Allgemeine Psychologie 1 (Fach) / Entscheidungsfindung (Lektion)
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Entscheidungsfindung
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- Was ist Entscheidungsfindung? Ausgangssituation: unbefriedigtes Ziel und eine Auswahl an Alternativen Entscheidungsfindung: Alternativen auswählen, um Ziel zu erreichen Ziele der Entscheidung: Nutzenmaximierung, Kostenminimierung
- Wie unterscheidet sich optimale und menschliche Entscheidungsfindung? optimal: Rationality: Präferenzskala der Alternativen durch abwägen des Nutzens, Schadens, Auftretenswahrscheinlichkeit der Konsequenzen keine Beeinflussung durch Emotionen, motivationale Zustände menschlich: Bounded Rationality: Abweichung von strikter Rationalität Verwendung von Heuristen, Strategien
- Was ist die Spieltheorie? Analyse von Handlungsstrategien in Systemen mit vorgegebenen Regeln - Definition von Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um eine optimale Entscheidung zu treffen , sowie das Wesen der optimalen Entscheidung an sich - Gambles "Spiele": systematischer Vergleich von vorhgergesagtem (rationalem) Verhalten und tatsächlichem Verhalten
- Was ist die "Utility" und welche Rolle spielt sie bei Entscheidungsprozessen? Utility = Nutzen, Befriedigung - Erwartungswert (antizipierter Payoff) einer Alternative E(x) = ∑[xi · p(xi)] xi = Wertigkeit einer Konsequenz p(xi) = Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Ereignissen Annahme der Spieltheorie: Wahl der Alternative mit höchster Utility Realtität: subjektive Bewertung der Konsequenzen und EInschätzung der Eintretenswahrscheinlichkeit
- Was sind Gambles und welche Verletzungen der Spieltheorie decken sie auf? Experimentell kontrollierte Spiele: - Geldwert: Wert einer Konsequenz - Vorgabe der Auftretenswahrscheinlichkeit → beliebige Erwartung-Wert Kombinationen , aber geringe ökologische Validität da Gewohnheiten, Emotion etc- ausgeklammert werden → Abweichungen vom rationalen Entscheidungsverhalten Allais Paradoxon: Wahl des Spiels mit geringerer Utility aufgrund von Risikoaversion Framing Effekt: Präferenzen hängen vom Kontext ab
- Welche Heuristiken werden bei Entscheidungsfindung eingesetzt? - Auswahlheuristiken: satisficing: Entscheidung für die erstbeste Alternative, die Bedürfnisse befriedigt Elimination-by-Aspects: sequentieller Ausschluss nach gewichteten Kriterien (kein Fleisch> nicht zu fett > optische Qualität) - Bewertungsheuristiken: Availability( Verfügbarkeitsheuristik): W'keit des Auftretens wird der Konsequenz wird durch Gedächtniseffekte verzerrt (Informationen die am leichtesten zugänglich sind, haben größten Einfluss) Representativeness( Repräsentativitätsheuristik): Annäherung an ein Ideal/Prototyp beeinflusst unsere Wahl → je idealer, desto höher wird der Wert eingeschätzt
- Welche Annahmen gibt es bei der Prospect Theory? -value: geht ebenfalls von einem Erwartungswert aus, aber Abweichungen/Wertwahrnehmungen sind miteinbezogen ( Geld, abhängig vom Besitz) →Vervielfachung des Gewinns bedingt keine entsprechende Vervielfachung des Values (egal ob 20 oder 40 Mio im Lotto), Value-Funktion fällt stärker ab für Verluste, als sie für Gewinne steigt - decision weights: Überschätzung der Auftretenswahrscheinlichkeit sehr seltener Ereignisse (Flugzeugabsturz) Unterschätzung der Auftretenswahrscheinlichkeit von häufigen Ereignissen
- Welche Faktoren beeinflussen noch das Entscheidungsverhalten? - Omission Bias: Tendenz, sich lieber gegen eine aktive Handlung (commission) zu entscheiden, wenn damit negative Folgen verbunden sind, auch wenn omission zu denselben neg. Folgen führt - internale Zustände: motivationale Zustände (Hunger, Frieren etc.) verschieben Entscheidung in Richtung Bedürfnisbefriedigung - Mentale Buchführung: verschiedene "mentale Konten" für verschiedene Lebensbereiche (Dienstkonto, Freizeitkonto) →finanzieller Bezug beeinflusst Entscheidung - Emotionen: antizipierte Emotionen leiten Entscheidung (Damasio) bei Läsion im PFC: keine Emotionsantizipation möglich →Entscheidungsverhalten beeinträchtigt - Ähnlichkeit: "alignable differences": items sind vergleichbar (Quantität, Qualität) → Entscheidung leichter als bei: "non- alignable differences" : items sind nicht direkt vergleichbar - Moral: Fairness, Gleichheitsprinzip, Bedürftigkeitsprinzip beeinflusst Entscheidung
- Was besagt die "Social-relation Theory"? Wahlverhalten und Strategien bei sozialen Dilemmata sind auch von der Beziehung der Individuen zueinander abhängig Communal sharing: familiäre und partnerschaftliche Beziehung →keine direkte Reziprokität, altruistische Werte Equalitiy Matching: Beziehungen zwischen Freunden und Gleichgesinnten →lose Reziprokität, gegenseite Unterstützung Authority Ranking: dominante Verhältnisse →asymmetrischer Austausch, Leistungsprinzip Market Pricing: Beziehung zwischen Geschäftsleuten und Kunden →Austausch von Gütern nach festen Preisen, Prinzip der Gerechtigkeit
- Welche Hirnareale sind Tierexperimenten zu folge an der Entscheidungsfindung beteiligt? Wie wurde es erforscht? Versucht (Platt ): Einzelzellableitung im Areal LIP (lateral intraparietal) Zentrale Fixationen zur Bestimmung des RF des Neurons Präsentation von zwei Zielreizen für später Sakkadenbewegung Reizdarbietung ( kohärente Bewegung) Informationen sammeln, bis Entscheidung getroffen Sakkade zum Zielpunkt Ergebnisse: höhere Kohärenz führt zu mehr Aktivierung Neurone im Areal LIP feuern, wenn Affe eine Sakkade ausführt mit vorherigem Hinweisreiz steigt Aktivität höhere Belohnung rufen höhere Aktivität hervor
- Welche Hirnareale sind stärker aktiviert wenn Vp wahrnimmt, dass sie unfair behandelt wird? Versuch (Sanfey): Gegner: Computer oder Person Präsentation des Angebot d. Gegners→ Annahme /Ablehnung des Angebots Präsentation der gefällten Entscheidung Ergebnisse: -behavioral: höhere Akzeptanzrate für eine unfaire Aufteilung in "Computer-Gegner" Bedingung fMRT: Aktivierung der anterioren Insula (Schmerz & Emotionen) und des rechten dorsolateralen PFC (Kognition) Aktivität der Insula demonstriert Bedeutung emotionaler Prozesse für Entscheidungen Aktivität der rechten insula ist größer nach Angeboten, die abgelehnt wurden als nach solchen die angenommen wurden