BIOPSYCHOLOGIE (Fach) / Evolution (Lektion)
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• Erbe versus Umwelt? • Evolution von Arten – Evolution des Menschen – Evolution und Verhalten • Genetik – Vererbungsmechanismen (Chromosomen, Genexpression..) – Genetik und Verhalten
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- Denkansätze in der Biologie des Verhaltens: Von einfachen Dichotomien zu komplexen Wechselwirkungen – wissenschaftliches Verständnis und „Zeitgeist“ – Ist Verhalten physiologisch oder psychologisch bedingt? – Ist es ererbt oder erlernt? – Sowohl - als auch? Angeboren oder erworben? -
- Angeboren oder erworben? - Erbe-Umwelt-Problem z.B. John B. Watson (1930, Behaviorist): „Wir haben keinen echten Beweis für die Vererbung von [Verhaltens]- Merkmalen. Ich würde völlig darauf vertrauen, dass sich ein gesundes, wohlgestaltetes Baby aus einer langen Generationenfolge von Halunken, Mördern, Dieben und Prostituierten bei sorgfältiger Erziehung letztendlich günstig entwickeln wird. Wer kann das Gegenteil beweisen? Man gebe mir ein Dutzend gesunder, wohlgestalteter Kinder und meine eigene, ausgesuchte Welt, um sie dort aufzuziehen, und ich garantiere, dass es mir gelingt, irgendein zufällig ausgewähltes Kind zu einem beliebigen Spezialisten zu erziehen - sei es Arzt, Rechtsanwalt, Künstler, Kaufmann und, jawohl, auch Bettler oder Dieb". dagegen: Ethologie – Untersuchung von Instinktverhalten, das als erblich verstanden wurde
- Varianten der Erbe-Umwelt-Dichotomie Gene und Lernen Umweltvarianten: fetal, Ernährung, Stress, sensorische Stimulation • „genetische Faktoren versus Lernen“ oder • „genetische Faktoren versus Erfahrung“ Kombinationen: • „zu welchem Anteil genetisch bedingt und zu welchem Anteil durch Erfahrung erworben?“ – verhalten sich genetische und empirische Faktoren additiv? (x Teile Genetik und y Teile Erfahrung?) – ein Musikant als Metapher (Ist sein Lied eine Addition aus Musikant und Instrument?)
- Ein biopsychologisches Basismodell: sämtliche Verhaltensreaktionen ergeben sich aus der Interaktion dreier Faktoren: 1. aus der genetischen Ausstattung eines Organismus, die ein Produkt der Evolution ist, 2. aus seiner Erfahrung und 3. aus seiner Wahrnehmung der gegenwärtigen Situation
- Evolution (von Menschen und anderen Tieren) Charles Darwin: • On the Origins of Species (1859) • Evolutionstheorie auf Basis folgender Belege: – Fossilien – strukturelle Ähnlichkeiten im Körperbau lebender Arten – Veränderungen bei Nutzpflanzen und -tieren durch Zuchtwahl – unmittelbare Beobachtung von gerade ablaufenden Evolutionsprozessen (Grant 1991)
- Mechanismen / Evolution: individuelle Variation • Fitness (Tauglichkeit) • natürliche Selektion (natürliche Zuchtwahl)
- Evolution der Wirbeltiere vor ca. 600 Mill. Jahren: einzellige, wasserlebende Organismen • vor ca. 450 Mill. Jahren: Chordaten (Chorda dorsalis) • vor ca. 425 Mill Jahren: Wirbeltiere (Vertebraten; Vertebrae) – primitive Knochenfische Tierreich wird in 20 Stämme (Phyla, sing. Phylum) unterteilt Vertebraten: 7 Klassen: • kieferlose Fische (zum Beispiel Neunaugen) • Knorpelfische (zum Beispiel Haie) • Knochenfische • Amphibien • Reptilien • Vögel • Säuger
- Evolution der Amphibien (wie Frösche, Molche) Wasser • sogenannte Fleischflosser - Gliedmaßen, Lungen – die ersten Amphibien
- Evolution der Reptilien (wie Eidechsen, Schlangen, Schildkröten) vor etwa 300 Millionen Jahren, eierlegend verringerte Abhängigkeit vom Lebensraum Wasser
- Evolution der Säuger Vor etwa 180 Mill. Jahren: Reptilien entwickeln Milchdrüsen (Glandulae mammariae) – Mammalia („mammals“) • hörten auf, Eier zu legen (Ausnahmen: Schnabeltier, Schnabeligel) – heute: ca. 14 Säugerordnungen • eine davon: Primaten
- Die Geburt der Menschheit Hominiden: • Gattung Australopithecus • Gattung Homo – Homo sapiens (sapiens)
- Gattung Australopithecus (Vormenschen, vor ca. 6 Mill. Jahren, biped)
- Gattung Homo Homo habilis (vor ca. 2 Mill. Jahren) • Homo erectus (vor ca. 1.5 Mill Jahren) • Neandertaler (vor ca. 200.000 Jahren) • Cro-Magnon (vor ca. 25.000 Jahren)
- Gattung Homo Homo habilis (vor ca. 2 Mill. Jahren) • Homo erectus (vor ca. 1.5 Mill Jahren) • Neandertaler (vor ca. 200.000 Jahren) • Cro-Magnon (vor ca. 25.000 Jahren) • Homo sapiens (vor ca. 100.000 Jahren
- Gedanken über die Evolution non-linear • Mensch erst seit kurzem „im Spiel“ • Tempo und „Sprunghaftigkeit“ der Evolution • nur wenige Arten überleben • Evolution vollzieht sich nicht als vorbestimmter Ablauf („exaptations“, Beispiel Vogelflügel) • nicht alle Veränderungen (strukturell, Verhalten) sind adaptiv („spandrels“) • vermeintliche Ähnlichkeiten zwischen Arten • homolog versus analog • konvergente Evolution
- Evolutionäre Vorteile des Menschen aufrechter Gang • Hand- bzw. Werkzeug- und Feuergebrauch • sehr gutes Farbsehen (Nahrungserwerb, Feindetektion) • Kommunikation durch Sprache • großes Gehirn, dass sich über Jahre entwickelt (und deswegen durch Erfahrung sehr stark modifizierbar ist) – Neotenie
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- Die Evolution des menschlichen Gehirns Beim Gehirn des Homo sapiens ist die Entwicklung eines großen Gehirns auffällig Größe (und Intelligenz – „bigger is better“?) • Mensch: ca. 1350 Gramm (1-2 kg) • aber: größere Säuger haben (brauchen) größere Gehirne
- Andere Gewichtungen: Gehirn Mensch / Elefant / Spitzmaus Gehirngewicht in % des Körpergewichts • Mensch (2,33 %) > Elefant (0,20 %) aber Spitzmaus (3,33 %)
- Anteile verschiedener Gehirnregionen Hirnstamm vs. Großhirn • Merkmale des menschlichen Gehirns im Vergleich zu anderen Wirbeltieren – Zuwachs vornehmlich beim Großhirn – mehr Windungen der Großhirnrinde des cerebralen Cortex (dadurch Vergrößerung der Oberfläche) – Hirnwindungen und Cortexdicke bzw. -dichte
- Unterschiede vs. Ähnlichkeiten Gehirn Neurone • neuronale Strukturen • Funktionen von Strukturen
- Evolution und Verhalten: Mechanismen: • individuelle Variation • natürliche Selektion • Fitness Beispiel: • Soziale Dominanz (Hierarchien) – Rangordnung als Evolutionsfaktor?
- Evolution und Verhalten • Werbeverhalten Evolution neuer Arten Spezies (Art): Gruppe von Organismen, die in bezug auf die Fortpflanzung von anderen Organismen isoliert ist • geographische Barrieren • Schranken auch im Verhalten
- Evolutionäre Psychologie Ansatz: (menschliches) Verhalten aus dem evolutionären „Druck“ zu verstehen • Beispiel: Fortpflanzung bei Säugern – vorherrschend: Promiskuität – Monogamie (bei ca. 3%) – Paarwahl (und Bindung) – Partnerwahl und Fitness • Polygynie • (Polyandrie) – aggressives Werbeverhalten
- Resümee Evolution Menschen als Ergebnis eines 600 Millionen Jahre langen evolutionären Anpassungsprozesses 2. Menschen sind mit allen anderen Tierarten verwandt Biopsychologen untersuchen Verhaltensreaktionen und neuronale Mechanismen oft im Hinblick auf deren Anpassungsvorteil und auf den Selektionsdruck, der in der jeweiligen Umwelt dieser Mechanismen zur Evolution geführt hat (funktionaler Ansatz) sie versuchen häufig, etwas über das Verhalten und die neuronalen Mechanismen einer Art zu lernen, indem sie das Verhalten und die neuronalen Mechanismen verwandter Arten untersuchen – (vergleichender Ansatz)