Politikwissenschaft (Fach) / Theorie- und Ideengeschichte (Lektion)
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Theorie- und Ideengeschichte Uni Jena
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- Welche "Modelle des Lebens" galten in Florenz im 15. Jahrhundert als anerkannt? Vita activa (Nach Cicero) und Vita contemplativa (Stoische Überlegung), dabei waren beide gleichwertig!
- Was war das erste Ideengeschichtliche Werk, welches sich mit der Menschenwürde auseinander setzte und welche Ausrichtung hatte es? "De dominis digiatat" - Über die Würde des Menschen von Givanni Pico dealla Mirandola aus Florenz im 15. Jhd. Verfasst als Rede, wurde jedoch nie gehalten Geht von einer angeborenen und unveräußerlichen Würde aus die jeder Mensch besitzt, dieser Gedanke beeinflusst die gesammte weitere Entwicklung Ausgerichtet auf Denken und Handeln - Der Mensch hat keine besonderen physischen Eigenschaften, jedoch kann er Denken und dies ist eine verpflichtung zum Handeln. Dadurch, dass er denkt, lebt er in 'Freiheit (Auch Freiheit des Scheiterns! --> Der Mensch erschafft sich selbst, da er nach SEINEM Denken handelt
- Wer war Giovanni Pico della Mirandola und welche Rolle spielte er? Gelehrter aus Florenz im 15. Jhd., veröffentlichte 900 Thesen (13 Ketzerisch) Hauptwerk: "De dominis dignitate" - Über die Würde des Menschen Ausgerichtet auf Denken und Handeln - Mensch wird durch das Denken zum Menschen, dies verplichtet ihn zum Handeln, so erschafftt er sich selbst. Dabei besitzt jeder Mensch eine angeborene und unveräußerliche Menschenwürde
- Machiavelli Biografie 1469-1527 1498-1512 als Staatssekräter tätig gewesen, mit allen großen Herrschern in Kontakt gewesen 1506 baute er eine Bürgermiliz auf statt eines Söldnerheeres, diese unterlag jedoch später dem Spannischen Söldnerheer und führe u.a. zum Untergang der Republik 1512 Wurde er (nach Rückkehr der Medici) aus dem Staatsdienst entlassen (Fing nun an zu schreiben) 1525 kam wieder ein Amt (Oberaufsehen der Verteidigungsanlagen) bis zum erneuerten Sturz der Medici 1527 und starb im selbigen Jahr
- Welche Werke bilden den Kern von Machiavellis politischem Denken? Il Principe (1513 gedruckt 1532)- Sehr Kurz, jedoch wird bis heute darüber Diskutiert Discorsi sopra la primo deca di Tito Livio (1513-17)- Abhandlung über Tutus Livius, Auseinandersetzung mit den römischen Ideen zur Entwicklung eigener Ideen- Deutlich UmfangreicherDiese Werke Bilden den Kern seines politischen Denkens
- Erwähnenswerte Reaktionen auf Machiavelli im politischen Denken? Bereits bei Shakespeare fand Machiavelli Erwähnung, innerhalb von wenigen Jahrzehnten nach seinem Tot bereits allgemein bekannt gewesen in Europa "Anti-Machiavell" von Friedrich II. - "Gegengift" zu Machiavellis Werk, sah das Buch als ein Absolutistisches Rosseau bezeichnete es als "Buch der Republikaner" - auch überwiegende Meinung heutiger Forschung Maurice Joly (Französischer Journalist, Napoleons Gegner) 1865 schrieb „Zwiegespräch in der Hölle zwischen Machiavelli und Montesquieu“ - Machiavelli argumentiert dabei für MAchterwerb um jeden Preis und Montesquieu für die Macht der Gesetze, als Kritik an Napoleon gedacht. Vorlage für das Protokoll der Weisen von Zion - Machiavellis Passagen wurden den Weisen von Zion zugeschrieben
- Welche Arbeitsweise prägte Machiavelli? Prägte analytisches Nachdenken über Politik – Analytische Arbeiten zu den diplomatisch besuchten Ländern Empirischen und normatives Denken vertreten, doch vor allem empirisch - Großer Erfahrungsschatz durch diplomatische Reisen Sah zwar Fortuna als Element an, jedoch primär beobachtbare Verhaltensstrukturen im Kern der politischen Überlegungen an Stelle christlicher Moralvorstellungen Nicht daran interessiert wie Politik sein soll, sondern wie es tatsächlich ist- Anfang empirisch orientierter Politikwissenschaft
- Welches Menschenbild herrschte bei Machiavelli vor? Der Mensch ist Undankbar, Heuchlerisch, Wankelmütig, Angst vor Gefahr, Gier nach Gewinn – Es ist besser gefürchtet als geliebt zu werden
- Welche Vorstellung von Moral hatte Machiavelli? Hatte kein Interesse an Religion, lässt die christliche Moral außen vor- „Das Christentum verlangt Demut und Selbstverleugnung, und dies führt zur Heuchelei und zur Abnahme der Freiheit und somit ungeeignet für den Staat“- Kirchenstaat ist ein Haupthindernis für Machiavelli, verhindert eine Einigung des zersplitterten ItaliensDie konventionelle, humanistische Moral (Cicero) ist für Machiavelli unzulässig- Milde kann zu Unordnung und Chaos führen, Härte und Grausamkeit führt zu einem besseren Leben
- Was bildete den Kern von Machiavellis Denken und welche Besonderheit führte er ein? Zentralle Frage für Machiavelli ist Machterwerb und Machterhalt- Herrscher wird nicht göttlich legitimiert, sondern muss sich selbst legitimiereno Der Herrscher muss Sicherheit des Bürgers durch Leistung herstellen Führte ein neues, dynamisches Element ein in die Politikbetrachtung- Konflikte als zentrales Element der PolitikKlassische Staatsformenlehre von Aristoteles (moralische Qualität und Anzahl der Herrschenden) durch Machiavelli „über den Tisch geworfen“- Einteilung in Republik oder Fürstentum, alle andere, normative, Fragen wurden gestrichen
- Wer stellte für Machiavelli des Beispiel es Fürsten dar? Cesare Borgia (1475-1507) wurde 1493 – Kardinal und Erzbissschof, 1501 Herzog von Valentinois – Beginnt seine Eroberungszüge in Oberitalien- Machiavelli war Fasziniert, sah ihn als Vorbild für den Fürsten, doch auch Skeptisch, da Borgia durch den Verlass auf Fortuna seine Ergebnisse gefährdete
- Was stellte Il Principe dar? Es war eine art „Kochbuchrezept“ für Herrscher, wie er handeln soll, situationsbedingt!Eine Reihe von den Rezepten begründete das schlechte Bild Machiavellis- Ohne Beachtung der Menschenwürde, jedoch nicht weniger falsch- Beispiel: o Gewalttaten alle auf einmal ausführen, Gutes nach und nacho Fürst muss tugendreich scheinen, aber es nicht unbedingt seino Der Fürst muss gefürchtet werden, aber darf nicht gehasst und verachtet werden, da er dann nicht mehr sicher ist
- Wie stand es um die Kultur in Florenz im 15. Jhd.? Enorme Kulturblüte, die meisten Maler und Künstler waren in der Zeit in Florenz tätig- Auch die großen, Michelangelo, Leonardo Da Vinci etc.o Tragen zu der Blüte Florenz bei Erster Lehrstuhl für Griechisch (1397)- Orientiert an platonischer Akademie- Wiederbelebung des antiken Dramas und der platonischen Philosophie Im späten 16. Jahrhundert wird die Oper erfunden als Anlehnung an die antike Drama- Jacopo Peri, L’Euridice (1602) als älteste erhaltene Oper- Antike als Epoche der Große, in der Oper auch nur antike Themen und Helden
- Bennen die die Begriffe der Politik bei Machiavelli 1. Fortuna 2. Virtu 3. Necessita 4. Occasione
- Erläutern Sie den Begriff "Fortuna" bei Machiavelli Begriff der Politik - Äußerlich, vom Menschen nicht beeinflussbar- Nicht Kontrollierbar - Zur Hälfte verantwortlich für Erfolg und Misserfolg- Schlägt zu wie sie will, doch man kann vorsorgen (in Zeiten des Friedens) - Man ist nicht Wehrlos der Fortuna ausgesetzt - Hintergrund: Italien versäumte diese Vorkehrungen und wurde zum Spielball Europas
- Erläutern Sie den Begriff "Virtu" bei Machiavelli „Tugend“ - Nicht individuelle Tugend, politische! - Starke Trennung! - Keine „christlichen Tugenden“! - Lügen etc. erlaubt Bewahren des Staates, der politischen OrdnungRüstung gegen Fortuna - Eigenschaft die das Widerstehen der Fortuna ermöglicht - Ergänzung zur Fortuna Hierzu notwendige Fähigkeiten sind nicht in einem Menschen vereinbar (bzw. kaum) - Mut, Klugheit, Flexibilität, Fähigkeit Lösung zu ersetzen und durchzusetzenFolglich: Verteilung auf mehrere Menschen besser --> Republik Gemeinwohl steht über den Interesse des Einzelnen (Auch des Fürsten)!
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- Erläutern Sie den Begriff Necessità bei Machiavelli Dritte Eigenschaft der PolitikEine Innere, doch nicht individuelle Eigenschaft Begleitumstände - Historisch entstanden „objektiver Weltgeist“ nach Hegel
- Erläutern Sie den Begriff Occasione bei Machiavelli Vierte Kraft, die die Politik gestaltet Günstige, flüchtige Gelegenheit - Muss ergriffen werden - Äußerlich Fortuna bricht über um hinein, Occasione verlangt, dass man sie erkennt und nutzt!
- Wann ist nach Machiavelli eine Republik und wann Absolutismus besser? Absolute Staaten sind besser um Staaten zu gründen Republik ist besser geeignet um Staaten zu bewahren, da sich dann die Fähigkeiten der einzelnen vereinigen können
- Welche From von politischer Gemeinschaft prägte die Antike? Die Polis
- Bennen Sie die Grundelemente des antiken Denkens und erläutern Sie diese kurz 1. Polis als natürliche Einheita. Kein Hinterfragen der Legitimation, da völlig natürlich!b. Nicht theologisch begründet da nicht „Gott-gegeben“ 2. Ungleichheit der Menschena. Keine Gedanken der Würde des Menschen, (nirgends in der Antike, Würde kommt aus Christlich-Jüdischer Tradition)b. Mann vs. Frau, Sklave vs. Bürger, natürlich gegebene Unterschiede, weniger „Wert“c. Die Gesellschaft baute auch auf den Sklaven auf 3. Keine Trennung öffentliche und private Sphärea. Der Mensch gehört der Polis, kein Anspuch auf Privatlebenc. Der Mensch kann nicht (natürlich) außerhalb der Polis leben da die Polis war schon vorher da und außerhalb wär kein Menschen“würdiges“ leben 4. Identität rechtlicher und politischer Freiheita. Rechtlicher Begriff ist der einzige Freiheitsbegriffb. Wer nicht als Sklave geboren ist, hat automatisch politische Freiheit 5. Staatsreligion und Toleranza. Multireligiöse Gesellschaft ermöglich eine größere Toleranzb. Doch müssen die offiziellen Götter geehrt werdeni. Dann können auch andere Götter „nebenher“ verehrt werdenii. Späteres Problem der Christen 6. Kreislauf statt Teleologiea. Der Zyklus der Natur spiegelt den ewigen Kreislauf in allem wieder (Vs. Christliche Ansicht)b. Somit auch andere Ansicht des Fortschrittsgedanken (im Christentum zentral)
- Welche Position spielt Sokrates in der Entwicklung des politischen Denkens und was sagte er primär aus? Zentralle Bedeutung der politischen Philosophie- Philosophen die vorher schon Urfragen stellten, werden als Vorsokratiker bezeichnet (Ausmaß!) Gründung platonischer Akademie - wichtigste Hochschule, 800 Jahre lang, bis es durch die Christen verboten wurde (Die Philosophen gingen dann nach Persien) - Suche nach der Wahrheit führt zum Atheismus-Vorwurf - Erlangt Berühmtheit durch Streit mit Sophisten - Schafft die Berufsbezeichnung „Philosoph“ Nach Sokrates handeln Menschen Schlecht und Falsch aber aus Unwissen- Reicht nicht es Ihnen zu sagen, es muss verstanden werdenUnterscheidungsfähigkeit zwischen Recht und Unrecht ist im Menschen begründet- Bei den Sophisten wird es durch die Gesellschaft konstruiert- Sokrates aber sagt, dass Philosophen nach der Wahrheit suchen müssen
- Bringen sie Aristoteles, Sokrates und Platon in eine Reihenfolge Platon war Schüler von Sokrates, Aristoteles wiederum lernte von Platon und lehrte später Alexander
- Erläutern Sie kurz das Höhlengleichnis und was bedeutet es? Gleichniss von Platon: HauptgleichnisDie Menschen wohnen in einer Hölle, waren nie an der Oberfläche und sehen nur die Schattenbilder. (Vorstellung von Ideen!) - Doch einer reist sich los, und geht an die Oberfläche - Doch zu hell, schmerzen etc. (Das wahre Licht lässt ihn die Realität abseits der bloßen Abbilder) - Doch als er zurückkommt um es den anderen zu erzählen, wird ihn nicht geglaubt und auch nicht verstanden und getötet - Das wahre Wesen der Dinge ist weit hinter dem was wir sehen • Erkenntnis mit Schmerzen und Gefahren verbunden - Stellt den Philosophen über den „normalen“ Menschen • Der Gedanke, dass eben nicht alle Menschen gleich sind • Eine Hierarchie der Menschen o Aufbau der Polis
- Was versteht man unter dem Sonnen und dem Liniengleichnis? Weniger Komplex als das Höhlengleichnis Sonne als Sinnbild des Guten, doch man muss es erkennen Liniengleichnis- Wie weit kann man Linien teilen?- Erkenntnis ist in einer hierarchischen Ordnung gebildet! • Von dem Wahrnehmung geht man zu abstrakten Idee o Von konkret sinnlichen o Realia vs. Nominalia • Zu der Wahrheit
- Bennen Sie die wichtigsten Gleichnisse Platons Höhlengleichnis, Sonnengleichnis und Liniengleichnis
- Wie unterscheidete Platon zwischen Ständen, emotionalen Eigenschaften und Tugenden? Drei unterschiedliche Stände mit jeweils eigenen emotionalen Eigenschaften und Tugenden: 1. Bauern und Handwerker (und Kaufleute)Emotionale Eigenschaft: Sinnliche BegierdenTugend der Mäßigung 2. Die Wächter/Die Kriegera. Wichtig da die Polis in Krieg zueinander stehen, in der Praxis identisch mit BürgerstandEmotionale Eigenschaft: Emotional und Reizbar Tugend ist der Mut (Kanalisierung der Reizbarkeit für die Polis) 3. PhilosophenEmotionale Eigenschaft: Intelligenz und VernunftTugend: Weisheit
- Biografische Eckdaten von Aristoteles Spätere Generation (Als Sokrates und Platon) (384-332)- Schüler von Platon an der Akademie o Für 20 Jahre- Wird danach zur Erziehung von Alexander des Großen berufen o Galt in Athen als Verrat o Wurden als Barbaren angesehen o Aristoteles flüchtete nach dem Tod von Alexander aus Athen
- Worin gleichen und unterscheiden sich die Überlegungen von Aristoteles ggnüber Platon? Gemeinsamkeiten zu Platon:- Natürlichkeit der Polis als Grundlage ihres Denkens o Keine Frage nach Legitimation- Ungleichheit der Menschen auch als Grundsatz o Haltung von Sklaven als zentrales Element der Gesellschaftsstruktur, ohne Ungleichheit wäre es nicht zu rechtfertigen Unterschiede zu Platon:Aristoteles arbeitet Empirisch- Sucht nicht den Wesen in der Idee sondern geht von den Erkennbaren aus o Nominalia o Konvention der Benennung- Empirische vs. Rationalistische, Induktion vs. Deduktion o Grundlage der wissenschaftlichen Kernstreitpunkte
- Welche wesentliche Werke verfasste Aristoteles? 1. Die Politik a. Aufgeteilt in 8 Bücher b. 150 verschiedene Verfassungsordnung gesammelt 2. „The Nicomachean Ethics“ a. Basiert auf Vorlesungen 3. Der Staat der Athena a. Politische Geschichte Athens
- Nach welchen Kriterien Ordnet sich die Staatsformenlehre bei Aristoteles? Wie ist die genaue Einteilung? Staatsformenlehre nach empirischen (Zahl der Herrschenden) und normativen (Qualität der Herrschaft [Für wem wird die Politik ausgeführt? Gut – für die Polis, Schlecht – für sich selbst]) Elementen Gut Schlecht Einer Monarchie Tyrannis Mehrere Aristokratie Oligarchie Alle Politie Demokratie
- Ethik bei Aristoteles Das Ziel ist die Glücksseligkeit (eudaimonia)- Das höchste Gut für den Menschen- Natürlich in der Polis, nicht für sich allein- „Die Suche nach dem guten Leben“ o Liegt in der Vernunft- Keine Exzesse, liegt in der ruhenden Mitte Wahl zwischen verschiedenen Handlungen, manche sind Tugendhaft, manche nicht- Eudaimonia ist erreicht, wenn wir automatisch das Tugendhafte wählen
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- Was sind die Kardinalstugenden? Gelten bei Platon sowohl in der Polis als auch im Privaten, da keine Trennung statt findet Bei Platon: (Den Ständen zugeordnet, Gerechtigkeit für Herrscher) 1. Mäßigung (Temperantia) 2. Klugheit (Prudentia) 3. Tapferkeit (Fortitudo) 4. Gerechtigkeit (Iustitia) Ergänzung der Biblichen Tugenden durch Thomas von Aquin 5. Glaube (Fides) 6. Hoffnung (Spes) 7. Liebe (Caritas)
- Was war das Besondere an der Römischen Verfassung? Idee einer gemischen Verfassung mit sowohl monarchischen, aristokratischen als auch Elementen der Politie, gegenseitige Kontrolle und Hemmung der einzelnen Elemente
- Was sind die wichtigesten Konfliktlinien beim Aufstieg des römischen Reiches? ErkenntnistheorieIdeenorientierter Rationalismus vs. Empirismus Menschenbild:Natürlicher Teil der Politik ohne Individualität in Griechenland vs. Individuum im Rom Gesellschaft:Primäre Funktion der Gesellschaft in Griechenland vs. Fast Irrelevanz der Gesellschaft in Rom StaatsbegriffPolis vs. Römischer Staatsbegriff
- Welche Philosophischen Schulen etablierten sich in Rom? Erläutern Sie diese kurz. Keine eigene Kultur in Rom, wurde aus Griechenland "importiert" Vor allem die Stoa (Zenon von Kition) wurde übernommen- Erkennen seines Platzes in der gesellschaftlichen Ordnung - Mit Ruhe und Gelassenheit drin leben - Cicero, Seneca übernahmen die Philosophie Alternativ: Epikureisches DenkenBasierend auf den Gedanken der materiellen Welt - AtheistischBedürfnisbefriedigung Ziel: Überwindung von Begierden, Schmerz etc. - Man kann ein Bedürfnis auch durch Mäßigung erfüllen - Auch eine Notwendigkeit von Selbstdisziplin Bei Epikureischen Denken kein Gott:- Zusammenleben der Menschen durch einen Vertrag (Gesellschaftsvertrag?)- Sofortige Bedürfnisbefriedigung, da nach dem Tod nichts mehr kommt- Der Gedanke des Vertrags wird u.a. von Hobbes übernommen- Utilitarismus lässt sich auch auf Epikur zurückführen
- Wie entwickelte sich die Kultur in Rom? Eher pratisch orientiert, Handel, Verträge etc. Mangel an eigener Kultur wird durch die griechischen Philosophen ausgeglichen- Philosophen, Musiker etc. wurden als Sklaven gehalten, doch nicht für „Sklavenarbeit“
- Mit der Wende zur Neuzeit änderte sich das Verständniss von (Grund)rechten. Welche Grundrechtsgruppen lassen sich ausmachen? 1. Liberale Grundrechte:- Abwehrrechte- Englisch Grundrechte- USA- Sagen im wesentliche, das der Staat NICHT tun darf- Z.B. darf er keine Briefe öffnen etc.- Keine Strafe ohne Gesetz usw. - Älteste, klassische Grundrechte2. Demokratische Grundrechte- Spätes 18. Jhd. - Geht um das Eingreifen des Individuums in den Staat- Teilhaberecht, Wahlrecht- Aktive Politikgestaltung durch die Bürger- Auch die Gleichheitsaspekte! o Geschlechtergleichheit o Diskriminierungsverbote zum teil3. Soziale Grundrechte- Gegenteil der liberalen Abwehrrechte- Der Staat soll nicht gehindert sondern verpflichtet werden- Soll eingreifen Alles Individualrechte! (Ich habe das Recht, dass mein Telefon nicht abgehört wird, dass ich Wählen darf und dass ich versichert bin) Heute kann man auch von einer vierten Gruppte Sprechen, den Postmodernen Grundrechten Postmoderne Grundrechte als Gruppenrecht:Minderheitenrechte o Gibt besonderen Schutz aufgrund einer Minderheit o In den USA Konzept zum Bevorzug von gewissen sozialen Gruppen, welche vorher benachteiligt waren und Gleichheit nicht mehr reicht o In Deutschland an Frauenquoten z.B. zu erkennen (oder Schwerbehinderte) o Gefahr der reverse Discrimination o Sehr kontrovers da Umkehrung des bisherigen Rechtsverständnisses- „Anspruch auf Ungleichbehandlung“
- Wie gestaltete sich die Beziehung Individuum-Gesellschaft in der Neuzeit? Individuum und Gesellschaft "tauschen" die Rollen - Frage der Legitimation rückt in den Mittelpunkt, wieso ist Zwang(sgewalt) legitim? Die Polis, also die Gesellschaft stellte die Legitimationsfrage nicht, jedoch ist sie bis heute relevant
- Was waren die primären Veränderungen im politischen Verständnis zur Neuzeit? Frage nach der Machtlegitimation entsteht - Individuum im Mittelpunkt, nicht mehr die Gesellschaft Statik des politischen Verständnisses wird dynamisch Das alte Recht bricht nicht mehr das neue Recht --> Umkehrung des Rechtsverständnisses, früher war älteres Recht "näher an Gott" und somit "besser" - Völlige Umkehrung des Rechtsverständnisses, nun nicht mehr Ausdruck Gottes sondern gemacht und somit dynamisch Neue Rolle des Individuums auch durch neue Freiheiten geprägt (Glaubens- und Gewissensfreiheit), keine Gruppenhomogenität mehr, Einheit des Christentums wird zerstört Neues Verständnis des Naturrechts (Grundrechtsgedanke, nicht mehr religiöses, sondern weltliches Naturverständnis)
- Nach welchen Entscheidungsebenen lassen sich politische Thoorien nach Verhältnis von Individuum und Gesellschaft klassifizieren? Erste Entscheidungsebene: Geht das System von Gleichheit oder Ungleich aus? Zweite Entscheidungsebene: Ist das primäre die Gesellschaft oder das Individuum? Dritte Entscheidungsebne: Wie werden staatliche Entscheidungen getroffen?
- Bennen Sie zwei Rechtsstaatsformen, welche von der Gleichheit des Menschen ausgehen und dazugehöre Autoren (min. 2) Primär Individuum: Liberalismus (Locke, Federalist, Kant, J. St. Mill, Montesquieu, Rawls) Primär Gesellschaft: Demokratie (Rosseau, Bernstein, Strömungen des Kommunitarismus und des liberalen Feminismus)
- Bennen Sie zwei politische Theorien, in welchen politische Entscheidungen aus Willkür getroffen werden und das Kollektiv primär ist und dazugehöre Autoren (min. 2) Ausgehend von der Gleichheit der Menschen: Kommunismus (Marx, Engels, Lenin, Luxemburg) Ausgehend von der Ungleichheit der Menschen: Faschismus (Hitler, Rosenberg, Mussolini)
- Bennen Sie zwei politische Theorien, in welchen politische Entscheidungen aus Willkür getroffen werden und das Individuum primär ist und dazugehöre Autoren (min. 2) Ausgehend von der Gleichheit der Menschen: Anarchismus (Stirner, Proudhon, Bakunin, Kropotkin) Ausgehend von der Unngleichheit der Menschen: Sozialdarwinismus (Gobineau, H. St. Chamberlain)
- Worin gleichen sich Konservatismus und die Theorie des Organischen Staates, und woran unterscheiden sie sich? Bennen Sie jeweils zugehörige Vertreter Beide bilden eine Rechtsstaatsform welche von einer Ungleich des Menschen ausgeht, jedoch liegt beim Konservatismus das Augenmerk auf dem Individuum, im Organischen Staat ist wiederrum die Gesellschaft im Mittelpunkt Konservatismus: De Maistre, Stahl Organischer Staat: O. Spann, Foucault. (Rätedemokratie, radikaler Ferminismus)
- Was sind die Elemente eines (modernen) Staates nach der Lehre von Georg Jelinek? 1. Staatsgebiet 2. Staatsvolk- Alle Bewohner sind an dem Staat beteiligt, mit gleichen Rechten und Pflichten - Kein Ausschluss wie von Sklaven in der Antike mehr- Ausdehnung des Rechtes auf Besucher - Im Mittelalter trug man sein Recht mit sich - Heutzutage Immunität der Diplomaten aber sonst unterliegt man dem Recht des Landes in welchem man ist 3. Staatsgewalt- Z.B. Somalia als Failed State da es keine einheitliche Staatsgewalt ausüben kann
- Woher kommt der Begriff des Staates und in welchen Zusammenhang steht er zur Bezeichnung der Polis? Leitet sich vom "Status" Bestehendes politische RegimentUnterschiedliche Status der einzelnen Städte in Italien Leitet sich jedoch nicht von Polis ab! Der war belegt!- Verständnis vorhanden, durch neuen Begriff, dass es etwas neues, anderes ist
- Welche Zentralaufgabe wurde dem Staat in der Neuzeit zugetragen? Sicherung des Schutzes der Menschen- Vor einer Gefährdung von Leib, Leben und Eigentum- Fehdeverbot, Landfrieden- Beginn des staatlichen Gewaltmonopols
- Was sind die Eigenschaften von Souveränität? 1. Gesetzgebungsrecht2. Recht über Krieg und Frieden3. Ernennung von Amtsträgern4. Oberste Gerichtsintanz5. Begnadigungsrecht6. Recht auf Treue und Gefolgschaft7. Münzrecht8. Recht über Maße und Gewichte9. Befreiung von Steuern und Zöllen Nicht „dies sei zu erfüllen um Souveränität zu erlangen“Souverän ist nicht an Gesetze, jedoch an Verträge gebunden!- Träger der Souveränität jedoch an die Legitimation des Volkes gebunden
- Auf wem geht der Souveränitätsbegriff zurück, welches Werk ist dabei Primär und was sind die Grundgedanken von diesem? Jean Bodin als „Erfinder“ des Souveränitätsbegriffs Hauptwerk: Les Six Livres de la République (1583, Paris) Toleranz als zentrale Idee„Der Staat ist definiert durch die dem Recht gemäß geführte, mit souveräner Gewalt ausgestattete Regierung einer Vielzahl von Familien und dessen, was ihnen gemeinsam ist.“- Nicht Individuum, sondern Familie!- Es gibt auch Bereiche die nicht „gemeinsam“ sind - Eingeschränkter Staat - Privatsphäre - Naturrechtliche Einschränkung - Öffentliche vs. Private Sphäre - Der Staat hat nicht das Recht sich auf alles zu erstrecken Im Rahmen dieser theoretischen Überlegung, will er eine empirische Betrachtung durchführen- Ausgangpunkt: Naturzustand zwischen den Familien- „Der Staat entsteht durch die Kraft des Stärksten“ – Durch Gewallt gegründet • Unterschied zu Hobbes GesellschaftsvertragEin Bürger ist ein freier Untertan unter der Gewalt eines anderen (des Staates) • Jedoch mit naturrechtlichen Vorrechten! o Rechtssicherheit o Eigentumsrecht Souveränität nicht an Gesetze gebunden! Die Souveräne Gewalt ist die Gesetzgebende Gewalt, weil sie die Gesetze gibt, ist sie nicht an sie gebunden!
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