Biologie terrestrischer Tiere UBRM (Fach) / Evertebraten: Arthropoda (Lektion)

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Stamm Arthropoda

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  • Cerebralganglion Komplexhirn die beiden Nerven treffen sich im Kopf, wo die Ganglien zu einem Unterschlund und Cerebralganglion verschmolzen sind. Antennen, Augen und andere Sinnesorgane sind im Kopfbereich konzentriert.
  • Mundwerkzeuge der Insekten aus 3 Paar abgewandelten Extremitäten
  • Direkte Flugmuskulatur Flügel sind direkt mit den antagonistischen Muskeln verbunden Steuerung analog zur Skelettmuskulatur bei Wirbeltieren (z.B. beuger/Strecker bei armmuskeln) bei ursprünglicherern Insekten wie z.B. Libellen
  • Indirekte Flugmuskulatur  Muskulatur setzt nicht direkt an den Flügeln an, sondern über die Skelettelemente des Thorax (Dorsoventralmuskeln) Flugmuskulatur hat sehr hohen Energieumsatz bei Fliegen, Bienen, etc.
  • Insecta ... Extremitätenspezialisierungen Sprungbein (Erdfloh) Grabbein (Zikaden) Fangbein (Fanghaft) Duftbein (Schmetterling) Klammerbein (Laus) Putzbein (Honigbiene) Schwimmbein (Gelbbrandkäfer) ... Ruderblättchen gespreizt oder angelegt
  • Apterygota flügellose Insekten
  • Gruppe Aperygota Apterygota: - bilden keine stammesgeschichtliche Einheit, werden aufgrund der primären Flügellosigkeit als "Apterygota" oder "Ur-Insekten" bezeichnet (Pterygota - beflügelte Insekten) Springschwänze (Collembola): - morphologisch vielfältige Gruppe, in Ö ca. 450 Arten - viergliedrige Antennen, 6 Hinterleibssegmente, Sprungapparat (kann tw. reduziert sein) - drei ökologische Gruppen: epedaphisch, hemiedaphisch, euedaphisch - meist Detritus- oder Pflanzenfresser, wenig räuberische
  • Orthoptera Traditionellee Gruppe Geradflügler An der Basis der geflügelten Insekten gibt es einige Ordnungen, die sich mehr oder weniger durch gerade Flügel auszeichnen und daher oft als "Geradflügler" zusammengefasst werden. Wichtige Ordnungen: -Eintagsfliegen (Ephemeroptera) -Steinfliegen (Plectoptera) -Libellen (Odonata) -Schaben (Blattariae) -Fangschrecken (Mantodea) -Ohrwürmer (Dermaptera) -Springschrecken (Kürzfühlerschrecken, Langfühlerschrecken)
  • ÜO Eintagsfliegen Ephemeroptera - ursprünglichsten unter den Fluginsekten - weltweit 3000 Arten, in Europa ca. 300 in Ö ca 100 Arten - Körpergröße 3-38 mm, Flügelspannweite bis 80 mm - 2 Flügelpaare mit starker Aderung; Flügel können nicht flach auf den Hinterleib angelegt werden; - Larven entwickeln sich direkt zum Imago (Mymphen) - Larvenstadium im Wasser, ernähren sich von Pflanzen bzw. räuberisch - wichtige Vertreter des Makrozoobenthos (Fließgewässer) -Bioindikatoren für Gewässergüte
  • ÜO Libellen Odonata - weltweit 5500 Arten, in Mitteleuropa ca. 85, in Ö. ca 77 Arten - Flügelspannweite 22-110 mm - 2 Flügelpaare können unabhängig voneinander bewegt werden; gute Flieger; kein Flügelgelenk wie bei Neuflüglern - Flügel können nicht nach hinten gelegt werden - Larvenstadium im Wasser, adulte jedoch auch abseits der Gewässer - beim Schlüpfen der Larve aus Exuvie sehr angreifbar - räuberisch, Beute wird im Flug mit den Beinen gefangen (auch Kannibalismus) - Lebensdauer der Adulten ca. 6-8 Wochen, wenige überwintern - allgemein gefährdet (Lebensraumverlust), geschützt
  • ÜO Neuflügler Neoptera - umfasst alle Insekten, die ihre Flügel mit Hilfe eines speziellen Gelenkes und der entsprechenden Muskulatur nach hinten auf den Hinterleib umklappen können. - Dazu gehören alle Fluginsekten (Pterygota) mit Ausnahme der Eintagsfliegen (Ephemeroptera) und der Libellen (Odonata). - Die Möglichkeit, die Flügel eng an den Körper anzulegen, ermöglicht es den Tieren erst, eine ganze Reihe von Lebensräumen zu besiedeln (auch Möglichkeit, sich zu verstecken und in enge Bauten und Ritzen einzudringen). - Mit dem Umbau des Gelenkes und der Flugmuskulatur musste auch der Flügel selbst so umkonstuiert werden, dass er einfaltbar wurde. (Furchen im Flügel)
  • O. Steinfliegen Plecoptera Kl. Insecta, ÜO Neoptera, O. Plecoptera - weltweit 3500 Arten, in Europa ca 500, in Ö ca 120 Arten - Körpergröße 3-30 mm, Flügelspannweite bis 110 mm - 2 Flügelpaare mit starker Aderung; keine guten Flieger - Larven leben im Wasser, entwickeln sich nach mehreren Häutungen (10-25) - Larvenstadium im Wasser; ernähren sich von Pflanzen bzw. räuberisch (Eintagsfliegenlarven, Zuckmückenlarven) - Larven leben auf Hartsubstraten (Stein, Kies, Totholz) - Bioindikatoren für Gewässergüte
  • O. Ohrwürmer Dermaptera - Bezeichnung vlt wegen nadelährförmigen Hinterzangen; Legenden über Einnisten im menschlichen Ohr - ca. 1800 Arten weltweit, 10-50mm lang - Vorderflügel derb verhärtet und verkürzt,Hinterflügel werden gefaltet - Hinterleib endet mit zu Zangen umgebildetetn Hinterleibsfäden (Cerci - zur Verteidigung, zur Begattung eingesetzt) - Pflanzenfresser, manchmal räuberisch (Blattläuse, Schmetterlingsraupen) - ausgeprägtes Balzverhalten und Brutpflege (Larven werden oft gepflegt, gesäubert und gefüttert)
  • O. Fangschrecken Mandodea Kl. Insecta, ÜO Neoptera, O. Mandodea - Mantis religiosa (Gottesanbieterin) einzige in Mitteleuropa vorkommende Vertreterin der Fangschrecken - Weibchen können bis 75mm, Männchen bis 60mm lang werden - Dreieckiger, sehr beweglicher Kopf, Vorderbeine zu Fangbeinen umgebildet - Larven schlüpfen im Mai/Juni, durchlaufen bis zu 6 Larvenstadien, Juli/August erscheinen erwachsenen Tiere (Imagines) - Weibchen frisst Männchen nach der Paarung auf; Eier werden in Gelegen von 100-200 Eiern abgelegt (Oothek) und überwintern - in warmen Gebieten vorkommend
  • O. Heuschrecken Saltatoria - Ordnugn Orthoptera (=Saltatoria), Springschrecken - Insekten mit unvollkommener Verwandlung (Hemimetaboal) - beißend-kauende Mundwerkzeuge; meist nach unten (ortognath) oder rückwerts (Hypognath) - letztes Beinpaar meist zu einem Sprungbein mit verdicktem Schenkel umgewandelt - Vorderflügel schmal, derb und nicht faltbar; Hinterflügel häutig, wird von Vorderflügel dachartig bedeckt (Hinterflügel faltbar- Neoptera); nicht selten sekundäre Flügellosigkeit - Lauterzeugung (nur männliche) und Gehörorgane
  • Unterordnungen der Heuschrecken UOrd.: Ensifera Langfühlerschrecken.. Laubheuschrecken und Grillen, weltweit ca 8100 Arten, Mitteleruropa ca. 35 Arten UOrd.: Caelifera Kurzfühlerschrecken... Dornschrecken, Knarrschrecken und Feldheuschrecken   unteschiedliche Gestalt und Biologie!
  • Hemimetabola Insekten mit unvollkommener Verwandlung
  • Orthognath beißend-kauende Mundwerkzeuge die nach unten gewandt sind.
  • Hypognath beißend-kauende Mundwerkzeuge die rückwärts gewannt sind
  • Ensifera Langfühler Fühler: mindestens körperlang oder länger Lauterzeugung: mittels beider Vorderflügel Tympanalorgan: auf den schienen des ersten Beinpaares Legebohrer: Weibchen mit säbel-,schwert-, lanzenförmigen Legeapparat, obere und untere Klappen miteinander verbunden Nahrung: omnivor bis räuberisch Lebensraum: eher höherwüchsige Vegetation, Gebüsch, Waldränder oder Baumkronen
  • Caelifera Fühler: kürzer als Körper Lauterzeuger: mittels Vorderflügel und Hinterbein Tympanalorgan: am ersten Abdominalsegment Legebohrer: Legeapparat der Weibchen relativ kurz, die 4 Klappen nicht miteinander verbunden Nahrung: vorwiegend Pflanzenfresser Lebensraum: meist niederwüchsige, oft vegetationsarme Lebensräume
  • Insecta: Ord. Hemiptera Schnabelkerf - sehr erfolgreiche Insektenordnugn (hemimetabole Entwicklung) - Wichtigste Kennzeichen: .... Stechrüssel .... Basaler; derber Flügelabschnitt, häutiger Endflügel - Sehr vielgestaltige Lebensweisen .... Räuber, Pflanzensaftsauger, Parasiten, geflügelt, ungeflügelt .... Verschiedenste Lebensräume (ober-, unterirdisch, Land, WasserI - häufig mit Stinkdrüsen ausgestattet - Wichtige Unterordnungen : -> Zikaden , -> Wanzen, -> Pflanzenläuse
  • Zikaden KL. Insecta, O. Hemiptera, UO Auchenorrhyncha Fuß (Tarsus)= dreigliedrig, min. Mittel- und Hinterbeine Rüsselansatz (Rostrum) = am "hinteren" unteren Ende des Kopfes, direkt an der Kehle Flügelhaltung = dachförmig, Flügel stets vorhanden, zuweilen verkürzt Vorderflügel = Vorderflügel meisst ganzer Fläche dünnhäutig (membranös= oder stark chitinisiert, nie strukturell zweigeteilt Fühler (Antennen) = kurz aus zwei kräftigen Grundgliedern und einer Geißel Lebensweise, Lebensraum = nur in Landlebensräumen, überwiegend gutes Sprungvermögen
  • Wanzen Kl. Insecta, O. Hemiptera, UO Heteroptera Fuß (Tarsus) = zwei- oder dreigliedrig Rüsselansatz (Rostrum) = meist am Vorderende des Kopfes Flügelhaltung = meist flach über dem Hiinterleib zusammengelegt, gelegentlich fehlend, zuweilen verkürzt Vorderflügel = Vorderflügel meist zweigeteilt (stark chitinisierten basalen (Corium, Clavus) und einem dünnheutigen, durchsichtigen apikalen Teil (Membran)) Fühler (Antennen) = vier oder fünf meist kräftige Glieder Lebensweise, Lebensraum = wenige Arten mit Sprungvermögen, an Land, auf und im Wasser
  • Pflanzenläuse Kl. Insecta, O. Hemiptera, UO Sternorhyncha Fuß (Tarsus) = ein- oder zweigliedrig Rüsselansatz (Rostrum) = am "hintersten" unteren Ende des Kopfes, scheinbar vor oder nach der Hüfte des 1. Beines Flügelhaltung = dachfömig, oft fehlend Vordeflügel =dünnhäutig (membranös) Fühler (Antennen) = relativ lang, meist viergliedrig Lebensweise, Lebensraum = z.T. festsitzend (Schildläuse), frei beweglich (Blattläuse), z.T mit Sprungvermögen (Blarrflöhe), nur in Landlebensräumen
  • Typen von Landwanzen Cimicidae: Cimex lecturalis, Bettwanze Nabididae: Nabis ferus Gerridae: Gerris lacustris Gerrdae: Halubates princeps Pentatomidae: Pentatoma rufipes Plataspididae: Coptosoma cribarium Coreidae: Leptocoris varicornis
  • Auswahl heimischer Wanzen Familie Baumwanzen: Streifenwanze (Graphosoma lineatum), xerotherme Trockenrasen und Wiesen; Grüne stunkwanze (Palomena parasina), weit verbreitet, in Hecken und auf Laubbäumen (Linde, Erle) Familie Weichwanzen: Alleonotus fulvipes, mediterrane Art mit nördl. Verbreitungsgrenze; Leptopterna dolobrate, Feuchtlebensraum Familie Raubwanzen: Coranus aegypticus; säbelförmig gebogener, kräftiger Saugrüssel Familie Feuerwanzen: Gemeine Feuerwanze (Phyrrhocoris apterus), an sinnebeschienenen Orten, oft an Malvengewächsen. Familie Bodenwanzen: Ritterwanze (Lygaeus equestris); Trockenrasen, Ruderalflächen, oft gesellig am Boden Familie Randwanzen: Amerikanische Kieferwanze (Leptogossus occidentalis), seit 2005 in Ö., auf Nadelbäumen
  • Wanzenbestimmung - in erster Linie an der Deckflügelgliederung (sklerotisierte Vorderteil, membranöser HinterteilI und am kräftigen Stechrüssel (Rostrum) zu erkennen - bei einigen Arten Flügel stark reduziert
  • Heimische Zikaden KL. Insecta, O. Hemiptera Rundkopfzikaden - Cicadomorpha (Cicadiiformes) - stellen die größte Gruppe der Zikaden dar, weltweit ca 17000 Arten Familien in Mitteleuropa: Singzikaden (Cicadidae); Buckelzikaden (Membrancidae); Büffelzikade (Stictocephala bisonia); Blutzikaden (Cercopidae); Schaumzikaden (Aphrophoridae); Kleinzikaden (Cicadellidae)
  • Heimische Singzikaden Weltweit 4000 Arten, vorwiegend in den Tropen und Subtropen; in Europa 60 Arten (Mittelmeergebiet). 5 Arten in Österreich (pannonische Region, Südalpin) Bergsingzikaden (Cicadetta montana, C. tibials) Weinzwirner (Tibicina haematodes) Mannasingzikade (Cicada orni) Große Zikade (Lyristes plebejus) Männchen bestitzen ein Trommelorgan (Tymbal) am ersten Hinterleibssegment; Gerauscheentwicklung durch Eindellen (Muskelzug) und Zurückspringen (Eigenelastizität); Lautstärken bis 120 dB können erzeugt werden. Gehörorgane: Tympanale auf der Abdomenunterseite beider Geschlechter
  • Pflanzensaftsauger KL. Insecta, O. Hemiptera Durch einen im Gelände schwer erkennbaren Saugrüssel charakerisiert; parasitisch an Pflanzen; die meisten als Phloem- bzw. Xylemsaftsauger, einige saugen nur Blattzellen aus. Folgende wichtige Hauptgruppen: -Auchenorrhyncha (Cicadina), Zikaden: meist unauffällgie Tiere von wenigen mm Größe. Der allergrößte Teil der Larven und Imagines mit Sprungvermögen. -Psyllina, Blattflöhe: Unauffällg, Körperlänge max 5mm, nur die Imagines können springen -Aphidina, Blattläuse: kleine, vielfach an Kulturpflanzen ausserordentlich schädliche Tiere, die im Gelände vor allem durch Massenentwicklung auffallen. Die Umgebung der Blattlauskoloniern ist durch den sog. Honigtau (Kot der Tiere) klebrig. - Coccina, Schildläuse: witschaftl. sehr bedeutende (schädliche) Gruppe, die im allgemeinen mehr durch die Schadbilder als durch die Tiere selbst auffällt. Die Weibchen vieler Arten bilden Schilder, die als pustelförmige Gebilde an verschiedenen Pflanzenteilen sitzen. Tiere oft mit schützendem Wachsbelag. - Aleyrodidae, Mottenschildläuse: winzige, weisslich bestäubte Imagines, die nur bei Massenentwicklung auf sich aufmerksam machen. Sehr typisch die an sehr flache Schildlausformen erinnernden Puparien.