb2O3+6Zn+12H+>2SbH3(steigt auf)+6Zn2++3H2O (fahlblaue Flamme) 2a) Porzellanschale in die Flamme halten: 4SbH3+3O2>4Sb°+6H2O (schwarzer Nds) Belag auf der Porzellanschale: Sb°-Spiegel löst sich nicht oder nur langsam in ammonialkalischer H2O2 oder NaOCl-Lösung Störungen: S-haltige Anionen: Lösung vor dieser Probe mit H2O2 kochen > SO42- Reduktion mit unedlen Metallen (siehe TG) 2Sb3++2Fe>2Sb°(fällt aus)+3Fe2+ (schwarzer Belag am Eisennagel) 2Sb5++5Fe>2Sb°(fällt aus)+5Fe2+ Einleiten von H2S: oranger Nds, löslich in Laugen: Sb2S3+2OH->SbOS-+SbS2-+H2O (Thioantimonat(III)) mit NaOH Sb3++3OH-<>SbOOH(fällt aus)+H2O(weiß) bei Überschuss von OH-: SbOOH+OH-+H2O>[Sb(OH)4]- (Tetrahydroxoantimonat(III)) Zugabe von ammonialkalischer Silbersalz-Lösung: [Sb(OH)4]-+2[Ag(NH3)2]++2OH->2Ag°(fällt aus)+[Sb(OH)6]-+4NH3 (Hexahydroxoantimonat(V))
- Einzelnachweise Arsen-Zinn-Gruppe: Zinn Reduktion von Sn4+ zu Sn2+ in salzsaurer Lösung mit metallischem Eisen (TG): [SnCl6]2-+Fe>[SnCl4]2-+Fe2++2Cl- Leuchtprobe (Vorprobe): 1. US+Zinkpulver+20%HCl: Sn4++Zn>Sn2++Zn2+ 2. RG (gefüllt mit Eis) in Lösung tauchen, in den Bunsenbrenner halten: blaue Fluoreszenz an benetzter Stelle durch SnCl2 Vorteil: sehr empfindlich, Störung: Arsen Reaktion mit Laugen: Sn2++2OH->Sn(OH)2 (weißer Nds), löslich in Säuren und Laugen: Sn(OH)2+2OH->[Sn(OH)6]2- (Tetrahydroxostannat) kochen: 2[Sn(OH)4]2->Sn°(fällt aus)+[Sn(OH)6]2-+2OH- (schwarz) (Disproportionierung) als SnS Sn2++H2S>SnS(fällt aus)+2H+(gelbbraun), löslich in konzentrierter HCl
- Einzelnachweise Kupfergruppe: Bismut als Thioharnstoffkomplex: Bi3++3S=C(NH2)2>[Bi(S=C(NH2)2)3]3+ (HNO3-sauer: gelb; HCl-sauer: grün) Störungen: Fe3+, CrO42-, MnO4- müssen reduziert werden; Sb3+, Sn2+ mit Weinsäure maskieren, sonst schwach gelbe Färbung; Hg2+, Pb2+ als Chloride fällen, sonst weißer Nds als Tetraiodobismutat(III) Bi3++3I->BiI3 (schwarzer Nds) Bei Überschuss von I-: BiI3+I->[BiI4]- (orange Lösung) als Oxiniumtetraiodobismutat(III): saure Lösung mit Überschuss an I--Ionen: [BiI4]-+[Oxin]>[Oxin*BiI4] (oranger bis hellroter Nds) Besonderheiten: gleiche Reaktion mit vielen organischen Basen Störungen: Sb3+, Pb2+, Hg2+, Ag+ schwarzer Nds, jedoch nur bei Überschuss der Ionen; Fe3+, Cu2+ Iodausscheidung, kann durch K2S2O5 verhindert werden als elementares Bismut in der Kälte: 2Bi3++3[Sn(OH)4]2-+6OH->[2Bi (fällt aus)+3[Sn(OH)6]2- (schwarzer Nds) Störungen: Edelmetalle > Entfernen durch Reduktion mit Hydraziniumchlorid
-
- Einzelnachweise Kupfer-Gruppe: Kupfer Kupfer mit unedlen Metallen: Cu2+-Lösungen zu Zinkblech oder Eisennagel geben: Cu2++Fe>Cu(schlägt sich nieder)+Fe2+ mit NH3>zum Tetraminkomplex (TG): Cu2++4NH3>[Cu(NH3)4]2+ (blau) mit NaOH: wenn Cu2+ nicht als Komplex vorliegt: Cu2++2OH->Cu(OH)2 (fällt bläulich aus) erhitzen: Cu(OH)2>CuO(fällt aus)+H2O(steigt auf) (schwarz) beide Nds lösen sich im Überschuss von NaOH oder Na2CO3>Na2[Cu(OH)4] Natriumtetrahydroxocuprat (blau>blauer SA) Reaktion mit Iodid: 2Cu2++4I->2CuI (weißer Nds)+I2(braun) Farbüberlagerung: Entstörung: Reduktion mit H2SO3: I2+H2SO3+H2O>2HI+H2SO4 als Fehlings Reagenz (CuCl2+Tartratlösung blau) zum Nachweis auf oxidierbare Substanzen: Cu2++Reduktionsmittel (z.B. Glucose)>Cu2O (gelbroter Nds) als Cu2[Fe(CN)6]: 2Cu2++[Fe(CN)6]4->Cu2[Fe(CN)6] (brauner Nds)
- Einzelnachweise Kupfergruppe: Cadmium Glühröhrchenprobe (Vorprobe): direkt aus dem Nds der H2S-Fällung>Metallspiegel als CdS aus schwach mineralsaurer Lösung (TG): Cd2++H2S>CdS+2H+ (gelber bis braungelber Nds, löslich in halbkonzentrierter Säure) mit Natronlauge als Cd(OH)2 Cd2++2OH->Cd(OH)2 (weißer Nds), unlöslich im Überschuss der Natronlauge
- Ammoniumsulfidfällung Methode des Praktikums: gemeinsame Fällung der Sulfide und Hydroxide mit (NH4)2S in ammonialkalischer Lösung dann Abtrennung von Co2+, Ni2+ mit verdünnter HCl danach Abtrennung von Fe2+, Mn2+ mit H2O2/NaOH im "alkalischen Sturz" Störung: Phosphat: Entstörung durch Zirkoniumphosphat Nachteile: - ungleiche Mengen sind schlecht nebeneinander nachweisbar - seltene Elemente sind schlecht identifizierbar - Störung durch Phosphat
- Ammoniumsulfidfällung: Hydrolysetrennung mit Urotropin Fällung in 2 Gruppen: Abtrennen von Fe3+, Cr3+, Al3+ mit UROTROPIN als schwerlösliche Hydroxide Fällung von Co2+, Ni2+, Mn2+, Zn2+ als Sulfide mit (NH4)2S Urotropin=Hexamethylentetramin: C6H12N4 Kondensationsprodukt aus Formaldehyd und Ammoniak: (6HCHI+4NH3>C6H12N4) Hydrolyse beim Erwärmen im Wässrigen: z.B.: 4FeCl3+3C6H12N4+30H2O>4Fe(OH)2+18HCHO+12NH4Cl Vorteile: quantitative Trennung, ungleiche Mengen gut nachweisbar, Niederschläge gut filtrierbar, reduktive Eigenschaften des Formaldehyds verhindern Oxidation: z.B. Mn2+>Mn4+, keine Störung durch Phosphat Nachteile: aufwendiges Verfahren, pH-Wert muss sehr genau eingehalten werden
- Wieso fallen Aluminium und Chrom nicht als Sulfide? Aluminiumsulfid lässt sich zwar aus den Elementen synthetisieren 2Al+3S>Al2S3. Bei Kontakt mit Wasser zerfällt es jedoch direkt in Aluminiumhydroxid und Schwefelwasserstoff: Al2S3+6H2O>2Al(OH)3+3H2S D.h. in wässriger Umgebung ist es nicht stabil und kann somit auch nicht gebildet werden. Deswegen fällt bei der Ammoniumsulfidfällung entsprechend des pH-Werts Aluminiumhydroxid aus. Chromsulfid unterliegt derselben hydrolytischen Spaltung und fällt entsprechend dem ammonialkalischen pH-Wert als Chromhydroxid aus.
- Der alkalische Sturz Mischung NaOH 30%+H2O2 3% 1:1 Die Ionen kommen in ein stark alkalisches Medium mit oxidativeb Eigenschaften: Fe3++3OH->Fe(OH)3 (fällt aus) Mn2++H2O2+2OH->MnO2+2H2O Al3++4OH->[Al(OH)4]- Zn2++4OH->[Zn(OH)4]2- Cr3++3H2O2+10OH->2CrO42-+8H2O
- Einzelnachweise (NH4)2S-Gruppe: Nickel mit Diacetyldioxim (Tschugaeffs Reagenz) in neutraler, essigsaurer oder ammonialkalischer Lösung Diacetyldioxim+Ni2++2NH3>ungeladenem Chelatkomplex(rotes inneres Komplexsalz)+2NH4+ Störungen: Fe2+> rote Färbung im alkalischen Co2+> rotbraune Färbung im Alkalischen >> H2O2 verhindert Fällung (verkochen)
- Einzelnachweise (NH4)2S-Gruppe: Kobalt als Co(SCN)2 im Neutralen: Co2++2SCN->Co(SCN)2 (blau) im Sauren: Co2++4SCN-+2H+>H2[Co(SCN)4] (blau) Vorteil: funktioniert neben Ni2+ Störung: Fe3+>Fe(SCN)3 (rot)>Entstörung: +NaF>[FeF6]3- (Maskierung) Phosphorsalzperle: NaNH4HPO4>NaPO3+NH3(steigt auf)+H2O (Steigt auf) 2NaPO3+CoCl2>Co(PO3)2+2NaCl (blaues Metaphosphat) oder NaPO3+CoSO4>NaCoPO4+SO3 (steigt auf) (blaues Orthophosphat) Boraxperle: Na2B4O7*10H2O+CoSO4>2NaBO2+Co(BO2)2+SO3(steigt auf)+10H2O (blaues Metaborat)
- Einzelnachweise (NH4)2S-Gruppe: Eisen als komplexe Cyanide aus neutraler oder saurer Lösung: (Fe2+ Kaliumhexacyanoferrat(III) rotes Blutlaugensalz) 4Fe2++4[Fe(CN)6]3->Fe4[Fe(CN)6]3 (tiefblauer Komplex Turnbull blau) (mit Fe3+ braune Fällung) Fe3+ Kaliumhexacyanoferrat(II) gelbes Blutlaugensalz 4Fe3++3[Fe(CN)6]4->Fe4[Fe(CN)6]3 (tiefblauer Komplex: Berliner Blau) mit Fe2+: weiße-hellblaue Fällung Nds löslich in NaOH: Fe4[Fe(CN)6]+12OH->3[Fe(CN)6]4-+4Fe(OH)3 Fe3+ als Thiocyanat (Rhodanid) aus saurer Lösung und Ammoniumthiocyanatlösung: Fe3++3SCN->Fe(SCN)3 tiefrote Färbung (ausschüttelbar in Ether oder Amylalkohol) Störung: Co2+>Co(SCN)2 blau NO2->NOSCN rot (Notrosylthiocyanat) PO43->[Fe(PO4)3]6- F->[FeF6]3- BO33-> Komplexbildung >> durch saubere Trennung mit Hilfe des TG zu vermeiden!!
- Einzelnachweise (NH4)2S-Gruppe: Mangan Oxidationsschmelze: Spatelspitze US (bzw. Nds aus alkalischem Sturz)+6fache Menge Na2CO3/KNO3 auf einer Magnesiarinne zu Rotglut erhitzen: blaugrüne Schmelze aus Manganat (MnO42-) Mn2++2NO3-+2CO32->MnO42-+2NO2-+2CO2 (steigt auf) Mn2++4NO2->MnO42-+4NO 8steigt auf) erhaltene Schmelze in wenig H2O lösen, mit CH3COOH ansäuern: Disproportionierung: 3MnO42-+4H+>2MnO4-(violett/Permanganat)+MnO2(Braunstrein, brauner Nds)+2H2O Oxidation von Permanganat MnO4-(=Entfärbung) starkes Oxidationsmittel, wird dabei selbst reduziert Reduktion im Sauren: MnO4-+5e-+8H+>Mn2++4H2O Reduktionsmittel: Fe2+, H2O2, I-, Ethanol, Oxalsäure (alle auch im Alkalischen anwendbar) H2O2: 2MnO4-+5H2O2+6H+>2Mn2++5O2+8H2O Ethanol: 2MnO4-+CH3CH2OH+6H+>2Mn2++5CH3CHO (Acetaldehyd)+8H2O Fe2+: MnO4-+5Fe2++8H+>Mn2++5Fe3++4H2O Oxalsäure: 2MnO4-+5C2O4H2+14H+>2Mn2++10CO2+8H2O Reduktion im Alkalischen: MnO4-+3SO32-+H2O>2MnO2 (Braunstein fällt aus)+3SO42-+2OH- Mit MnCl2: Synproportionierung: 2MnO4-+3Mn2++4OH->5MnO2(Braunstein fällt aus)+2H2O Nachweis durch Oxidation zu Permanganat in saurer Lösung: Gelöster Nds aus dem alk. Sturz wird in einer Porzellanschale komplett eingedampft+3Tr. verd. H2SO4+1Tr.AgNO3-Lsg. (als Katalysator, sonst nur Oxidation zu MnO2)+1 Spatel (NH4)2S2O8(Ammoniumperoxodisulfat), leicht erwärmen: 2Mn2++5S2O82-+8H2O>MnO4-+10SO42-+16H+ alternativ: mit PbO2 in verd. HNO3: Nds aus dem alk. Sturz+2-3ml verd. HNO3+1Spatelspitze PbO2>kochen, verdünnen Störungen: Halogenide (mit AgNO3 fällen und abzentrifugieren)
- Einzelnachweise (NH4)2S-Gruppe: Aluminium Nachweis als Thenhards Blau: Al(OH)3-Nds aus dem TG auf einer Magnesiarinne trocknen>Al2O3+1Tr. Co(NO3)-Lösung (nicht zu viel, sonst Bildung von schwarzem Co3O4): Al2O3+Co(NO3)2>N2O3+CoAl2O4 blaues Spinell Störungen: SiO2, BO32-, PO43- ergeben ähnliche Reaktionen