Makroökonomie (Fach) / 4. Nachfrageorientierte Modelle in der Makroökonomie (Lektion)

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  • Angebotsorientierte Modelle der Makroökonomie Jean-Baptiste Say: Das Angebot schafft sich seine Nachfrage-> Herleitung des GG im neoklassischen Modell Sayesches Gesetz: alles was produziert wird, kann auch abgesetzt werden Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Lohnkürzungen (1929)-> Keynesianische Wende 1936
  • Arbeitslosigkeit - Herkömmliche Sichtweise Friktionelle Arbeitslosigkeit: vorübergehende Arbeitslosigkeit bei Stellenwechsel durch Fehlkalkulation (zeitweises Verfehlen des GG) Freiwillige Arbeitslosigkeit: wg. Gewerkschaftsmacht; Sozialstaat
  • Überwindung von Arbeitslosigkeit im neoklassischen System Verringerung friktioneller ALO durch Verbesserung der Voraussicht und Organisation Verringerung der freiwilligen ALO durch Abnahme der marginalen Nutzeneinbuße der Arbeit Zunahme der Grenzproduktivität der Arbeit, dadurch Steigerung Reallohn
  • Keynes-Modell - Zusammenfassung Beschäftigung wird nicht am Arbeitsmarkt bestimmt, sondern auf dem Gütermarkt durch die effektive Nachfrage (Gleichheit von Angebots- und Nachfragefunktion) Sayesches Gesetz wird zurückgewiesen: Nachfrage bestimmt das Angebot Akzeptierung der Grenzproduktivitätstheorie als technologischer Zusammenhang- lässt sich aber nicht zur gezielten Steuerung der Beschäftigung ausnutzen, da der Reallohn nicht verhandelbar ist, sondern sich auf den Märkten endogen aus Nominallöhnen und Preisen ergibt
  • Keynesianisches Kreuz - Aggregierte Nachfrage Aggregierte Nachfrage: Gesamtmenge an Gütern und DL, die Privatpersonen und Institutionen kaufen wollen Private Konsumausgaben:- Einkommen Y - Steuern T- Einkommenssteigerung führt zu unterproportionalen Konsumsteigerungen: 0 < c < 1- Zinsen, Vermögen geringen Einfluss (Unterschied Neoklassik)- Sockelkonsum/Autonomer Konsum C(0) Private Investitionsausgaben- abhängig von Kapitalkosten (Zinsen) und den Renditeerwarungen (MEC Marginal Efficiency of Capital) Staatliche Konsum- und Investitionsausgaben- Determinanten G und T liegen im politischen Bereich Netto-Ausgaben von Ausländern: Handelsbilanzsaldo (Exporte-Importe)- Realer Wechselkurs: Preise ausländischer Produkte relativ zu den Preisen heimischer Produkte: EP*/P (heimische Währung)- Verfügbares Einkommen: steigt es, wird mehr importiert
  • Keynes - Effektive Nachfrage   über Beschäftigung wird nicht am Arbeitsmarkt entschieden über Reallohn kann nicht verhandelt werden, Marktdiagramm muss anders interpretiert werden als bei Neoklassik Beschäftigung wird durch effektive Nachfrage festgelegt, entspricht nur im Ausnahmefall Vollbeschäftigung (Sayesches Gesetz gilt nicht) effektive Nachfrage: erwartete Erlöse der U decken sich mit aggregierter Angebotsfunktion wäre Sayesches Gesetz gültig wäre nur Angebotsfunktion maßgeblich  
  • Staatsausgabenmulitplikator 1. Logische Multiplikatorbeziehung Y = 1 / (1-c) · I 2. Prozessorientierte Sichtweise Kaufkraftargument: periodenweiser Aufbau der Konsumausgaben dabei Ausgangspunkt Lohnerhöhung nicht Staatsausgabenerhöhung 3. Strukturelle Sichtweise Multiplikator gibt gleichgewichtiges Größenverhältnis zwischen Investitionsgüterindustrie und Konsumgüterindustrie an
  • Fiskalpolitik - Staatliche Ausgabenpolitik (3,3) Ausgabenarten Sachausgaben: wirken direkt auf Gesamtnachfrage (z.B. Infrastrukurausgaben) Personalausgaben: wirken indirekt, zunächst auf private Haushalte -> Kosum- und Sparentscheidungen -> Gesamtnachfrage Transferzahlungen an private Haushalte: wirken ebenfalls indirekt Probleme Crowind Out: staatliche Kreditaufnahme kann zu Zinserhöhungen führen, mit Folge geringerer privater Investitionen Teil der Staatsnachfrage fließt in Importe ab und führt nicht zu Wertschöpfung im Inland Nachfrage darf nicht in Sektoren mir Kapazitätsengpässen erfolgen, da sonst Preise anstatt der Produktion steigen (Gießkannenprinzip)  
  • Fiskalpolitik - Staatliche Ausgabenpolitik - Antizyklische Nachfragepolitik (1,3,2) Ziel: Beseitigung/Dämpfung der konjunkturellen Ausschläge durch geeignetes Timing der Staatsausgaben Probleme: der größte Teile der Staatsausgaben ist keine disponible Masse (z.B. Personalausgaben) bis die Maßnahme wirkt kann sich die Konjunktur gedreht haben und die Wirkung ist kontraproduktiv (prozyklisch) asymmetrisches Verhalten: Ausgabensteigerung während Rezession aber keine Ausgabendrosselung während Aufschwung Lösung: regelgebundene antizyklische Fiskalpolitik -> Schuldenbremse automatische Stabilisatoren- Arbeitslosenversicherung: bei schlechter Konjunkturlage und steigender Arbeitslosigkeit sinkt Einkommen und Nachfrage nicht stark- Steuerprogression  
  • Fiskalpolitik - Staatliche Einnahmenpolitik (3,2,3,3)   Finanzierung der Bereitstellung öffentlicher Güter Konjunkturglättung/Stabilisierung Zielkonflikte: Senkung der Steuersätze im Abschwung zur Belebung der privaten Nachfrage -> weniger Geld für öffentliche Leistungen Direkte Steuern auf das Einkommen wirken auf das verfügbare Einkommen und auf die Gewinnerwartungen der Produzenten Beeinflussung von Konsum; Investitionsgüternachfrage -> Änderung Gesamtnachfrage Direkte Steuern auf den Gewinn Einkommenssteuern, Körperschaftssteuern wirken auf die Gewinnerwartung Beeinflussung Investitionsgüternachfrage -> Änderung Gesamtnachfrage Indirekte Steuern auf den Verbrauch Mehrwertsteuer zielen auf Überwälzung ab: Steuersatzveränderungen führen zu Preisveränderungen niedrigere Mehrwertsteuern erhöhen das verfügbare Realeinkommen der Haushalte -> Realkonsum steigt  
  • Ursachen der Finanzkrise 1. Regulierungsarchitektur Verbriefung von Bankkrediten Transfer von Kreditrisiken aus der Bankbilanz Fehlbewertung durch Ratingagenturen 2. Makroökonomische Faktoren Makroökonomische Ungleichgewichte Ungleicheit der Einkommens- und Vermögensverteilung Inkoheränz im Steuersystem 3. Politökonomische Faktoren Fehlen einer effektiven internationalen Finanzmarktarchitektur Entdemokratisierung der Finanzmarktregulierung Angelsächsisches Selbstregulierungssystem
  • 10 konkrete Regulierungsvorschläge Strengere nicht prozyklische Eigenkapitalregulierung Regulierung des Schattenbanksystems Begrenzung der Größe des Finanzsektors Wirkungsvollere makroprudentielle Instrumente, die auch Steuern umfassen Explizites Verbot oder Rezeptpflicht für derivative Finanzinstrumente Öffentliche Ratingagenturen