Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / M7 03419 Persönlichkeitskonstrukte und -messung Kapitel 6 (Lektion)

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Stress und Bewältigung

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  • 01. Welche konzeptuelle umd empirische Zugänge lassen sich in der Stressforschung unterscheiden? - Stress kann als Input - als Output - und als Transaktion verstanden und untersucht werden
  • 02. Was steckt dahinter, wenn Stress als Input untersucht wird? dann steht dahinter die Auffassung, dass externe Reize bzw. Umweltbedingungen belastend und schädigend wirken --> historisch ist dieser situative Ansatz mit der Life-Event-Forschung von Holmes und Rahe verbunden
  • 03. Welcher Stress zählt zum Inputstress? - Zivilisations-Stressoren z.B. Lärm, Menschendichte, Einsamkeit, etc. - potentielle belastende Bedingungen innerhalb der Familie
  • 05. Was steht im Mittelpunkt der Forschung, wenn Stress als Output untersucht wird? biologische und physiologische Reaktionen des Organismus --> ist historisch mit Hans Selyes Allgemeinem Adaptationssyndrm (AAS) verbunden
  • 06. Zu welcher Definition von Stress kommt Selye vor dem Hintergrund seiner Studien? Stress ist der Zustand, der sich als spezifisches Syndrom manifestiert, das aus allen unspezifisch induzierten Veränderungen innerhalb eines biologischen Systems besteht. (Selye, 1976, S. 64)
  • 07. Welche drei Phasen umfasst das spezifische Syndrom nach Selye? - Alarmreaktion - Widerstandsphase - Erschöpfungsphase
  • 08. Welche Phasen umfasst die Alarmreaktion? Schockphase Gegenschockphase
  • 09. Was ist die Widerstandsphase? umfasst nach Selye die Summe aller unspezifisch hervorgerufenen Reaktionen als Resultat der Adaptationen an den Stressor, die in der gegenschockphase initiiert wurden
  • 10. Was passiert in der Erschöpfungsphase? es kommt zum Kollaps der Anpassungsmechanismen und verschiedene Symptome der Alarmreaktion treten erneut, nun aber irreversibel auf
  • 11. Wie wird Stress heute konzeptualisiert? als Transaktion: als Wechselwirkung zwischen Person und Umwelt
  • 12. Wann setzt Bewältigung ein? wenn ein Ungleichgewicht zwischen Person und Umwelt und damit Stress in einem transaktionalen bzw. relationalen Verständnis vorliegt
  • 13. Wie werden verschiedene Bewältigungsreaktionen klassifiziert? Siehe Seite 145 Tabelle 6-1 - intrapsychische - aktionale - expressive Bewältigungsformen
  • 14. Was sind intrapsychische Bewältigungsformen? kognitive Prozesse, die sich auf die Art und Weise beziehen, wie ein potenziell belastendes Ereignis wahrgenommen und interpretiert wird innerhalb dieser Klasse lassen sich folgende Formen der Bewältigung unterscheiden: defensive evasive positiv konnotierte selbstabwertende
  • 15. Was ist aktionale Bewältigung? betrifft beobachtbares offenes Verhalten, das sich in die fünf in Tabelle 1.6-1 aufgelisteten Reaktionsformen gliedern lässt:    
  • 16. Was ist expressive Bewältigung? bezieht sich auf die Art und Weise des Emotionsausdrucks
  • 17. Welche vier Faktoren finden sich bei der Faktorenanalytischen Klassifikation von Bewältigungsformen? aktives Bewältigen passiv-vermeidendes Bewältigen Suche nach sozialer Unterstützung positive kognitive Umstrukturierung
  • 18. Welchen zwei Funktionen dient die Bewältigung vor allem? a) der Regulation von emotionalem Distress b) der Problemlösung, d.h. genauer, der Veränderung der aus dem Gleichgewicht geratenen Person-Umwelt-Beziehung
  • 19. Welche vier Klassen von Bewältigungsintentionen gibt es? • Emotionsregulation, z.B. die Gefühle, das subjektive Empfinden regulieren; die kognitive Bewertung der Situation ändern • Situationsregulation, z.B. die Situation aktiv verändern; sich selbst an die Situation anpassen • Selbstregulation, z.B. Selbstwertgefühl und Selbstkonzept schützen undbewahren; Selbstwertgefühl steigern und Selbstkonzept erweitern • Interaktionsregulation, z.B. die anderen zu einem gewünschten Verhalten bringen; Interaktion/Beziehung schützen, fördern
  • 20. Was repräsentieren die Bewältigungsintentionen? die phänomenologischen Entsprechungen der theoretisch angenommenen Bewältigungsfunktionen
  • 21. Was ist Multi-Intentionalität einer Bewältigungsreaktion? sie kann mehreren Intentionen dienen
  • 22. Was ist Äquifinalität verschiedener Bewältigungsreaktionen? eine Intention kann durch verschiedene Bewältigungsreaktionen erreicht werden
  • 23. Welche Effektivitätskriterien für Bewältigungsformen gibt es? • Subjektive Kriterien, z.B. Selbsteinschätzung, wie hilfreich ein bestimmtes Verhalten war • Objektive Kriterien, z.B. physiologische Indikatoren, Fremdratings, Tablettenkonsum nach medizinischen Eingriffen • Inhaltliche Kriterien: psychisch-emotionales Wohlbefinden, physische Gesundheit, Sozialverhalten • Zeitliche Perspektive: kurz- vs. langfristige Effizienz • Berücksichtigung funktionaler Zusammenhänge: Bewältigungsformen stehen im Kontext des gesamten Bewältigungsprozesses, z.B. ist „aktive Bewältigung“ in der Zeit vor der Prüfung sinnvoll, während beim Warten auf die Note „Distanzierung“ adaptiver ist.
  • 24. Was bedeutet dynamisch-transaktional? Wechselwirkungsprozesse zwischen Person und Umwelt stehen im Mittelpunkt
  • 25. Von wem stammt das dynamisch-transaktionale Modell der Sterssbewältigung? von Lazarus und Folkman
  • 26. Welche Schritte vollziehen sich im dynamisch-transaktionalen Modell von Lazarus und Folkman? 1. Primäre Bewertung 2. Sekundäre Bewertung 3. Neubewertung
  • 27. Was geschieht bei der primären Bewertung und welche Arten unterschiedet Lazarus? hier entscheidet sich, ob eine Person-Umwelt-Transaktion als stressig erlebt wird Arten: - irrelevant - angenehm-positiv - stressbezogen
  • 28. Was geschieht in der sekundären Bewertung? eine Person schätzt ein, was sie tun kann, wenn eine der drei stressbezogenen primären Bewertungen vorliegt
  • 29. Was geschieht bei der Neubewertung? die PUT wird uminterpretiert und u.U. als nicht mehr bedrohlich, sondern herausfordernd wahrgenommen
  • 30. Welche Umwelt- und Personenmerkmale spielen im dynamisch-transaktionalen Modell der Stressbewältigung eine Rolle? Umweltmerkmale: z.B.: die Unmittelbarkeit einer bevorstehenden Beeinträchtigung; ein- bzw. Mehrdeutigkeit einer vorliegenden PUT Personmerkmale z.B.: Enkodierungsprozesse, Erwartungen, Überzeugungen, Ziele und Werte
  • 31. Welches Ergebnis brachte die Studie von Bolger zum Zusammenhang von Persönlichkeitseigenschaften und Stress? Persönlichkeitseigenschaften wirken nicht generell, sondern innerhalb kritischer und relevanter Phasen - Persönlichkeitsmerkmale hängen auch mit dem Ausmaß zusammen, in dem Stress überhaupt erlebt wird
  • 32. Was erklärt dass Exposure-reactivity-Modell? mögliche Effekte von Persönlichkeit auf die Bewältigung von Stress es zeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale und aktuelle Stress- und Bewältigungsprozesse komplexe Wechselwirkungen aufweisen und entsprechend differenziert werden müssen
  • 33. Was ist negative Affektivität? die habituelle Tendenz, negative Emotionen wie Ängstlichkeit,Ärger oder Depressivität zu erleben
  • 34. Wodurch ist positive Affektivität gekennzeichnet? Enthusiasmus, Freude, Energie, geistige Wachheit
  • 35. Was ist Feindseligkeit? - Zynismus, Misstrauen und Projektion eigener aggressiver Handlungsimpulse auf andere - Ärger, Verachtung und Geringschätzung gegenüber anderen  
  • 36. Was ist Kohärenzsinn (sense of coherence) nach Antonovsky und welche drei Komponenten unterscheidet er? - entscheidender Faktor für Salutgenese (Entstehung der Gesundheit) - 3 Komponenten: Verstehbarkeit; Bewältigbarkeit; Bedeutsamkeit bzw. Sinnhaftigkeit
  • 37. Was ist Hardiness? - vorgeschlagen von Susan Kobasa - soll sich positiv auf den Stress- und Bewältigungsprozess auswirken - beinhaltet: --> hohes Engagement in allen Lebensbereichen --> die Wahrnehmung von Kontrolle über Ereignisse --> die generelle Einstellung, dass potentiell belastende PUTs keine erdrückenden Probleme, sondern Herausforderungen sind