Phytomedizin 4. Sem (Fach) / Insekten (Lektion)

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hemimetabole, holometabole

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  • hemimetabole insekten ordnung thysanoptera (fransenflügler) ordnung hemiptera (schnabelkerfe)
  • thysanoptera allgemeines, aussehen thripse 4.500 arten, 250 in D dünne flügel mit wenigen oder gar keinen adern und fransen imagines 1-2mm mit zwei paar schmalen, mit fransensaum besetzten flügeln oft nur 1 generation pro jahr durch blutdruck anschwellende haftblasen an tarsen (füße) tomato spotted wilt virus wird nur durch thripse übertragen erbsenthrips(Leg), zwiebelthrips(zwiebel,gurke,tabak), ackerhthrips(getreide,leg,kohl,raps), manche arten auf gramineen spezialisiert
  • thysanoptera verbreitung, entwicklung, symptome verfrachtung über größere distanzen mit wind überwinterung als imago eier - saugende L1 und L2 - verpuppung im boden - keine nahrung aufnehmende pronymphe und nymphe - imago saugen epidermis und parenchymzellen aus: entleerte zellen füllen sich mit luft (silberglanz) schwarze schmutzflecken (fäkalien)
  • thysanoptera bekämpfung chemisch nur erfolgreich bei bekämpfung der stadien auf blatt und im boden schwer mit insektiziden zu bekämpfen wegen versteckter lebensweise und schneller resistenzen bekämpfen durch räuber (raubmilbe, raubwanze) auf blattoberfläche nematoden gegen bodenbürtige nymphen und pronymphen
  • heteroptera: wanzen aussehen, eigenschaften körper abgeflacht unterschiedliche sklerotisierung der vorderflügel: zwei vordere drittel stark sklerotinisiert, hinteres drittel häutig hinterflügel komplett häutig dreieckiges schildchen zwischen flügeln 5 nymphenstadien stechend-saugende mundwerkzeuge
  • heteroptera nach ernährungsweise blutsaugend: bettwanze, blutwanze phytophag: weichwanzen, meldenwanzen, schildwanzen räuberisch: blumenwanzen (fressen milben, läuse, thripse)
  • heteroptera: weichwanzen polyphag verursachen nekrosen und verkrüppelungen an krautigen pflanzen, kartoffel, obst usw
  • phytophage wanzen schadbild polyphag an oberirdischen pflzorganen saugen im parenchymgewebe und geben dunkelgrün gefärbten kot ab kein honigtau oft toxischer speichel führt zu nekrosen, verkrüppelungen, vernarbungen
  • heteroptera: meldenwanzen rübenwanze überträgt rübenkräuselvirus rübenwanze saugt vornehmlich am phloem der beta rübe
  • heteroptera: schildwanzen getreidewanze, welche an milchreifen körnern saugt, besonders weizen abgabe von proteinasen vermindert backfähigkeit der mehls
  • heteroptera: räuberische wanzen vertilger von milben und blattläusen im freiland zunehmende bedeutung für thripsen-bekämpfung im gewächshaus
  • zikade und pflanzenläuse eigenschaften, besonderheit ausschließlich pflanzensauger mit stechend-saugenden mundwerkzeugen nahrungsaufnahme aus phloem, somit honigtau-abgabe endosymbionten (besonders bakterien) sorgen für synthese/bereitstellung essentieller NST (AS)
  • zikaden zwergzikaden an apfel, kartoffel, leguminosen, gemüse verursachen blattverkrüppelungen und nekrosen ausschließlich pflanzensauger mit stechend-saugenden mundwerkzeugen Honigtau endosymbionten in mycetomen
  • pflanzenläuse - 5 gruppen blattflöhe (apfelblattfloh, birnenblattfloh) weiße fliegen blattläuse schildläuse zwergläuse
  • mottenschildlaus - weiße fliege allgemein, entwicklung von weißen, wachshaltigen sekreten bedeckt werden in abdominaldrüse gebildet aus ei schlüpft mobiles stadium, welches stechborsten in phloem sticht und saft saugt - abgabe honigtau N2 und N3 sessil - N4 sessil und wird zu puparium - adultes tier polyphag (bohne, gurke, paprika, tomate)
  • mottenschildlaus - weiße fliege bekämpfung chemisch problematisch: resistenzentwicklung, aufenthalt auf blattunterseite, wachsüberzug schützt tier vor wirkstoffen integrierter PS kombiniert anwendung verschiedener nützlinge und selektiv wirkender insektizide (spinosad)
  • blattlaus entwicklungszyklus fundatrix schlüpft aus winterei adulte fundatrix bringt fundatrigenien zu welt manche davon häuten sich zur migrante und fliegen weg migrante gebährt nachkommen auf sommerwirt bei dichten populationen bilden sich beflügelte blattläuse aus, welche wegfliegen gynopare (weibliches geschlechtstier) fliegt zum winterwirt und gebärt eierlegende ungeflügelte blattlausform (ovipare) männchen fliegt zum winterwirt und begattet ovipare, welche winterei legt
  • blattlaus mundwerkzeuge, wann persistente/nicht persistente übertragung haben saugrüssel und stechborsten stechborsten: speichel- und nahrungskanal, mundwerkzeuge (mandibel und maxillen), sinnesorgane (dendriten) nicht persistent: probesaugen persistent: langzeitsaugen in siebröhren  
  • blattlaus als vektor röhrenblattläuse sind wichtigste vektoren pflzpathogener viren persisent: gelbverzwergungsvirus gerste, kartoffelblattrollvirus, milde vergilbung an rüben semi-persistent: nekrotische vergilbung rüben nicht persistent: kartoffelvirus Y
  • getreideblattläuse haferblattlaus große getreideblattlaus (winterwirt gramineen) bleiche getreideblattlaus (winterwirt rose)
  • blattläuse an kartoffeln grüne pfirsichblattlaus (winterwirt pfirsich) grünstreifige kartoffelblattlaus grünfleckige kartoffelblattlaus
  • blattläuse bekämpfung im getreide, psm zulassung WW: neonicotinoide, pyrethroide, carbamat, phosphorsäureester herbstbehandlung als saatgutbeize mit systemischen neonicotinoiden möglich sommerbehandlung nicht vor blüte
  • nutzarthropoden - räuber/prädatoren marienkäfer, florfliegenlarve, schwebfliegenlarve benötigen für gesamte entwicklung viele beutetiere idR wenig spezialisiert, polyphag in verschiedenen fällen unterscheiden sich larven und imagines nicht wesentlich in ihrer ernährungsweise
  • nutzarthropoden - parasitoiden führen zum tod des wirtes benötigen für entwicklung ein einziges wirtstier tod nach infektion oft mit beträchtlicher verzögerung relativ enge wirtsbindung, selten polyphag nur larven leben parasitisch - imagines frei
  • coleoptera (käfer) imago - larve - puppe größte ordnung des tierreiches imago: stark chitinisierte vorderflügel sind zu deckflügeln umgestaltet und schützen in ruhestellung hinterflügel und abdomen, beim flug dienen sie als tragflächen, lauf-/spring- oder grabbeine, kopf stets beißende mundwerkzeuge larven: deutlich ausgebildete kopfkapsel und beißende mundwerkzeuge, brustbeine möglich aber keine bauchfüße puppen: immer freie puppe, unsklerotisierte und unbewegliche anhänge liegen frei und sind nicht mit rumpf verklebt, verpuppung meist im boden
  • puppenformen holometaboler insekten freie puppe: extremitäten und flügel frei abstehend (käfer, hautflügler) mumienpuppe: körperanhänge mit körper verklebt (wespe, schmetterling, marienkäfer) tönnchenpuppe: puppe liegt verborgen in einem tönnchen, welches aus letzter larvenhaut gebildet wird
  • carabidae: laufkäfer oft durch rückbildung der hinterflügel oder verwachsen der elytren flugunfähig gutes laufvermögen häufig nachtaktiv larven und adulte räuberisch, oft extraintestinale verdauung meist polyphage bodenräuber, somit bedeutung als regulatoren der bodenfauna, fressen auch schnecken
  • coccinellidae: marienkäfer räuberische antagonisten vieler insekten einige arten fressen auch pilzmycel
  • käferfraß 5 kaufraß, halmfraß (getreidelaufkäfer) bohrfraß (drahtwurm) fensterfraß, skelettierfraß (hähnchen) minierfraß (larve rapsstängelrüssler) lochfraß (adulte rapsstängelrüssler)
  • elateridae: schnellkäfer imagines mit charakteristischem schnellapparat zwischen vorder- und mittelbrust, mit dem sie aus rückenlage hochschnellen können larven sind schädlich (drahtwürmer)
  • drahtwurm larven schnellkäfer adulte 7-8mm lang sehr polyphag ernähren sich im 1. jahr von OS, ab 2. jahr unterirdische pflanzenteile gesamtentwicklung: 3-5 jahre bekämpfung schwierig, mit bodeninsektiziden (neonicotinoide)
  • nitidulidae: glanzkäfer imagines zerstören auf suche nach pollen die blütenknospen geschädigte knospen fallen ab nach öffnen der knospen entsteht kein schaden mehr, auch nicht durch larven, welche sich von pollen ernähren 1 generation bekämpfung durch spritzung mit pyrethroiden und neonicotinoiden vor blüte
  • meligethes aeneus: rapsglanzkäfer ab 15° fernflüge der adulten eiablage nach reifungsfraß in die knospe larvalentwicklung etwa 4 wochen, ab juni verpuppung im boden aufsuchen der winterquartiere (waldrand, gräben) im august/september
  • meligethes aeneus: rapsglanzkäfer schaden unterschiedlich große fraßlöcher an knospen kleine knospen werden vernichtet, große vergilben/trocknen/fallen ab bei geringem knospenfraß sind schoten oft missgestaltet und verdreht
  • meligethes aeneus: rapsglanzkäfer schadschwellen abhängig von Größe der knospen verweildauer der käfer entwicklung der pflanzen
  • scarabaeidae: blatthornkäfer letzte 3 bis 7 fühlerglieder fächerartig verbreitert legen eier in boden ab larven (engerlinge) sind weiß, 3 beinpaare, dunkler kotsack im abdomen mit MO zum abbau von zellulose (gärkammern) engerlinge: wurzelfraß an kulturpflanzen (imagines nur blätter von laubbäumen) entwicklungszeit larven 1-5 jahre periodisch auftretende flugjahre (mehrjähriger generationszyklus) bekämpfung mit insektiziden schwierig, möglichkeit von entomopathogenen nematoden und pilzen
  • curculionidae: rüsselkäfer größte käferfamilie mit etwa 50.000 arten imagines rüsselartig vorgezogener kopf am rüsselende: beißend-kauende mundwerkzeuge larven immer ohne mundwerkzeuge larven minierend im pflanzengewebe oder fressen an wurzeln
  • curculionidae: großer rapsstängelrüssler aussehen, eier, larven, T käfer 3,2-4mm, oval, schwarz, dünner nach unten gebogener rüssel ab 6° boden-T (10° Luft) verlassen tiere ihr winterlager (verpuppungskokon) 60 bis 100 eier werden in stängel abgelegt larven 7mm, gelblich weiß, beinlos, braune kopfkapsel, fressen am stängel an kruziferen 1 generation/jahr
  • curculionidae: großer rapsstängelrüssler symptome 1. symptom: 1mm große einstichstelle unterhalb der triebspitze später weißlich umrandete eiablagestelle vom käfer beigegebene stoffe bewirken wachstumsstörungen und s-förmige krümmung des haupttriebs stängel platzen auf, wasser dringt ein, fäulniserscheinungen und pilzbefall
  • curculionidae: großer rapsstängelrüssler entwicklungszyklus käfer fliegen ab 10° reifungsfraß (loch- und fensterfraß) ca 2 wochen bis eiablage larven ernähren sich von stängelmark und verlassen pflz ab mitte juni, um sich im boden zu verpuppen larvalentwicklung 4-7 wochen, puppenruhe 3 wochen überwinterung im kokon im boden
  • curculionidae: großer rapsstängelrüssler diagnose, bekämpfung, wann schäden diagnose mittels gelbschalen anfang märz bis ende april schadschwelle: 10 käfer/gelbschale innerhalb von 3 tagen feinde: entomopathogene nematoden, schlupfwespen als larvalparasiten erhebliche schäden bei verzögerter entwicklung und hoher populationsdichte bekämpfung wie rapsglanzkäfer (vor blüte)
  • gefleckter kohltriebrüssler 2,5-3,5mm biologie ähnlich der des großen rapsstängelrüsslers, erscheint allerdings etwas später (12° Luft) eiablage ebenfalls in blattstiele larven verlassen pflz anfang juni zur verpuppung in boden notreife und umknicken der pflz zur rapsernte erscheinen käfer, reifungsfraß, überwinterung um feldrand
  • schwarzer kohltriebrüssler 2,4-3,7mm larven fressen in triebbasis kümmerwuchs und verbuschung (durch vermehrte bildung seitentriebe) an befallenen pflz trat nach 30 jahren plötzlich wieder in bayern und MV auf
  • kohlschotenrüssler entwicklung, bekämpfung eiablage in schoten larvenfraß an samen direkter schaden unbedeutend, aber loch der eiablage begünstigt eiablage der kohlschotenmücke 1 generation pyrethroide während der blüte, wobei bienengefährdung ausgeschlossen werden muss
  • chrysomelidae: blattkäfer käfer überwiegend rundlich, gewölbt, zT metallisch gefärbt idR spezialisiert auf bestimmte pflzgruppen imagines + larven phytophag larven immer drei paar gut entwickelte brustbeine unterfamilien: hähnchen, wurzelkäfer, erdflöhe und flohkäfer, blattkäfer
  • chrysomelidae (blattkäfer): westlicher maiswurzelbohrer 0,5cm groß gutes flugvermögen, aktiv bis 24km = schnelle ausbreitung 500 - 1.000 eier = hohes vermehrungspotential wirte: mais, soja, kürbis, melone, gurke, luzerne
  • chrysomelidae (blattkäfer): westlicher maiswurzelbohrer entwicklungszyklus reifungsfraß, dann begattung (oberirdische fraßschäden an mais) eiablage august/september in bodentiefen bis 15cm adulte sterben im winter - überwinterndes ei larvenschlupf mai/juni, einbohren in maiswurzel und wachsen im wirt (3 larvenstadien) sichtbare fraßschäden an wurzeln, verpuppung im boden käferschlupf mitte juni bis anfang august sichtbares massenauftreten und verbreitung (40km/jahr)
  • chrysomelidae (blattkäfer): westlicher maiswurzelbohrer symptome, schäden schabefraß adulter tiere an blättern peitschenbildung durch wurzelfraß maiskolbenschäden durch fraß an seide - ausbleiben der befruchtung
  • chrysomelidae (blattkäfer): westlicher maiswurzelbohrer eu-quarantäneschädling meldepflichtig monitoring-pflicht mit lockstofffallen ausweisung befallszone (1km radius) + sicherheitszone (5km radius) befallszone: bekämpfungspflicht, 2 jahre maisanbauverbot, kein export von mais, überwachung der felder sicherheitszone: maisanbauverbot mit ausnahmen, insektizide beizung pflicht, insektizides granulat pflicht
  • chrysomelidae (blattkäfer): westlicher maiswurzelbohrer bekämpfung 6 FF (überwinterung als ei) saatgutbeizung mit neonicotinoiden (verbot aufgrund bienengefährdung) granulatapplikation gegen larven (pyrethroid tefluthrin: keine zulassung, hohe toxizität für bodenorganismen) insektizideinsatz (pyrethroide) gegen die adulten mit fraßstimulantien (curcubitacin) transgene maispflanzen mit modifizierten bacillus thuringienis genen biologisch mit entomopathogenen nematoden oder pilzen