Klinische Psychologie (Fach) / Klinische Psychologie (Lektion)

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Klinische Psychologie Diplomprüfung

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  • 111. Nennen Sie Störungen des Kindes- und Jugendalters mit unterkontrolliertem und überkontrolliertem Verhalten. Störungen mit unterkontrolliertem Verhalten   Es werden zwei Kategorien unterschieden: Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen (ADS, ADHS) und Verhaltensstörungen (z.B. Störung des Sozialverhaltens) Störungen mit überkontrolliertem Verhalten Schulphobie, sozialer Rückzug und Depression.
  • 112. Was sind die wichtigsten Merkmale des Bettnässens / Enuresis? Enuresis ist das ungewollte Urinieren, also Harninkontinenz, wenn ein Kind jenseits des 5. Lebensjahr (sowie geistigem Intelligenzalter von 4 Jahren) über mindestens 3 Monate 2 mal pro Monat (1 mal bei älteren Kindern) die Symptomatik des Einnässens zeigt. Daneben unterscheidet man Mangel an Blasenkontrolle tagsüber und nachts, wobei auch kombinierte Formen vorkommen. Man unterscheidet primäre und sekunäre Enuretiker: die ersten hatten noch nie Blasenkontrolle, die zweiten haben sie wieder verloren, nachdem sie bereits länger als sechs Monate kontinent waren. Einnässen betrifft keineswegs nur Kinder, auch Erwachsene sind davon betroffen.
  • 113. Welche Gruppen der Esstörung unterscheidet man? Was haben sie gemeinsam, was sind Unterschiede? Man unterscheidet in Anorexia nervosa Bulimia nervosa Binge-Eating Störung Esssucht Überschneidungen/Gemeinsamkeiten Unterschiede Anorektikerinnen sind stark untergewichtig, wähend Bulimikerinnen oft ihr Normalgewicht halten Anorektikerinnen sind im Gegensatz zu Bulimikerinnen stolz auf ihr Verhalten, leugnen ein gestörtes Essverhalten und keine Einsicht Angepasstes Verhalten vs.  Neigung zu antisozialem Verhalten Schließlich scheinen Anorektikerinnen eher an die eigenen Eltern angepasst zu sein und familiäre Konflikte zu leugnen. Bulimikerinnen hingegen nehmen diese stärker wahr und haben häufg KOnflikte mit ihren Eltern.
  • 116. Welche möglichen Ätiologien gibt es bei Essstörungen? Biologische FaktorenEs liegen Belege für genetische Dispositionen vor. Man hat auch die Rolle der endogenen Opioide und des Serotonins untersucht, die beide an der Reglung von Hunger und Sättigung beteiligt sind. Bei Patienten mit Essstörungen wurden niedrigere Werte dieser beiden Gehirnsubstanzen festgestellt. Soziokulturelle FaktorenSeit sich das Schlankheitsideal durchgesetzt hat, nimmt die Anzahl von Essstörungen zu.Bei Menschen die drauf achten müssen und in Industrienationene ist die Zahl am höchsten. Psychodynamische ErklärungsansätzeBetont wird v.a. die Eltern-Kind-Beziehungs unds Persönlichkeitsmermkmale.z.B:  gibt es die Idee, das Kinder eine Esssucht entwickeln, wenn die Eltern ihnen Wünsche audrängen, ohne deren Bedürfnisse zu berücksichtigen. Sind stark neurotisch und perfektionistisch. Kognitiv-verhaltensorientierte ErklärungsansätzeVerzerrte Körperwahrnehmung. Bei Bulimiepatientinnen lösen negative Emotionen und Belastungen Fressanfälle aus. Multifaktorielles ModellUnter den prädisponierenden Faktoren lassen sich familiäre, soziokulturelle, individuelle und biologische Faktoren zusammenfassen.
  • 117. Welches ist die verhaltenstheoretische Annahme der Anorexie? Angst vor Dickwerden und verzerrte Körperwahrnehmung
  • 118. Nennen Sie die Kriterien geistiger Behinderung! deutlich unterdurchschnittliche intelektuelle Leistungsfähigkeit :IQ unter 70 Defizite oder Beeinträchtigungen der sozialen Anpassungsfähigkeit in mindestens 2 der folgenden Bereiche: Kommunikation Selbstständigkeit häusliches Leben soziale Kompetenz Nutzung öffentlicher Institutionen Selbstbestimmung Schule Arbeit Freizeit Gesundheit Sicherheit
  • 119. Unterscheidung zwischen Delir und Demenz   unterschiedliche Ursache und zeitlicher Verlauf Delir oft mit Halluzinationen (besonders visuelle), Demenz eher selten, evtl. am Ende der Krankheit Dementer erinnert sich eventuell nicht an Namen des Ortes, Deliranter ist eventuell überzeugt, dass es sich um völlig andere Orte handelt, verwechselt psychiatrische Station mit Autofriedhof Delriant spricht wie akut vergiftet, akut psychotisch Demenz: oft depressive Phasen
  • 120. In welchem Merkmal lässt sich Delir von Demenz unterscheiden? Gedächtnisschwäche Konzentrationsschwäche Orientierungsverlust Schwächere soziale Funktionen
  • 122. Was sind typische Symptome und Auffälligeiten eines Delirs? Ein Delirium äußert sich in einer plötzlichen Bewusstseinstrübung und anderen Denk- Gefühls- und Verhaltensbeeinträchtigungen:   das Denken wird fragmentiert und ungerichtet, Schwierigeiten, einen Gedanen zu Ende zu denken Sprache ist unzusammenhängend, weitschweifend Aufmersamkeit flüchtig Konzentrationsschwierigeiten Halluzinationen Illusionen Desorientierung
  • 123. Welcher Fehler liegt nahe, wenn wir psychopathologische Auffälligkeiten bei älteren Menschen diagnostizieren? Psychpoatholgische Auffälligkeiten werden oft dem Alter alleine zugeschrieben. Dadurch geraten Faktoren aus dem Blickfeld, die großen Einfluss auf den emotionalen Zustand älterer Personen haben. die Diagnosekriteren sind oft nicht für ältere Personen geeignet, z.B. bei Depression: sozialer Rückzug weil Bekannte gestorben, Berufsbeeinträchtigung nicht gegeben weil Rentner natürliche Veränderungen (z.B. des Schlafs) sollten berücksichtigt werden Ältere werden oft bzgl. ihrer Existenzängste nicht ernstgenommen
  • 124. Welche psychische Störung liegt im Alter am häufigsten vor?   kognitive Behinderung: keine eigenständige diagnostische Kategorie, aber wichtiges Mermal mehrerer Störungen wie Demenz, Depression, Delirium Schlafschwierigkeiten/störungen sehr hoch, aufgrund körperlicher und psychischer Krankheiten wie Depression, Substanzen wie Medikamente und ALkohol
  • 125. Was sind die Grundrechte des Patienten? Grundlegende Prinzipien und Konsequenzen Es gibt 4 internationale Prinzipien zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte, die von Ärzten und Therapeuten zu wahren sind: Selbstbestimmung (Autonomy) Nichtschadensgebot (Normalefficience) Handeln zum Wohl des Kranken (Beneficience) Fairness (Justice)
  • 126. Welche ethischen Aspekte sind relevant bei klinischer Forschung und Therapie?   Patienten sollen vor Schaden geschützt werden valide Daten müssen erwartet werden Probanden müssen aufgeklärt werden und die Zustimmung muss freiwillig sein (v.a. bei geistigere Behinderung darauf achten!) Einwillung muss nach vorheriger Aufklärung eingeholt werden (gilt auch bei psychisch kranken) es sollte im Einzelfall geprüft werden, ob jemand zur Einwilligung in der Lage ist
  • 127. Was ist unter Aufklärung, Einwilligung und Vertraulichkeit zu verstehen? AufklärungPatienten sollten aufgeklärt werden, und zwar so, dass sie es auch verstehen (z.B. Medikmanten).  Einwilligungmuss grundsätzlich eingeholt werden, vor Untersuchung.  VertraulicheitKeine Weitergabe an Dritte außer Fachleute und am Therapieprozess Beteiligte- es besteht KEIN rechtlicher Zwang gegenüber der Justiz, den Inhalt der Mitteilung preiszugeben Aufftraggeberkönnen Patienten sein, Kliniken, Gerichte...
  • 128. Probleme in der Psychotherapie   Ziele von Patient und Therapeut stimmen nicht immer überein. Patient kann aber den Therapeuten ablehnen. Probleme aber z.B. in Paar- und Familientherapien. Es müssen mehrere Klienten gleichzeitig berücksichtigt werden mit oft unterschiedlichen Zielen Unterschiedliche Wertvorstellungen zu enge Beziehung, kann auch zu einseitigem Machtverhältnis des Therapeuten führen
  • 27. Grenzen sie statistische Signifikanz von klinischer Signifikanz ab. (Beispiel) Statistische Signifianz   Maß für die Wahrscheinlicheit, mit der ein gefundener Zusammenhang zufällig ist und bei Wiederholung der Messung wohl nicht wieder auftreten würde.  z.B. ist eine Korrelation statistisch signifiant, wenn sie mit großer Wahrscheinlicheit kein Zufall ist Jedoch können auch Unterschiede, die statistisch signifiant sind, zufällig sein Klinische Signifikanz   Maß dafür, dass ein (statistisch signifikanter) Effet als klinisch relevant angesehen werden kann. z.B. dass er groß genug ist um für die die Vorhersage oder Behandlung einer Störung von Bedeutung zu sein Beispiel aus dem Buch!!!
  • 28. Was versteht man unter relevantem Risiko und was unter Odds Ratio? Relatives Risio und Odds Ratio sind Kennwerte, die den Unterschied in der Wahrscheinlichkeit, eine psychische Störung zu  bekommen, zwischen den verschiedenen Gruppen quantifizieren. Relatives Risiko Odds für eine Gruppe Odds Ratio
  • 29. Bei welcher Methode lassen sich Ursachen für psychischer Störungen beim Menschen / kausale Zusammenhänge am ehesten nachweisen? Experiment Auch Analogiexperiment, aber etwas schelchter, da geringe externe Validität aufgrung Analogie.
  • 30. Was sind spezifische Phobien und nennen Sie zwei Beispiele! Spezifische Phobien sind übertriebene oder unbegründete Ängste, die durch spezifische Gegenstände oder Situtaionen bzw. deren Erwartung ausgelöst werden. Beispele: 1) Angst vor Tiere 2) Angst vor Spritzen 3) Angst vor Blut 4) ANgst vor der natürlichen Umwelt
  • 31. Stefan erlebt ein traumatisches Erlebnis und entwickelt darauf hin eine spezifische Phobie. Martin erlebt dasselbe, entwickelt aber keine Phobie. Welches Ursachenmodell kann dies erklären? Diathese-Stress-Modell (Prädisposition - Auslöser)
  • 32. Was sind soziale Phobien? Unter sozialen Phobien versteht man extreme, anhaltende, irrationale Furcht vor sozialen und/oder leistungsbezogenen Situationen, in denen der Betroffene von anderen kritisch beurteilt werden können.  Dabei steht die Furcht sich zu Blamieren oder in Verlegenheit zu geraten im Vordergrund.  Zumeist werden die eigenen Leistungen abgewertet.
  • 20. Was misst die Operationalisierte Psychodynamische Diagnosti (OPD)? die OPD misst eine Auswahl psychodynamisch relevanter Konstrukte (meist unbewusste Prozesse) welche in den phänomenal ausgerichteten Klassifikationssystemen kaum repräsentiert sind Es besteht aus vier Achsen plus eine weitere 1.Krankheitserleben (z.B. Leidensdruck) 2. Beziehung (Erleben von Beziehungen des Patienten aus eigener und Therapeutensicht 3. Kofnlikt (z.B. Indentitätskonflikt) 4. Struktur (z.B. die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung) 5. psychische und psychodynamische Störungen als 5. Achse, entnommen aus dem ICD-10 Für jede Ache sind Antwort- und Beurteilunskategorien vorgegeben, meist als 4-stufige Skala
  • 17. Grenzen Sie das ICD-10 vom DSM-IV ab. ICD-10   Das ICD-10 vom WHO ist eine möglichst alle Krankheiten umfassendes Diagnosesystem, das in seinem Kapitel V (Abschnitt F) die psychischen Störungen definiert es existieren unterschiedliche Ausgaben für Forschung und Anwendung im Gegensatz zum DSM-IV keine multiaxiale Beurteilung die über 300 psychopathologischen Kategorien sind in zehn Abschnitte mit weiteren Unterteilungen aufgegliedert Das System ist so großzügig angelegt, das zahlreiche mögliche Kodierungen bislang nicht belegt sind. Es können mehrere Diagnosen gestellt werden, wobei eine Hauptdiagnose und mehrere Neben - bzw. Zusatzdiagnosen festzulegen sind DSM - IV wurde vom APA entwickelt ist nur für die USA gültig die Zusammenfassung neuer Forschungsergebnisse über Prävalenzen, Verläufe und Ätiologie ist neu Ausführliche Beschreibung von Merkmalen und Symptomen der einzelen Diagnosekriterien die Diagnose erfolgt multiaxial
  • 18. Verbesserungen und Mängel von DSM-IV und ICD-10 ?
  • 10. Klassische Konditionierung. Von Iwan B. Pawlow entdeckter Typ des Lernens, bei dem ein neutraler Stimulus weiderholt mit einem unkoditionierten Stimulus gekoppelt wird, der eine erwünschte unkonditionier Reaktion auslöst. Dadurch wird der neutrale zu einem konditioniertem Reiz, der die gleiche oder eine ähnliche konditionierte Reaktion auslöst neutraler Reiz : Glocke Unkonditionierter Reiz: Futter Unkonditionierte Reaktion: Speichelerhöhung US -> UR NS+US -> UR CS -> CR