Gesundheitstrainer (Fach) / Gesundheitssport bei ausgewählten internistischen Risikofaktoren und Erkrankunge (Lektion)

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Internistische Risikofaktoren und Erkrankungen

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  • Definieren Sie den Begriff "Metabolisches Syndrom". Gemeinsames Vorkommen von Adipositas, Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2 und Dyslipidämien (Fettstoffwechselstörungen).
  • Erklären Sie das Zustandekommen der dem metabolischen Syndrom zu Grunde liegenden Insulinresistenz. Die Wirkung von Insulin an der Körperzelle funktioniert nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Insulin ist der "Schlüssel" und das "Schloss" ist der sog. Insulin-Rezeptor, der in die Zellwand der Körperzelle eingebaut ist.  Lagert sich Insulin an dem Rezeptor an, wird in der Zelle ein Schließmechanismus ausgelöst, der die Aufnahme von Nährstoffen (Glukuose, Fettsäuren, Aminosäuren) in die Zellen ermöglicht.  Die Funktionstüchtigkeit des Insulinrezeptors kann sowohl durch chronisch erhöhte Blutzuckerwerte  als auch durch "innere Verfettung" des Rezeptors durch Fettsäuren beeinträchtigt werden.  Die Körperzellen ignorieren das Insulin-Signal, so dass Nährstoffe nur noch erschwert in die Körperzellen gelangen, was einen Nährstoffstau in der Blutbahn zur Folge hat.  Die Bauchspeicheldrüse reagiert darauf mit einer permanent erhöhten Insulinproduktion, um die Nährstoffe in die Skelettmuskelzellen einzuführen oder, falls dies nicht mehr möglich ist, in das Fettgewebe einzulagern. 
  • Wie werden der Risikofaktor Übergewicht bzw. die Erkrankung Adipositas mit Hilfe des Body-Mass-Index (BMI) klassifiziert? Normalgewicht = BMI 18,5-24,9 Übergewicht = BMI 25-29,9 Adipositas Grad I = BMI 30-34,9  Adipositas Grad II = BMI 35-39,9 Adipositas Grad III = BMI > 40
  • Nennen Sie grundsätzliche Empfehlungen zur Gestaltung des Kraft-trainings bei Übergewicht und Adipositas. 2-3x wöchentliches Ganzkörpertraining  1-2 Sätze pro Übung  1-2 Übungen pro Muskelgruppe  möglichst Einsatz großer Muskelgruppen (mehrgelenkig), um den Kalorienverbrauch zu steigern Wechsel zwischen Kraftausdauer- und Muskelaufbautraining  Dauer der Krafttrainingseinheit: 30-45 Minuten.
  • Nennen Sie grundsätzliche Empfehlungen zur Gestaltung des Ausdauer-trainings bei Übergewicht und Adipositas. Um den gestörten Stoffwechsel bei Übergewichtigen und Adipösen positiv zu beeinflussen, wird ein zusätzlicher Energieverbrauch von ca. 1000 kcal durch körperliche Aktivität pro Woche empfohlen (z.B. 3-4 Trainingseinheiten die Woche je 45-60 Minuten, moderate Belastungsintensität). Um das Körpergewicht zu reduzieren wird ein  zusätzlicher Energieverbrauch von ca. 2500 kcal durch körperliche Aktivität pro Woche empfohlen, also mindestens 5 Stunden pro Woche  bei ca. 75 % der Hf max.  Günstig sind Bewegungsformen wie Walking, Nordic-Walking, Radfahren, Training auf dem Ellipsentrainer.
  • Wie wird der Bluthochdruck in der Medizin bezüglich der Ursachen unterteilt? Hypertonie Schweregrad 1 (SBD 140-159 od. DBD 90-99 mm Hg): Keine anderen Risikofaktoren: Niedriges Risiko  1-2 Risikofaktoren: Mittleres Risiko  3 oder mehr Risikofaktoren oder Diabetes oder Endorganschäden: Hohes Risiko! Folge- und Begleiterkrankungen: Sehr hohes Risiko Hypertonie Schweregrad 2 (SBD 160-179 od. DBD 100-109 mm Hg):   Keine anderen Risikofaktoren: Mittleres Risiko  1-2 Risikofaktoren: Mittleres Risiko  3 oder mehr Risikofaktoren oder Diabetes oder Endorganschäden: Hohes Risiko! Folge- und Begleiterkrankungen: Sehr hohes Risiko Hypertonie Schweregrad 3 (SBD >180 od. DBD >110 mm Hg):   Keine anderen Risikofaktoren: Hohes Risiko  1-2 Risikofaktoren: Sehr hohes Risiko  3 oder mehr Risikofaktoren oder Diabetes oder Endorganschäden: Sehr hohes Risiko! Folge- und Begleiterkrankungen: Sehr hohes Risiko    
  • Nennen Sie die Haupteinflussfaktoren für die Entstehung von Bluthochdruck. Störung der Blutdruckregulation  Konstitutionstyp  Ernährungsfaktoren und hormonelle Faktoren  Nierenerkrankungen 
  • Beschreiben Sie die Effekte eines gesundheitsorientierten Kraft- und Ausdauertrainings bei Hypertonie. Verringerung des Blutdrucks  Verminderung des Ruheblutdrucks und damit Senkung des Schlaganfall- und Infarktrisikos
  • Welche Grundsätze bezüglich der Methodik, Übungsauswahl sowie Übungsdurchführung sind beim Krafttraining mit Hypertonikern zu beachten? Blutdruckanstieg während einer Kraftbelastung ist abhängig von Kontraktionsart (statisch/dynamisch), und -dauer (TUT), der Belastungsintensität (Gewicht) und dem Anteil der eingesetzten Muskelmasse 2-3x pro Woche ein Ganzkörpertraining (z.B. Zirkeltraining)  1-2 Sätze pro Übung  1-2 Übungen pro Muskelgruppe (ca. 8-10)  Schwerpunkt: kraftausdauerorientiertes Training  kurze Satzpausen  Dauer der Trainingseinheit: ca. 30 Minuten  keine Pressatmung  keine längeren statischen Belastungen  keine Übungen mit tiefer gelagertem Kopf: Kopf immer über Herzlinie  bei höheren Intensitäten evtl. 2-3 Sekunden Pause zwischen den einzelnen Wiederholungen keine Maximalbelastungen
  • Nennen Sie die grundsätzlichen Empfehlungen zur Gestaltung des Ausdauertrainings bei Bluthochdruck. 3-4 Bewegungseinheiten pro Woche  Trainingsdauer: ca. 60 Minuten  Trainingintensität: 60-70% der Hf max Besonders geeignete Bewegungsformen sind Nordic-Walking, Walking Laufen, Ellipsentrainer etc.
  • Erklären Sie das Zustandekommen eines Diabetes mellitus Typ II. Ursache ist ein Defekt des Insulin-Rezeptors. Übergewicht und Fettleibigkeit führen zu einem ständigen Anstieg des Insulinbedarfs bzw. der Insulinausschüttung.  Durch den hohen Insulinspiegel wird die Insulinrezeptorzahl und damit die Insulinwirkung verringert. Dies erfordert in der Folge eine verstärkte Insulinausschüttung.  Langfristig kommt es zur Erschöpfung der insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und dadurch zur Insulinabhängigkeit. Eine Gabe von Insulin ist erforderlich. 
  • Welche Folgen bzw. Spätschäden können durch Diabetes mellitus entstehen? Erkrankung der großen arteriellen Blutgefäße: Schlaganfall, Koronare Herzkrankheiten Erkrankung der kleinen Blutgefäße: Blutdruckanstieg, Netzhautveränderungen Diabetische Polyneuropathie Diabetischer Fuß (Schädigung der kleinen Hautgefäße) Verfettung der Leber  Infektanfälligkeit 
  • Beschreiben Sie die Effekte eines Kraft- und Ausdauertrainings bei Diabetes mellitus Typ-II. Erhöhung der Insulinsensitivität  Anstieg der GLUT-4-Rezeptoren  Erhöhung der insulinunabhängigen Glukosenaufnahme der Muskelzelle Bessere und vermehrte Glykogenspeicherung  Zunahme der Muskelmasse und Abnahme der Fettmasse = langfristig positive Auswirkungen auf die Körperzusammensetzung  Blutzuckersenkung insbesondere durch Ausdauertraining 
  • Nennen Sie grundsätzliche Empfehlungen zur Gestaltung des Kraft-trainings bei Diabetes mellitus Typ-II. 2-3x wöchentliches Ganzkörpertraining (z.B. Zirkeltraining)  1-2 Sätze pro Übung  1-2 Übungen pro Muskelgruppe (8-10 Übungen)  Einsatz großer Muskelgruppen kraftausdauerorientiertes Training  kurze Satzpausen  Dauer der Trainingseinheit: 30-45 Minuten  kein Training bis zum Muskelversagen  keine Pressatmung  keine längeren statischen Belastungen  keine Übungen mit Kopf unter der Herzlinie
  • Nennen Sie grundsätzliche Empfehlungen zur Gestaltung des Ausdauer-trainings bei Diabetes mellitus Typ-II. 3-5x pro Woche  Trainingsdauer: 20-60 Minuten pro Woche Trainingsintensitäten: 60-85 % der Hf max  Einsatz großer Muskelgruppen  dynamische Belastungen 
  • Was ist die häufigste Ursache für Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie)? Alkoholkonsum  große Mahlzeiten  fettreiche Ernährung (mit Schwerpunkt auf tierischen Fetten)  Adipositas  Schilddrüsenunterfunktion  Nierenerkrankungen  Cholestase (Abfluss-Störung der Gallenblase)  Vererbung  Bewegungsmangel
  • Wie hoch sollte der Quotient von LDL zu HDL sowie von Gesamtcholesterin zu HDL in der Primär- und Sekundärprävention sein? Quotient von LDL zu HDL: < 4 (ohne Vorliegen von Risikofaktoren) < 3,5 (bei 2 oder mehr Risikofaktoren)  < 2,5 (bei KHK, Diabetes oder sehr hohem Risiko) Quotient Gesamtcholesterin zu HDL: < 5 (bei Vorliegen bis max. 2 Risikofaktoren) < 3 (bei Vorliegen von 2 oder mehr Risikofaktoren)  
  • Erklären Sie die grundlegenden Effekte eines gesundheitsorientierten Kraft- und Ausdauertrainings bei Fettstoffwechselstörungen. Verbesserung der Blutfettwerte  Ansteigen der HDL-Konzentration und (geringe) Senkung der LDL-Konzentration 
  • Welche Empfehlungen bezüglich Gestaltung des Krafttrainings bei Fettstoffwechselstörungen kennen Sie? Training großer Muskelgruppen  Komplexübungen (mehrgelenkig)  Hohes Trainingsvolumen pro Trainingseinheit (Wiederholungen x Sätze x Gewicht) 
  • Welche Empfehlungen bezüglich Gestaltung des Ausdauertraings bei Fettstoffwechselstörungen kennen Sie? Energieumsatz mind. 1000 kcal pro Woche durch körperliche Aktivität Trainingsumfang: 3-4 Stunden pro Woche  Belastungsintensität: 60-70% der Hf max bei Untrainierten, 70-80 Hf max bei Fortgeschrittenen