Zoologie (Fach) / Zoologie schriftlich (Lektion)

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  • Aufgaben der Haut - Übersicht Schutzfunktion Exkretions- und Aufnahmefunktion  Wärmeregulationsfunktion Sinnesfunktion
  • Schutzfunktion der Haut → gegen mechanische, chemische und physikalische Einflüsse → gegen das Eindringen von Mikroorganismen     → andauernde mechanische Belastungen, UV-Strahlung führt zu einerVerdickung der Hornschicht → Unterhautfett und elastische Lederhaut fangen Stöße ab → Hydrolipidfilm (= Säureschutzmantel) kann nach Kontakt mit schwachen Säuren oder Laugen schnell wieder die physiologischen pH-Verhältnisse herstellen (5,4-5,9) → schwach saurer pH-Wert bietet schlechte Lebensbedingungen für Hautoberflächenkeime        
  • Wärmeregulationsfunktion der Haut   → hohe Außentemperaturen führen zu einer Erweiterung der Kapillaren → Wärme wird nach außen abgeführt → Schwitzen als Schutz vor Überhitzung   → niedrige Außentemperaturen → zuerst Erweiterung der Kapillaren → mehr Blut kann die Haut erwärmen (rote Haut) → bei größerer Kälte: Zusammenziehen der Gefäße (blasse Haut, blaue Lippen) um die innere Körperwärme zu erhalten → Wärmeverlust soll durch Verringerung der OF verringert werden → Gänsehaut  
  • Exkretions- und Aufnahmefunktion der Haut   → Beteiligung an der Regulation des Wasserhaushaltes: → Barriere in der Epidermis verringert einen zu großen Flüssigkeitsverlust → durch Schwitzen kann gezielt Wasser abgegeben werden → über den Schweiß werden auch Salze und andere organische Verbindungen abgegeben → Aufnahmefunktion ist begrenzt (Schutz steht im Vordergrund), aber einige Stoffe können trotzdem in die Haut eindringen → z.B. Verwendung von TTS im pharmazeutischen Bereich → Hautatmung spielt geringe Rolle (1-2% des Sauerstoffbedarfs wird über die Haut aufgenommen)  
  • Sinnesfunktion der Haut   Wahrnehmung von Tast-, Temperatur- und Schmerzempfindungen → Haut besitzt zahlreiche freie Nervenendigungen, die als Rezeptoren dienen
  • Funktionsprinzip von Mechanorezeptoren   Mechanorezeptoren = Zellen, die empfindlich auf mechanische Kräfte reagieren → mechanische Verformung der Zellmembran des Rezeptors führt zur Öffnung von Ionenkanälen → Änderung des Membranpotenzials der Zelle → Aktionspotenziale werden ausgelöst
  • Übersicht Mechanorezeptoren in der Haut Merkel-Tastscheiben Meissner-Körperchen Haarfollikel-Sensoren Ruffini-Körperchen Pacini-Körperchen
  • Merkel-Tastscheiben   Merkel-Tastscheiben sitzen im stratum basale der Epidermis von behaarten und unbehaarten Regionen; adaptieren langsam, bilden fortlaufend Aktionspotenziale über einen lang andauernden Reiz (z.B. Körpergewicht, das beim Stehen auf der Fußsohle lastet), sprechen vor allem auf Druck und Zug an
  • Meissner-Körperchen   Meissner-Körperchen befinden sich im stratum papillare der Dermis von unbehaarten Regionen; sind sehr empfindlich und adaptieren schnell; liefern Informationen über Bewegungen und Veränderungen von Objekten, die mit der Haut in Kontakt stehen)
  • Ruffini-Körperchen   Ruffini-Körperchen liegen im stratum reticulare der Dermis; adaptieren langsam und liefern Informationen über nieder- frequente Vibrationsreize)  
  • Pacini-Körperchen   Pacini-Körperchen liegen in der Subcutis; adaptieren sehr schnell; liefern Informationen über hochfrequente Vibrationsreize; es werden Veränderungen der Geschwindigkeit eines Reizes angezeigt  
  • Haarfollikelsensoren   Haarfollikelsensoren ersetzen in der behaarten Haut die Meissner-Körperchen; Dendriten sensorischer Nervenzellen wickeln sich um Haarfollikel  
  • Felderhaut und Leistenhaut   Felderhaut besteht aus drei- und viereckigen Feldern, die durch Furchen voneinander getrennt sind. An den Kreuzungspunkten der Felder befinden sich Poren. Dort kann ein Haar wachsen oder eine Drüse ausführen. Leistenhaut befindet sich an Handinnenflächen und Fußsohlen. Hauptsächlich parallel laufende Leisten und Furchen bilden ein Muster aus Linien, Schlaufen und Wirbeln  
  • Übersicht über den Aufbau der Haut   Man unterscheidet 3 Hautschichten: Epidermis (Oberhaut) Dermis / Korium (Lederhaut) Subcutis (Unterhaut mit Unterhautfettgewebe) Epidermis und Dermis werden als Cutis zusammengefasst.  
  • Aufbau der Epidermis   Dicke 0,5 bis 5mm → am stärksten an stark mechanisch beanspruchten Stellen Zellen der Epidermis werden als Keratinocyten bezeichnet → produzieren das Protein Keratin   Schichten der Epidermis von innen nach außen: Stratum basale (Basalzellschicht) → grenzt Epidermis gegen Lederhaut ab → einschichtig → Basalzellen teilen sich mitotisch; eine Tochterzelle wandert      durch die anderen Schichten in Richtung Körperoberfläche   Stratum spinosum (Stachelzellenschicht) → Zellen verlieren auf dem Weg nach oben Wasser und schrumpfen → Entstehung von Interzellularräumen, die mit Gewebsflüssigkeit      gefüllt sind → stachelartige Fortsätze überbrücken diese Interzellularräume   Stratum basale und Stratum spinosum werden gemeinsam als Keimschicht (stratum germinativum) bezeichnet. Hier befinden sich pigmenthaltige Zellen (Melanocyten)   Stratum granulosum (Körnerzellenschicht) → Zellen flachen ab und beginnen zu verhornen → Vorstufen von Keratin werden als körnige Einlagerungen sichtbar   Stratum lucidum (Glanzschicht) → nur an Handinnenflächen und Fußsohlen → Zellstrukturen sind kaum noch zu erkennen → Zellzusammenhalt geht immer mehr verloren → Bildung einer öligen Substanz aus körnigen Einlagerungen (kann Licht reflektieren)   Stratum corneum (Hornschicht) → Verhornungsprozess ist abgeschlossen (Hornsubstanz = Keratin) → pars compacta = unterer Teil der Hornschicht → flache Hornschüppchen sind noch mit den Nachbarzellen verzahnt; Interzellularräume sind durch Kittsubstanz (Fettsäuren, Triglyceride, Ceramide, Cholesterin) verschlossen → pars disjuncta: Kittsubstanz wird nach oben hin immer brüchiger, Zellen verlieren ihren Zusammenhalt → einzelne Zellen lösen sich ab und werden abgeschilfert  
  • Reinsche Barriere   Grenzzone zwischen lebenden Epidermisschichten und absterbenden Hornzellen → dynamischer Bereich → Zellen sind hier am dichtesten gepackt, Kittsubstanz kleidet Zwischenräume vollständig aus → niedrigster pH-Wert aller Körperschichten (ca. 5)  
  • Aufbau der Lederhaut   hptsl. aus festem Bindegewebe → vor allem Kollagenfasern (mit hoher Reißfestigkeit) → dazwischen elastische Fasern → Blutgefäße, Lymphgefäße, Nerven wichtige Aufgabe: Versorgung der Epidermis (gefäßlos) mit Nährstoffen Ursprungsort für Anhangsorgane der Haut (Haare, Nägel, Drüsen)   Schichten der Dermis von außen nach innen: Stratum papillare (Papillarschicht) → man erkennt eine wellenförmige Trennlinie an der Grenze zur      Epidermis → Lederhautpapillen ragen in Vertiefungen der Epidermis → Vergrößerung der Kontaktfläche zwischen Epidermis und   Lederhaut (gut für Stoffaustausch und Zusammenhalt der Schichten)   Stratum reticulare (Geflechtschicht) → Fasern werden gröber, ansonsten ähnlicher Aufbau  
  • Aufbau der Unterhaut und Aufgaben des Unterhautfettgewebes   lockeres Bindegewebe, von Fasern und Fettgeweben durchzogen Fettgewebe befindet sich in Fettzellen, die sich traubenförmig zusammenschließen → Kälteschutz → Energiespeicher → Schutz der darunter liegenden Organe  
  • Übersicht über Drüsen der Haut ekkrine Schweißdrüsen (kleine Schweißdrüsen) apokrine Schweißdrüsen (große Schweißdrüsen) Talgdrüsen
  • Ekkrine Schweißdrüsen   unregelmäßig über den ganzen Körper verteilt Ursprung tief in der Lederhaut mit einem stark verknäuelten Teil Ausgang korkenzieherartig geschlängelt, mündet in eine Schweißpore an der Hautoberfläche  
  • Apokrine Schweißdrüsen = Duftdrüsen   vor allem in Anogenitalbereich, Achselhöhlen und an den Brustwarzen Ursprung tief in der Lederhaut mit einem stark verknäuelten Teil besitzen eine gemeinsame Mündung mit Haaren und Talgdrüsen Lumen ist größer als bei ekkrinen Schweißdrüsen eigentliche Funktion ist weniger die Wärmeregulation, sondern die Bildung von Pheromonen  
  • Talgdrüsen   entwickeln sich aus Ausstülpungen der Haarfollikel → mehrere Talgdrüsen sind rosettenartig um den Follikelkanal      angesiedelt freie Mündungen an die OF nur an Haut-Schleimhaut-Grenzen holokrine Sekretbildung → die gesamte Drüsenzelle wird zu Sekret umgewandelt und geht   dabei zugrunde (bis auf eine Zellschicht) → die äußerste Lage der Drüsenzellen bleibt bestehen und bildet neue Talgdrüsenzellen → Tochterzellen werden ins Drüseninnere abgegeben, Zellen zerfallen und werden als Talg in den Follikelkanal abgegeben  
  • Skizze Haut
  • Warum ist ein Skelett nötig?   Damit Muskeln signifikante Bewegungen erzeugen können, brauchen sie in den meisten Fällen feste Widerlager, gegen die sie arbeiten können. Meist sind diese festen Widerlager die Skelettsysteme, seltener wirken Muskeln gegenseitig aufeinander ein (z.B Elefantenrüssel, Arme des Oktopus).    
  • Definition und Vorkommen Hydroskelett   Tiere besitzen innere Flüssigkeitspolster aus nicht komprimierbarer Flüssigkeit, die der Kräfteübertragung von einem Teil des Körpers in einen anderen dienen und als Antagonisten zu den umgebenden Muskeln wirken   Vorkommen Cnidaria Plathelminthen Anneliden Nematoden
  • Funktionsprinzip Hydroskelett   Tiere mit Hydroskelett weisen einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum (Pseudocoel, Coelom) im Körper auf, der von Muskulatur umgeben ist Flüssigkeiten sind nicht komprimierbar und weichen daher in andere Teile des Körpers aus, wenn sich die Muskeln kontrahieren und das Volumen des Hohlraums dadurch verkleinern → Muskeln sind in einer bestimmten Richtung orientiert, die flüssigkeitsgefüllte Leibeshöhle stülpt sich in die entgegengesetzte Richtung aus ist die Höhle von flexiblen Körpergeweben umgeben, können sich diese ausdehnen, wenn Flüssigkeit aus anderen Bereichen in sie hineingepresst wird → Flüssigkeit kann durch ihre Verlagerung bestimmte Körperteile bewegen  
  • Möglichkeiten der Fortbewegung mit Hydroskelett   Fortbewegung durch Flüssigkeitsverlagerung bei Verankerung am Substrat (z.B. Blutegel) eine größere Kontrolle über die Bewegungen ist möglich, wenn sowohl Ringmuskeln als auch Längsmuskeln vorhanden sind → kann noch weiter verbessert werden, wenn die Leibeshöhle in einzelne Segmente untergliedert ist (Regenwurm): die Muskeln in jedem Segment können ihre Form unabhängig von den anderen Segmenten ändern  
  • Fortbewegung des Regenwurms Fortbewegung mit Hydroskelett   Coelom ist in viele separate Segmente unterteilt, jedes Segment enthält ein Kompartiment, das mit Coelomflüssigkeit gefüllt ist in der Körperwand befindet sich eine Ring- und eine Längsmuskelschicht Kontraktion der Ringmuskeln in einem Segment: Coelomraum des Segments wird länger und schmaler Kontraktion der Längsmuskeln in einem Segment: Coelomraum wird kürzer und dicker durch abwechselnde Kontraktionen der beiden Muskelgruppen kommt es zu Wellen von Verschlankung / Verlängerung und Verdickung / Verkürzung über den ganzen Körper hinweg → Wanderung der Kontraktionswellen = Peristaltik Kontraktionen der Ringmuskulatur schieben die verlängerten Segmente nach vorne, Kontraktionen der Längsmuskulatur ziehen andere Segmente nach verkürzte, Segmente dienen gleichzeitig als Anker, Borsten verleihen zusätzlich einen festen Halt im Substrat  
  • Fortbewegung Nematoden Fortbewegung durch Hydroskelett     An der Fortbewegung sind 3 Komponenten beteiligt: Kontraktion der Längsmuskulatur Elastizität der Cuticula (macht Biegung möglich) hydrostatischer Druck des Pseudocoels (verhindert, dass sich der Wurm verkürzt, wenn die Längsmuskulatur kontrahiert)   Längsmuskulatur ist in Quadranten zwischen Epidermis- und Lateralleisten angeordnet Muskelquadranten der dorsalen bzw. ventralen Hälfte arbeiten jeweils zusammen → Kontraktion der dorsalen Muskulatur: Krümmung nach dorsal → Kontraktion der ventralen Muskulatur: Krümmung nach ventral → schlängelnde Bewegung auf der morphologischen Dorsoventralseite Nematoden liegen bei der Fortbewegung auf der Seite!   Gesamtheit von Cuticula, Epidermis und Muskulatur: Hautmuskelschlauch  
  • Fortbewegung durch Rückstossprinzip   Cephalopoden: → muskulöser Mantel umschließt die wassergefüllte Mantelhöhle → bei der Mantelkontraktion wird ein kräftiger Wasserstrahl durch den Trichter ins Freie entlassen → Tier wird in die entgegengesetzte Richtung beschleunigt → durch Schwenken des Trichters kann die Richtung geändert werden   Quallen: → Kontraktion des Schirms erzeugt einen Rückstoß im Wasser  
  • Definition Exoskelett   = harte, mehrgliedrige Außenhülle, an deren Innenseite Muskeln ansetzen → durch Kontraktionen der Muskeln können sich die gelenkig verbundenen Segmente relativ zueinander bewegen  
  • Exoskelett der Mollusken   Schalen von Mollusken bestehen aus einer Proteinmatrix in die verschiedene Formen von Calciumkristallen (Kalk) eingelagert sind Muscheln: zwei gelenkig verbundene Schalenklappen → Schließmuskeln können die Klappen langsam aber ausdauernd gegeneinander bewegen → teilweise sind zusätzlich noch schnelle Muskeln vorhanden (z.B. Pilgermuscheln, Feilenmuscheln) → ermöglichen eine Fluchtreaktion mit den Schalenklappen durch das Rückstoßprinzip  
  • Exoskelett der Arthropoden   → komplexeste Form des Exoskeletts Exoskelett umhüllt den ganzen Körper incl. der Extremitäten äußerste Schicht des Exoskeletts: Cuticula → mehrschichtig (s.u.) → wird von der darunter liegenden Epidermis abgeschieden → enthält versteifende Strukturen, z.B. Quervernetzungen von Proteinen → man spricht von Sklerotisierung → enthält Chitin (stickstoffaltiges Polysaccharid) → Gelenkregionen bleiben flexibel (keine Sklerotisierung)   Vorteil: bildet einen Panzer und schützt die Weichteile der Tiere → Grund für Evolutionserfolg der Arthropoden Nachteil: kann nicht mitwachsen → Wachstum nur durch Häutung möglich → Körper des Tieres ist ungeschützt bis das neue Exoskelett ausgehärtet ist  
  • Schichten der Cuticula bei Insekten Schichten der Cuticula von innen nach außen: → Endocuticula (nicht sklerotisiert, aus Chitin und Proteinen, ist die dickste Schicht, dehnungsfähig) → Exocuticula (sklerotisiert) → Epicuticula (nicht sklerotisiert, dünn, wachsartig, schützt vor Austrocknung, aus Proteinen und Lipiden) → Zementschicht werden von Düsen in der Epidermis abgeschieden → Wachsschicht und gelangen über Porenkanäle auf die eigentliche Cuticula
  • Endoskelett   = im Inneren des Körpers gelegenes Skelett, das von anderen weichen Körpergeweben bedeckt ist   Muskeln setzen daran an und ziehen daran stab-, platten- und röhrenförmige Knochen sind an vielen Stellen gelenkig miteinander verbunden → dies ermöglicht ein breites Spektrum an Bewegungen Vorteil von Endoskeletten: sie können mitwachsen  
  • Welche Zellen sind für den Bau des Endoskeletts von Bedeutung?   Man unterscheidet 2 Typen von Bindegewebszellen, die große Mengen an extrazellulärem Matrixmaterial produzieren, das für den Bau des Endoskeletts wichtig ist: Knochenzellen Knorpelzellen
  • Knorpelzellen; Aufbau,Eigenschaften und Vorkommen von Knorpel   Knorpelzellen → erzeugen gummiartige Mischung aus  Polysacchariden und Proteinen(v.a. Kollagenfasern) → Kollagenfasern laufen innerhalb der gelartigen Matrix in alle Richtungen → dies führt zu Festigkeit bei gleichzeitiger Elastizität → Knorpel findet man deshalb an Stellen, an denen gleichzeitig Steifheit und Biegsamkeit erforderlich ist (z.B. an Gelenkflächen, Nase, Ohrmuschel, Kehlkopf)   → bei manchen Tieren besteht das Skelett komplett aus Knorpel (z.B.Knorpelfische) → Knochenfische und Landwirbeltiere: Knorpel ist Hauptbestandteil des embryonalen Skeletts, wird aber im Lauf der Entwicklung nachund nach durch Knochengewebe ersetzt  
  • Knochenzellen   Knochenzellen → erzeugen eine extrazelluläre Matrix, die Kollagenfasern und unlösliche Calciumphosphatkristalle und Calciumcarbonatkristalle enthält → über die Membran der Knochenzellen werden Calciumphosphate und Calciumcarbonate abgegeben, die im extrazellulären Raum entlangder Kollagenfasern auskristallisieren → Kristalle sorgen für Steifheit und Härte der Knochen → gleichzeitig dienen Knochen als Calciumspeicher (dynamisches Gleichgewicht mit dem im Blut gelösten Calcium) → Typen von Knochenzellen: - Osteoblasten: lagern neues Matrixmaterial an der Knochenoberfläche ab → dabei umgeben sich die Zellen nach und nach mit Matrixmaterial und schließen sich selbst im Knochen ein - Osteocyten: Osteoblasten, die sich selbst im Knochen eingeschlossen haben und kein neues Material mehr ablagern → durch lange zelluläre Ausläufer sind die Osteocyten miteinander verbunden - Osteoklasten: resorbieren Knochen in Umbau-, Wachstums- oder Heilungsphasen    
  • Tiergruppen mit Knochen als Festigungsgewebe     Mammalia Aves Amphibien Reptilien Knochenfische
  • Bestandteile des Knochens   Wasser (ca.20%) anorganische Bestandteile (ca. 55%) → Calciumphosphat → Calciumcarbonat → Calciumfluorid → Calciumchlorid → Magnesiumphosphat organische Bestandteile (ca. 25%) → Kollagen → v.a. aus dem Protein Ossium  
  • Aufbau der Knochenstruktur   Im Knochen findet man Bereiche mit unterschiedlicher Struktur. substantia compacta: kompakt, massiv und hart → kann großen Kompressions- und Biegekräften widerstehen → setzt sich bei Säugern aus strukturellen Einheiten zusammen: Havers-Systeme / Osteone = konzentrische Knochenlamellen, die den Knochen in Längsrichtung durchlaufen und einen Zentralkanal besitzen (Havers-Kanal), der Blutgefäße und Nerven enthält → dazwischen liegen die Osteocyten in ihren Lakunen → benachbarte Osteone sind durch Grenzlinien (Kittlinien) voneinander getrennt (Schutz gegen Brüche, da Risse oft an den Kittlinien enden)   substantia spongiosa: spongiös, mit zahlreichen Höhlungen, schwammartiges Aussehen → geringeres Gewicht → durch das innere Maschenwerk aus stützenden Knochenbälkchen aber trotzdem fest (kann großen Kompressionskräften widerstehen)   In den meisten Knochen findet man beide Bereiche, grundsätzlich hängt der Aufbau aber von Lage und Aufgabe des Knochens ab  
  • Knochentypen nach Form und Funktion   Röhrenknochen → z.B. Femur, Humerus → länglicher, röhrenförmiger Schaft mit verdickten Enden → außen subst. compacta, innen subst. spongiosa mit Knochenmark   platte Knochen → z.B. Rippen, Sternum, Hirnschädel → flach → 2 kompakte Außenschichten, dazwischen sehr schmale subst. spongiosa   kurze Knochen → z.B. quaderförmige Handwurzelknochen → sehr dünne Außenschicht, geht übergangslos in die spongiöse Innenschicht über   Sesambeine → sind in Sehnen eingebettet, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind und stabilisieren den Sehnenverlauf → auch Kniescheibe übernimmt eine solche Funktion   irreguläre Knochen → z.B. Knochen des Gesichtsschädels, Wirbel → unregelmäßig geformt
  • Knochentypen nach Art der Entwicklung   Knochen werden je nach ihrer Entwicklung in 2 Typen eingeteilt:   Deckknochen (Belegknochen, Bindegewebsknochen) Bildung durch desmale Ossifikation: Umwandlung von mesenchymalem Bindegewebe → Osteoblasten akkumulieren im embryonalen Bindegewebe → Produktion von Knochenmatrix → einzelne Knochenbälkchen verschmelzen z.B. Knochen des Schädel, Schlüsselbein   Wachstum der Schädelknochen einzelne Knochen wachsen, bis ihre Ränder aufeinandertreffen Fontanelle: weiche Stelle am Kopf des Babys, an der die Schädelknochen noch nicht aneinandergrenzen     Ersatzknochen Bildung durch chondrale Ossifikation: knorpelartige Strukturen aus embryonalem Bindegewebe, die den zukünftigen reifen Knochen ähneln und dann allmählich zu Knochen aushärten enchondrale Ossifikation: Beginn der Verknöcherung im Korpelinneren perichondrale Ossifikation: Beginn der Verknöcherung an der äußeren Knorpelhaut können während des ganzen Ossifikationsprozesses weiterwachsen z.B. Knochen der Extremitäten    
  • Aufbau eines Röhrenknochens   Diaphyse = Schaft Epiphysen = Knochenenden → stellen Kontaktstellen zu benachbarten Knochen dar → sind außen mit einer dünnen Schicht aus Knorpelgewebe bedeckt (Gelenkknorpel) Metaphyse = Längenwachstumszone Knochen ist außer an den Epiphysen von der Knochenhaut umgeben (Periost) → enthält Nerven und Blutgefäße zur Versorgung des Knochens → schmerzempfindlich → Ansatz von Sehnen und Bändern durch Verwachsungen   äußerer Bereich subst. compacta innerer Bereich subst. spongiosa   im Innenraum: rotes Knochenmark → in den meisten Knochen vorhanden → Ort der Blutbildung → wird mit fortschreitendem Alter in Fettmark umgewandelt  
  • Wachstum von Röhrenknochen     Verknöcherung beginnt zunächst am primären Ossifikationszentrum im Schaft dann bilden sich sekundäre Ossifikationszentren an den beiden Enden die Ossifikationszentren werden von Blutgefäßen versorgt, die Calcium und Nährstoffe in den sich entwickelnden Knochen transportieren die Stellen zwischen den Ossifikationszentren werden als Epiphysenfugen / Wachstumsfugen bezeichnet hormonelle Steuerung des Längenwachstums durch das Wachstumshormon STH aus dem Hypophysenvorderlappen → bewirkt Bildung von neuen Knorpelzellen an der OF der Epiphysenfuge, die zur Epiphyse hin gerichtet ist → Knorpelzellen, die sich an der Seite der Epiphyse befinden, die zur Diaphyse zeigt, werden durch Knochenzellen ersetzt am Ende der pubertären Wachstumsphase führen die Sexualhormone zu einer geringeren Konzentration von STH → Knorpelzellen stellen ihre Teilung ein und verknöchern → Epiphysenfuge wird geschlossen und bleibt als Epiphysenlinie zurück  
  • Wo befinden sich Gelenke und wie wird Bewegung erzeugt?   Gelenke befinden sich dort, wo zwei oder mehr Knochen in Kontakt stehen zusammengehalten werden die Knochen durch Bänder aus Bindegewebe(Ligamente)   Bewegung wird durch antagonistisch arbeitende Muskeln erzeugt: → kontrahiert sich der eine Muskel, erschlafft der andere Muskel der das Gelenk beugt = Beuger / Flexor Muskel der das Gelenk streckt = Strecker / Extensor    
  • Aufbau eines Gelenks   Aufbau eines Gelenks Gelenk ist von Gelenkkapsel umgeben → verhindert Auskugeln → besteht aus 2 Schichten: membrana fibrosa (außen) membrana synovialis (innen) m. synovialis enthält Nerven und Gefäße und sondert die Gelenkflüssigkeit ab Gelenkflüssigkeit schmiert das Gelenk und ernährt den Knorpel, der die Knochen an den Gelenkflächen bedeckt Schleimbeutel befinden sich oft am Rand des Gelenks → Polster mit schleimigem Sekret → an besonders druckbelasteten Stellen  
  • Gelenktypen   Diarthrosen = freie Gelenke mit großer Beweglichkeit   Zapfengelenk → konvexe, zylindrisch geformte Gelenkfläche befindet sich in einer konkaven Fläche des anderen Knochens → Drehbewegungen in einer Ebene sind möglich → z.B. Radioulnargelenk Kugelgelenk → kugeliger Gelenkkopf sitzt in einer Gelenkpfanne → Bewegung ist in alle 3 Ebenen möglich → z.B. Schulter, Hüfte Sattelgelenk → Gelenkflächen haben die Form eines Sattels → Bewegungen sind vor und zurück und zur Seite möglich → z.B. Daumenwurzelgelenk Ellipsoidgelenk / Eigelenk → ellipsenförmige Gelenkflächen stehen sich in konvexer und konkaver Form gegenüber → Beuge- und Streckbewegungen sowie seitliche Bewegungen sind möglich → z.B. proximales Handgelenk Scharniergelenk → konvexe, rollenförmige Gelenkfläche wird von einer nach innen gewölbten, konkaven Gelenkfläche umschlossen → lässt kaum Rotation zu und kann sich nur in eine Richtung beugen oder strecken → z.B. Kniegelenk, Fingergelenke Gleitgelenk → flache Gelenkflächen ermöglichen eine Gleitbewegung von Knochenverbindungen → z.B. Zwischenwirbelgelenke → Hand- und Fußwurzelgelenke   Amphiarthrosen = straffe Gelenke mit geringer Beweglichkeit z.B. Kreuz-Darmbeingelenk   Synarthrosen = unbewegliche Gelenke ohne Gelenkspalt zum dauerhaften Zusammenhalt von Knochen z.B. Verbindung von Brustbein und Rippen, Verbindung der Schädelknochen    
  • Aufbau Zahn Alle Säuger weisen den selben allgemeinen Bau der Zähne auf. Man unterscheidet: Krone Zahnhals Wurzel Die Zahnkrone ist von Zahnschmelz (Enamel) bedeckt. Er besteht zu 96% aus anorganischem Material, vor allem Calciumphosphat. Er ist extrem hart und kann nicht regeneriert werden. Darunter liegt das Zahnbein (Dentin) als knochenähnliches Material. In der Zahnhöle (Pulpa) befinden sich Blutgefäße und Nerven. Außerdem enthält sie das Zahnmark und Zellen, die Dentin produzieren. Der Zahn ist mit Zahnzement im Kieferknochen fixiert.
  • Heterodontes Gebiss   Das heterodonte Gebiss ist ein typisches Merkmal der Mammalia.   Die Zähne innerhalb des Gebisses sind unterschiedlich geformt, jeder Zahntyp hat eine eigene Aufgabe: Schneidezähne (Incisivi): zum Schneiden oder Nagen Eckzähne (Canini): zum Zupacken, Festhalten, Reißen → haben eine sehr lange Wurzel Vorbackenzähne (Prämolaren): zum Scheren oder Mahlen Backenzähne (Molaren): zum Mahlen     Form und Anordnung der Zähne variieren zwischen den Säugergruppen sehr stark und stellen eine Anpassung an verschiedene Formen der Ernährung dar.