Sprachwissenschaften (Fach) / Phonetik (Lektion)

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  • Tap (Artikulationsmodus) Ein Artikulationsorgan wird sehr schnell gegen ein anderes Artikulationsorgen bewegt und wieder gelöst.   Beispiel: ???
  • Flap (Artikulationsmodus) Ei Artikulationsorgan berührt im Vorbeigehen ein anderes Artikulationsorgan. Dabei entstehen zeitweilige Düseneffekte wie bei Engelauten.
  • Approximant (Artikulationsmodus) Annäherung von zwei Artikulationsorganen, ohne dass der Zwischenraum so eng wird, dass Luftverwirbelung entsteht.
  • Vokal (Artikulationsmodus) Verschlus des Nasenzugangs. Luftströmung hat keine Artikulatorische Funktion, sondern nur die Einstellung der Hohlraumform   Beispiel: [a e i]
  • Artikulationsstellen (17) Bilabial Labiodental Linguolabial Interdental Dental Denti-Alveolar Apikal-Alveolar Laminal-Alveolar Präpalatal Apikal-Retroflex Palato-alveolar Palatal Velar Uvular Pharyngal Epiglottal Laryngal / Glottal
  • Bilabial Beide Lippen sind beteiligt. Beispiel: [p b m]
  • Labiodental Unterlippe gegen obere Schneidezähne. Beispiel: [f v]
  • Linguolabial Zungenspitze gegen Ober- oder Unterlippe. Beispiel: [...]
  • Interdental Zungenspitze zwischen den Schneidezähnen (th)
  • Dental Zungenspitze gegen die oberen Schneidezähne. Beispiel: [t d]
  • Denti-Alveolar Mit flacher Zunge gegen die Zahnkrone. Beispiel: [t l]
  • Apikal-Alveolar Zungenspitze gegen die Alveolen. [ t d n]
  • Laminal-alveolar Mit flacher Zunge die Zungenränder gegen die Alveolen. Beispiel: [ t l]
  • Präpalatal Zungenspitze bzw. Vorderzunge gegen den Vordergaumen. [...]
  • Apikal-retroflex Zungenspitze ist nach iben/hinten gegen den Vordergaumen/Hochgaumen gebogen
  • Palato-Alveolar Mit flacher Zunge die Zungenspitze/Vorderzunge gegen die Überganszone von Alveolen und Vordergaumen. [t d l ]
  • Palatal Mittelzunge gegen Hochgaumen. [ j ]
  • Velar Mittel-/Hinterzunge gegen das Velum oder die Grenze zwischen weichem und hartem Gaumen. [k g x ng]
  • Uvular Hinterzunge gegen das Zäpchen [R]
  • Pharyngal Zungenwurzel gegen die Pharynxwand
  • Epiglottal Epiglottis legt sich gegen die Oharynxwand oder verengt den Kehlkopfeingang ohne ihn völlig zu schließen.
  • Laryngal / Glottal Verschluss oder Enge zwischen den Stimmlippen [h, Glottisverschlusslaut]
  • Stimmbeteiligung Unterscheidung, die bei Konsonanten gemacht wird, da Vokale ohnehin immer stimmhaft sind. Man unterscheidet danach, ob der Laut Stimmklang enthält. Er ist dann rein stimmhaft oder enthält zusätzlich Rauschen. Ob ein Laut stimmklang enthält oder nicht, unterscheidet man inhärent, d.h. danach, wie man ihn wahrnimmt, nicht wie es tatsächlich ist. Physiologisch gesehen ist die Vibration der Stimmlippen für die stimmhafte Lautbildung nötig, für die stimmlose nicht.
  • Sekundäre Modifikation der Konsonanten Zusätzlich an anderer Stelle vorliegende Verängung, deren Verengungsgrad geringer ist als der Grad der Verengung an der primären Artikulationsstelle.
  • Phonetik als Grenzwissenschaft <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Verbindet Geistes- und Naturwissenschaften hat viele Hilfswissenschaften, bzw. ist für andere Wissenschaften von Bedeutung ist zugleich deskriptive und erklärende Wissenschaft.  
  • Hilfswissenschaften der Phonologie <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Physik, Medizin, Psychologie, Strömungslehre,Akustik, Informatik
  • Benachbarte Fächer der Phonetik (9) <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Physik Medizin Psychologie Strömungslehre Pädagogik Kriminalistik Musikwissenschaft Informatik Sprachwissenschaft: Morphologie, Pragmatik, Semantik, Syntax, Phonologie...  
  • Teilbereiche der Phonetik <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Allgemeine Phonetik, Akustische Phonetik, Artikulatorische Phonetik, Auditive Phonetik
  • Fernere Teilbereiche der Phonetik (9) <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Neurophonetik Perzeptive Phonetik / Wahrnehmungsphonetik Psychologische Phonetik Pathologische Phonetik Phonotaktik (Reularitätenlehre) Orthoepie / Orthopoetik (=Normative Aussprachelehre), Pädophonetik Korrektive Phonetik Fremdsprachendidaktik  
  • Lautlehre / Transkription <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Differenziere zwischen Laut und Buchstabe(n)! Die Orthographie ist ein viel zu ungenaues Mittel zur Lautwiedergabe – Daher Lautschrift / Transkription. Hier hat sich das API (Accosiation Phonétique Internationale)-Alphabet durchgesetzt. Neben der Transkription gibt es noch die Literation, bei der die Aussprache (z.B. im Russischen) durch normale Schriftzeichen vorgegeben werden soll. Es gibt eine enge und eine breite Phonetische Transkription. In der breiten Phonetischen Transkription werden alle Laute einer Sprache aufgenommen, in der engen nur die, die im Moment in dieser Sprache Verwendung finden.  
  • Forschungsperspektiven in der Phonetik Historisch (diachron) und kontrastiv (synchron)
  • Sprachliches Zeichen <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Ein Sprachliches Zeichen hat 2. Abstraktionsebenen: 1. Ein Referenzobjekt wird zum Schall bzw. Lautbild. 2. Der Schall wird dekodiert, bzw. mit Inhalt / einer Vorstellung assoziiert. Dabei sind die lautlichen bzw. sprachlichen Zeichen arbiträr, das heißt willkürlich. Baum heißt im Deutschen nur „zufällig“ Baum. Nur einige wenige Wörter sind motiviert, d.h. lautmalerisch oder onomatopoetisch, wie zum Beispiel kikeriki. Aber auch dies kann relativiert weren, da es in anderen Sprachen wieder anders heißt.
  • Gleichheit des Inhalts oder Ausdrucks <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Homonyme: Gleich lautende oder gleich geschriebende Wörter mit mehreren Bedeutungen. Homophone: Gleicher Klang, unterschiedliche Bedeutung. (Schreibweise gleich (Homographen) oder verschieden (Heterographen)). Homographen: Gleiche Schreibweise, unterschiedliche Bedeutung Prosodeme: Gleiche Schreibweise, andere Bedeutung und Aussprache. Synonyme: Unterschiedliche Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung.
  • Doppelte Gliederung der Sprache / double articulation <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Die Sprache enthält immer bedeutungstragende (semantische) Einheiten (Moneme) und bedeutungsunterscheidende (distinktive) Einheiten (Phoneme). Erstere sind Morpheme und Lexeme, letztere Phoneme, welche losgelöst inhaltsleer sind, aber doch bedeutungsunterscheidund wirken können. (Bsp. /b/ und /p/ in Backen / packen).
  • Hierarchische Struktur der Sprache <!-- @page { margin: 2cm } P { margin-bottom: 0.21cm } --> Syntaktische Ebene Lexikalische Ebene Morphologische Ebene (= semantische Einheiten) morphonologische Ebene Phonologische Ebene Phonetische Ebene (=asemantische Einheiten).  
  • Vokalkriterien 1. Öffnungsgrad 2. Artikulationsstelle 3. Rundung
  • Artikulationsstellen von Vokalen 1. Palatal (Vorderzungenvolale): i, e, ä 2. Zentral (Mittelzungenvokale): u 3. Velar (Hinterzungenvokale): o, a
  • Öffnungsgrade von Vokalen Geschlossen: Vokale mit hoher Zungenstellung wie i, u Halbgeschlossen: Vokale wie e, o Halboffen: ä Offen: a, oa
  • Kardinalvokale i-------------------u   e----------------o     ä---------------ö        a------------oa   Die Vokale sind hier willkürlich gewählte, deskriptive Elemente, deren Qualität unveränderlich definiert ist. Sie existieren so nicht allgemeingültig in Sprachen. Sie sind in ihrem Artikulationsort periphere Vokale, sie werden an den Grenzbereichen gebildet, an denen Vokale gebildet werden. Sie zeigen so Punkte einer Skala, bzw. einem Trapez auf, zwischen denen alle anderen Vokale liegen. Sie sind angeblich/theoretisch in auditiv gleichen Abständen zueinander lokalisiert und ihre Anzahl beträgt auch.  
  • Sekundäre Modifikationen von Vokalen Nasalierung Retroflexion Stimmlosigkeit Lippenverengung Vorwärtsgezogene Zungenwurzel Glottalisierung
  • Diphtonge Zwei ineinander übergehende Vokale, wodurch sich die Qualität beider Vokale verändert. Werden im Vokaltrapez durch Pfeile dargestellt Lassen sich Artikulatorisch nach der Stellung ihres Akzents in Fallende, Steigende und Gleichmäßige Diphtonge klassifizieren.
  • Frequenz Das Verhältnis von Schwingungszahl zur Zeit. Gemessen in Hertz (Hz) 16-20 Hz: Infraschall; 20-20000 Hz: (für den Menschen) hörbares Frequenzband; >20000 Hz: Ultraschall
  • Amplitude Maximalauslenkung der Ruhelage -> Lautstärke, oder auf physikalischer Ebene: Schallintensität/Schallstärke. Wird in Dezibel angegeben. Im mittleren Frequenzbereich (500-5000 Hz) beträgt der Abstand zwischen Hörschwelle und Schmerzgrenze etwa 130 dB. Dieser Abstand wird deswegen auch Hördynamik dieses Bereiches genannt.    
  • auditive Lautstärke(wahrnehmung) Da die Lautstärkewahrnehmung physiologisch bedingt frequenzabhängig ist, wird sie in Phon an gegeben, wobei die Phon und die dB-Skala im Bereich von 1000Hz korrelieren. Die Maßeinheit Phon wird zunehmend von Dezibel abgelöst. Vereinfacht kann man von einer Gleichsetzung der Phon- und Dezibelwerte ausgehen.
  • periodischer und nicht periodische Schall Eine gleichmäßige, sich wiederholende bzw. periodische Schwingung, messbar durch die Perdiodendauer (T), erzeugt einen Klang (=auditives Material, dem man eine Tonhöhe zuordnen kann). Nicht-periodischer Schall wird als Rauschen bezeichnet und man kann ihm keine Tonhöhe zuordnen.
  • Aufbau eines Klanges Die einfachste Periodische Schwingung wird Sinusschwingung genannt und erzeugt den Sinuston. Dieser bildet insofern eine Ausnahme, da er aus nur einer Schwingung besteht und Töne sonst aus mehreren Schwingungen (=harmonische Teilschwingungen) zusammengesetzt sind Unter Teilschwingungen versteht man Sinusschwingungen mit unterschiedlichen Frequenzen und Amplituden. Bei harmonischen Teilschwingungen verhält sich die Periodenfrequenz der einzelnen Schwingungen 1:2:3:4:5...:n Klänge haben also immer mehrere harmonische Teilschwingungen, wobei die Periodenfrequenz der ersten Teilschwingung identisch mit der des Schwingungsverlaufes ist. (Rest=Obertöne).
  • Spektralanalyse / Fourieranalyse Die Periodenfrequenz und Pegel-/Amplitudenwerte einer jeden Teilschwingung eines Klanges werden herausfiltriert und in ein Pegel-Frequenz-Diagramm eingezeichnet. Diese Darstellung heißt Schallspektrum. Hierbei stellt die vertikale Achse die Pegel-/Amplitudenwerte und die horizontale Achse die Frequenzen dar. Handelt es sich um harmonische Teilschwingungen, wird die Pegel- und Frequenzverteilung durch eingezeichnete Hilfslinien anschaulicher gemacht, beim Rauschen zeichnet man keine zusätzlichen Linien. Es kann aber auch der Faktor Zeit mit einbezogen werden. Dann spricht man von einem Zeitverlaufsspektogramm / Sonagramm. Bei diesem wird dann auch der horizontalen Achse die Zeit und auf der vertikalen Achsedie Frequenz bemessen. Die Amplitude wird durch die Dicke der einzelnen Striche angezeigt.
  • Impuls Schallform mit starker Änderung der Amplitudenwerte. Wird auch als Transiente bezeichnet wenn er "Übergangs-" oder "Änderungscharakter" hat. Solche Schallformen sind für Verschlusslaute wichtig. (Bsp: Plosive.)
  • Wellenlänge Die Wellenlänge ist die Strecke auf einem Ausbreitungsradius des Schalles, entlang derer sich die von einer ganzen Schwingung erzeugte Druckluftverteilung befindet. Man berechnet sie wiefolgt: Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit (340m/s) : Periodenfrequenz oder: λ = c : f Die Wellenlänge ist wichtig, wenn man versucht, das Verhalten der Luftsäulenresonanzen in Rohren wie dem Ansatzrohr zu erklären.
  • Vokalformanten Die Frequenz, deren zugehörige Wellenlänge mit 1/4 λ in ein Rohr passt,ist dessen Resonanzfrequenz/Eigenfrequenz. Die nächste ist 3/4λ; dann 5/4λ... n/λ. Dies entspricht, geht man von einem menschlichen Ansatzrohr von 17,5 cm aus, den Mittenfrequenzen 500 Hz, 1500 Hz und 2500 Hz. Die Resonanzen mit diesen Mittenfrequenzen entsprechen deswegen den 3 Vokalformanten F1, F2 und F3 des idealen Neutralvokals "ö".