Strafrecht (Fach) / Kurseinheit 6 (Lektion)
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Mittäterschaft Raubdelikte Diebstahlsqualifikationen
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- In welchen Fällen kann eindeutig entweder nur Täterschaft ... Ein Beteiligter ist eindeutig immer Täter, wenn er alle Tatbestandsmerkmale selbst verwirklicht hat, § 25 I Alt. 1. Ein Beteiligter ist eindeutig nie Täter, wenn ihm eine vom Tatbestand geforderte ...
- Wie grenzt die hL in den Problemfällen Täterschaft ... Maßgeblich ist, ob ein Beteiligter bei Leistung seines Tatbeitrages die objektive Tatherrschaft über das Tatgeschehen erlangt oder nicht (objektive Tatherrschaftslehre oder materiell-objektive Theorie). ...
- Wie läuft die Abgrenzung von Täterschaft und Teilnahme ... Ausschlaggebend ist, ob ein Beteiligter seinen Tatbeitrag mit Täter- oder Teilnehmerwillen leistet (subjektive Täterlehre). Für Täterwillen spricht das Eigeninteresse am Erfolg, der Umfang der Tatbeteiligung, ...
- Was ist das Zurechnungsprinzip bei Mittäterschaft ... Das Zurechnungsprinzip besteht bei § 25 II in der Arbeitsteilung. Die Zurechnung findet "horizontal" unter gleichgeordneten Beteiligten statt.
- Was sind die objektiven und subjektiven Voraussetzungen ... Objektiv: Gemeinschaftliche (arbeitsteilige) Verwirklichung des Tatbestandes durch Tatbeiträge jedes Beteiligten auf Grund eines gemeinsamen Tatplans + Tatherrschaft jedes Beteiligten (hL) Subjektiv: ...
- Was wird im Ergebnis über § 25 II nur zugerechnet? ... Zugerechnet wird gem. § 25 II nur die objektive Tathandlung (+der dadurch verursachte Erfolg) inklusive tatbezogener Merkmale. Alle anderen Merkmale (Tätereigenschaften, Absichten, Vorsatz usw.) muss ...
- Kann auch ein Planungs- oder Organisationsbeitrag ... Nach der Rspr. reicht irgendein plangemäßer Tatbeitrag. Dieser kann auch im Vorfeld der Tatbegehung liegen. Entscheidend ist der Täterwille. Auch die hL lässt einen plangemäßen Beitrag in der ...
- Wie wirkt es sich aus, wenn ein Beteiligter nach Leistung ... Wird die Haupttat vollendet und bleibt diese Vollendung dem Tatbeitrag des Beteiligten noch zurechenbar, so bleibt der Beteiligte strafbar, auch wenn er sich von der Tat losgesagt oder sogar ernsthaft ...
- Wann liegt ein Mittäterexzess vor? Welche Konsequenzen ... Von einem Mittäterexzess spricht man, wenn ein Beteiligter vom gemeinsamen Tatplan so abweicht, dass die anderen Beteiligten nach den Umständen des Falles nicht damit zu rechnen brauchten. Die Exzesshandlung ...
- Wann spricht man von sukzessiver Mittäterschaft? ... Sukzessive Mittäterschaft ist gegeben, wenn ein Beteiligter erst nach Beginn der Tatausführung auf Grund eines nachträglich erzielten Einvernehmens mit den anderen Beteiligten in Kenntnis und Billigung ...
- Worin unterscheiden sich Gewalt und Drohung? Gewalt ist grds. physischer Zwang durch aktuelle Übelszufügung. Drohung ist psychischer Zwang durch Inaussichtstellen eines künftigen Übels, dessen Realisierung der Täter als in seiner Macht stehend ...
- Ungeschriebenes Merkmal des Raubs ist der Finalzusammenhang. ... Der Finalzusammenhang setzt voraus, dass der Täter das Nötigungsmittel aus seiner (subjektiven) Sicht zur Ermöglichung oder zumindest Erleichterung der Wegnahme einsetzt. Daran fehlt es, wenn die Wegnahme ...
- Wie grenzt die hM Raub und räuberischeren Diebstahl ... Werden die qualifizierten Nötigungsmittel vor Vollendung der Wegnahme zum Zwecke der Gewahrsamsbegründung eingesetzt, liegt Raub vor. Geschieht der Einsatz der Nötigungsmittel hingegen nach Vollendung ...
- Wie grenzt die hL Raub und räuberische Erpressung ... Die hL grenzt nach der inneren Willensrichtung des Genötigten im Zeitpunkt des Gewahrsamswechsels ab. Begründung: Raub ist wie Diebstahl durch Wegnahme, Erpressung wie Betrug durch Vermögensverfügung ...
- Wie grenzt der BGH Raub und räuberische Erpressung ... Der BGH grenzt nach dem äußeren Erscheinungsbild ab. Nimmt der Täter vom Genötigten, ist das Wegnahme iSd § 249. Gibt der Genötigte an den Täter, ist das ein sonstiges abgenötigtes Tun, Dulden ...
- Wann ist der Täter auf frischer Tat betroffen iSd ... Voraussetzung ist, dass der Täter mit einem anderen (mit dem Berechtigten oder auch einem beliebigen Dritten, nicht aber mit einem Tatbeteiligten) raumzeitlich zusammentrifft (auch möglich, wenn der ...
- Müssen bei § 252 die qualifizierten Nötigungsmittel ... Nein. Ausreichend ist, dass der Täter die Nötigungsmittel gegen eine aus seiner Sicht potenziell schutzbereite Person richtet.
- Kann die Absicht iSd § 252 auch bejaht werden, wenn ... Versteht man die Beutesicherungsabsicht des § 252 quasi als Forsetzung der die Vortat kennzeichnenden Zueignungsabsicht, dann ist hier wie dort eine Aneignungskomponente zu verlangen. Letztere fehlt ...
- Was unterscheidet § 243 I als Regelbeispiel wesentlich ... Regelbeispiele sind im Gegensatz zu Qualifikationsmerkmalen besondere Strafzumessungsgesichtspunkte, die einen besonders schweren Fall und damit eine Strafschärfung nur nahe legen. Dem Richter verbleibt ...
- Was ist ein "umschlossener Raum" iSd § 243 I 2 Nr. ... Umschlossener Raum ist der Oberbegriff für Gebäude usw. also ein Raumgebilde, das - zumindest auch - zum Betreten durch Menschen bestimmt ist und das wenigstens teilweise durch künstliche Vorrichtungen ...
- Was beudeutet "einbrechen", was "einsteigen"? Einbrechen ist gewaltsames, nicht unbedingt substanzverletzendes Öffnen oder Erweitern der den Raum umgebenden schützenden Umschließung von außen. Ein Betreten des Raumes ist nicht Voraussetzung. ...
- Wann dringt der Täter iSd § 243 I 2 Nr. 1 mit "falschem" ... "Falsch" ist ein Schlüssel iSd § 243 I 2 Nr. 1, wenn er im Tatzeitpunkt vom Berechtigten zur Öffnung des Verschlusses (noch) nicht (mehr) bestimmt ist. Nicht entscheidend ist, ob der Schlüssel vom ...
- Wann ist eine Sache durch ein "verschlossenes Behältnis" ... Wenn sich die Sache in einem umschlossenen Raumgebilde befindet, das nicht zum Betreten durch Menschen bestimmt ist, sondern zur Aufbewahrung und Sicherung von Sachen, und wenn dieses Raumgebilde einen ...
- Ist § 243 I 2 Nr. 2 auch dann verwirklicht, wenn ... Verwendet der Täter den richtigen Schlüssel, ist § 243 I 2 Nr. 2 nach hM dennoch jedenfalls zu bejahen, wenn sich der Täter den Schlüssel zuvor unbefugtermaßen oder gar durch eine Straftat verschafft ...
- Kann § 243 I 2 Nr. 2 auch dann angewendet werden, ... Da § 243 I 2 Nr. 2 im Gegensatz zur früheren Fassung nicht mehr den Diebstahl aus einem verschlossenen Behältnis voraussetzt, kann nach heute hM das Regelbeispiel auch durch Entwendung der Sache samt ...
- Wann stiehlt der Täter eigentlich gewerbsmäßig ... Der Täter stiehlt schon bei der ersten Tat gewerbsmäßig iSd § 243 I 2 Nr. 3, wenn er in der Absicht handelt, sich aus der wiederholten Begehung von Diebstählen eine Einnahmequelle von gewisser Dauer ...
- Was ist unter "Waffe" iSd § 244 I Nr. 1 a (§ 250 ... Waffen im technischen Sinne aller Art (also nicht nur Schusswaffen iSd § 1 II Nr. 1 WaffG, sondern zB auch tragbare Hieb- und Stoßwaffen iSd § 1 II Nr. 2 a WaffG), die ihrem Wesen nach dazu bestimmt ...
- Fällt auch eine Schreckschusspistole unter § 244 ... Zu Waffen iSv § 244 I Nr. 1a zählen nach der aktuellen Rspr des BGH auch geladene Schreckschusspistolen, bei denen der Explosionsdruck durch den Lauf nach vorn austritt. Argument: Vergleichbarkeit mit ...
- Wie ist das "andere gefährliche Werkzeug" iSd § ... Die wohl hM bestimmt die "Gefährlichkeit" eines Werkzeuges objektiv abstrakt, also danach, ob es von seiner objektiven Beschaffenheit her potenziell zu Verletzungshandlungen mit erheblichen Folgen ...
- Kann § 244 I Nr. 1 b (§ 250 I Nr. 1 b) beispielsweise ... Auf Grund des § 244 I Nr. 1 ist der Begriff "sonst ein Werkzeug" unter b) nun in Abgrenzung zum "gefährlichen Werkzeug" unter a) zu sehen und erfasst damit auch gerade die objektiv ungefährlichen Scheinwaffen, ...
- Gilt § 244 I Nr. 1 b (§ 250 I Nr. 1 b) auch für ... Nach hM sind schon ihrem äußeren Erscheinungsbild nach offensichtlich ungefährliche Gegenstände (Labello, Plastikrohr usw), bei denen erst und ausschließlich durch eine zusätzliche täuschende ...
- Wann ist "Beisichführen" einer Waffe usw. gegeben? ... Ein Beisichführen wird bereits dann bejaht, wenn der Gegenstand dem Täter oder einem anderen Beteiligten irgendwann zwischen Versuchsbeginn und Vollendung (bzw. Beendigung, str.) des Diebstahls im aktuellen ...
- Wie viele Personen müssen sich zusammenschließen, ... Nach heute hM sind mindestens drei Personen nötig, damit eine Mehrheit existiert, die die Minderheit konspirativ binden die kriminogene Gruppe festigen kann. Merksatz: Es bedarf einer Mehrheit, die ...
- Ist auch eine Bandenmitgliedschaft durch bloße Gehilfentätigkeit ... Der BGH bejaht dies in neuerer Rspr. Insbesondere dürfe die Bandenabrede nicht mit der auf künftige Mittäterschaft gerichteten Verbrechensabredung nach § 30 II gleichgesetzt werden. Auch sei eine ...
- Wie interpretiert der BGH neuerdings das Merkmal "unter ... Nach hM reicht, dass ein Bandenmitglied als Täter und ein anderes Bandenmitglied unabhängig vom Tatort beim Diebstahl in irgendeiner Weise (als Täter oder als Teilnehmer) zusammenwirken. Die Wegnahme ...
- Aus welchen Bestandteilen setzt sich der schwere Bandendiebstahl ... § 244 a I Alt. 1 = § 243 I 2 + § 244 I Nr. 2 § 244 a I Alt. 2 = § 244 I Nr. 1 oder/und Nr. 3 + § 244 I Nr. 2