Bewegungsapparat (Fach) / Pathologie (Lektion)
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Pathologie Bewegungsapparat
Diese Lektion wurde von Helga1974 erstellt.
- Osteomalazie - Definition Osteomalazie ist die Rachitis des Erwachsenen Mineralisierungsstörung des Knochens länger andauernder Calcium-Mangel und dadurch reaktiv erhöhtes Parathormon erhöhtes Parathormon führt zur Entkalkung des Knochens => Knochen werden weich
- Osteomalazie - Ursachen Vitamin-D-Mangelzustände unzureichende Zufuhr Vitamin-D-Hormon-Stoffwechselstörungen renale tubuläre Funktionsstörungen Phosphatasemangel Knochenmatrixstörungen Fluoridtherapie
- Osteomalazie - Symptome Gehstörungen generalisierte Schmerzen Ermüdungsfrakturen gestörte Frakturheilung Frakturanfälligkeit Adynamie Kartenherzbecken
- Osteomalazie - Diagnose Röntgen Labor: AP erhöht, Parathormon erhöht, Calcium erniedrigt
- Osteomalazie - Therapie Vitamin-D³-Substitution Behandlung der Grunderkrankung
- Rachitis - Definition Mineralisierungsstörung des Knochens Knochen werden weich langfristiger Calcium-Mangel führt zu reaktiv erhöhtem Parathormon erhöhtes Parathormon führt zur Entkalkung des Knochens bei Kindern (Ende 2. LM bis 2. LJ)
- Rachitis - Ursachen Vitamin-D-Mangelzustände Vitamin-D-Hormon-Stoffwechselstörungen mangelnde Zufuhr Knochenmatrixstörungen Fluoridtherapie renale tubuläre Funktionsstörungen Phosphatasemangel
- Rachitis - Symptome Unruhe Schreckhaftigkeit Schlafstörungen Appetitlosigkeit Blässe starker Kopfschweiß Watschelgang X-/O-Beine Minderwuchs rachitischer Rosenkranz Harrison-Furche (kostale Einziehung im Bereich der Zwerchfellinsertion) Zahnschmelzdefekte bei verspätetem Durchbruch Hühnerbrust (kann aber auch angeboren sein) Erweichung der Scheitelbeine Schädelabflachung (Caput quadratum) Skoliose
- Rachitis - Diagnose Röntgen Labor: AP erhöhrt, Parathormon erhöht, Calcium erniedrigt
- Rachitis - Therapie Vitamin-D-Prophylaxe bei Säuglingen Vitamin-D3-Substitution Behandlung der Grunderkrankung
- Calcitonin Schilddrüsenhormon fördert die Homöostase von Calcium und Phosphat am Längen- und Dickenwachstum des Knochens beteiligt steuert Osteoblasten-, Osteozyten- und Osteoklasten-Aktivität
- Parathormon Schilddrüsenhormon beteiligt am Längen- und Dickenwachstums des Knochens steuert Osteoblasten-, Osteozyten- und Osteoklasten-Aktivität reguliert die Homöostase von Calcium und Phosphat
- Sexualhormone beenden u.a. das Knochenwachstum gegen Ende der Pupertät sorgen u.a. das restliche Leben für die Festigkeit und Dicke des Knochens
- Somatotropinhormon (STH) Hormon aus der Hypophyse Wachstumshormon beteiligt am Längen- und Dickenwachstum des Knochens
- anabole Hormone Hormone, die den Aufbaustoffwechsel fördern Beispiel: Insulin: anabolstes Hormon im Körper
- Glukokortikoide Steroidhormone aus der Nebennierenrinde (aus Mitochondrin und ER) beeinflussen u. a. den Zuckerstoffwechsel Cortisol ist körpereigenes Glukokortikoid / Cortison von außen zugeführt Ausgangssubstanz: Cholesterin aus Nahrung oder der Leber Ein Übermaß an Glukokortikoiden hemmt die Insulin-Sekretion (Insulin ist das anabolste unter den Hormonen)
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- Calciumhomöostase - wichtigste Hormone Parathormon D-Hormon Calcitonin
- anaboler Knochenaufbau - was trägt bei? Belastung des Knochens Sexualhormone anabole Hormone (Insulin, STH, Schilddrüsenhormone)
- kataboler Knochenabbau - was trägt dazu bei? Immobilität Wegfall der Sexualhormone Mangel an essentiellen Nahrungsfaktoren (Vitamin, Magnesium, Calcium, Eiweiß) Übermaß an endogenen oder exogenen Glukokortikoiden (Cortisol, Cortison)
- Osteomalazie - Differenzialdiagnosen Osteoporose
- Ewing-Sarkom - Definition dritthäufigster maligner Knochentumor hochmaligner Tumor metastasiert frühzeitig hämatogen in andere Skelettanteile und Lunge Erkrankung im Kindes- und Jugendalter (Altersschnitt ca. 15 Jahre), selten junge Erwachsene vom Knochenmark ausgehend aus mesenchymalem Gewebe häufiger Jungen als Mädchen an den Diaphysen der Röhrenknochen häufig an Tibia oder Femur, aber auch Humerus und selten andere Skelettanteile selten kurze, platte Knochen (z. B. Becken) häufig distal oder proximal des Kniegelenks
- Ewing-Sarkom - Symptome Anfang: unspezifische Schmerzen Schwellung Allgemeinsymptome: allgemeine Abgeschlagenheit Fieber Lymphknotenschwellung herabgesetzte Leistungsfähigkeit Gewichtsverlust Nachtschweiß Kinder machen häufig einen schwerkranken Eindruck weitere Symptome: Schwellung Überwärmung Rötung Schmerzen Fieber Funktionseinschränkung
- Ewing-Sarkom - Diagnose Röntgen, CT Lumbalpunktion Biopsie Knochenmarkpunktion Labor: Leukozytose, BSG erhöht - später Anämie
- Ewing-Sarkom - Therapie Chemo- und Strahlentherapie Operation hoch dosiertes Zytostatika nach erfolgreicher Behandlung tritt später häufig Osteosarkom auf
- Fraktur - Definition durch eine direkte oder indirekte Gewalteinwirkung hervorgerufene Unterbrechung des Knochens in mindestens zwei Fragmente durch einen Bruchspalt voneinander getrennt Der Knochen ist zur organtypischen Regeneration fähig.
- Fraktur - Ursachen Traumatische Fraktur: Gewalteinwirkung (Sturz, Schlag, Unfall) Spontanfraktur (pathologische Fraktur): Osteoporose Ermüdungsfraktur (unphysiologische Dauerbelastung) Knochenmetastasen
- Fraktur - Symptome Sichere Frakturzeichen: abnorme Beweglichkeit Fehlstellung Krepitation (Reibegeräusche bei Bewegung) sichtbare Knochenfragmente Unsichere Frakturzeichen: Blutergüsse Schwellung Schmerzen Funktionseinschränkung
- Fraktur - Komplikationen Schock durch Blutverlust Nerven- und Blutgefäßschädigung Fettembolie Osteomyelitis Ischämische Kontrakturen (Kompartmentsyndrom und Volkmann-Kontraktur) Pseudarthrose Sudeck-Dystrophie
- Fraktur - Diagnose Röntgen
- Fraktur - Therapie Reposition (Einrichten) - offen oder geschlossen Retention (Ruhigstellung) - Schrauben, Nägel, Gips Wiederherstellung der Funktion
- Fraktur - Voraussetzungen für die Ersetzung des Knochendefekts durch neugebildetes Knochengewebe enger Kontakt der Fragmente ununterbrochene Ruhigstellung der Fraktur ausreichende Durchblutung der Fragmente
- Fraktur - primäre Frakturheilung Voraussetzung: Bruchenden sind in anatomischer Stellung fugenlos adaptiert Heilungsverlauf: Bruchspalt wird direkt von Osteoblasten überbrückt keine sichtbare Kallusbildung direkte Neubildung von normalen, voll funktionsfähigen Knochengewebe In der Regel bei: stabilen Osteosynthese oder unvollständiger Bruch (Fissur, Grünholzfraktur)
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- Fraktur - welche Arten der Frakturheilung gibt es? primäre Frakturheilung sekundäre Frakturheilung
- Fraktur - sekundäre Frakturheilung Voraussetzung: Bruchenenden sind nicht fugenlos adaptiert es besteht ein größerer Frakturspalt Heilungsverlauf: => Kallusbildung kleine Blutgefäße aus dem umliegendem Weichteilgewebe sprießen in den Frakturspalt Bindegewebszellen treten aus Bindegewebszellen wandeln Bluterguß im umliegenden Gewebe in Bindegewebe um => diese weiche Verbindung nennt man Kallus
- Fraktur - primäre Frakturheilung Voraussetzung: eng adaptierte Knochenfragmente Heilungsverlauf: Osteoblasten überbrücken direkt den Knochenspalt es wird normales, voll funktionsfähiges Gewebe gebildet es entsteht keine sichtbare Kallusbildung Tritt in der Regel nur ein bei: stabilen Osteosynthesen unvollständige Frakturen (z. B. Fissur, Grünholzfraktur)
- Fraktur - sekundäre Frakturheilung Voraussetzung: nicht fugenlos adaptierte Knochenfragmente es besteht ein größerer Frakturspalt Heilungsverlauf: in den Bruchspalt spriesen vom umliegenden Weichteilgewebe kleine Blutgefäße ein aus diesen treten Bindegewebszellen aus die Bindegewebszellen wandeln das Hämatom in weiches Bindegewebe um diese weiche Verbindung nennt man Kallus
- Fraktur - Frakturarten Fissur: traumatisch bedingte Spaltbildung des Knochens (Sprung) ohne vollständige Knochendurchtrennung; häufig am Schädeldach Flake fracture: Kleine Absprengung in der Nähe der Gelenkfläche meist Knie- oder Sprunggelenk unbehandelt führt dies zu schweren Gelenkschäden -> Arthrose Grünholzfraktur: unvollständiger Biegungsbruch Periost ganz oder teilweise erhalten nur im Wachstumsalter, da hier das Periost noch elastisch ist Epiphysenverletzung: Verletzung der noch nicht verknöcherten Epiphyse nur bei Kindern kann zu Wachstumsstörungen oder Fehlstellungen führen Wulstbruch: Compacta gestaucht Periost vollständig erhalten es wird ein ringförmiger Wulst gebildet Weitere Frakturformen: Querfraktur Torsionsfraktur Stückfraktur Mehrfragmentefraktur Trümmerfraktur (mehr als 6 Fragmente) pathologische Fraktur Kompressionsfraktur Abrissfraktur (Flake fracture)
- Schädelbasisfraktur - Definition Schädelbasis einbeziehender oder auf Schädelbasis beschränkter Schädelbruch
- Schädelbasisfraktur - Ursachen Traumen
- Schädelbasisfraktur - Symptome Je nach Lage des Traumas werden folgende Symptome unterschieden: Frontale Gewalteinwirkung (Bereich Nasennebenhöhlen): Monokelhämatom Blutungen aus Nase und Rachen Lähmung des Hirnnervs (Augenmuskel) Seitliche Gewalteinwirkung (Felsenbeinquerfraktur): Schwindel (Ausfall des Gleichgewichtssinns) Taubheit Fazialislähmung (Gesichslähmung) Nystagmus (rhythmische, unkontrollierte Bewegungen eines Organs - Auge oder Kopf) Seitliche Gewalteinwirkung (Felsenbeinlängsfraktur): Fazialislähmung (Gesichtslähmung) Blutungen aus dem Ohr und der Ohrtrompete in den Nasen-Rachen-Raum Trommelfellruptur (Trommelfellriss) Schallleitungshörstörungen bei Duraverletzungen Liquorfluss
- Schädelbasisfraktur - Diagnose Röntgen CT
- Schädelbasisfraktur - Therapie Notfall!! Antibiotika evtl. Operation
- Schädelbasisfraktur - Komplikationen Bewusstseinseinschränkungen Meningitis Osteomyelitis epileptische Anfälle
- Fraktur - Einteilung und Bezeichnung nach den Namen des gebrochenen Knochens möglichst nach genauerer Lokalisation (z. B. proximalen oder distalen Radiusfraktur bzw. Radius-Schaftfraktur) falls im Epiphysenbereich gelegen, Unterscheidung in "ohne oder mit Gelenkbeteiligung" abhängig vom Zustand der Haut spricht man von offenen oder geschlossenen Frakturen: Offene Fraktur: Zerreißung des um den Knochen liegenden Gewebes direkter Kontakt zwischen Knochen und Außenwelt wenn Haut im Frakturbereich durchtrennt ist mit Durchspießen der Haut durch Knochensplitter -> komplizierte Fraktur ACHTUNG: erhebliche Infektionsgefahr! -> Diese widerum verhindert zuverlässig die Knochenbruchheilung!
- Fraktur - Folgen der Ruhigstellung Osteoporose Atrophie in der ruhiggestellten Muskulatur in venösen Gefäßen des ruhiggestellten Abschnitts besteht die Gefahr einer Thrombose mit der Möglichkeit einer nachfolgenden Lugenembolie (daher tägliche Heparingabe als Prophylaxe)
- Fraktur - Heilungsdauer Erwachsener: bis zur Bildung eines weitgehend stabilen Geflechtknochens meist innerhalb von ca. 6 Wochen Osteoporose und Muskelatrophie zusätzlich weitere Wochen (abhängig von begleitender Krankengymnastik, weiterer Aktivitäten, Lebensalter, Vorerkrankungen, Fehlernährungen) Kind: deutlich schneller und komplikationsloser evtl. resultierende Fehlstellungen werden im Verlauf des Wachstums meist von alleine ausgeglichen Komplizierender: Fraktur unter Einbeziehung der Wachstumsfuge oder der Fraktur eines Beines (Ober-/Unterschenkel werden nach einer Fraktur meist länger als die Gegenseite)
- Fraktur - Komplikationen bei zu großen Frakturspalt Kallusbildung (evtl. verzögert) wird jedoch nicht mehr knöchern durchbaut -> Pseudarthrose (Beweglichkeit und Instabilität des betroffenen Knochens) passiert auch bei unzureichender Ruhigstellung einer Fraktur möglicherweise auch überschiessende Kallusbildung -> zusammenwachsen zweier benachbarter Knochen -> Funktionseinschränkungen
- Chondrosarkom - Definition/Beschreibung zweithäufigster maligner Knochentumor charakteristisch: Bildung von hyaliner chondroider Matrix metastasiert spät und selten in seröse Häute und Lunge bildet Knorpelgewebe (keine Osteoidbildung wie bei Osteosarkom) Entstehung ohne vorbestehende Knochenerkrankungen oder durch Entartung einer Exostose (Osteochondrom) oder eines Enchondroms langsam wachsend nur mäßige Knochenzerstörung, daher seltener pathologische Frakturen (Spontanfrakturen) hauptsächlich im mittlerem und hohem Lebensalter geht aus Knorpelgewebe hervor mehr Männer als Frauen oft schon weit fortgeschritten bei Diagnosestellung aufgrund Schmerzen oder Schwellung
- Chondrosarkom - Hauptlokalisation häufigste Lokalisation: proximaler Femur proximaler Humerus Darmbein Clavicula Rippen seltener: Schambein Sitzbein Schultergürtel
- Chondrosarkom - Symptome lokale, gering ausgeprägte Schmerzen evtl. Weichteilschwellung häufig lange Zeit ohne Beschwerden
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