Allgemeine Psychologie 1 (Fach) / Metakognition (Lektion)

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Metakognition

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  • Was ist Metakognition? Kognition zweiter Ordnung (Kognition über Kognition) - eigenes Wissen, mentale Zustände, Gewohnheiten, Erfahrung reflektieren - Kognitive Fähigkeiten, mentale Zustände anderer bewerten Theory of Mind (ToM): Fähigkeit, den mentalen Zustand einer anderen Person zu simulieren und anzuerkennen, dass er sich von dem eigenen unterscheiden kann Perspective Taking:  Fähigkeit, sich in eine andere Person zu versetzen und die Welt mit anderen Augen sehen → Voraussetzung für soziales Handeln (Empathie, bewusste Täuschung)
  • Wie entwickelt sich Metakognition? - nicht angeboren Verwendung von false-belief-tasks: < 4 Jahre: nicht in der Lage anderen Personen einen mentalen Zustand zuzuschreiben, der von ihrem eigenen abweicht - Erwerb von ToM korreliert zeitlich mit Reifungsvorgängen (z.B. Myelinisierung) im Frontallappen →Frontallappen wichtig für Metakognition
  • Wie wurde untersucht, dass man in der Lage ist,die Welt aus der Perspektive eines anderen zu betrachten? Visual Perspective Taking: 1 ) Hütchenspiele, in denen Probanden auf Urteil des Konföderierten vertrauen müssen, der freie Sicht hat → Patienten mit Frontallappenläsion (v.a. rechtsfrontal) sind beeinträchtigt zu erkennen,ob jemand in der Lage ist, das Ergebnis einer Handlung wiederzugeben 2) Hütchenspiel in dem Konföderierter versucht Proband zu täuschen (Gewinner bekommt Münze) → Patienten mit bifrontalen Läsionen sind beeinträchtigt, auf die Intention eines Anderen zu schließen (je anteriorer desto stärker die Beeinträchtigung)
  • Welche metakognitiven Prozesse unterscheidet man? Überwachung: Eigenbeobachtung z.B. beim erlernen neuer Aufgaben Beurteilung des Lernerfolgs feeling of knowing:  wie sicher ist gelernte Info? Grad der Unsicherheit beim Abruf Kontrolle: direkte Beeinflussung der Lernprozesse im Sinne der Zielerreichung → welche Ziele wähle ich?
  • Wie wurde untersucht, ob Menschen anderen mentale Zustände zuschreiben können? Mind in the eyes:  Aktivierung in frontalen Arealen (geringfügig auch in temporalen und parietalen Arealen) beim Schließen auf emotionalen Zustand der gezeigten Person (nur Augen präsentiert) Point Light Walker Paradigma: Analyse globaler Bewegungsabläufe reicht um auf Stimmung oder Geschlecht zu schließen  
  • Welche Ergebnisse ergaben Untersuchungen zum Perspective Taking? behaviorale Ergebnisse: längere RT (250-300ms) und erhöhte Fehlerrate bei 3.Person Bedingung →zeigt Schwierigkeit sich in andere hineinzuversetzen fMRT Ergebnisse: 3. Person Bedingung: Aktivierung im posterioren Parietallappen (dorsaler Pfad des visuellen Systems → Raumkognition nötig um Sichtwinkel im Raum zu beurteilen)  
  • Wo findet man Spiegelneurone und wie werden sie aktiviert? Spiegelneurone im Bereich des prämotorischen Areals F5 beim Affen Aktivität beim Ausführen einer objektbezogenen motorischen Handlung Aktivität wenn eine vergleichbare Handlung bei einem anderen Individuum beobachtet wird, aber nur mit dem Objekt →richtige Wahrnehmung und Vorhersage von Handlungen anderer  
  • Welche fMRT Studien wurden bei Menschen zu "mirror-neurons" durchgeführt? - VPs sehen Bewegungen zu einem Ziel (correct) oder neben ein Ziel (incorrect) - generell aktiviert : STS (superior temporal sulcus) und V5 (Bewegungswahrnehmungsareal) - bei inkorrekten Handlungen ist STS stärker aktiv als bei korrekten Beteiligte Areale: - Inferior Parietal, Frontal: Perspektive Taking - Superior Temporal: Analyse von sensorischem Input durch multimodale Neurone - prämotorische und inferior-frontale Areale: Erkennen von Intentionen    
  • Welche Ergebnisse gaben sich durch fMRI Studien zum Imitationsverhalten? Wie ergeben sich die entsprechenden motorischen Pläne der zu imitierenden Handlung? direct matching hypothesis: Annahme, dass Imitation auf einem Mechanismus basiert, der die beobachtete Handlung direkt in eine internale motorische Repräsentation dieser Handlung überführt Experiment (lacoboni): Beobachtung oder Ausführung Hand während Fingerbewegung ("spatial") Statische Hand mit X ("symbolic") X auf grauem Hintergrund ("symbolic") X als cue, welcher Finger zu bewegen ist Ergebnisse: -linker inferiorer frontaler Kortex (Operculum) und rostrale Region des rechten superioren Parietallappens sind während Fingerbewegung aktiviert (egal ob symbolic oder spatial), egal ob beobachtet oder ausgeführt Aktivierung steigt wenn Fingerbewegung eine Imitation einer FIngerbewegung einer anderen Person darstellen
  • Welche metakognitive Störung gibt es? Autismus: Abkapselung von der Außenwelt und fehlendes Interesse an sozialen Kontakte "mind blindness" (keine ToM) →false-belief wird nicht erkannt →Schwierigkeiten bei "mind in the eyes" → Differenzierung zwischen Realität und Vorstellung fehlt → normale Intelligenz nicht beeinträchtigt