Entwicklungspschologie WiSe 12/13 (Fach) / 3. Biologische Grundlagen der Entwicklung (Lektion)

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  • Evolutionstheorie Charles Darwin: Erklärung der Unterschiedlichkeit verschiedener Lebensformen Evolutionsmechanismen: genetische Variabillität, Mutationen, natürliche vs. sexuelle Selektion Adaptation (Anpassung): Erhaltung von Lebewesen, deren Fitness (Passung an die für sie relevante Umwelt) am höchsten ist
  • Verhaltensevolution Überlebensvorteil von Organen/Verhaltensstrategien Funktion des Verhaltens: Weinen > Bindung "Prägung" (Konrad Lorenz)
  • Evolutionstheorie und Entwicklungspsychologie Entwicklung auf Basis des genetischen Potentials (Evolution!) und Umweltgegebenheiten Entwicklung als Evolutionsprodukt: Anpassung an Ontogenese (Entwicklung eines Individuums über die Lebensspanne): Frühgeburt - bessere Anpassung an Umwelt möglich - Großmutter-/Nestor-Effekt komplexe Ontogenese ermöglicht der genetischen Variation einen breiteren Möglichkeitsspielraum (mehr genetische Variation, ontogenetishes Plastizität, individuelle reversible Adaptivität), epigenetische Prozesse (Wechselwirkung Evolution und Entwicklung) Entwicklung als adaptiver Prozess der Ontogenese > Entstehung von Kulturen (je komplexer desto höher Variabilität: Erziehungsformen)
  • Hirnentwicklung und menschliches Gehirn Mensch als "Frühgeburt" (eigentlich 21 Monate SS nötig) Entwicklungsprozesse und Einflüsse von Erfahrungen auf die Hirnentwicklung ca. 100 Milliarden Nervenzellen (Neuronen), wovon jede etwa 3000 Verbindungen mit anderen Zellen hat > unendliche Zahl von Informationswegen
  • The Triune Brain Reptilienhirn: Elementarfunktionen altes Säugetierhirn (limbisches System): Emotion, Motivation Kleinhirn: Bewegungskoordination Großhirn: höhere Denkfunktionen   Neugeborenenalter: alte Hirnfunktionen dominieren (reflexives Verhalten), die im Laufe der Entwicklung unter Kontrolle des Großhirns kommen (willkürliche Verhaltenskontrolle) unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit bei verschiedenen Funktionen
  • Hirnentwicklung zunächst röhrenförmige Struktur, nach 10 Wochen als Hirn erkennnbar bei Geburt: 350g (1/4 des Erwachsenengewichts) Phasen der Hirnentwicklung: Zellproduktion und -migration Zelldifferenzierung und -vernetzung Myelinisierung
  • Zellproduktion und -migration zwischen 8. und 16. Woche pränatal (25.000/min), nach 28 Wochen abgeschlossen Überproduktion (Absterben vieler Zellen, da sie nicht genutzt werden) voller Neuronensatz bei Geburt Zellmigration (bia 6. Monat GA) > Ausbildung bestimmter Funktionen an anderen Orten  
  • Zelldifferenzierung und -vernetzung zunehmende Vernetzung nach der Geburt, bleiben jedoch nur durch Nutzung vorhanden nicht nur biologischer Prozess, auch Umwelteinflüsse (Wahrnehmung) Defizite (reduzierte Vernetzung, inkorrekte Verschaltung) > mentale Retardation
  • Myelinisierung Verdickung an den Axonen Steigerung der Leistungsfähigkeit (durch Isolierung) beginnt in Fötalphase, verlangsamt in Vorschulalter, dauert bis Jugendalter Voraussetzung für volle Funktionsfähigkeit von Nervenzellen
  • Einfluss von Erfahrungen auf Hirnentwicklung Erfahrungen beeinflussen Responsivität von Neuronen und Anzahl der Synapsen (Vulnerabilität und Plasizität des Gehirns) experience-expectant (Bsp: Wahrnehmungsentwicklung): Überproduktion von Zellen/Synapsen Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen (Einbau von Umweltinformationen) Auswahl von Neuronen/Vernetzungen, Rest abgebaut experience-dependant (Bsp: Ratten mit größeren/schwereren Gehirnen) Synapsenanzahl beruhend auf individuelle Erfahrungen (Bildung als Reaktion auf äußere Stimuli)
  • Hirnentwicklung aus entwicklungspsychologischer Perspektive als Basis für Verhaltensentwicklung abhängig von psychologischen Faktoren Wechselwirkung zwischen biologischen und psychologischen Entwicklungsprozessen