Pädagogik (Fach) / Brezinka und Kron (Lektion)

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Erziehungbegriff der Gegenwart

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  • deskriptiv und normativ Deskriptiv bedeutet beschreibend: „Wenn man das tut wird ... passieren “ . Normativ bedeutet bewertend: „Man sollte das nicht tun.“
  • intersubjektives Verhältnis Erziehung läuft zwischen zwei Subjekten und nicht zwischen Subjekt + Objekt ab
  • soziales Handeln Soziales Handeln heißt ein „Handeln“, das für den Handelnden subjektiv insofern „ sozial“ ist, als es sich auf das Verhalten anderer bezieht bzw. daran orientiert ist. •
  • psychische Disposition   Unter psychischen Dispositionen versteht man die genetisch vorgegebene Veranlagungen, sowie die im Laufe des Lebens erworbenen Neigungen eines Individuums zu bestimmten körperlichen Zuständen oder situationsgebundenen Verhaltensweisen
  • Kausalverhältnis Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung
  • Rationalisierung Rationalisierung bedeutet etwa „vernünftig machen“, „einen Sinn geben
  • intentionaler und funktionaler Begriff intentional ist absichtlich, zweckmäßig
  • Rollenhandeln Mollenhauer: „Rollenhandeln heißt alles Handeln in einem sozialen Kon- text, in dem die Handelnden bestimmte Positionen einnehmen und mit Hilfe gegenseitiger Verhaltenserwartungen interagieren.“
  • Konvention Eine Konvention (vom lateinischen conventio für „Übereinkunft“ oder „Zusammenkunft“) ist eine nicht formal festgeschriebene Regel, die von einer Gruppe von Menschen aufgrund eines Konsenses eingehalten wird
  • Welchen wissenschaftstheoretischen Zugang vertritt Brezinka? Brezinka ist ein Vertreter der Empirischen Erziehungswissenschaft und versucht in seinem Text deskriptiv zu verfahren und ist der Meinung dass Erziehung ein Ursache-Wirkungs-Verhältnis ist, dass also der Erzieher auf den Zu-Erziehenden einwirkt
  • Welche fünf Bestimmungen zeigt Koller für die Definition von Erziehung bei Brezinka auf? Erziehung ist eine Form soziales Handeln: bezeichnet in den Sozialwissenschaften ein absichtsvolles,zweckgerichtetes Tun, also ein Tun, dem eine Intention oder Absicht zugrunde liegt. Es unterscheidet es vom bloßen Verhalten, das auch ganz unabsichtlich erfolgen kann. Beim sozialen Handeln ist die Intention auf andere Menschen gerichtet. Allerdings gilt nicht für jede soziale Handlung, dass sie auch als erzieherisches Handeln bezeichnet werden könnte Erziehung ist soziales Handeln zwischen zwei ungleichberechtigen Personen(Erzieher=Subjekt, Educand= Objekt) --> asymmetrisches und hierachisches Verhältnis Erzeiung ist ein kausales Ursache-Wirkungs-Verhältnis (Erzieh. Handlung ist Ursache und ruft eine Wirkung im Educanden hervor) Erziehung ist ein wertorientiertes bzw. an Normen ausgerichtetes Handeln (Mensch soll verbessert werden) erziehung beeinflusst die psychische disposition   Erzeihungsbegriff ist aber nur deskriptiv (beschreibend) und nicht normativ (wertend), da nur gesagt wird, dass erzieherische Handlungen bestimmten Werten verpflichtet sind, aber nicht gesagt wird, welche Werte das genau sein sollen.
  • Welche Probleme sieht Koller in den Ausführungen Brezinkas? Als Probleme ergeben sich, dass ein gegebenes Handeln nie wirklich als erzieherisches Handelns bestimmt werden kann, da sich nicht erschließen lässt, welche Intetntion wirklich zugrunde lag. Weiters gibt es wohl Ursachen ohne Wirkung bzw. Wirkung ohne Ursachen. Man sollte besser von einem intentionalen Erziehungsbegriff (Intention des Erziehers sind Kriterium ob die Handlung als Erziehung betrachtet wird) und einem funktionalen Erziehungsbegriff (Wirkung im Educanden ist Kriterium ob Handlung als Erziehung betrachtet wird) sprechen. Schlussendlich werden die Intentionen und Motive des Educanden bei Brezinka vernachlässigt. Der Educand ist kein willenlosen Objekt, sondern hat selbst Wünsche, Interessen und Ziele.
  • Was ist eine intentionaler und ein funktionaler Erziehung?  intentionalen Erziehungsbegriff (Intention des Erziehers sind Kriterium ob die Handlung als Erziehung betrachtet wird)   und einem funktionalen Erziehungsbegriff (Wirkung im Educanden ist Kriterium ob Handlung als Erziehung betrachtet wird)
  • Welchem wissenschaftstheoretischen Zugang ist Kron zuzuordnen? Kron ist ein Vertreter der Kritischen Erziehungswissenschaft und geht in seinem Text normativ vor und ist der Meinung, dass Erziehung eine symbolische Interaktion ist und der Erzieher auch auf die Intentionen und Bedürfnisse des Zu-Erziehenden Rücksicht haben muss
  • Wie grenzt Kron den Begriff Erziehung vom Begriff der Sozialisation ab? Er fasst diesen Unterschied als die Differenz von Sozialwerdung und Sozial machung. Als Sozialwerdung wird jener Prozess der Sozialisation beschrieben, dem die Heranwachsenden ständig ausgesetzt sind und der sich auch ohne das aktive und absichtsvolle Handeln von den Erziehern vollziehen kann. (Entwicklung gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit) Im Sinne von Sozialmachung versteht Kron Erziehung als einen auf das Individuum gerichteten intentionalen Prozess der „Einwirkung“. (persönlichkeitsbildende und reflexive Lernvorgänge)
  • Wie lautet Krons Kritik an der Erziehungsdefinition Brezinkas? Er kritisiert die Einseitigkeit und Asymmetrie des Erziehungsverhältnisses sowie die Lineare Ursache-Wirkungs-Relation, die Kron als „Determinierungszusammenhang“ bzw. als eine quasi mechanische Auffassung der Persönlichkeit des Zu-Erziehenden beschreibt. Kron formuliert die Frage, „wo denn in dieser erzieherischen Kausalmechanik die Entscheidungsfreiheit und der freie Wille sowie die selbstverantworteten Bedürfnisse, Interessen, Überlegungen und Meinungen des Zu-Erziehenden bleiben“.
  • Welche zentralen Merkmale kennzeichnen Krons Erziehungsbegriff, wie er von Koller dargestellt wird? Soziales Handeln als Rollenhandeln: Handelnden nehmen bestimmte Positionen ein und interagieren mit Hilfe der gegenseiten Erwartungshaltung. Das geschieht durch schriftlich fixierte Regeln (z.b. Schulordnung) oder implizierte (Tradition, Gewohnheit) Man spricht vom symbolischen Interaktionismus, weil das Handeln stets in Form von Sprache oder Symbolen ausgedrückt wird.   Erziehung ist ein Prozess, idem die Grundqualifikation des Rollenhandelns erlernt werden Hier ergibt sich eine anthropologische Differenz zwischen Erwachsenen und Kinder als eine Monopolisierung der Erwachsenen. Erwachsene stellen Regeln auf. sind höher gestellt   In der Erziehung treten auch Intentionen des Educanden auf Erzieher muss auf diese Rücksicht nehmen, damit die erzieherische Intention am Educanden nicht bricht.   Erziehungsprozesse haben einen aufklärenden und reflexiven Effekt (mehr wenn die die Intention auf Widerstand trifft) Handlungen der Beteiligten werden wechselseitig interpretiert. Erziehung erscheint damit vielmehr als intersubjektives Verhältnis (für alle gleichermaßen wahrnehmbar), das zur Aufhebung der in ihm angelegten Asymmetrie tendiert.
  • Worin sieht Koller eine Grenze von Krons Erziehungsbegriff? Und inwiefern sieht er Krons normativen Zugang problematisch? Für Kron macht Erziehung "die gegenseitige Aufhellung und Aufklärung von Wertorientierungen, Normen und Intentionen aus. Die Grenze von seinem Erziehungsbegriff besteht aber nun darin, dass unklar bleibt ob dieseDefinition für alle Situationen gelten soll, die als Erziehung bezeichnet werden. Wenn es nämlich in erzieherischen Interaktionen wirklich immer um die Reflexion, Begründung und Aushandlung von Regeln und Normen geht, dann wäre zum Beispiel die schlichte Erteilung eines Verbots ohne langwierige Begründungen kein Vorgang, der den Namen Erziehung verdient.
  • In welchen Punkten sind sich die beiden vorgestellten Erziehungsbegriffe ähnlich und in welchen unterscheiden sie sich? Ähnlichkeiten: Beide erkennen einen „anthropologischen Unterschied zwischen Erzieher und Educand sowie ein hierarchisches Verhältnis an. Erziehung als Einführung in das Rollenhandeln. - Unterschiede: Brezinka deskriptiv, Kron normativ. Für Brezinka zählen nur die Intentionen des Erziehers, für Kron aber auch die des Zu-Erziehenden.
  • Was ist unter deskriptiv und normativ zu verstehen? Worin liegt Normativität bei Kron und worin bei Brezinka und wie gehen die beiden jeweils damit um? Brezinka erhebt bei seiner Definition von Erziehung den Anspruch, rein deskriptiv und strikt wertneutral zu verfahren. Er vertritt die Position, dass Grundbegriffe, wie der der Erziehung, sich auf die wertneutrale Beschreibung von Sachverhalten beschränken sollen. Bei Brezinka sind normative und deskriptive Aussagen klar getrennt. Brezinka ist jedoch entgegenzuhalten, dass sein Anspruch auf Wertneutralität nicht wirklich durchzuhalten ist. Bereits seine Bestimmung des Erziehungsver-hältnisses als eine Subjekt-Objekt-Relation enthält eine implizite Wertung Für Kron ist Erziehung kein bloßer deskriptiver Terminus, sondern ein normativer Begriff, der mit einer bestimmten Wertung verbunden ist. In Krons Argumentation ist implizit die Auffassung enthalten, dass eine nähere Bestimmung des Erziehungsbegriffs und erst recht eine Theorie der Erziehung um normative Festlegung nicht herumkommt. In Krons Text findet sich die Vermischung von deskriptiven undnormativen Aussagen => das ist aber problematisch: „Die Erfahrung lehrt, dass Erziehungsprozesse nicht nur zum Rollenhandeln qualifizieren, sondern auch einen aufklärenden und reflexiven Effekt haben“ => deskriptive Aussage . Die Bewertung kommt erst mit folgendem Zitat: „Erziehung ist an den demokratischen Grundwerten der Emanzipation und Verantwortung für das Ganze und der Individuation orientiert “ . Kron möchte den Erziehungsbegriff solchen Handlungen vorbehalten, die im Sinne demokratischer Grundwerte nicht nur „zum Rollenhandeln qualifizieren“, sondern darüber hinaus auch Aufklärung und Reflexion befördern. Dadurch dass er dieser normativen Entscheidung die Form einer deskriptiven Aussage verleiht, spielt er gewissermaßen mit verdeckten Karten
  • Er ist ein Vertreter der Empirischen Erziehungswissenschaft. Kron Brezinka Brezinka
  • Er ist ein Vertreter der Kritischen Erziehungswissenschaft. Kron Brezinka Kron
  • Er beschreibt soziales Handeln als Rollenhandeln, das von wechselseitigen Erwartungen geprägt wird. Kron Brezinka Kron
  • Erziehung wird in seiner Definition als ein kausales Ursache-Wirkungs-Verhältnis begriffen. Kron Brezinka Brezinka
  • Sein Erziehungsbegriff ist zumindest seinem eigenen Anspruch nach deskriptiv. Kron Brezinka Brezinka
  • Er versteht Erziehung als symbolische Interaktion. Kron Brezinka Kron
  • Er versteht Erziehung als symbolische Interaktion. Kron Brezinka Brezinka
  • Erziehung erscheint bei ihm als intersubjektives Verhältnis, das zur Aufhebung der in ihm angelegten Asymmetrie tendiert. Brezinka Kron Kron
  • Seine Bestimmung des Erziehungsverhältnisses als Subjekt-Objekt-Relation enthält eine implizite Wertung, weshalb sein Anspruch der Wertneutralität nicht wirklich durchzuhalten ist. Kron Brezinka Brezinka
  • Die Vermischung deskriptiver und normativer Aussagen in seinem Text ist im Sinne der Transparenz wissenschaftlicher Argumentation mehr als problematisch Kron
  • Er geht davon aus, dass in jeder erzieherischen Situation nicht nur die Ab sichten und Zwecke des Erziehers von Bedeutung sind, sondern auch die Bedürfnisse und Wünsche des Zu-Erziehenden Kron
  • Er ist ein Verfechter einer wertneutralen Erziehungswissenschaft Brezinka