Motivation (Fach) / Triebtheoretische Ansätze (Lektion)
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Freud, Hull
Diese Lektion wurde von ladodo erstellt.
- Was sind die Grundannahmen Freuds? -psychischer Hedonismus ( pos. Emotionen aufsuchen, negative Emotionen vermeiden) -Homöostase: Erreichung eines inneren Gleichgewichts determiniert Verhalten - psychologischer Determinismus: alle psych. Phänomene haben eine Ursache - Annahme unbewusster Wünsche/Konflikte als Ursache für Verhalten - Psych. Energie: alle psych. Aktivitäten benötigen Energie, die Triebenergie (libido) ist begrenzt -->Energie wird an Wünsche etc. gebunden und ist dann nicht für andere Vorgänge verfügbar (Kathexis)
- Was sind die Merkmale von Trieben? -Triebquelle: körperliches Bedürfnis -Triebintensität: Stärke des Bedürfnisses - Triebziel: Aufhebung des Triebs -> Spannungsreduktion - Triebobjekt: Objekt mit dem man Bedürfnis befriedigen kann
- Triebdualismus (Freud) lebenserhaltende vs. arterhaltende Triebe Eros (Sexual- und Selbsterhaltungstrieb) vs. Thanatos (destruktive Triebe)
- Was bedeutet "unbewusste Motivation"? -gezeigtes Verhalten ist selten direkter Ausdruck des Triebimpulses -Triebhafter Ursprung des Handelns ist selten bewusst Indikatoren: freie Assoziationen, Widerstände, Witze, Versprecher, Träume....
- Wie ist das Drei-Instanzen-Modell der Persönlichkeit aufgebaut? ÜBER-ICH: (Moralische Instanz) Wert und Normvorstellungen, Sanktion/ Belohnung (Gewissen) --> stellt Forderungen ICH (Realitätsprinzip): Kritischer Verstand :Belohnungsaufschub, Triebverzicht - vermittelt zw. Triebimpulsen des ES und den realen Umweltbegebenheiten --> Resultat des Konflikts zwischen Über-Ich und Es ES: Lustprinzip: Streben nach unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung (Bedürfnisse, Libido, Destrudo)
- Was sind die Abwehrmechanismen des ICH? Inakzeptable Triebansprüche (Konflikt mit ÜBER ICH) werden ins Unbewusste verdrängt durch: -Subliminierung ( gesellschaftlich akzeptierte Ersatzhandlung) - Reaktionsbildung (Mitleid statt Aggression) - Projektion (Übertragung eigener Gefühle auf andere) - Intellektualisierung
- Was versteht man unter Wahrnehmungsabwehr? Reize, die das ICH nicht wahrnehmen "will", weil es unerwünschte Triebimpulse oder traumatische Erinnerungen repräsentiert z.b. interne Reize wie Hunger werden manchmal nicht wahrgenommen oder externe Reize wie Geruch, Namen etc
- Wie wurde die Wahrnehmungsabwehr experimentell überprüft? Experiment (McGinnies): Reaktionszeit bei Tabuwörtern wurde gemessen --> Reaktionszeit höher kann aber auch an geringerer Auftretenswahrscheinlichkeit oder bewusstem Reaktionswiderstand liegen Experiment (Lazarus): sinnlose Silben wurden teilweise mit Schocks verknüpft --> nicht bewusst erkannte Reize können physiologische Reaktion auslösen
- Was war Kritik an Freud? kontra: - nicht empirisch, nur Beobachtungen - Überinterpretation bzw. Übergeneralisierung - viele Annahmen nicht bzw. schwer überprüfbar (Thanatos) - Triebreduktionshypothese widerlegt --> Menschen streben erhöhtes Erregungsniveau an pro: - Annahme unbewusster Prozesse - ICH Funktion:aktuell unter exekutive Kontrolle und Volition - Konzept der Abwehrmechanismen -> Emotionskontrolle, Wahrnehmungsabwehr
- Was versteht man unter Neobehaviorismus? Einführung nicht beobachtbarer intervenierender Variablen --> müssen indirekt aus verhalten geschlossen werden um beobachtbares verhalten zu erklären objektiv beobachtbare REIZbedingungen : INPUT variable objektiv beobachtbare Reaktionen: OUTPUT variable nicht beobachtbare Zustände : intervenierende Variable
- Was sind die Verhaltensdeterminanten bei Hull? Habit (gewohnheit) : Reiz-Reaktions Assoziation --> bestimmt Richtung des Verhaltens Drive (Trieb) : aktueller Triebzustand -> energetisiert Verhalten Annahme: Gewohnheiten zeigen sich nur wenn Organismus motiviert ist (Triebzustand besteht) Hierarchie von unterschiedlich starken Gewohnheiten nach "law of effect" : Gewohnheitsstärke entspricht Zahl der Belohnung /Bestrafung
- Was bedeuten die Grundkonzepte Hulls Bedürfnis und Trieb? spezifische Bedürfnisse : biologisch basierte Mangelzustände (Hunger) werden durch die Deprivationsdauer operationalisiert unspezifischer Trieb: alle spez. Bedürfnisse speisen einen unspezifischen allgemeinen Trieb
- Wie entsteht das Reaktionspotential und wie werden die einzelnen Faktoren manipuliert? Reaktionspotential ist die Wahrscheinlichkeit ein bestimmtes Verhalten zu zeigen E = D x H D =Motor, H =Richtung Manipulation: D = Deprivationsdauer H = Anzahl der Lerndurchgänge Beobachtbares Verhalten: E = Verhaltensstärke, Reaktionshäufigkeit, Extinktionsresistenz
- Wie wurde Hulls Theorie empirisch überprüft? (annahme 1) Annahme: Verhaltensstärke steigt mit D bzw. H Experiment (Perin): Lernphase: operante Konditionierung (Hebel -> Futter) UV1 : Anzahl der Verstärkungen (Habit) Extinktionsphase: keine Belohnung mehr UV2 : Deprivationsdauer (Drive) AV: Anzahl der Reaktionen bis zur Extinktion (Löschungsresistenz) Ergebnis: - je mehr Verstärkungen, desto größer Löschungsresistenz --> Habit Effekt - je länger die Deprivationsdauer, desto mehr Verhaltensstärke --> Drive Effekt
- Wie wurde Hulls Annahme 2 empirisch überprüft? Summationsexperimente (Tier lernt in einem Deprivationszustand und wird getestet wenn 2 Bedürfnisse depriviert sind) Substitutionsexperiment: Tier lernt in einem Deprivationszustand und wird in anderem Deprivationszustand getestet Annahme, dass ein allgemeiner Trieb zu unspezifischer Aktivitätssteigerung führt, nur eingeschrännkt bestätigt
- Um welchen Faktor wurde Hulls Theorie erweitert? Anreizgehalt eines Zielobjelts hat Einfluss auf Verhalten
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- Wie wurde untersucht, ob Anreiz Verhalten beeinflusst? Experiment (Crespi) Anzahl an Futterpillen als Belohnung wurde variiert - Erhöhung der Anzahl führt in Phase2 zu schnellerem Laufen -Verminderung zu langsamerem --> Kontrasteffekte sprechen für die Bedeutung von Anreiz Experiment (Tolman) Verstärkung ab Tag 11 -> Fehleranzahl im Labyrinth sinkt enorm --> Verhaltenstendenz = Habit x Drive x Anreiz
- Kritik an Hulls Theorie pro: Überprüfung der Hypothesen Bereitschaft, Theorie durch neuere Ergebnisse zu modifizieren (Anreiz) kontra: schwache Evidenz für unspezifischen Trieb Triebreduktion als Motor (kann Neugierverhalten, exploratives Verhalten...) nicht erklären