Pädagogische Psychologie (Fach) / M9 03431 - Lehren und Lernen mit elektronischen Medien Kapitel 2 (Lektion)

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Theorien zum Lehren und Lernen mit Medien

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Lektion lernen

  • 01. Welches sind vier wichtige Strömungen in Bezug auf e-Learning? - Behaviorismus - Kognitivismus - Konstruktivismus - Konnektionismus
  • 02. Welches ist die Grundannahme behavioristischer Lerntheorien? dass Lernen eine beobachtbare Verhaltensänderung darstellt, die als Reaktion auf Umweltreize erfolgt
  • 03. Wie wird Kognitivismus definiert? Während behavioristische Ansätze ein Stimulus-Response (S-R) Modell propagieren, betonen Kognitionspsychologen die vermittelnden kognitiven Prozesse im Organismus zwischen diesen beiden Variablen (S-O-R). Lernen wird dabei also als Informationsverarbeitungsprozess verstanden, bei dem Wahrnehmungs-, Denk- und Gedächtnisprozesse Berücksichtigung finden
  • 04. Wie wird Konstruktivismus definiert? ein Lernansatz, der Lernende als selbstverantwortliche, aktive Personen im Hinblick auf ihren Wissenserwerbsprozess begreift
  • 05. Welche Merkmale haben konstruktivistische Lernumgebungen? Wissenskosntruktion: Lernende interpretieren und transformieren neue Informationen auf Basis bereits erworbenen Wissens, welches von den Lernenden aktiv abgerufen wird Kooperatives Lernen: besonders beim Lernen mit anderen Lernenden nimmt man die Lernförderlichkeit aufgrund ähnlicher Verständnisniveaus an Selbstregulation authentische Lernsituation
  • 06. Wie wird Konnektionismus definiert? Konnektionistische Modelle bestehen aus vielen einfachen Einheiten, die miteinander vernetzt sind. Eine häufig verwendete Realisierung konnektionistischer Modelle sind künstliche neuronale Netze. Häufig werden die Begriffe Konnektionismus und (künstliche) neuronale Netze auch gleichgesetzt.
  • 07. Von wem stammt die Cognitive Load Theory? Sweller
  • 08. Welche zentralen kognitiven Strukturen nimmt die CLT (Cogn. Load. Th.) an? - Langzeitgedächtnis - Arbeitsgedächtnis
  • 09. Was ist primäres biologisches Wissen? dieses Wissen wird nicht bewusst gelernt, sondern kann relativ einfach und automatisiert aufgenommen werden - z.B. Erlernen der Muttersprache
  • 10. Was ist sekundäres biologisches Wissen? Wissen, welches bewusst und mühevoll erlernt werden muss z.B. das Schreiben --> hiermit befasst sich die CLT hauptsächlich
  • 11. Welchen zentralen Beschränkungen unterliegt das Arbeitsgedächtnis, sofern neue Informationen aus dem sensorischen Speicher verarbeitet werden sollen? - Bergrenzung der Verarbeitungsmenge: innerhalb der CLT nur 2 bis 4 Chunks gleichzeitig (nicht wie bei Miller, sieben plus/minus zwei) - zeitliche Begrenzung: man vermutet den Verlust sämtlicher Inhalte des Arbeitsspeichers innerhalb von 20 bis 30 Sekunden wenn die Infos nicht wiederholt werden
  • 12. Wie wird Verständnis in der CLT definiert? als Fähigkeit, die zu verstehenden Informationselemente simultan im Arbeitsgedächtnis verarbeiten zu können
  • 13. Auf welches Arbeitsgedächtnismodell greift die CLT zurück? auf das von Baddeley
  • 14. Welche drei Komponenten postuliert das Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley? - zentrale Exekutive: Diese Komponente stellt ein Aufmerksamkeitssystemdar. Sie überwacht die anderen Subsysteme des Arbeitsgedächtnisses und besitzt keine eigene Speicherkapazität. Die zentrale Exekutive wird aufgrund theoretischer Erwägungen und der unzureichenden empirischen Befundlage von Sweller (2004) zurückgewiesen und ist somit kein Bestandteil der CLT.Als Ersatz für die von Baddeley postulierte zentrale Exekutive fungieren neben Lernmaterialien vornehmlich Schemata, die im nächsten Kapitel erörtert werden. - visuell-räumliche Notiztafel: Dieses Subsystem des Arbeitsgedächtnisses mit begrenzter Kapazität speichert visuell und räumlich aufgenommene Informationen vorübergehend ab. Außerdem ist das System für mentale Transformationsprozesse zur Lösung visuell-räumlicher Probleme sowie zur räumlichen Orientierung zuständig - phonologische Schleife: Das phonologische Subsystem bezieht sich auf sprachlich vermittelte Informationen und ist in seiner Kapazität auf etwa zwei Sekunden begrenzt (vgl. Kapitel 2.4.5). Die sprachlichen Informationen werden in Lautform (sogenannte Phoneme) gespeichert
  • 15. Wie definiert die CLT ein Schema? es stellt ein kognitives Konstrukt dar, welches Informationen zur Speicherung in das Langzeitgedächtnis organisiert Schemata reduzieren den Cognitive Load
  • 16. Welche zwei Prozesse sind bei der Konstruktion von Schemata wichtig? - Elaboration: Die Lerner müssen neu eintreffende Informationen mit Bedeutung versehen, indem sie diese mit bereits vorhandenen Informationen, d.h. Vorwissen, verknüpfen (vgl. Konstruktivismus in Kapitel 2.2.3). Mit Hilfe ihres Vorwissens können sie die neuen Informationen strukturieren und verstehen. Dies führe zu besseren Lernleistungen. - Induktion: Hier gilt es, die konkreten Lernerfahrungen in abstraktere Schemata zu überführen. Durch diese Generalisierung kann der Lernende mit Hilfe seiner ausgebildeten Schemata auch vermehrt Aufgaben lösen, die sich (stark) von den Aufgaben in der Lernphase unterscheiden. Umgekehrt erkennt der Lernende, in welchen Fällen er die ausgebildeten Schemata nicht sinnvoll anwenden kann (Diskrimination).
  • 17. Welche zwei kognitiven Prozesse werden bei der Automatisierung von Schemata unterschieden? - Kompilierung: Es wird ein hochspezifisches Schema ausgebildet, in welchem die Handlungen direkt mit den Bedingungen des Schemas verknüpft werden. Sobald eine (Lern-)Aufgabe die Bedingungen des Schemas erfüllt, werden die entsprechenden Handlungen automatisch ausgelöst - Verstärkung: Dieser kognitive Prozess bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein automatisiertes Schema in Erscheinung tritt. Ein erst kürzlich (d.h. erst rudimentär) automatisiertes Schema besitzt eine geringe Auftretenswahrscheinlichkeit, also eine geringe Chance unter bestimmten Bedingungen aktiviert zu werden. Durch die Verstärkung wird diese Wahrscheinlichkeit sukzessiv erhöht.
  • 18. Was bedeutet Cognitive Load? kognitive Belastung
  • 19. Welche drei Arten kognitiver Belastung werden unterschieden? - intrinsischer CL - extrinsischer CL - germane CL
  • 20. Was ist intrinsischer CL? bezieht sich auf das Lernmaterial selbst und ist durch die Interaktivität der einzelnen Lernelemente zueinander gekennzeichnet --> Elemente sind alle Komponenten, die bereits gelernt wurden oder noch zu erlernen sind
  • 21. Wovon ist der intrinische CL noch abhängig? vom Vorwissen und den ausgebildeten Schemata des Lernenden --> je höher das bereichsspezifische Vorwissen ist, desto geringer fällt der intrinsische CL aus
  • 22. Welche Unterteilung des intrinsischen CL schlagen Seufert, Jänen und Brünken vor? - external festgelegter intrinsischer CL: Diese Belastung ergibtsich aufgrund der Komplexität des Lernmaterials - internal festgelegter intrinsischer CL: Die Verfügbarkeitkognitiver Schemata bei den Lernenden bezieht sich auf den zweiten Aspekt des intrinsischen CL
  • 23. Was ist der extrinsische CL? auch lernirrelevante kogn. Belastung genannt - ist abhängig von der Art der Darbietung --> ja nach Darbeitungsart kann Lernstoff leicht oder schwer verständlich sein nach der CLT ist bei der Gestaltung der Lernmaterialien das zentrale Zeil, den extrinsischen CL zu reduzieren
  • 24. Was ist der germane CL? lernbezogene oder lernrelevante kogn. Belastung - auch von der Darbietungsart abhängig - wird benötigt für die Konstruktion und Automatisierung von Schemata ins Langzeitgedächtnis - je größer der germane CL, desto besser fällt die die Lern- bzw. Verständnisleistung aus
  • 25. Welche drei Kategorien können bei der Messung des CL unterschieden werden? - Aufgaben- bzw. leistungsbasierte Indikatoren - subjektive Indikatoren - physiologische Indikatoren
  • 26. Welches sind Beispiele subjektiver Ratingskalen? .. Modified Cooper Harper Scale (MCH) von Cooper und Harper (1969) .. Modifizierte Ratingskala (basierend auf der Ratingskala von Bratfisch, Borg, & Dornic, 1972) von Paas, van Merriënboer und Adam (1994) .. National Aeronautics and Space Administration Task Load Index (NASATLX) von Hart und Staveland (1988) .. Rating of the difficulty of the materials von Kalyuga, Chandler und Sweller (1999) .. Rating Scale Mental Effort (RSME) von Zijlstra und van Doorn (1985) .. Subjective Workload Assessment Technique (SWAT) von Reid und Nygren (1988) .. Subjektive Ratingskala von Bratfisch, Borg und Dornic (1972) .. Unidimensional 9-point symmetrical category rating scale von Paas (1992)