Makroökonomie (Fach) / 2. Die Makroökonomische Ex-Post-Betrachtung (Lektion)

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  • Gliederung VGR (4) statistische Informationen über gesamte Volkswirtschaft (national accounts) Einbezug von Inländern- Inländerkonzept: Wohnsitz im Inland- Inlandskonzept: Arbeitsort im Inland Zahlungsbilanz bildet Verflechtung mit Ausland ab (nicht Teil VGR) 6 Sektoren (Wirtschaftseinheiten aus Personen, Organisationen)  
  • Sektoren VGR (6+2x2) 6 Sektoren: Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (Produktionsunternehmen) Finanzielle Kapitalgesellschaften (Banken, Versicherungen) Staat (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherung) Private Haushalte (Konsumeinheiten aus einem Menschen, Bedarfsgemeinschaften mit mehreren personen und Einzelunternehmer) Private Organisationen ohne Erwerbszweck (politische Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereine) Übrige Welt (Ausland) vereinfachte 4-Sektoren-Gliederung- Haushalte, Unternehmen, Staat, Ausland  
  • Passiva (2) Reinvermögen RV: selbstfinanzierter Teil des Bruttovermögens -> NettovermögenRV=Bruttovermögen-Verbindlichkeiten Geldvermögen: Differenz von Forderungen und Verbindlichkeiten- positiv: Nettogläubigerposition- negativ: Nettoschuldnerposition
  • Definitionen Stromgrößen (3) die Ersparnis S ist Veränderung der Bestandsgröße Reinvermögen RV (Netto-)Investitionen I sind die Veränderungen der Bestandsgröße Sachvermögen SV der Finanzierungssaldo FS ist die Veränderung der Bestandsgröße Geldvermögen GV
  • Zusammenhang von Ersparnis und Investitionen (4) RV=SV+GV ΔRV=ΔSV+ΔGV S=I+FS geschlossene VW: S=I (FS=0)
  • Investitionen (2) Anlagen und Ausrüstungen (länger als 1 Jahr im Produktionsprozess verwendet) Lagerbestandsänderungen (unverkaufte Güter)
  • Zu- und Abflüsse der Pole (4) Haushalte: Y(UH) + Y(StH)/Tr = C(H) + T(H) + S(H) Unternehmen: C(H) + G + Z + I(U) = Y (UH) + T(U) + S(U) Staat: T(H) + T(U) + I(St) = Y(StH)/Tr + G + Z + S(St) Vermögensänderung: S(H) + S(U) + S(St) + D = I(U) + I (St)
  • Kontensystem der VGR (4+1) (geschlossene VW: Unternehmen, Staat, Private Haushalte) Produktionskonto Einkommensverwendungskonto Vermögensänderungskonto Finanzierungskonto kein Produktionskonto für Haushalte, da hergestellte Güter nicht monetär bewertet werden (VGR misst Zahlungsströme)
  • Vereinfachungen VGR (3) Staat stellt Leistungen unentgeldlich bereit Haushalte investieren nicht, nehmen keine Abschreibungen vor -> Verkäufe der U an H dienen dem Konsum Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Transfers stellen die einzigen Einkommens- bzw. Vermögensübertragungen dar
  • Produktionskonto der Unternehmung (10+1) Soll: Käufe von Vorleistungen Arbeitseinkommen (Löhne, Gehälter) Kapitaleinkommen (Zinsen, Mieten, Pachten) Gütersteuern abzgl. Subventionen Abschreibungen Gewinn (positiver Saldo)Haben: Verkäufe von Vorleistungen7.1. an Unternehmen7.2. an den Staat Verkäufe an Haushalte (Konsum) Verkäufe von Investitionsgütern9.1. an Unternehmen9.2. an den Staat Lagerbestandsveränderungen und selbst erstellte Anlagen   beim Produktionskonto des Unternehmenssektors konsolidieren sich Vorleistungskäufe (1.) und verkäufe der Unternehmen an den eigenen Sektor (7.1.)
  • Produktionskonto des Staates (5+2) Soll: Käufe von Vorleistungen Arbeitseinkommen (Löhne, Gehälter) Kapitaleinkommen (Zinsen, Mieten, Pachten) Abschreibungen Haben: Konsumausgaben des Staates - durch unentgeldliche Bereitstsellung der staatlichen Leistungen fehlen Einnahmen durch Verkauf der Öffentlichen Güter- dafür wird Produktionswert in Höhe der Aufwendungen angenommen (Staatskonsum)
  • Gesamtwirtschaftliches Produktionskonto (9) Soll: Faktoreinkommen Y(F):- Arbeitseinkommen- Kapitaleinkommen- Gewinne vor Steuern Gütersteuern abzüglich Subventionen: T(ind)- Z Abschreibungen D -> Entstehungsrechnung des BIP Haben: Konsumausgaben der Haushalte C(H) Konsumausgaben des Staates C(St) Bruttoinvestitionen I(b):- der Unternehmen- des Staates -> Verwendungsrechnung des BIP
  • Einkommensverwendungskonto der Haushalte (6+6) Soll: Direkte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge Konsumausgaben der Haushalte Erparnis -> Verwendung der Einkommen:    - fließen zurück an Unternehmen (Konsum)    - fließen zurück an Staat (Steuern, SV-Beiträge)    - Restgröße der Ersparnis Haben: Arbeitseinkommen Kapitaleinkommen Ausgeschüttete Gewinne Transferzahlungen -> Einkommen:    - Faktoreinkommen von den Unternehmen    - Transfers vom Staat (sozialstaatliche Leistungen u.Ä.)
  • Einkommensverwendungskonto der Unternehmen (6+2) Soll: Direkte Steuern Ausgeschüttete Gewinne Ersparnis (Einbehaltene Gewinne) -> Verwendung:     - Gewinne müssen versteuert werden     - Teil der Gewinne wird ausgeschüttet     - weiterer Teil wird gespart Haben: Gewinne vor Steuern -> Einkommen der Unternehmen sind die Gewinne
  • Einkommensverwendungskonto des Staates (5) Soll: Transferzahlungen Konsumausgaben des Staats Ersparnis Haben: Direkte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge Gütersteuern abzgl. Subventionen
  • Gesamtwirtschaftliches Einkommensverwendungskonto (5+2) Soll: Konsumausgaben der Haushalte C(H) Konsumausgaben des Staates C(St) Volkswirtschaftliche Ersparnis- der Haushalte- der Unternehmen- des Staates Haben: Faktoreinkommen Y(F) Gütersteuern abzgl. Subventionen T(ind) - Z - Aggregation der Sektoren, durch Konsolidierung fallen die direkten Steuern und Transfers weg- Einkommen der VW (zu Marktpreisen) besteht aus Faktoreinkommen und Gütersteuern-Subventionen und finanziert Konsumausgaben (der haushalte und des Staates) und Ersparnis der Sektoren
  • Vermögensänderungskonten (4) Verbindung zwischen Produktions- und Einkommensverwendungskonten stellen Einkommensströme dar Verbindung zwischen Einkommensverwendungskonten und Vermögensänderungskonten wird durch Ersparnis des jeweiligen Sektors gebildet das Vermögensänderungskonto dient dazu, die Entwicklung des Sach- und Geldvermögens fortzuschreiben Haben-Seite: Mittel für Aufbau und Erhalt des Reinvermögens
  • Vermögensänderungskonten der Sektoren (4+4) Soll: Bruttoinvestitionen Finanzierungssaldo Haben: Abschreibungen Ersparnisse Aufteilung der Vermögensänderung: Sachvermögen Geldvermögen Erhalt des Vermögens (Abschreibungen) Erhöhung des Vermögens (Ersparnisse)
  • Vermögensänderungskonten der Gesamtwirtschaft (3+3) (geschlossene VW) Soll: Bruttoinvestitionen I(b) Haben: Abschreibungen D Ersparnisse S - Geldvermögensänderungen saldieren sich zu 0, daher:- Bruttoinvestitionen: I(b) = D + S- Nettoinvestitionen: I(n) = S
  • Finanzierungskonten der Sektoren (2+3) Bsp. Staat Verbindung zwischen dem Vermögensänderungskonto und dem Finanzierungskonto ist der Finanzierungssaldo des Sektors Ziel: Darstellung, wie der Finanzierungssaldo eines Sektors sich in den Finanzverflechtungen mit anderen Sektoren niederschlägt Bsp. Staat Soll: Nettopositionsveränderung gegenüber Haushalten: ΔN(StH) Nettopositionsveränderung gegenüber Unternehmen: ΔN(StU) Haben: Finanzierungssaldo FS(St)
  • Nettopositionen (5) Saldo von Forderungen und Verbindlichkeiten eines Sektors gegenüber einem anderen Sektor: N(HU) = Forderungen der H an U - Verbindlichkeiten der H an U Veränderung der Nettoposition ist Differenz der Änderungen der Forderungen und der Änderungen der Verbindlichkeiten ΔN(HU) = ΔForderungen der H an U - ΔVerbindlichkeiten der H an U in geschlossener VW saldieren sich die Nettopositionen zu 0 Änderungen der Nettoinvestitionen heben sich deswegen ebenfalls auf die Finanzierungskonten dokumentieren im Saldo für die Gesamtwirtschaft keinen Zugewinn des Vermögens
  • Auslandskonto aus Sicht des Auslands formuliert Importe des Inlands: Einnahmen Außenbeitrag sorgt für Schließung des Kotnos Soll: Exporte X Haben Importe M Saldo: AB = X- M
  • Aktualisiertes Produktionskonto (Gesamtwirtschaftliches Produktionskonto (offene VW) AB auf Habenseite verbucht gleiche Entstehungsrechnung: BIP = D + Y(F) + T(ind) - Z Änderung Verwendungsrechnung: BIP = C + I(b) + AB Soll: Abschreibungen D Faktoreinkommen Y(F) Gütersteuern abzgl. Subventionen I(ind) - Z Haben: Konsumausgaben der Haushalte C(H) Konsumausgaben des Staates C(St) Bruttoinvestitionen I(b) Exporte X - Importe M
  • Aktualisiertes Vermögensänderungskonto (Gesamtwirtschaftliches Vermögensänderungskonto offene VW) Geldvermögen kann nur in Höhe des Finanzierungssaldos gebildet werden bzw. bei Negativsaldo Nettoschuldnerposition Finanzierungssaldo ermöglicht Sparüberschüsse bzw. -defizite; Investitionen müssen nicht mehr aus dem Inland heraus finanziert werden Soll: Bruttoinvestitionen I(b) Finanzierungssaldo FS Haben Abschreibungen D Ersparnisse S Also: I(b) + FS = S + D FS = S + D - I(b)FS = S - (I(b) - D)FS = S - I(n)  
  • Aktualisiertes Finanzierungskonto (Gesamtwirtschaftliches Finanzierungsskonto offene VW) durch Saldierung fallen andere Änderungen der Nettopositionen weg (tauchen für alle Sektoren jeweils spiegelbildlich auf) durch Außenbeitrag kommt es bei Unternehmen zu Veränderungen der Nettopositionen gegenüber dem Ausland Soll: Veränderung der Nettopositionen der Unternehmen gegenüber dem Ausland ΔN(U,A) Haben: Finanzierungssaldo FS
  • Gesamtwirtschaftlicher Finanzierungssaldo FS = S - I(n) BIP = C + I(b) + AB NIP = C + I(n) + AB NIP ist EinkommensgrößeNIP = C + S gleichsetzen ( - C): S = I(n) + AB I(n) abziehen (S - I(n) = FSFS = AB
  • Zahlungsbilanz (3+4) Transaktionen zwischen In- und Ausländern im Gegensatz zu Vermögensbilanzen werden in der Zahlungsbilanz Stromgrößen erfasst Gliederung nach Art der Transaktionen: Leistungsbilanz: Warenhandel, Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkünfte, laufende Übertragungen Bilanz der Vermögensübertragungen: Schenkungen, Erbschaften, etc. Kapitalbilanz: Direktinvestitionen, Wertpapiere, Kredti- und Einlagenverkehr, Derivate, Devisenbilanz: Veränderung der Währungsreserven
  • Leistungsbilanz Credit (Zahlungseingänge) Warenexporte (Handelsbilanz) Dienstleistungsexporte (Dienstleistungsbilanz) Empfangene Erwerbs- und Vermögenseinkommen (usw.) Empfangene laufende Übertragungen, mehr als einmalig (usw.) Debit (Zahlungsausgänge) Warenimporte Dienstleistungsimporte Geleistete Erwerbs- und Vermögenseinkommen Geleistete laufende Übertragungen, mehr als einmalig
  • Bilanz der Vermögensübertragungen (3) Credit: empfangene Vermögensübertragungen, einmalig Debit: geleistete Vermögensübertragungen, einmalig Beispiele: Schuldenerlässe, Erbschaften, Investitionszuschüsse von internationalen Organisationen
  • Eigenschaften Leistungsbilanz und Vermögensübertragungsbilanz (5) Leistungsbilanz ist Teilbilanz der Zahlungsbilanz (kann einen negativen oder positiven Saldo haben) Bilanz der Vermögensübertragung kann ebenfalls unausgeglichen sein beide Teilbilanzen ergeben den Finanzierungssaldo zwischen In- und Ausland es muss Gegenbuchungen für Ungleichgewichte geben (doppelte Buchführung) erfolgen in anderen Teilbilanzen der Zahlungsbilanz
  • Kapitalbilanz (2+3) Credit: Kapitalimporte durch:- Direktinvestitionen- Wertpapiertransaktionen und Finanzderivate- übriger Kapitalverkehr (z.B. Kredite) Debit: Kapitalexporte durch:- s.o. Eigenschaften: Ungleichgewichte der Leistungsbilanz können ausgeglichen werden Leistungsbilanzüberschuss kann Kapitalexporte des Inlands finanzieren Buchungen der Kapitalbilanz müssen im Gegenzug aber keine Gegenbuchung in der Leistungbilanz haben
  • Devisenbilanz (4+3) Credit: Devisenverkäufe der Zentralbank Abnahme der Goldbestände der Zentralbank Debit: Devisenkäufe der Zentralbank Zunahme der Goldbestände der Zentralbank Eigenschaften Bestandänderungen können als Gegenbuchung für ungleichgewichtige Leistungsbilanz verwendet werden Länder mit Leistungsbilanzdefizit können von Gold-/Devisenabfluss betroffen sein unkomfortablere Situation als Leistungsbilanzüberschüsse
  • 8 Ursachen für Leistungsbilanzungleichgewichte 1. Intertemporale Allokation 2. Optimierung der internationalen Kapitalallokation Kapital fließt in kapitalarme Länder mit höherer Kapitalproduktivität 3. Wachstumsdifferenzen wenn Einkommen im Ausland schneller wachsen fragt es mehr inländische Güter nach Importe im Inland steigen nur verhalten 4. Vermögenspreisblasen 5. Auslandsverschuldung in eigener Währung  
  • Leistungsbilanzungleichgewichte (2) Leistungsbilanzüberschüsse: Überschussnachfrage des Auslandes nach inländischen Gütern inländische Produktion wird nicht durch inländische Nachfrage abgeschöpft: Inland lebt unter seinen Verhältnissen
  • Berechnung von Kaufkraftänderungen - Preissteigerungsindizes Betrachtung von Warenkörben 1. Laspeyres-Index Mengenstruktur der Vorperiode wird der Berechnung der Preisänderungen zugrundegelegt überschätzt Preissteigerungen, da er Subsitutionsmöglichkeiten ausblendet 2. Paasche-Index Mengenstrukr der letzten Periode wird zugrundegelegt setzt zwar nach der Substitution an, blendet aber die damit verbundenen Wohlfahrtsverluste aus -> unterschätzt Preissteigerungen
  • Konsumenten-Preisindex normalerweise wird Laspeyres-Index verwendet, z.B. Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts (Basisjahr für 5 jahre gültig) auf EU-Ebene wird wegen besserer Vergleichbarkeit der Harmonisierte Verbaucherpreisindes (HVPI) verwendet (Kettenindex, jeweils Basisjahr der Vorperiode)
  • Ursachen für Preissteigerungen (3+2) 1. Kostensteigerung bei Vorprodukten / Kostendruckinflation bei Rohstoffen, wenn Vorkommen zur Neige gehen starke Lohnsteigerungen 2. Nachfragesteigerungen nach Gütern wenn Unternehmen ihre Investitionen ausweiten wollen (Boom)
  • Ursachen von Arbeitslosigkeit (5) saisonale Arbeitslosigkeit bspw. von Erntehelfern friktionelle Arbeitslosigkeit bei Jobwechseln strukturelle Arbeitslosigkeit bei Mismatch von Arbeitsstellenangebot und Qualifikationen der Arbeitssuchenden Arbeitsmarktinstitutionen, die Lohnsenkungen entgegen wirken (Neoklassik) unfreiwillige Arbeitslosigkeit, die sich auch mit Lohnsenkung nicht bekämpfen lässt (Keynes)
  • Zielviereck aus dem Stabilitäts- und Wachstumsgesetz Hoher Beschäftigungsstand Außenwirtschaftliches Gleichgewicht Stetiges und angemessenes Wachstum Stabiles Preisniveau
  • Bilanz Aktiva: Sachvermögen Forderungen Passiva: Reinvermögen RV: selbst finanzierter Teil des Bruttovermögens -> Nettovermögen (RV = Bruttovermögen - Verbindlichkeiten) Geldvermögen: Differenz von Forderungen und Verbindlichkeiten- positiv: Nettogläubigerposition- negativ: Nettoschuldnerposition