Betriebliches Rechnungswesen (Fach) / Rechnungslegung nach IFRS (Lektion)
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Prüfungsvorbereitung
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- 001.Für was steht IAS bzw. IFRS? Und wozu dient die Internationale Rechnungslegung (RL) nach IFRS? IAS = International Accounting Standards IFRS = International Financial Reporting Standards (seit 2001) Zweck / Nutzen: RL nach weltweit einheitlichen Regeln {-> Vergleichbarkeit der Unternehmensabschlüsse} Informationsfunktion (vorrangig für Investoren) {i.e.L. über Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens}, unabhängig von Steuern und Ausschüttungen {-> erhöhte Transparenz bzgl. Kennzahlen, wie z.B. Liquidität, Eigenkapitalquote, Lagerumschlag} Orientierung an Zeitwerten (Fair Value Accounting) -> Zukunftorientierung des Abschlusses {-> Verbesserung des Anlegerschutzes} { Grundsätze des IFRS: Grundsatz der Periodenabgrenzung (z.B. Ermittlung der GuV und Bilanz für Geschäftsjahr, Quartal, ...) Grundsatz der Unternehmensfortführung / Fortführungsprinzip (wichtig z.B. bei Bewertung von Vermögensgegenständen, weil man davon ausgeht, dass Unternehmenstätigkeit fortgeführt wird) }
- 002.Wie werden IFRS in Deutschland angewendet? Kapitalmarktorientierte Unternehmen (mit Sitz in der EU): Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS Wahlrecht zur Aufstellung eines Einzelabschlusses nach IFRS (Puplikationszwecke) Nicht Kapitalmarktorientierte Unternehmen: Wahlrecht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach IFRS Wahlrecht zur Aufstellung eines Einzelabschlusses nach IFRS (Puplikationszwecke)
- 003.Welche Abschlüsse sind in Deutschland von Kapitalmarktorientierten Unternehmen aufzustellen? Handelsrechtlicher Einzelabschluss nach §§238 - 290 des Handelsgesetzbuches (HGB) -> zur Ausschüttungsbemessung Steuerbilanz nach §§4, 5 EStG und KStG -> zur steuerlichen Gewinnermittlung (GuV) Konzernabschluss nach IFRS des IASB -> zur Informationsvermittlung
- 004.Unterschied der IFRS zum HGB? Hauptziel der RL nach HGB: Gläubigerschutz Kapitalerhaltung -> Vorsichtsprinzip Jahresabschluss (JA) für Kapitalgesellschaften zur tatsächlichen Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens nach HGB §264 -> Maßgeblichkeitsprinzip Hauptziel der RL nach IFRS (mehr) Informationen für Shareholder, insbesondere für Investoren am Kapitalmarkt Schaffung von (mehr) Transparenz über Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens
- 005.Welche Argumente (Vorteile) gibt es für IFRS? Vorteile: internationale Abbildung der Unternehmenstätigkeit Gewinn ausländischer Fremd- und Eigenkapitalgeber Orientierung an (Informations-)Bedürfnissen der Shareholder {Eigentümer, Inhaber, Anteilseigner über Aktienkauf zur Erzielung finanzieller Erträge} Verbesserung des Ratings {Einschätzung der Bonität eines Schuldners} Harmonisierung des Rechnungswesens (RW) -> Konvergenz (sich annähern) von internem und externem RW
- 006.Wie sind die Institutionen rund um die IFRS organisiert (Organisationsstruktur der IFRSF)?* 1.0 Monitoring Board: benennt und überwacht IAS Committee Foundation (IASCF) Bindeglied zwischen IFRS Foundation (IFRSF) und offentlichen Stellen 2.0 IAS Committee Foundation (IASCF): berichtet Monitoring Board benennt, überwacht, finanziert IAS Board (IASB) benennt Geschäftsführer des IASB (Chairman) und das IFRS Interpretations Committee (IFRSIC) 2.1 Chairman (Geschäftsführer) des IASB: berichtet IASCF und IASB 3.0 IAS Board (IASB): berichtet IASCF erlässt Standards -> IFRSs (früher IAS), Interpretationen -> IFRIC (früher SIC) und Rahmenkonzept sog. Framework -> RK.xx, F.xx 3.1 IFRS Advisory Council (IFRSAC): berät IASB 3.2 IFRS Interpretations Committee (IFRSIC): interpretiert IFRSs ggü. IASB
- 007.IFRS: Prinzipien- oder Regelbasiert? Regelorientiert -> Case Law: detaillierte Vorgaben zur Behandlung einzelner Sachverhalte Schließung von Regelungslücke ist Aufgabe des Standardsetzers (IASB) Prinzipienorientiert -> Code Law: Behandlung einzelner Sachverhalte auf Grundlage weniger Prinzipien Schließung von Regelungslücken obliegt Bilanzierendem -> hohe Anforderungen ans Urteilsvermögen
- 008.prinzipien und regelbasierte Normensysteme Befolgung der IFRS führt zur sog. fair presentation -> oberster Bilanzierungsgrundsatz nach IASB Angabe der Übereinstimmung mit IFRS nur bei Beachtung aller Standards und Interpretationen restriktives (begrenzendes) sog. overriding prinziple (zur Erhöhung der Aussagekraft des JA kann / muss von Einzelvorschriften abgewichen werden)
- 009.Wie entwickelt das IASB neue IFRSs?* Entstehungsprozess von IFRS: IASB in Zusammenarbeit mit Öffentlichkeit: Problem tritt auf (Auslöser) -> Entgegennahme eines Vorschlags durch IASB -> Einsetzen einer Beratungsgruppe (IFRSAC) -> Formulierung eines Prinzipienpapiers (draft statement of principles) -> Veröffentlichung eines Entwurfs (expose draft, ED) zur öffentlichen Diskussion -> Veröffentlichung als IFRS EU Endorsement: Empfehlung des European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG), Accounting Regulatory Committee (ARC) Verabschiedung durch EU-Kommission Inkrafttreten innerhalb der EU
- 010.Beschreiben Sie das Vorgehen bei Regelungslücken (House of IFRS)!* das Fundament bis zum 1.OG bezeichnet die Regulierung des IASB vom 2. bis 4.OG gibt es Regulierungslücken der Verbindlichkeitsgrad fällt (linear) mit dem Etagenanstieg Fundament: fair presentation -> IAS1.13 EG: Standards -> IAS 8.7 Interpretations -> IAS 8.7 1.OG: Implementation Guidance -> IAS 8.7 Basic for Conclusions -> IAS 8.9 2.OG: Fallanalogien zu Standards und Interpretationen -> IAS 8.11 3.OG: Rahmenkonzept / Framework (Definitionen, Erfassungskriterien, Bewertungskonzepte) -> IAS 8.11 4.OG: Verlautbarungen von Standardsettern sofern konsistent mit IAS 8.11 -> IAS 8.12 anerkannte Branchenpraktiken und Literaturmeinungen sofern konsistent mit IAS 8.11 -> IAS 8.12
- 011.Welche Zielsetzung verfolgt die IFRS-Rechnungslegung und auf welchen Grundsätzen baut sie auf?* -> in Übung weggelassen Zielsetzung: Bereitstellung von Informationen, welche für Entscheidungen der Kapitalgeber nützlich sind -> in Hinblick auf Kauf / Verkauf / Halten von Eigen- oder Fremdkapital, Kreditvergabe, Beurteilung des Managements -> Rechenschaftsfunktion Informationen zur Einschätzung künftiger Cashflows -> Prognosefunktion Problem - Diskussion: über die realistische Interessensharmonie zwischen Eigen- und Fremdkapitalgebern Rechenschafts- und Prognosefunktion kompatibel Konflikt zwischen Entscheidungsrelevanz und Rechenschaft: Entscheidungsnutzlichkeit (Decision Usefulness) -> Predictive Value, Feedback Value -> tendentiell zukunftsorientiert <-Rechnungszwecke nach IFRS-> Rechenschaft (Stewardship) -> Ex-ante-Wirkung, Ex-post-Wirkung -> tendentiell vergangenheitsorientiert Prinzipien bzw. Grundsätze der RL nach IFRS: zugrundeliegende Annahmen Unternehmensfortführung Periodenabgrenzung Einschränkung Kosten-Nutzen-Abwägung qualitative Eigenschaften Relevanz (primär) -> Wesentlichkeit glaubwürdige Darstellung (primär) -> Vollständigkeit, Neutralität, Frei von Fehlern Vergleichbarkeit (sekundär) Verständlichkeit (sekundär) Nachprüfbarkeit (sekundär) zeitnahe Berichterstattung (sekundär)
- 012.Wie werden nach dem IFRS Framework Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen definiert?* Abschlussposten: Vermögenswert = dem Unternehmen zur Verfügung (Verfügungsmacht) stehende Ressource aus der künfiger wirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist Schulden = gegenwärtige Verpflichtung des Unternehmens, bei dessen Erfüllung wirtschaftlich nutzbare Ressoucen abfließen werden Eigenkapital = nach Abzug aller Schulden verbleibende Restbetrag der Vermögenswerte des Unternehmens Erträge = Zunahme des wirtschaftlichen Nutzens, die zu einer Erhöhung des Eigenkapitals führen, welche nicht auf die Einlage der Anteilseigner zurückzuführen ist Aufwendungen = Abnahme des wirtschaftlichen Nutzens, die zu einer Abnahme des Eigenkapitals führen, welche nicht auf Ausschüttungen an die Anteilseigner zurückzuführen ist.
- 013.Ansatz- und Bewertungsfragen* sog. Balance Sheet enthält Vermögenswerte (Assets) -> Aktivierungsentscheidung (auf Grundlage eines zweistufigen Verfahrens* von VL01 Folie 43f.) Eigenkapital (Equity), Schulden (Liabilities) -> Passivierungsentscheidung (auf Grundlage eines zweistufigen Verfahrens* von VL01 Folie 43f.) Aktivierung bzw. Passivierung auf Grundlage der "Bilanz als Kräftespeicher" (VL01 Folie 56)! Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden nach sog.: statischer Bilanztheorie (VL01 Folie 48ff.) -> Zerschlagungsstatik, Fortführungsstatik dynamischer Bilanztheorie (VL01 Folie 55ff.) Kapitaltheoretische Bilanztheorie (VL01 Folie 58ff.) Exkurs*: zweistufiges Verfahren: Definition aus Rahmenkonzept (Framework) -> Ansatzkriterien aus Rahmenkonzept und Standards Rahmenkonzept liefert Wahrscheinlichkeit (Probability) -> Konkretisierung der Definition verlässliche Bewertung (Reliable measurement) -> Zurechenbarkeit, Bestimmbarkeit -> Einschränkung des Ansatzes Standards liefern spezifische Kriterien
- 014.Welche Wertmaßstäbe sind nach IFRS-Framework zulässig? Marktwert (marktwertorientierter Ansatz), Anschaffungswert, Zeitwert, etc.
- 015.Wie ist der Fair Value nach IFRS definiert und wie ist dieser zu ermitteln?* Def. - Fair Value = beizulegende Zeitwert: Ist der Preis , den man erhält, wenn ein Vermögensgegenstand gekauft wurde oder um eine Verbindlichkeit, die aufgrund eines ordentlichen Geschäftsvorfalls zwischen Marktteilnehmens zum Bilanzstichtag übertragen (erfasst) wurde, zu bezahlen. Zu ermitteln nach IASxx, .. z.B. nach IAS 39 für Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung
- 016.Welche Standards nach IFRS gibt es?* • IAS 1 Darstellung des Abschlusses / 1.1.2009 • IAS 2 Vorräte / 1.1.2005 • IAS 7 Kapitalflussrechnungen / 1992 / 1.1.1994 • IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler / 1.1.2005 • IAS 10 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag / 1.1.2005 • IAS 11 Fertigungsaufträge / 1993 / 1.1.1995 • IAS 12 Ertragsteuern / 2000 / 1.1.2001 • IAS 16 Sachanlagen / 1.1.2009 • IAS 17 Leasingverhältnisse / 1.1.2005 • IAS 18 Erträge / 1993 / 1.1.1995 • IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer / 1.1.2009 • IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand / 1.1.2009 • IAS 21 Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse / 2003 / 1.1.2005 • IAS 23 Fremdkapitalkosten / 1.1.2009 • IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen / 1.1.2005 (EDliegt vor) • IAS 26 Bilanzierung und Berichterstattung von Altersversorgungsplänen / 1.1.1990 • IAS 27 Konzern- und separate Abschlüsse nach IFRS / 1.1.2009 • IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen / 1.1.2009 • IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern / 1.1.2009 • IAS 30 Angaben im Abschluss von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen (ab 2007 durch IFRS 7 ersetzt) • IAS 31 Anteile an Joint Ventures / 1.1.2009 (ED liegt vor) • IAS 32 Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung / 1.1.2009 (Angabeteil ab 2007 durch IFRS 7 ersetzt) • IAS 33 Ergebnis je Aktie / 1.1.2005 • IAS 34 Zwischenberichterstattung / 1.7.1999 • IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten / 1.1.2009 • IAS 37 Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen / 1.7.1999 (ED liegt seit 2005 vor) • IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte / 1.1.2009 • IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung / 1.1.2009 • IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien / 1.1.2009 • IAS 41 Landwirtschaft / 1.1.2009 • IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards / 1.1.2009 • IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen / 1.1.2009 • IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse / 1.7.2009 • IFRS 4 Versicherungsverträge / 18.8.2005 • IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche /1.7.2009 • IFRS 6 Exploration und Evaluierung von mineralischen Ressourcen / 30.6. 2005 • IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben / 1.7.2007 • IFRS 8 Geschäftssegmente / 1.1.2009 • IFRS 9 Financial Instruments: Classification and Measurement / 1.1.2013 • IFRS 13 Fair Value Measurement / ?.?.2013
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- 017.Welche Interpretationen nach IFRS gibt es? IFRIC 1 Änderungen bestehender Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnlicheVerpflichtungen IFRIC 2 Geschäftsanteile an Genossenschaften und ähnliche Instrumente IFRIC 3 Emissionsrechte vorläufig zurückgezogen IFRIC 4 Beurteilung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält IFRIC 5 Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstellung und Umweltsanierung IFRIC 6 Rückstellungspflichten aus der Teilnahme an bestimmten Märkten - Elektro- und Elektronik-Altgeräte IFRIC 7 Anwendung des Restatement-Ansatzes nach IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern IFRIC 8 Anwendungsbereich von IFRS 2 IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate IFRIC 10 Zwischenberichterstattung und Wertminderung IFRIC 11 Konzerninterne Geschäfte und Geschäfte mit eigenen Anteilen nach IFRS 2 IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen IFRIC 13 Kundentreueprogramme IFRIC 14 IAS 19 - Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriftenund ihre Wechselwirkung IFRIC 15 Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien IFRIC 16 Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb IFRIC 17 Sachausschüttungen an Eigentümer IFRIC 18 Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente SIC-7 Einführung des Euro SIC-10 Beihilfen der öffentlichen Hand - Kein spezifischer Zusammenhang mitbetrieblichen Tätigkeiten SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften SIC-13 Gemeinschaftlich geführte Einheiten - Nicht-monetäre Einlagen durchPartnerunternehmen SIC-15 Mietleasingverhältnisse – Anreizvereinbarungen SIC-21 Ertragsteuern - Realisierung von neubewerteten, nicht planmäßigabzuschreibenden Vermögenswerten SIC-25 Ertragsteuern - Änderungen im Steuerstatus eines Unternehmens und seinerAnteilseigner SIC-27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichenForm von Leasingverhältnissen SIC-29 Angaben – Dienstleistungslizenzen SIC-31 Erträge - Tausch von Werbeleistungen SIC-32 Immaterielle Vermögenswerte – Websitekosten
- 018.Was verstehen Sie unter der statischen Bilanztheorie (asset and liability view)? Wer Gewinn richtig ermitteln will, muss Vermögen(-swerte) richtig ermitteln.
- 019.Welche Statiken besitzt die statische Bilanztheorie (asset and liability view)? 1. Zerschlagungsstatik 2. Fortführungsstatik
- 020.Welche Merkmale besitzt die Zerschlagungsstatik? Fiktion der Unternehmenszerschlagung Schuldendecungskontrolle Einzelveräußerungspreis i.S. eines allg. Verkehrswerts als (zentraler) Bewertungsmaßstab Vertreter: Reichsobergerichtshof (ROHG) um 1873
- 021.Welche Merkmale beinhaltet die Fortführungsstatik? going concern Interpretation der Aktiva und Passiva als positive bzw. negative Ertragswertkomponenten Bewertungsmaßstäbe, Veräußerungspreise, (fortgeführte) Anschaffungskosten, Nennwert Problem: Wie gelingt die Zuordnung der Unternehmens-Cashflows auf einzelne Ertragswertkomponenten, wie Vermögenswerte und Schulden? Vertreter: Hermann Veit Simon um 1898
- 022.Was verstehen Sie unter dynamischer Bilanztheorie (revenue and expense view)? Wer den Gewinn richtig ermitteln will, muss das (die) Vermögen(-swerte) falsch ermitteln.
- 023.Wie ist die Dynamische Bilanztheorie (revenue and expense view) gekennzeichnet? Merkmale: Fokussierung auf Gewinn -> monoistische Auffassung Bilanzzweck liegt in richtiger Betriebssteuerung Interpretation der Aktiva und Passiva als schwebende Posten Kapitalerhaltungskonzeption: Realkapitalerhaltung -> Schmalebach'sche Treppe Aktiva (schwebende Vorleistungen): liquide Mittel Ausgabe (z. B. gekaufte, dem Verscheiß unterliegende Anlagen), noch nicht Aufwand Ausgabe (z. B. gewährtes Darlehen), noch nicht Einnahme Ertrag (z. B. selbsterstellte Anlagen), noch nicht Aufwand Ertrag (z. B. Forderungen aus L. u. L.), noch nicht Einnahme Passiva (schwebende Nachleistungen) Kapital Aufwand (z. B. Lieferantenverbindlichkeiten), noch nicht Ausgabe Einnahme (z. B. erhaltene Darlehen), noch nicht Ausgabe Aufwand (z. B. Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung), noch nicht Ertrag Einnahme (z. B. erhaltene Mietvorauszahlungen), noch nicht Ertrag Vertreter: Schmalenbach (1919)
- 024.Welches Ziel verfolgt die dynamische Bilanztheorie? Bewertung von Vermögenswerten höchstens mit den AnschaffungsundHerstellungskosten Betonung des Realisations- und Vorsichtsprinzips Bildung überhöhter Abschreibungen und Rückstellungen Tendenzielle Unterbewertung des Vorratsvermögens; Anwendung des Niederstwertprinzips
- 025.Wie ist die kapitaltheoretische Bilanztheorie gekennzeichnet? Merkmale: Bilanz wird als reine Zukunftsrechnung gesehen Vermögenswerte werden als Barwerte zukünftiger Einzahlungen und Verbindlichkeiten als Barwerte zukünftiger Auszahlungen konzipiert Dualistische Konzeption Kapitalerhaltungskonzeption: Erfolgskapitalerhaltung ökonomischer Gewinn: Aktiva Barwert der Einnahmen Anfangsbilanz (AB) über Periode t Passiva Barwert der AusgabenEigenkapital (Erfolgskapital) Aktiva Barwert der Einnahmen Schlussbilanz (SB) über Periode t Passiva Barwert der AusgabenEigenkapital (Erfolgskapital)Gewinn (ökonomischer) daraus folgt: Erfolgskapital am Ende der Periode - Erfolgskapital am Anfang der Periode + Entnahmen - Einlagen = Gewinn (ökonomisch) Vertreter: Irving Fisher (1906), Erik Lindahl (1933)
- 026.Anwendungsbereich von IAS18 Verkauf von Gütern Erbringung von Dienstleistungen Zinsen, Nutzungsentgelte, Dividenden
- 027.Wie werden kundenspezifische Fertigungsaufträge bilanziert? nach dem Fertigungsfortschritt (Percentage-of-Completition-Methode) -> Ausweisung der erbrachten Leistung in Umsatzerlösen (UE)