Grundlagen der Diagnostik II (Fach) / Psychologisches Gutachten (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 11 Karteikarten
Gutachten, Aufbau, Definition, etc.
Diese Lektion wurde von WhiteHeart erstellt.
- Definition Psychologisches Gutachten = selbstständige, zusammenfassende Darstellungen der psychodiagnostischen Vorgehensweise, der Befunde und Schlussfolgerungen in Bezug auf eine hinsichtlich einer konkreten Fragestellung zu begutachtende Person (Institution oder Situation), basierend auf einem der Fragestellung gemäßen, komplexen diagnostischen Prozess für einen Gutachtenempfänger (Auftraggeber)
- Schema für Fragestellungen (Zuschlag) Wer hat ein Problem Weshalb Problem Welches Problem sachkompetente Beantwortung möglich? Von welchen Tatsachen ausgehen Welche Untersuchung darf durchgeführt werden Wie wo und wann durchführen Wie Daten auswerten Welche Untersuchungsergebnisse liegen vor? wie sind Daten zu interpretieren Welche Antworten lassen sich ableiten Ergebnisse sachlich korrekt, nachvollziehbar und überzeugend darstellen
- Arten psychologischer Diagnostik Persönlichkeitsbeschreibung Stellung nehmendes und urteilendes gutachten beratendes Gutachten
- Gliederung von Gutachten (Zuschlag) Formale Angaben (Absender, Erstellungsdatum der Reinschrift, Empfängeranschrift, Gutachten-Überschrift) Anlass und Auftrag bzw. Fragestellung Eigene Untersuchung (Einzelheiten der Untersuchung darstellen) Beantwortung der Fragen
- Gutachten (Fisseni) Gutachten = wissenschaftl. Leistung , die darin besteht, aufgrund wissenschaftlich anerkannter Theorien und Kriterien nach feststehenden Regeln der Gewinnung und Interpretation von Daten zu konkreten Fragestellungen Aussagen zu machen; Antwort eines Experten auf Fragen, zu denen er Stellung nimmt. Fragestellung Untersuchungsverfahren relevanten Daten Interpretation Schlussfolgerung des Gutachters
- Gliederungsschema nach Fisseni Vorgeschichte Untersuchungsbericht Befund Stellungnahme
- Vorgeschichte vergleichbar mit Literatursichtung einer wissenschaftlichen Arbeit Welche Informationen liegen für diese Fragestellung schon vor? Akten, Zeugnisse, Vorgutachten, Atteste
- Untersuchungsbericht = gibt Rechenschaft, welche informationen der Diagnostiker bei den Probanden erhoben hat Kurzbeschreibung der angewandten psychodiagnostischen Instrumente (Testbeschreibung) Beschreibung der für die Fragestellung relevanten Verhaltensweisen des Probanden (Verhaltensbeschreibung) Mittelung der Ergebnisse, die für die Beantwortung der Fragestellung wichtig sind (Ergebnisbericht) [Scores oder Kürzel] Interpretation der Ergebnisse nach den wissenschaftlich-psychologisch gegebenen Regeln (Interpretation)
- Abfassungsregeln beim Untersuchungsbericht Untersuchungsbericht referiert Ergebnisse Bericht wird für jedes Einzelverfahren erstellt vier Abschnitte: Testbeschreibung, Verhaltensbeschreibung, Ergebnisbericht, Interpretation Verhaltensbeobachtung, Ergebnisbericht und Interpreation im Imperfekt! Interpretation sollte unpersönlich gefasst werden Exploration, Anamnese, Gespräche werden in "thematischer Zusammenfassung" wiedergegeben, nicht wörtlich
- Befund Schlüsselstellung im Gutachten fasst thematisch das in der Vorgeschichte und Untersuchungsbericht Referierte zusammen dient der Reduktion der Redundanz soll Verhaltensanteile beschreiben, von denen er annimmt, dass sie eine relative Invarianz besitzen bleibt deskriptiv (keine Schlüsse gezogen)
- Stellungnahme = Antwort auf die diagnostische Frage soll Problemlage und Bedingungen für Entstehung und Aufrechterhalten des Problems kenntlich machen konkrete Maßnahmen vorschlagen