Grundlagen der Ergotherapie (Fach) / Behandlungsprozess (Lektion)
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Befunderhebung, Bewertung..
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- Befunderhebung → Ist- Zustand ermitteln (= Einfluss der Störung auf Handeln und Verhalten, Defizite, Stärken) Anamnese= Datensammlung, Informationsgewinnung Krankheitsanamnese (Diagnose, Krankheitsbeginn- und verlauf, Medikation, Therapie, Hilfsmittel) Arbeits- und Ausbildungsanamnese (schulischer und beruflicher Werdegang) Sozialanamnese (Familienstand, Kinder, Geschwister, Religionsangehörigkeit, Wohnverhältnisse, soziales Umfeld) →Eigenanamnese (Daten, die Patient herausgibt) und Fremdanamnese (Daten, die man von Dritten erhält)
- Möglichkeiten der Befunderhebung Befragung Beobachtung Testverfahren
- Befragung Patientenbefragung + subjektive Einschätzung, emotionale Komponente, Patient Experte für Wünsche & Bedürfnisse- Patient ist Aussage peinlich, nicht aussagekräftig, Aphasie Angehörigenbefragung + anderer Blickwinkel, mehr Auskunft- Patient fühlt sich übergangen, subjektive Einschätzung der Angehörigen, falsche Einschätzung spezifische Befragung+ vorgegebene Struktur, kein Vegressen, Wiederholbarkeit, sachlich, zielgerichtet- Verhörcharakter, Ausfragen, "Echtheit"
- Beobachtung freie Beobachtung+ keine Testsituation, spontane Reaktion, Patient fühlt sich nicht beobachtet- nicht zielgerichtet, nicht wiederholbar, keine Vergleichswerte, Beobachtung hängt vom Beobachter ab, subjektive Einschätzung des Beobachters systematische Beobachtung+ zielgerichtet, wiederholbar, vergleichbar, objektiver- Testsituation, Patient fühlt sich eventuel beobachtet, kaum spontane Reaktion, ungewohnte Situation für Patien
- Testverfahren + objektiv, zielgerichtet, wiederholbar, vergleichbare Werte- Testsituation, Ergebnisse können verfälscht werden
- Befundbewertung = Zusammenfassung der gesammelten Befunddaten→ nur Ist- Zustand, keine Interventionen mögliche Fragestellungen: Was ist das Problem Warum ist es ein Problem? Für wen stellt es ein Problem dar? Welche Art ist das Problem?
- Zielsetzung Funktion und Bedeutung von Zielen Zielfestlegung Voraussetzung für die Entwicklung, Hierarchisierung, Selektion der ergotherapeutischen Zielsetzung, Behandlungsplanung, Behandlungsführung ist eine aktuelle, umfassende Anamnese und Befunderhebng Funktion und Bedeutung Grundlage für erfolgreiche Behandlung dienen als Orientierungshilfen in der Behandlung sollen den Patienten motivieren Evaluation Qualtitätssicherung Unterstützung beim interdisziplinären Arbeiten Ziele von Therapeut und Patient festgelegtZiele von Prognose (=Diagnose, Motivation, Krankheitseinsicht) abhängig
- Formulierung von Zielen Specific Measurable Achievable Relevant Timed
- Einteilung von Zielen Rehabilitationsziel = übergeordnetes Ziel, gibt Richtung für gesamte Therapie vor, kann interdisziplinär gelten Richtziele = beziehen sich auf das Rehaziel, gelten spezifisch für die ergotherapeutische Behandlung, geben die Teilrichtung vor Grobziele = geben Ziele für mehrere Therapieeinheiten vor Feinziele = Ziel, das konkret für eine Therapieeinheit formuliert ist
- Ergotherapeutische Behandlungsverfahren motorisch- funktionelle Verfahren neurophysiologische Verfahren neuropsychologische Verfahren psychosoziale Verfahren arbeitstherapeutische Verfahren adaptive Behandlungsverfahren
- Sozialformen Einzeltherapie Einzeltherapie in der Gruppe Partnerarbeit Gruppentherapie
- Einzeltherapie = 1 Therapeut behandelt 1 Patienten in einem separaten Raum hohes Maß an Zuwendung und Unterstützung vertraute Atmosphäre Patient fühlt sich unbeobachtet individuelle Förderung bessere Konzentration durch weniger Reize keine Konkurrenz
- Einzeltherapie in der Gruppe = 1 Therapeut für alle, alle Patienten arbeiten an eigenem Inhalt geteilte Aufmerksamkeit des Therapeuten fördert selbstständiges Arbeiten des Patienten Möglichkeit für erste soziale Kontakte mögliche Hilfe und Orientierung durch andere anwesende Patienten
- Partnerarbeit = 1 Therapeut arbeitet mit 2 Patienten mit einem gemeinsamen Inhalt Anbahnen von sozialen Kontakten Ausgleich von Stärken und Schwächen der Patienten erleichterte Unterstützung und Interventionen
- Gruppentherapie = 1 Therapeut arbeitet mit mehreren Patienten mit einem Inhalt Sozialverhalten wird gefördert Aufgaben können aufgeteilt werden kann Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein stärken Patient fühlt sich von Therapeut weniger beobachtet meist realistischere Situation erhöhte Motivation Stärken des Einzelnen können eingebracht werden Lernen am Modell Gruppendynamik
- Aspekte für Zusammenstellung von Gruppen Stärken und Schwächen der Patienten Krankheitsbild bzw. Störungen Alter Geschlecht Zielsetzung homogene Gruppen:vertraute Atmosphäre, gleiche Ziele, gleiche Probleme, niedrige Hemmschwelle durch gleiche Probleme, positiver Einfluss auf die anderen Patienten, Austausch untereinander heterogene Gruppen:neue Impulse durch unterschiedliche Erfahrungen, gegenseitige Unterstützung und Ergänzung, Abwechslung
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- Methoden in der ergotherapeutischen Behandlung kompetenzorientiert Ansatz: ergebnisorientiertZiel: verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten wiedererlernenInhalte: handwerkliche Techniken, motorische, soziale, kognitive Übungen, ADL ausdruckszentriertAnsatz: prozessorientiertZiel: Wahrnehmen, Darstellen und Ausdrücken von GefühlenInhalte: handwerkliche, kreative Techniken, Gruppengespräche, Rollen- und Theaterspiele, Pantomime, verbale und non- verbale Kommunikation