Medizin (Fach) / Infektiologie (Lektion)
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infektiologie
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- Was ist eine Gruber-Widal-Reaktion? Nachweis von spezifischen Bakterienantikörpern mittels Bakterienantigenen, dabei Titer Bestimmung und somit Bestimmung der Antikörperkonzentration
- Bruccelose gramnegative Stäbchen Zoonose M.Bang, Maltafieber Fieberschübe mit relativer Bradykardie, Konjunktivitis, Gastritis, Arthritis... Kompl.: Osteomyelitis, Arthritis, granulomatöse Hepatitis Th.: Doxycyclin/Cotrimoxazol + Rifampicin über 6 Wochen
- Antrax Baccilus anthracis, grammpositiv Milzbrandkarbunkel (schmerzloses Ulcus mit schwarzem Schorf, kein Pus) Kompl.: Lungenmilzbbrand (septisches hochakutes Kr.bild) Nachweis durch Kultur, sowie Mikroskop Th: Penicillin V/G Meldepflichtig
- Bartonellose Katzenkratzkrankheit gramnegative Stäbchen Papel, dann Pustel mit lokaler Lymphadenopathie Kompl.:selten, Enzephalomyelitis, Osteomyelitis, Pneumonie Th: selbstlimitierend, bei Kompl. Makrolide
- Borrelien Rückfallfieber (sehr selten) Lyme-Borreliose durch Zecken grammnegative Spirochäten Stadium I: lokalisiert mit Erythema migrans; Stadium II: dissseminiert mit Arthritis, Polyneuritis, periphere Facialis parese; Stadium III: chronisch mit Lyme-Arthritis, Enzephalomyelitis, Acrodermatitis athrophicans. Nachweis durch Serologie (IgM, IgG) Th: St.I Doxycyclin 200mg p.o. über 3 Wochen; St.II und III Ceftriaxon oder Penicillin G i.v 10-20 Tage
- Campylobacter grammnegative Stäbchen orale Übertragung mit tierischen Produkten Enteritis mit Durchfällen und Fieber (sehr variabel) Kompl.: selten, reaktive Arthritis, Septischer Verlauf Nachweis im Stuhl Th: selbstlimitierend, bei schweren Verläufen Makrolid/Ceftriaxon Meldepflicht
- zu Chlamydien allgemein Chlamydophila psittaci (Ornithose) Chlamydophila pneumoniae (Pneumonie) Chlamydia trachomatis (A-C Trachom; D-K urogenitale und okuläre Infektionen; L1-3 Lymphogranuloma venerum) Eindringen in die Zelle als Elementarkörperchen, dort Umwandlung in Retikularkötperchen, Zyklus ist abgeschlossen wenn wieder Umwandlung in Elementarkörperchen und Verlassen der Zelle)
- Chlamydia psittaci Ornithose gramnegativ, obligat intrazelluläre Bakterien aerogene Übertragung Bronchitis, atypische Pneumonie Kompl.: sehr selten mit Sepsis, Myoendokarditis, Meningitis, Neuropathien Nachweis durch Serologie Th: Doxycyclin (200mg initial, dan 100mg pber 14 tage) Meldepflichtig
- Chlamydia pneumonia atypische Pneumonie grammnegativ, obligat intrazellulär Übertragung aerogen, Menschzu Mensch! in 90% asymptomatisch, sonst Bild atypischer Pneumonie Nachweis serologisch Th: Doxycyclin 200mg initial, dann 10mg 14 Tage Keine Meldepflicht
- Chlamydia trachomatis Serotyp A-C: Trachomerkrankung mit Gefahr der Erblindung durch Vaskularisierung und Vernarbung der Hornhaut. Übertragung durch Schmierinfektion; Nachweis durch Bindehautabstrich; Th: Sulfonamide lokal, oder Tetrazykline Serotyp D-K: Einschlußkörperchenkonjunktivitis (Nachweis durch Abstrich und Giemsa Färbung, Th: Sulfonamide oder Tetrazykline; im ggs. zum Trachom heilt Einschlußkörperchenkonjunktivitis folgenlos aus) Genitalinfektion mit Epididymitis, Zervistitis, Salpingitis, Endometritis (bei kompl. drdoht Infertilität durch Verklebung der Salpingen), Reiter Syndrom möglich; Th: 10 Tage Tetrazykline oder makrolide Serotyp L1-3: Lymphogranuloma venereum mit feinen Bläschen am Infektionsort und einseitige schmerzhafte Lymphadenitis; Nachweis mit Immunfluoreszenz und Kultur Th: i.v. Tetrazykline oder Makrolide
- Vibrio cholerae CholeraErreger nicht säurereistent, daher Infektion bei großen ErregermengenÜbertragung fäkal-oralErreger im Darmlumen (kein Fieber), durch Exotoxin Reiswasserartige Stühle (>2l/d isotoner Wasserverlust), die durch Exikose und Nierenversagen zum Tod führen könnenNachweis Mikroskop und StuhlkulturTh.: Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution. Doxycyclin oder Cotrimoxazol verkürzen die Symptomdauer und Vibrionenanzahl im Stuhl, jedoch beenden die Erkrankung nicht.Orale Impfung möglich (Dukoral)Meldepflichtig
- Clostridium botulinum Botulismus grammpositives sporenbildendes anaerobes Stäbchen mit starkem Neurotoxin Hemmung des Ach mit Mundtrockemheit, Augenparesen Kompl.: Atemlähmung, Hypotonie ohne kompensierende Tachykardie Nachweis von Toxin im Blut, Erbrochenem, Th: polyvalentes Antiserum, bei Sistieren der Symptome auch intrathekal Meldepflichtig
- Clostridium tetanie Wundstrarrkrampf grampositives anaerobes sporenbildendes STäbchen mit Exotoxinbildung irreversible Hemmung der hemmenden Neurone mit konsekutiver Tonussteigerung der Kaumuskulatur, Hals und Rücken mit Opisthotonus, Hypersalivation mit Gefahr der Aspiration sowie Atemlähmung. Nachweis durch typische Klinik Th: Hyperimmunglobulin und Penicillin/Doxycyclin, Sedierung, Muskelrelaxation, Beatmung bei unklarem Impfstatus und Verletzung Simultanimpfung keine Meldepflicht
- Coryebakterium diphteriae Diphterie Tröpfcheninfektion, Exotoxin (nicht alle Stäme und nicht alle werden krank) Weißliche Tonsillenbeläge mit rotem Randsaum, die beim Abstreifen bluten Kompl.: Neuritis und Myokarditis mit Rhythmusstörungen Nachweis durch Abstrich-Kultur mit Toxinnachweis Th.: bei typischer Klinik sofort Antiserum (Anaphylaxie: Pferdeserum), sowie Penicillin (nur bei P.Allergie: Makrolid) tägl. EKG!, Meldepflichtig
- EPEC Enteropathogene E.coli mit Toxinbildung Erreger der Säuglingsdyspepsie mit wässrigen Durchfällen, Exicose Nachweis durch Stuhlkultur mit O-Serotypisierung Th: Flüssigkeits und Elektrolytausgleich (sowie Glucose)
- ETEC Enterotoxische E.coli mit Toxinbildung Reisediarrhö, ev. Fieber, sistieren nach 1-3 Tagen, keine Th.
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- EIEC Enteroinvasive E.coli mit Eindringen in die Darmschleimhaut und Toxinbildung blutig schleimige Diarrhö (Dysenterie) Stuhlkultur, sowie O-Serotypisierung (auch Biopsie möglich) Th: Flüssigkeitssubstitution, Antibiose nach Antibiogramm (Kein Cotrimoxazol, da Möglichkeit einer EHEC Infektion mit durch C. gesteigerten Toxinsekretion)
- EHEC Enterohämmorhagische E.coli mit Bildung von Ztotoxin schleimug-blutige Diarrhö (Dysenterie) (ähnelt ShigellenRuhr) Kompl.: HUS, TTP Stuhlnachweis, sowie Toxinnachweis Th: Flüssigkeit, Elektrolyte, keine Antibiose, da Keimausscheidung verzögert, Cotrimoxazol steigert die Zytotoxinsekretion
- Neisseria gonorrhoeae Gonorrhö sexuelle Übertragung Dysurie, gelblich grüner Ausfluss, Zervizitis Kompl.: Sepsis, Meningitis, Arthritis, Endokarditis Nachweis durch Mikroskop (Diplokokken), Kultur (Ausfluss), sowie Serologie bei schweren disseminierten Verläufen Th: einmalige Gabe von Cephalosporinen, noch besser Gyrasehemmer, da diese auch Chlamydien mit abdecken und Lues nicht verschleiern
- Legionellen grammnegativ,intrazellulär (in Makrophagen), aerogene Übertragung, Reservoir im warmen Wasser <60° Pontiac-Fieber (Legionellose ohne Pneumonie): Fieber katarrhalisches Bild, spontanes Sisitieren nach wenigen Tagen Legionärskrankheit (Legionellose mit Pneumonie): Fieber, trockener Husten, Zyanose, Dyspnoe Kompl.: Nierenversagen Antigennachweis im Urin, Sputum, Bronchiallavage. Beweisend 4facher Titeranstieg (Th jedoch schon vorher) Th: Makrolid oder Fluorchinolon. In schweren Fällen zusätzlich Rifampicin mind 3 Wochen
- Leptospira interrogans Leptospirose Spirochäten Vorkommen im Tierurin und damit kontaminierten Gewässern mit Eindringen über kleine Verletzungen 2 Phasiger Verlauf: 1.Phase mit 3-8Tagen Fieber, fast immer Konjunktivitis, Myalgien ev.Ikterus 2 Phase (Immunkomplexreaktionen) mit Ikterus, akutem Nierenversagen, aseptischer Meningitis, wieder Fieber Nachweis in der 1.Phase mittels Blutkulturen, Dunkelfeldmikroskopie; 2. Phase IgM und IgG. Insgesammt ist die Leukozytenzahl normal mit starker Linksverschiebung Th.: in den ersten 5 Tagen hochdosiert Penicilin G, danach Flüssigkeits und Elektrolytsubstitution, av Hämodialyse
- Listeria monocytogenes Listeriose grampositives nicht sporenbildendes Stäbchen Vorkommen in Milch und Käse Einwandern oral, dann über Darm mit Bildung von Granulomen (Listeriome) hämatogene und lymphogene Streuung Meningitis, Sepsis, selten Pseudopfeiffer (Angina mit LK-Schwellung) Kompl.: in der Schwangerschaft Bildung von Granulomen in der Frucht, mit Abort oder Frühgeburt Nachweis über Kulturen aus Blut, Urin, Punktat Th.: Amoxicillin über 2 Wochen, in schweren Fällen in Kombi mit Aminoglycosid Meldepfilchtig
- Bakterielle Meningitiserkrankung allgemein durch Meningokokken (Serotypen A, B (keine Impfung), C) (Neisseria meningitidis); Pneumokokken (Streptokokkus pneumoniae) Listeria monocytogenes
- Meningokokken-Meningitis Neisseria meningitidis Tröpfcheninfektion (Meningitisgürtel tropische und subtropische Länder) vor allem Serotypen A, B, C grammnegativ positive Meningismus-Zeichen, Vigilanzstörung, Erbrechen Kompl.: Waterhouse-Friedrichsen Syndrom Nachweis durch frühzeitige Liquoruntersuchung (2 Proben: eine zum kulturellen Nachweis, andere zur sofortigen Beurteilung auf Grammfärbung, Glucose, Zellzahl. DD Pneumokokken-,virale- oder tuberkulöse Meningitis) Th.: hochdosiert Penicillin G i.v.; bei Komplikationen Kortikosteroide! Bei echter Penicillin-Allergie Ceftriaxon Impfungen vor einer Reise sind möglich (nur nicht gegen B), sowie in D. allgemein Kinder im 2 LJ gegen Serotyp C Meldepflicht
- Pneumokokken-Meningitis Streptokokkus pneumoniae grammpositiv endogene Infektionsquelle, v.a. ältere Patienten, nach Splenektomie Meningismus, fokale Ausfälle ev Halbseitensymptomatik Kompl.: Abszesse, Hirnnervenbeteiligung Nachweis durch Liquorkultur, gleichzeitig aber ein Probe zur Beurteilung der Grammfärbung, Zellzahl und Glucose (DD Meningokokken, virale, tuberkulöse Genese) Th.: Ceftriaxon bis Vorliegen einer Reistenztestung Impfung empfohlen <2LJ; >60LJ und nach Splenektomie keine Meldepflicht
- Welche Resistenzen weisen Mykoplasmen auf? sie sind grundsätzlich Penicillinresistent
- Mycoplasma pneumoniae atypische Pneumonie Tröpfcheninfektion Mensch zu Mensch Fieber, trockener Husten Kompl.: Pneumonie, Meningitis, Enzephalitis Nachweis serologisch über Komplementbindungsreaktion KbR; und über Nachweis von Kälteagglutininen (unspezifisch); typisches Röntgenbild mit segmentslen Milchglasartigen Verschattungen. BSG/CRP erhöht, jedoch keine Leukozytose Th.: Doxycyclin; bei Kindern und in der Schwangerschaft Ausweichen auf Makrolide
- Urogenitale Mycoplasmen Übertragung über Geschlechtsverkehr Urethritis, Prostatitis, Salpingitis Kompl.: Sterilität der Frau Nachweis über Kultur oder DNA Th.: Tetrazykline oder Azithromycin 1 Woche
- Coxiella burnetii Q-Fieber Zoonose mit aerogener Übertragung durch den Staub 50% inapparenter Verlauf, sonst Fieber, Bronchitis Kompl.: atypische Pneumonie, Endokarditis mit Notwendigkeit zum Klappenersatz Nachweis serologisch über Komplementbindungsreaktion BSG/CRP erhöht, keine Leukozytose; röntgenologisch segmentale, miliare und perihiläre Infiltrate möglich Th: Doxycyclin oder Chinolone oder Makrolide Impfung möglich Meldepflichtig
- Welche sind die durch Rickettsien hervorgerufenen Krankheitsbilder? obligat intrazelluläre grammnegative Stäbchen, durch Sekrete der Arthropoden übertragen Fleckfieber (makulöses Exanthem, Fieber, Myalgien etc. Tetracycline) Rocky mountan spotted fever Queensland-Zeckenbissfieber asiatisches Zeckenbissfieber Tsutsugamushi-Fieber Fievre boutonneuse
- Salmonellen Salmonellen-Enteritis bei Aufnahme höherer Mengen von Keimen (10hoch3 bis 10hoch6), oder Kinder, oder Immungeschwächte Fieber, Durchfälle, meist nach 5 Tagen selbst limitierend Kompl.: Exikose! Septische Streuung mit Abszessen intrahepatisch, intraartikulär etc. reaktive Arthritis Nachweis durch Stuhlproben, bei Sepsis Blutkultur Th: Exikoseprophylaxe, keine Antibiotika, da diese die Keimausscheidung aus dem Körper behindern. Amoxicillin, Cotrimoxazol oder Chinolone nur bei Sepsis. Lactulose. Abszessspülung Meldepflichtig
- Shigellen Shigellen-Ruhr Mensch ist der einzige Wirt, Übertragung fäkal/oral Zytotoxin, sowie Enterotoxin Fieber nicht obligat, wässrige Diarrhö mit Schleim und Blutbeimengungen, Schmerzen im rechten Oberbauch (DD Apendizitis) Kompl.: reaktive Arthritis, Kolonperforation Nachweis durch Stuhlprobe Th.: Exikoseprophylaxe, Antibiotika nach Antibiogramm (sonst Gyrasehemmer)
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- durch Staphylococus aureus hervorgerufene Krankheitsbilder 1. Pyrogene Infektionen: lokalisiert als Wundinfektion oder generalisiert als Sepsis 2. Toxinvermittelte Erkrankungen: ToxicShock Syndrom TSS (Styphylokokken Scharlach) oder Enteritis. Meldepflichtig
- Staphylococcus aureus vermittelte toxische Enteritis grammpositiv max 6h nach oraler Aufnahme, Bauchschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, kein Fieber selbstlimitierend Th: Exikoseprophylaxe Meldepflichtig
- Pyrogene Infektion mit Staphylococcus aureus 1. lokal als Wundinfektion: Karbunkel, Furunkel, lokale Ausbreitung. AbstrichdiagnostikTh: chirurgische Abszesseröffnung, bei Abwehrschwäche Antibiose mit ß-Lactamase stabilen Penicillinen (Flucloxacillin) 2. bei Eindringen in die Blutbahn septisches Krankheitsbild des TSS mit Gesichtserythem (Scharlachähnlich, jedoch keine Angina), feinfleckiges Exanthem, Durchfälle, Vigilanzstörung. Typisch ist die feinlamelläre Schuppung der Hände und Füße in der Heilungsphase. Nachweis durch Blutkultur, ev Toxinnachweis. Th: ß-Lactamase stabiles Penicillin in Kombi mit Aminoglycosid. Vancomycin, Clindamycin bei Resistenzen.
- Streptokokken bedingte Erkrankungen nach Serotypen aufgeteilt, sowie Streptokokkenfolgeerkrankungen. Streptokokken ubiquitär vorkommend, grampositivA-Streptokokken: Erysipel, Impetigo, Tonsillitis/Pharyngitis, Scharlach, Sepsis, STSS B-Streptokokken: Osteomyelitis, Meningitis, NeugeborenensepsisS.Folgeerkrankungen: Poststreptokokken Glomerulonephritis, rheumatisches Fieber
- Streptokoken-Angina, Scharlach toxinbedingte Erkrankungen im Kindesalter; Inkubation 2-4 Tage weißliche/gelbliche Stipchen, rot-entzündete Tonsillen, Himbeerzunge, Fieber, Gesichtserythem, kleinfleckiges Exanthem Kompl.: Peritonsillarabszess, S.Folgeerkrankungen Nachweis von Antistreptolysin, bei Sepsis Blutkulturen Th: Penicillin V, bei schweren Verläufen Penicillin G. 24h nach Antibiose keine Kontagiosität mehr. Penicillinlangzeittherapie bei Folgeerkrankungen.
- Yersinia pestis Pest Rattenflohbiss und Inhalation (Lungenpest) Konfluieren der LK´s an der Infektionsstelle (Bubonen), Bakteriämie mit Sepsis Th: Tetrazykline und Streptomycin
- Yersinia enterocolitica Infektion in kühlerem Klima häufiger. orale Aufnahme kontaminierter NAhrungsmittel mit Durchfall, Fieber, Pseudoappendizitis Kompl.: toxische Megakolon, Lymphadenitis, Abszessbildung in Organen bei Grunderkrankungen mit hoher Mortalität Nachweis über Blutkultur (spezielle Kultivierungsverfahren!) Th.: selbstlimitierend, bei schweren Verläufen Doxycyklin, Cotrimoxazol ev Kombi mit Aminoglycosid
- Yersinia pseudotuberculosis orale Aufnahme durch Kontakt mit Tieren mesenterialle Lymphadenitis, Bakteriämien und Durchfälle selten, Pseudoappendizitis Kompl: Erythema nodosum. Reiter Syndrom, reaktive Arthritiden Th.: selbstlimitierend, bei schweren Verläufen Dixycyclin, Cotrimoxazol, bei Sepsis Kombi mit Aminoglycosid
- Salmonella typhii, S. parathyphii Typhus; Paratyphus Mensch ist der einzige Wirt, Übertragung erfolgt fäkal/oral Nach Eindringen in die Darmwand, Vermehrung in den mesenteriallen LK´s. Hämatogene Streuung und Besiedlung der Galle (Steinträger können zu Dauerausscheidern werden) und Haut (typische Roseolen am Bauch). Bei erneuter Invasion des Darmes hyperergische Reaktion mit ev. intestinaler Blutung. Fieber continua (Status febrillis) leitführend, Roseolen (wegdrückbar), Somnolenz (Typhus=Benommen), Kompl.: Darmblutung mit Darmperforation, Dauerausscheidung Nachweis über Stuhl und Blutproben (erst zum späten Zeitpunkt), Leukopenie, Eosinopenie Th. Chinolone Impfung möglich Meldepflichtig
- Treponema pallidum Syphilis/Lues <p>Übertragung über Geschlechtsverkehr. Krankheitsablauf in Stadien</p> <p>Stadium I: nach 2-6 Wochen schmerzloses Primärulcus (harter Schanker), Lymphadenopathie. Hohe Kontagiosität</p> <p>Stadium II: nach 3-4 Monaten Exantheme, Condylomata lata , eitrige Angina</p> <p>Stadium III: keine Symptome</p> <p>Stadium IV: bei abgeschwächter Immunabwehr, entzündliche Gefäßprozesse an ZNS und Aorta mit konsekutiver Neurosyphilis (Tabes dorsalis), sowie Aorta ascendens Aneurysma</p> <p>Nachweis mittels Serologie (TPHA-Test: Suchtest und FTA-Test: Bestätigung, sowie IgM), vor und nach Therapie VDRL-Test: Aktivität der Erkrankung (nach erfolgreicher Therapie wird er negativ). Bei Neurosyphilis Liquor mit lymphozytärer Pleozytose, IgG</p> <p>Th: Penicillin i.m. Herxheimer Reaktion ist möglich (DD Allergie). Bei Allergie Cefuroxim.</p> <p>Keine Immunität</p> <p>Meldepflichtig</p>
- Der Liquorbefund bei der tuberkulösen Meningitis klarer Liquor - Zellzahl 20-500/μl Lympho-/Monozyten, Spinngewebsgerinnsel nach längerem Stehen - verminderter Zuckergehalt < 20 mg/dl - vermehrter Eiweißgehalt - verminderter Chloridgehalt - kultureller Nachweis von Mykobakterien.
- Actinomyces israeli anaerobes (A), grampositives Bakterium, das ubiquitär vorkommt und als normaler Saprophyt (C) im Gastrointestinaltrakt nachweisbar ist. Erst bei einer endogenen Infektion nach Verletzungen der Schleimhaut kommt es zur chronischen, granulomatösen Entzündung (Aktinomykose). Am häufigsten ist die zervikofaziale Form mit derber Schwellu ng und bläulich-livider Hautverfärbung. Später sind eitrige Einschmelzungen und Fistelbildungen typisch. Zu (D): Medikament der Wahl ist Penicillin.
- Erreger einer katheterassoziierten Infektion 90% koagulasenegative Staphylokokken seltener: Staph. aureus, Serratia, Enterobacter, Pseudomonas
- Aspergillen ubiquitäre Schimmelpilze klinisch bedeutend bei Immunsuprimierten. Krankheitsbilder: 1. allergische bronchopulmonale Aspergillose ABPA (bei Pat mit atopischen Ashtma, sowie zystischer Fibrose). Th. mit Glukokortikoiden 2. Aspergillom: Besiedlung einer präformierten Höhle, Ausdehnung durch diese begrenzt, nicht invasiv. Th chirurgische Exzision 3. Invasive Aspergillose (Leukämiepatienten, sowie AIDS) hämatogene Streuung mit Befall von Organen. Nachweis durch Biopsie; keine Serologie. Nur bei AIDS Patienten Nachweis durch Bronchiallavage relevant. Th Amphotericin B, sowie Voriconazol
- Kandida ubiquitäre Sprosspilze (auch auf Haut und Darm) klinisch relevant bei Immunsupprimierten (auch nach Antibiotikabehandlung) Krankheitsbilder: 1. mukokutane Kandidose mit oralen Schmerzen; weißen, schwer abstreifbaren Flecken im Mund und Mundwinkelrrhagaden, bei retrosternalen Schmerzen V.a. Soor-Ösophagitis. Nachweis durch Abstrich und Kultur. Th oral Amphotericin B 2. systemische invasive Kandidose. mit Organbefall. Nachweis serologisch und Blutkultur; Rö-Thorax; Augenspiegelung (Cotton wool Flecken). Th. i.v. mind 10 Tage Amphotericin B, Fluconazol, Caspofungin. ev. Prophylaxe vor ZytostatikaTh. mit Amphotericin B
- Prionen-Erkrankungen 1. iatrogene Creutzfeld Jakob Erkrankung (CJD) 2. sporadische CJD (Mutation oder spontane Conversion) 3. neue (bovine) CJD BSE 4. familiäre CJD (autosomal dominant) 5. Kuru (Kannibalismus mit Verzehr von menschlichem Gehirn) 6. letale familiäre Insomnie (Keimbahnmutation) 7. Gerstmann-Sträusler-Scheinker Syndrom (Keimbahnmutation)
- Allgemein zu Prionen Aufgrund unterschiedlicher Ursachen besitzen sie anstatt der physiologischen Alpha Helix Struktur eine ß-Faltblatt Struktur. Extrem widerstandsfähig. Leitsymptome sind Demenz und Ataxie. Histologisch zeigt sich eine Akkumulation der Proteine mit Amyloid Plaques; Spongioformer Umbau des Gehirns
- Häufigste Erreger ambulant erworbenen Pneumonien bei jungen Erwachsenen ohne Risikofaktoren. • A-Streptokokken • Klebsiellen • Mykoplasmen • Chlamydien • Haemophilus influenzae
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