Lernpsychologie (Fach) / Klassische Konditionierung (Lektion)

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Klassische Konditionierung

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  • Ivan Petrovich Pavlov Lebenslauf Ivan Petrovich Pavlov 1849 - 1936  Russischer Arzt, Wissenschaftler  Nobel Preis in Medizin 1904 für seine Forschung zum Verdauungssystem bei Hunden
  • Behaviorismus Watsons Perspektive ...purely objective Part of Natural Science... Vorhersage von Verhalten Introspektion keine Methode zum Erkenntnisgewinn Bezüglich des Untersuchungsfokus keine Trennlinie zwischen Mensch und Tier bewusste Erfahrung keine conditio sine qua non
  • "Little Albert" Experiment Rosalie Rayner Albert B. John B. Watson "Little Albert" Experiment •ca. 1920 •kontroverses Experiment •Klassische Konditionierung beim Menschen; experimentelle Konditionierung von Angst Ben Harris (1979): es sei unklar, ob Albert überhaupt eine Phobie entwickelte
  • Zusammenfassung •Klassische Konditionierung: Zusammenfassung •Klassische Konditionierung: –Pavlov’s Hunde-Experiment •Koppelung eines unkonditionierten Stimulus (Futter) mit einem neutralen Stimulus (Lampe, Glocke), der in der folge als konditionierter Stimulus eine Reaktion (Speichelfluss) hervorrufen kann. –Watson: Angstkonditionierung beim kleinen Albert
  • UCS – Unkonditionierter Stimulus UCS – Unkonditionierter Stimulus •Ein Reiz, dessen Bedeutung für einen Organismus (und eine Art) angeboren ist. –es besteht also eine biologische verankerte Veranlagung für Reaktionen auf einen Stimulus –of Stimuli, die für basale Bedürfnisse relevant sind (Nahrung, Schmerz, Gefahr, Sex, etc.) –auch ohne Lernprozesse erfolgt auf einen solchen Stimulus immer eine spezifische Reaktion
  • UCR – Unkonditionierte Reaktion UCR – Unkonditionierte Reaktion •automatisierte Reaktion auf UCS –Speichelsekretion –Zurückzucken –Aufhorchen -> erhöhte Konzentration –... •vegetative, motorische, kognitive Ebene
  • NS – Neutraler Stimulus NS – Neutraler Stimulus •Stimulus, der zwar unerwartet ist, aber nicht biologisch verankerte Aversivität aufweist •ruft Orientierungsreaktion hervor  erhöhte Reaktionsbereitschaft –EDA Anstieg –Muskeltonus –Senkung der Herzfrequenz, etc. •Immer dann NS, wenn nicht alle Organismen einer Art mit derselben Reaktion auf Stimulus reagieren.
  • CS – Konditionierter Stimulus CS – Konditionierter Stimulus •Erstmals NS, der durch Koppelung mit UCS zum CS wurde und der eine der UCR ähnliche CR hervorruft.
  • Konditionierung höherer Ordnung Konditionierung höherer Ordnung •baut auf dem Grundprinzip der Konditionierung auf •Ein Konditionierter Stimulus kann dazu dienen, einen neutralen Stimulus auf dieselbe Reaktion zu konditionieren. •Kann zu Ketten von konditionierten Reaktionen ausgebaut werden, vor allem im emotionalen und motivationalen Bereich •schwierigere Acquisition, weniger starke Assoziation, kann leichter gelöscht werden
  • Konditionierung zweiter bzw. höherer Ordnung Konditionierung zweiter bzw. höherer Ordnung •In einer ersten Phase wird ein UCS mit einem NS gepaart, NS wird zum CS, und vermag nun, die CR auszulösen •Weil der CS nun die CR (ursprünglich UCR ) auslösen kann, kann nun ein weiterer NS mit dem CS gepaart werden
  • Generalisierung Generalisierung •Gelernte Reaktion wird auf einen erweiterten Kreis von Stimuli (CS) gezeigt •Primäre Generalisierung: physikalische Ähnlichkeit •Sekundäre Generalisierung: ähnlicher Semantischer Hintergrund, Überlappung im Bedeutungsgehalt
  • Wichtige weitere Einflussgrössen: Prepotency (Stimulusqualität)  Intensität des UCS und des CS Diskriminierbarkeit des StimuliKonditionierbarkeit des OrganismusMotivationale, situative oder aktuelle BereitschaftKontiguität (Zeitintervall)Prepardeness (Bereitschaft des Organismus)  
  • weitere Einflussgrössen •Kontiguität –raum-zeitliche Nähe, primär zwischen UCS und NS   - simultan bedingte Reaktion - verzögert bedingte Reaktion - spurenbedingte Reaktion - rückwärts bedingte Reaktion
  • Preparedness Preparedness • Eine spezifische Bereitschaft für die Konditionierung [bestimmter NS] • genetisch bedingt, evolutionsbiologisch entwickelt • selektive Ausbildung von Angstreaktionen – rasche Aneignung – erhöhte Löschungsresistenz – irrational
  • Prepotency Prepotency •Gewisse Stimuli sind für bestimmte Spezies prägnanter und werden selektiv stärker wahrgenommen •betrifft Reize, die entwicklungsgeschichtlich gesehen relevant (d.h. gefährlich) waren •brauchen für Konditionierung weniger Lerndurchgänge •löschungsresistenter
  • Preparedness vs Prepotency Preparedness vs Prepotency •genetisch bedingte Bereitschaft für KK eines Individuums vs •Eignung eines bestimmten Stimulus für die KK •Preparedness beinhaltet auch eine generelle Wahrnehmungsbereitschaft für gewisse Stimuli •Beispiel: Spinnen sind Stimuli mit hoher Prepotency; sie eignen sich gut für die KK für viele Menschen. Allerdings sind nicht alle Menschen gleichermassen in Bezug auf Spinnen konditionierbar, es gibt also individuelle oder auch kulturell bedingte Unterschiede in der diesbezüglichen Preparedness
  • Taste Aversion Taste Aversion •Phänomen der KK, aka «Sauce Béarnaise Syndrome» •Erlernte Aversion gegenüber einem Lebensmittel; Koppelung des Geschmackes mit körperlichen Reaktionen und deren Wahrnehmung, wie sie auf die Einnahme toxischer oder verdorbener Nahrunsmittel typisch wären (Krämpfe, Übelkeit) •weit verbreitet: Aversion erworben durch (zufällige) relative Koninzidenz zwischen Einnahme eines Lebensmittels und Übelkeit, Krankheit •adaptive Eigenschaft John Garcia: Experimentierte mit Ratten. Untersuchte Einfluss von Strahlung auf Verhaltensregulierung –Untersuchte die Aufnahme von gesüsstem Wasser bei keiner, mittlerer und hoher Strahlung (Strahlung verursacht Übelkeit) –bei hoher Strahlung entwickelten Ratten Aversion auf gesüsstes Wasser •Zeigte, dass KK nach nur einem Lerndurchgang erfolgen kann •und dies bei relativ langer Latenz zwischen CS und UCS •TA: ist relative stabil, löschungsresistent •bekanntes Problem bei Chemotherapiepatienten
  • Öhman & Mineka (2001): Fear Modules Öhman & Mineka (2001): Fear Modules •Die Theorie besagt, dass uns die Evolutionsgeschichte mit hocheffizienten Angstmodulen ausgestattet hat, die uns gegenüber Gefahr adaptiv machen –sie sind hoch selektiv (spezifisch auf relevante Stimuli) –lösen Reaktion automatisiert aus (wenig/kaum Aufmerksamkeit, Gedanken, Anstrengung nötig) –Reaktionen sind schwer kontrollier- oder vermeidbar –Reaktionen werden von Amygdala und Hippocampus gesteuert (realtiv «alte», subkortikale limbische Strukturen, die bei allen Säugetieren existieren)
  • weitere Möglichkeiten der Konditionierung weitere Möglichkeiten der Konditionierung •Kontextkonditionierung –oft Orte oder Räumlichkeiten, örtliche oder soziale Situationen •Scheitern von Konditionierung –Kontiguität notwendig, aber nicht ausreichend –Konkurrierende Konditionen –mangelnde Konditionierbarkeit –mangelnde Stimulieigenschaften
  • konkurrierende Konditionen konkurrierende Konditionen •Paarung von UCS- mit UCS+ verhindert Konditionierung •Bsp. physische Nähe, Umsorgung während traumatisierender Ereignisse
  • Auflösung von Konditionierung •Löschung Auflösung von Konditionierung •Löschung –bei Ausbleiben von Kontiguität von CS und UCS über längere Zeit –durch Wissensvermittlung •Der bedingte Reiz (CS) verliert die Fähigkeit, die bedingte Reaktion (CR) auszulösen, wenn nach einem bestimmten Zeitintervall keine neue Verstärkung geboten wird; sorgfältige Extinktion kann die konditionierte Reaktion auf Dauer wirksam löschen.
  • Auflösung von Konditionierung •spontane Erholung Auflösung von Konditionierung •spontane Erholung –Wiederauftreten von gelernter Reaktion nach einer Pause nach Löschung
  • Auflösung von Konditionierung •Spontanremission Auflösung von Konditionierung •Spontanremission –spontane Besserung bei psychischer Störung (30-70%) •Gründe: nicht-prof. Hilfe, das Wegfallen belastender Situationen, Selbstregulation, biologische Prozesse, Habituation, Gegenkonditionierung
  • Auflösung von Konditionierung •Gegenkonditionierung Auflösung von Konditionierung •Gegenkonditionierung Eliminierung einer Stimulus-Response-Verbindung durch Erlernen einer Alternativreaktion, einer unvereinbaren Reaktion Angst – Lächeln, Zärtlichkeiten, Sexuelle Stimuli, Süssigkeiten... ENTSPANNUNG Die neue Reaktion ist stärker als die ursprüngliche Reaktion (Reinecker, 1986, S. 74).
  • Auflösung von Konditionierung Habituation Auflösung von Konditionierung Habituation •Reaktionsverminderung als Folge oft wiederholter Darbietung eines Stimulus –Neuartigkeit und Unerwartetheit fehlen •Dieser Vorgang ist von Löschung und Ermüdung abzugrenzen. •Habituieren kann man nur an identische Reize. •komplexer Prozess der u.a. wichtig für die Aufmerksamkeitslenkung ist –z.B Gewöhnung bzw. Nichtbeachtung bedeutungsloser Stimuli
  • Welche Arten von Verhalten können klassisch konditioniert werden? Welche Arten von Verhalten können klassisch konditioniert werden? •vegetative Reaktionen: Reaktionen des autonomen Nervensystems, Immunreaktion (z.B. Anstieg der Aktivität von Lymphozyten) •Evaluatives Konditionieren: Konditionierung von emotionalen Reaktionen •Semantische Konditionierung: Koppelung von Symbole und/oder Begriffen mit emotionalen Reaktionen
  • Praktische Relevanz der KK; Anwendungen Praktische Relevanz der KK; Anwendungen •Speiseaversionen •Soziale Interaktionen: Sympathie oder Antipathie von Personen •Werbung: Koppelung von UCS mit Produkten; Koppelung von CS mit Produkten
  • Weitere Beispiele: Sozialverhalten Weitere Beispiele: Sozialverhalten •Konditionierung von Kreditkarten-Logos –Feinberg et al. (1996): Wieviel sind Sie bereit, für verschiedene Produkte auszugeben? –McCall & Belmont (1996): Trinkgeld-Tabletts in Diner mit und ohne Kredikartenlogo.
  • Praktische Relevanz der KK; Anwendungen Praktische Relevanz der KK; Anwendungen •Im schulischen Kontext: Koppelung wichtiger Fächer oder Inhalte mit positiven Stimuli  Stärkung der Motivationsgrundlagen •Psychische Störungen als Folge von KK: Phobien –3-Stadien-Theorie (Eysenck & Rachman, 1965) •UCS-UCR  Desorganisation des Verhaltens •CS-CR •S-R-C; Verhinderung von Löschung,Habituation, Gegenkonditionierung; oder erneute Konditionierung bzw. stellvertretende Konditionierung
  • Interventionen auf der Basis der KK Interventionen auf der Basis der KK •Reizkonfrontationsformen –in vivo, graduell: Reizkonfrontation –in vivo, massiert: Flooding,E xposition –in sensu, graduell: systematische Desensibilisierung –in sensu, massiert: Implosion •Systematische Desensibilisierung –Hierarchisierung der Angstreize –Darbietung der Angstreize –Darbietung der Angstreize in entspanntem Zustand •Aversionstherapie –unerwünschtes Verhalten wird mit aversivem Reiz gekoppelt •bsp: Alkohol - Antabus