WSFP - Großhandel (Fach) / 28. Fragen für die Lehrabschlussprüfung - Steuerrecht (Lektion)

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Fragenkatalog für die Lehrabschlussprüfung

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  • Was sind öffentliche Abgaben und wie werden sie geglieder? Als Abgaben werden Geldleistungen bezeichnet, die der Staat aufgrund von Vorschriften einhebt. Man unterscheidet Steuern, Zöll, Gebühren, Beiträge indirekte Steuern: Steuerträger (z. B. Konsument) und Steuerzahler (z.B. Kaufhaus) sind verschiedene Personen, d. h., die Abgabe wird bei einem anderen eingehoben, als bei dem, der sie tatsächlich zu zahlen hat, z. B. Verbrauchssteuern wie die Umsatzsteuer. nach der Veranlagung in - Selbstbemessungssteuern: Sie werden vom Abgabepflichtigen selbst berechnet, z. B. Lohn-, Umsatz- und Kapitalertragssteuer. -veranlagte Stuern: Die Steuerbehörde legt (nach der Steuererklärung) die Höhe der Steuer fest, z. B. Einkommen-, Körperschafts- und Grunderwerbssteuer. - nach der Besteuerungsbasis in: Personensteuern, z. B. Einkommensteuer. - Sach(Objekt)steuern, z. B. Grundsteuer.
  • Wie werden Steuern definiert? Als Steuern bezeichnet man Einmalige oder laufende Abgaben, die an öffentliche Gebietskörperschaften (z.B. Bund, Länder, Gemeinden) zu zahlen sind, ohne dass diese eine bestimmte Gegenleistung erbringen.
  • Nach welchen Gesichtspunkten lassen sich Steuern einteilen? Steuern lassen sich einteilen nach dem Empfänger der Steuern in -Bundesabgaben, z. B. Körperschafts- und Versicherungssteuer, Normverbrauchsabgabe. -zwischen Bund, Ländern und Gemeinden geteilte Abgaben, z. B. Umsatz-, Lohn- und Einkommensteuer.-Landes- oder Gemeindeabgaben, z.B. Grund-, Kommunal-, Hunde und Vergnüngunssteuer. nach der Art der Einhebung in - direkte Steuern: Sie werden direkt bei der Person eingehoben, die sie aufgrund der Gesetze tragen muss, d. h., Steuerzahler und Steuerträger sind ident, z. B. Einkommensteuer.
  • Erklären Sie die Begriffe ,,Steuererklärung und ,,Steuerbescheid! Die Steuererklärung umfasst die auf einem amtlichen Vordruck zu einem bestimmten Termin (z.B. 31. März) abzugebenden Angaben zu einer bestimmten Steuer. Aufgrund der Angaben in der Steuererklärung bestimmt das Finanzamt die Höhe der Steuer. Nach Erledigung erhält der Steuerpflichtige den Steuerbescheid, der die Bemmessungsgrundlage, Fälligkeit und Höhe der Steuer sowie eine Begründung und Rechtsmittelbelehrung enthält.
  • Nennen Sie wichtige Punkte, die beim Schriftverkehr mit dem Finanzamt besonders zu beachten sind ! Beim Schriftverkehr mit dem Finanzamt sind u. a. folgende Punkte zu beachten: Von jedem Schriftstück ist eine Kopie aufzubewahren! Der Steuerpflichtige hat den beweis der termingerechten Einreichung von Schriftstücken zu erbringen. Deshalb: Briefe eingeschrieben aufgeben bzw. Schriftstücke bei der Einlaufstelle des Finanzamtes nur gegen Bestätigung abgeben.
  • Beschreiben Sie die Einkommensteuer! Die Einkommensteuer ist eine direkte, nicht abzugsfähige Personensteuer, bei der wichtige persönliche Verhältnisse berücksichtigt werden. Die Einkommensteuer ist eine veranlagte Steuer, d. h., der Steuerpflichtige hat eine Steuererklärung abzugeben.
  • Nennen Sie Einkunftsarten, die der Einkommenstuer unterliegen? Der Einkommensteuer unterliegen sieben Einkunfsarten: Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Einkünfte aus selbstständiger Arbeit, Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit, Einkünfte aus Kapitalvermögen, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Sonstige Einkünfte.
  • Wie erfolgt die Ermittlung der Einkünfte aus den sieben Einkunftsarten? Die Ermittlung der Einkünfte erfolgt: in den Einkunftsarten Land- und Forstwirtschaft, selbstständige Arbeit und Einkünfte aus Gewerbebetrieb durch Errechnung des Gewinnes
  • Wie erfolgt die Einhebung der Einkommensteuer? Nennen Sie wichtige Termine ! Die Einkommensteuer ist eine Jahressteuer, d. h., nach Ablauf des Kalenderjahres wird die Steuer aufgrund der Einkommensteuererklärung berechnet. Die Einkommensteuererklärung ist bis 31. März n. J. beim zuständigen Wohnsitzfinanzamt abzugeben (Verlängerung der Abgabepflicht ist auf Antrag möglich). Während des Jahres sind Vorauszahlungen, und zwar am 15. 2., 15. 5., 15. 8. und 15. 11. zu leisten. Die Höhe der Vorauszahlung ist von der letztjährigen Veranlagung abhängig. Reichen die Vorauszahlungen eines Jahres nicht aus, um die Steuerschuld abzudecken, so ist nach Zustellung des Steuerbescheides der noch ausstehende Betrag innerhalb eines Monats zu zahlen.
  • Beschreiben Sie die Lohnsteuer und deren Einhebung ! Die Lohnsteuer ist eine besondere Erhebungsform der Einkommensteuer für Einkünfte aus nicht selbständiger Arbeit. Sie wird nicht veranlagt, sondern durch den Arbeitgeber bei jeder Lohnzahlung einbehalten. Der Arbeitgeber haftet für die richtige Einbehaltung und Abführung der Steuer an das Finanzamt, Steuerschuldner ist aber der Arbeitnehmer.
  • Beschreiben Sie die Lohnsteueraufrollung und ihre Wirkung! Durch die Lohnsteueraufrollung wird ein Steuerausgleich bei unterschiedlich hohen monatlichen Steuerbemessungsgrundlagen herbeigeführt. Der Arbeitgeber kann in der ,,Dezemberaufrollung Kirchenbeitrag und Gewerkschaftsbeitrag für ganzjährig bei ihm beschäftige Arbeitsnehmer berücksichtigen, falls keine Freibetragsmitteilung vorgelegt wurde.
  • Wann kommt es zu einer ,,Veranlagung des Arbeitnehmer? Pflichtveranlagung: Zu einer Pflichtveranlagung kommt es z.B.: wenn mehr als 730,00€ bezogen wurden, die keinem Lohnsteuerabzug unterliegen. Wenn mindestens zwei gesondert versteuerte Einkünfte gleichzeiig (auch kurzfristig) bezogen wurden. Antragsveranlagung: Der Arbeitnehmer kann innerhalb von 5 Jahren eine Veranlagung beantragen, z.B. wenn er Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen will.
  • Die Umsatzsteuer ist eine ,,Allphasensteuer mit Vorsteuerabzug und eine Verbrauchssteuer. Erklären Sie diese Begriffe! Die Umsatzsteuer ist eine ,,Allphasensteuer mit Vorsteuerabzug, weil ihre Höhe vom Wertzuwachs, d. h. von der Differenz der getätigten Umsätze und von den vom Unternehmen eingekauften Waren und Leistungen in jeder Produktionsstufe berechnet wird. Die Umsatzsteuer ist eine Verbrauchssteuer, d. h., der Steuerträger ist der Letztverbraucher, ohne dass auf persönliche Verhältnisse Rücksicht genommen wird.
  • Erklären Sie die Berechnung der Umsatzsteuer! Die von den einzelnen monatlichen Umsätzen berechnete und einbehaltene Umsatzsteuer wird durch die im selben Zeitraum in den Eingangsbelegen enthaltene Steuer (Vorsteuer) gekürzt. Die Differenz bezeichnet man als Zahllast. Sie ist durch das Unternehmen an das Finanzamt abzuführen.
  • Welche Umsätze unterliegen der Umsatzsteuer? Steuerbare Umsätze sind. Lieferungen und stonstige Leistungen, die ein Unternehmen im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt
  • Welche Umsätze sind von der Umsatzsteuer befreit? Nennen Sie einige Beispiele ! Man unterscheidet: Echte Befreiungen, wie z. B. Ausfuhrlieferungen (Lohnveredelungen) an Abnehmern in Drittländern, Umsätze für die Luft- und Seeschifffahrt. Umsatz ist steuerfrei- Vorsteuer ist absetzbar! Unechte Befreiungen, wie z.B. Umsätze aus Geld- und Kreditgeschäften, Umsätze der Sozialversicherungs- und Fürsorgeträger, Umsätze der Kleinunternehmer (Umsatz unter 22.000 €). Umsatz ist steuerfrei- Vorsteuer darf nicht abgesetzt werden !
  • Was versteht man im Zusammenhang mit der Umsatzsteuer unter Bemmesungsgrundlage und Ist- und Sollbesteuerung ? Die Bemmessungsgrundlage ist das Entgelt, das der Empfänger einer Lieferung oder Leistung aufwenden muss. Sollbesteuerung: Grundlage für die Versteuerung ist in der Regel das vereinbare Entgelt, d. h. das fakturierte Entgelt. Die Steuerschuld entsteht unabhängig vom Zahlungseingang in dem Monat, in dem die Lieferung oder Lesistung erfolgt. Istbesteuerung: In Ausnahmefällen (auf Antrag, wenn der umsatz 110.000,- € nicht übersteigt), bei freien Berufen (Ärzte, Notare usw.) sowie bei unternehmen der Energieversorgung erfolgt die besteuerung nach vereinnahmtem Entgelt, d. h. aufgrund der Zahlungseingänge.
  • Welche Steuersätze kennt das Umsatzsteuergesetz und wann sind sie anzuwenden? Das Umsatazsteuergesetz kennt u. a.: den Normalsteuersatz von 20%. Den ermäßigten Steuersatz von 10%. Anzuwenden ist der ermäßigte Steuersatz u. a. für Lebensmittel, Bücher, Personenbeförderung, Wohnungsmiete, Arzneimitteln. Der ermäßigte Steuersatz von 12% gilt vor allem für die Landwirtschaft.
  • Unter welchen Voraussetzungen ist ein Unternehmen berechtigt, die Vorsteuer vom Finanzamt zurückzufordern? Ein Unternehmen ist zum Vorsteuerabzug berechtigt, wenn die Lieferung oder sonstige Leistung erbracht wurde. Die Rechnung ordnungsgemäß ausgestellt wurde (vlg. Dazu Kapitel ,,Die Rechnung). Kein Vorsteuerabzug bei unecht steuerbefreiten Unternehmen (Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen).
  • Welche wichtigen Termine kennt das Umsatzsteuergesetz? Die Steuerschuld entsteht - bei Sollbesteuerung mit Ablauf des Monats, in dem die Lieferung (Leistung) erbracht wurde. Wird die Rechnung erst nach Ablauf dieses Monats erstellt, so ensteht die Steuerschuld ebenfalls im nächsten Monat
  • Wie würden Sie die Kennzahl ATU12345678 erklären? Jeder Unternehmer, der in der EU als Lieferer oder Käufer auftritt, braucht eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UID). AT steht für Österreich und U für Umsatzsteuer.
  • Wie erfolgen Lieferungen unter Verwendung der UID? Sind Käufer und Verkäufer eines innergemeinschaftlichen Handles Unternehmer, so kann der Lieferer steuerfrei liefern.
  • Welche Bedeutung hat die ,,Zusammenfassende Meldung? Diese Meldung für ein Quartal ist am Ende des folgenden Monats abzugebe. Diese ,,Zusammenfassende Meldung hat u. a. folgende Daten zu enthalten: UID der Geschäftspartner und die Summe der Bemmessungsgrundlagen der ausgeführten innergemeinschaftlichen Warenleiferungen.
  • Wann ist bei Einfuhren die Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten? EUST ist für ein Einfuhren aus Drittländern (nicht EU-Mitgliedsstaat) zu entrichten (Einzelbesteuerungsverfahren).
  • Nach welchen Gesichtspunkten können Zölle eingeteilt werden ? Zölle werden nach der Bemmessungsgrundlage eingeteilt in: Wertzoll: Der Zollsatz wird in % des Grenzwertes angegeben. Gewichtszoll: Der Zoll wird z.B. je 100kg Nettogewicht angegeben. Stückzoll: Der Zoll wird je Stück angegeben. Kombinierter Zollermittlung werden Gewicht und Wert der Ware heranzgezogen.