Pädagogik (Fach) / Humboldt (Lektion)

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Bildungsbegriff des Neuhumanismus

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  • Neuhumansimuns der Mensch als Ausgangspunkt bezeichnet die Wiedererweckung der (literatur-) humanistischen Bewegung etwa ab 1750 in Deutschland. Ideal: alles, wodurch rein menschliche Bildung und Erhöhung aller Geistes - und Gemütskräfte zu einer schönen Harmonie des inneren und äußeren Menschen befördert wird. Humanität anstelle der Erziehung zur Brauchbarkeit (Aufklärungspädagogik) Individuelle Glückseligkeit Individualität Autonomie Freiheit durch Bildung Nicht-Verzweckung von der Gesellschaft Möglichkeit der Kräfteentfaltung Frage nach dem Sinn und der Bedeutung des Menschseins
  • Intentional intentional ist absichtlich, zweckmäßig
  • Etymologisch Wissenschaft von der Herkunft der Wörter
  • Wie lässt sich mit Koller das Verhältnis von Bildung und Erziehung in systematischer Hinsicht bestimmen? In systematischer Hinsicht wird Erziehung meist als intentionales Handeln verstanden, das alleinig vom Erzieher ausgeht   Der Schwerpunkt liegt darin, was der Erzieher beabsichtigt, der Mittelpunkt ist die erzieherische Wirkung.  
  • Wie beschreibt Koller das Verhältnis von Bildung und Erziehung in historischer Hinsicht? Der Bildungsbegriff wurde im 18. Jahrh. als Reaktion auf den Erziehungsbegriff der Aufklärung eingeführt (Moralisierung und Verbesserung der Menschheit (Kant) vs. Erziehung zur Brauchbarkeit. Der Bildungsbegriff setzt beim Zu-Erziehenden an und es kommt darauf an was der Zögling selber tut (sich bilden). Im Mittelpunkt steht er Vorgang des Sich-Bildens.   Kron und andere Vertreter der kritischen Erziehungswissenschaft, verstanden Erziehung als symbolische Interaktion, als intersubjektives Verhältnis, dem die Wechselwirkung zwischen Erzieher und Zögling zugrunde lag.   Philantropen = Gruppe von Pädagogen die, zusätzlich zu den Zielen derAufklärung, „Erziehung zur Brauchbarkeit“ auffassten => Kinder sollen so erzogen werden,dass sie in ihrer Zeit, in ihrer Gesellschaft ein nützliches Leben führen können. Bildung grenzt sich von Erziehung ab die sich an den Erfordernissen der Gesellschaft richtet
  • Was ist nach Koller das Entscheidende an Humboldts Bestimmung des Zwecks des Menschen? der Zweck des Menschen die höchste und proportionierlste Bildung seiner Kräft zu einem Ganzen Der Zweck wird dabei nicht von äußeren Anforderungen (Religion, Gesellschaft, Politik) bestimmt. Es geht darum, die inneren Kräfte des menschen, also die Anlagen und Potetiale, zu entfalten und zu bilden.  
  • Was versteht Humboldt laut Koller unter Bildung? 14. Jhd.: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn“ Bildung/Bild => etymologisch verwant 18. Jhd.: Bild bezieht sich nicht mehr nur auf die äußere Gestalt sondern auf die gesamte Person - Humboldt war Leiter der Abteilung für Kultus und Unterricht (in seiner Amtszeit: Aufhebung der Leibeigenschaft, Einführung der Gewerbefreiheit, Verbesserung der allgemein bildenden Schulen, Einführung der modernen Universitätswesens)   Unter dem humboldtschen Bildungsideal versteht man die ganzheitliche Ausbildungder Künste in Verbindung mit der jeweiligen Studienfachrichtung. Dieses Ideal geht zurück auf Wilhelm von Humboldt, der in der Zeit der preußischen Rekonvaleszenzauf ein erstarkendes Bürgertum setzen konnte und dadurch den Anspruch aufAllgemeinbildung förderte.
  • Welche vier Bestimmungen arbeitet Koller aus dieser Definition von Bildung heraus und was bedeuten diese im Einzelnen? In Humboldts Bildungsbegriff ist der Mensch der Ausgangspunkt (Neuhumanismus).   es gibt 4 Bestimmungen: Entfaltung von Kräften: Das was den Menschen ausmacht sind die Kräfte seiner Natur, die es zu erhöhen gilt und sein Wesen, das wertvoll werden soll. Unsere Aufgabe ist es unserem Leben einen so großen Inhalt wie möglich zu verschaffen. Ziel der Bildung ist es die Möglichkeiten die ein Mensch hat möglichst umfassend zu verwirklichen Höchste Entfaltung dieser Kräfte: Menschliche Anlagen sollen so weit wie möglich entwickelt werden, es gibt keine Grenzen für die Bildung. Problem: der Mensch hat viele unterschiedliche Kräfte die in ein Konkurrenzverhältnis zueinander treten könnten Proportionierlichste Entfaltung dieser Kräfte: Ausgewogene Bildung = Bildung aller menschlichen Kräfte (Verstand, Phantasie, Wahrnehmungsfägiket). Problem: kann zugleich die höchste UND ausgewogenste Bildung erreicht werden? Gegensatz weil die höchste Entwicklung einer Kraft ja nur auf Kosten anderer Kräfte möglich ist Kräfte zu einem Ganzen zusammenzufassen: Ziel von Bildung: jeder Mensch soll sich so ausbilden, dass ein Außerirdischer, wenn er zur Erde käme und ihn als erstes sähe, eine möglichst hohe Vorstellung vom Menschen bekommt. (Koller) . Individuum soll zu einem würdigen Repräsentanten der eigenen Gattung werden. Problem: Der Mensch soll aber auch seine individuelle Eigentümlichkeit ausbilden (Gegensatz) . Lö-sung: Der Einzelne soll zwar versuchen, die Gesamtheit der Menschen so gut wie möglich in seiner Person zu realisieren, das wird ihm aber nur zum Teil gelingen. => Bildung ist kein individueller sondern ein gesellschaftlicher Prozess der auf die Verschiedenheit der Menschen angewiesen ist  
  • Inwiefern hängen Individuum und Gesellschaft in diesem Begriff von Bildung zusammen bzw. welchen Aspekt dieses Zusammenhangs arbeitet Koller heraus? Entwicklung = Entfaltung von Innen Mensch kann seine Kräfte nur entwickeln wenn er etwas hat an dem er üben kann = Welt (Subjekt + alles was außerhalb des Subjekts liegt Humboldt fordert, dass sich jeder Mensch so gut bilden solle, dass er ein guter Repräsentant der Menschheit werden könne. Das ist aber so nicht möglich, da der Mensch immer unvolkommen bleiben wird und individuelle Merkmale hat. Lösung --> gesllschaftlichen Verwirklichung des Ideals.  Bildung ist kein induvidueller Vorgang, sondern ein gesellschaftlicher Prozess. Dieser Prozess ist die Mannigfaltigkeit der Charaktere.
  • Wodurch kennzeichnet sich der Bildungsprozess bei Humboldt und welche drei Bestimmungen arbeitet Koller hier heraus? Während der Erziehungsbegriff von einem Verhältnis zwischen dem Erzieher und dem Zögling beschrieben wird, wird der Bildungsbegriff als Wechselwirkung von "Ich und die Welt " beschrieben, das Verhältnis des Menschen zu allem, was außerhalb von ihm liegt   Freiheit: Nur wer frei ist kann seine Kräfte entfalten (franz. Revolution: Wunsch nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit -> Jeder Mensch soll frei sein, dass zu tun (Arbeit, Wohnort, Heirat) was er will.). Ökonom ische Bedingungen müssen für Schulbesuch gegeben sein (Geld).Humboldt entwickelte das Konzept der Elementarschule + Bürgerschule + Universität-> alle Kinder sollen möglichst umfassende Allgemeinbildung erhalten Regheit: Ich & Welt --> aktive (rege) Rolle, sowohl dem ich als auch der Welt werden aktive Rollen zugeschrieben. Allgemeinheit: Mannigfaltigkeit der Situationen: vielseitige, abwechslungsreiche Umgebung damit alle Kräfte angesprochen werden. Wechselwirkungen mit der Welt als Ganzes (kein Bereich auslassen). Wie wählt man die Aspekte der Welt aus?
  • Welche Rolle spielt Sprache in Humboldts Bildungstheorie und was hat dies mit verschiedenen Weltansichten zu tun? für Humboldt ist Sprache das medium von Bildungsprozessen   Sprache ist nciht ein Werkzeug, mit dem vorhandene Gedanken ausgedrück werden, sondern ein Organ, mit dem diese Gedanken erst hervorgebracht werden.   Er betrachtet Sprache als Weltansicht. Jede Sprache stellt demzufolge eine eigene Ansicht der Welt dar, die mit Lautsystemen und Grammatik dieser Sprach untrennbar verbunden ist und die Vorstellungs- und Empfindungswelt ihrer Sprecher nachhaltig beeinflusst.
  • Worin sieht Koller die Aktualität von Humboldts Bildungstheorie und auf welche Grenze macht er diesbezüglich aufmerksam? Humboldts Bidlungsbegriff ist in der Lage zur Analyse und Interpretation der Entwicklung von Jugendlichen in der heutigen Gesellschaft beizutragen. Aber die Auffassung der Vielfalt und Verschiedenheit von Sprache wird der Pluralität postmoderner Gesellschaft nicht mehr gerecht. Umfassende und ausgewogene Entfaltung menschlicher Anlagen ist auf den ersten Blick, aufgrund der modernen Gesellschaft, überholt, aber schon aktuell: Bildung soll sich an den inneren Entwicklungspotentialen einer Person orientieren . Heutige Zeit: postmoderne/multikulturelle Pluralität => neue Weltansichten lernen nötig um mit Pluralität umzugehen. harmonisches Bild auf die Verschiedenheit der Sprachen reicht nicht um die Pluralität der modernen Verhältnisse zu erfassen? => Lernen von neuen Weltansichten kann Dinge auch komplizierter machen und vorherige Regeln auflösen.
  • Welche der folgenden Aussagen entsprechen Kollers Ausführungen? In historischer Hinsicht lässt sich der Bildungsbegriff als Reaktion auf den Erziehungsbegriff verstehen. In systematischer Hinsicht unterscheiden sich die Begriffe Erziehung und Bildung dahingehend, dass Erziehung eher beim Erzieher ansetzt und nach der erzieherischen Einwirkung fragt, während Bildung den Zu-Erziehenden in den Mittelpunkt rückt und nach dem Vorgang des Sich-Bildens fragt.
  • Koller führt an, dass Bildung von Humboldt als höchste und proportionierlichste Entfaltung der menschlichen Kräfte zu einem Ganzen verstanden wird. Welche der folgenden Interpretationen schließt Koller an diese Bestimmung von Bildung an? Humboldt spricht sich mit der Bestimmung von Bildung als proportionierlichste Entfaltung der menschlichen Kräfte zu einem Ganzen für eine ausgewogene und gleichmäßige Entwicklung aller Kräfte aus, die einen harmonischen Gesamteindruck entstehen lässt. Humboldt sieht die Bestimmung des Menschen und damit das Ziel von Bildung darin, die dem Menschen innewohnenden Möglichkeiten möglichst umfassend zu entwickeln.
  • Welche der folgenden Aussagen entsprechen dem Inhalt des Textes? Das Erlernen einer fremden Sprache ist im Zusammenhang mit Bildung so bedeutend, da dadurch die bisherige Weltansicht erweitert wird und damit das eigene Verhältnis zur Welt verändert wird. Die Idee einer gesellschaftlichen Verwirklichung des Ideals menschlicher Vollkommenheit beinhaltet, dass jeder Einzelne zwar versuchen kann (und soll) die Gesamtheit der menschlichen Möglichkeiten in seiner Person zu realisieren, dies jedoch immer unvollkommen bleiben muss. Der Bildungsprozess wird als Wechselwirkung zwischen Ich und Welt aufgefasst, welche allgemein, rege und frei sein soll.