Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / M7 03419 Persönlichkeitskonstrukte und -messung Kapitel 2 (Lektion)

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Diagnostik sozialer, emotionaler und kreativer Kompetenzen

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  • 01. Was beklagen weber und Westmeyer mit "Inflation der Intelligenzen"? die Tendenz, den Begriff Intelligenz für alle möglichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verwenden
  • 02. Welche Unterschiede sehen Süß, Weis und Seidel zwischen dem Intelligenz und dem Kompetenz-Begriff? während Intelligenz kognitive Fähigkeiten betrifft, die zur Bewältigung von sehr unterschiedlichen Aufgaben und Problemen relevant sind, bezeichnet der Begriff Kompetenz ein Potential zur Ausführung bereichs- bzw. situationsspezifischer Verhaltensweisen
  • 03. Welche Komponenten sozialer Intelligenz hat Orlik vorgeschlagen? - die allgemeine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen - das Einsetzen von Techniken zu ihrer Beeinflussung - Kentnisse von Regeln des sozialen Lebens - die Sensibilität für Verhaltensweisen anderer - die Wahrnehmungsfähigkeit für momentane innere Befindlichkeiten anderer
  • 04. Welche fünf Fähigkeitsdimensionen schlagen Süß et al. vor, die kognitive Voraussetzungen sozial kompetenten Verhaltens repräsentieren? - soziales Verständnis - soziale Wahrnhemung - soziales Gedächtnis - soziale Flexibilität und Kreativität - soziales Wissen
  • 05. Welches sind historische Versuche zur Erfassung sozialer Intelligenz? - George Washington Social Intelligence Test (GWSIT) - Six factor test of social intelligence (CBU)
  • 06. Welche Aufgabentypen umfasst der GWSIT? - judgement in social situations - memory for names and faces - observation of human behavior - recognition of the mental state behind words - sense of humor
  • 07. Welche Subests enthält der CBU? - Expression Grouping (Klassen) - Missing pictures (Systeme) - Missing Cartoons (systeme) - Picture Exchange (Transformationen) - Social Translationen (Transformationen) - Implikationen
  • 08. Welche Skalen gibt es zur Selbsteinschätzung? - BIP: Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung - ICQ - Interpersonal Competence Questionnaire - auch Persönlichkeitsinventare, die inhaltlich ähnliche Fähigkeits- oder Motivbereiche betreffen --> z.B. NEO-PI-R - Gießen-Test
  • 09. Welche Dimensionen sozialer Kompetenz erfasst das ICQ? - Initiierung von Interaktionen und Beziehungen - Behauptung persönlicher Rechte und Fähigkeit, andere zu kritisieren - Preisgabe persönlicher Informationen - emotionale Unterstützung anderer - Effektive Handhabung interpersonaler Konflikte
  • 10. Was ist der Kritikpunkt bei Selbsteinschätzungen? es stellt sich die Frage, ob und inwieweit Personen überhaupt in der Lage sind, ihre sozialen Kompetenzen valide einzuschätzen
  • 11. Wozu dient das BIP? zielt darauf ab, für beruflichen Erfolg und berufliche Zufriedenheit relevante Persönlichkeitsdimensionen eines Bewerbers zu erheben
  • 12. Was ist eine weitere Möglichkeit soziale Intelligenz zu erfassen? AC - Assessment Center
  • 13. Was ist der Sozialer Intelligenztest Magdeburg? (SIM) ein vielversprechender Ansatz zur Erfassung von sozialer Sensitivität
  • 14. Was wird mit dem SIM erfasst? soziales Verständnis, soziale Wahrnehmung und soziales Gedächtnis vor dem Hintergrund eines Multi-Trait-Multi-Method-Ansatzes
  • 15. Wann begann eine intensivere Auseinandersetzung mit der emotionalen Intelligenz? 1995: Buch von Daniel Goleman: Emotional Intelligence. Why it can matter more than IQ sagt: EQ ist für Erfolg im Leben wichtiger als IQ
  • 16. Welche Dimensionen umfasst emotionale Intelligenz? - Emotionswahrnehmungssensibilität: eigene Gefühle und Gefühle anderer beobachten / erkennen können - Emotionsdiskriminationskompetenz: eigene Gefühle uund Gefühle anderer unterscheiden können - Emotionsregulationskompetenz: beobachtete / erkannte und unterschiedene eigene und andere Gefühle zur Steuerung des eigenen Denkens und Handelns nutzen zu können
  • 17. Was beinhaltet das "Four-branch model of emotional intelligence" von Mayer und Salovey? 1. Regulation von Emotionen zur Förderung des emotionalen und intellektuellen Wachstums 2. Verstehen und Analysieren von Emotionen 3. Förderung des Denkens durch Emotionen 4. Wahrnehmung von Emotionen bei sich und anderen, emotionale Expressivität
  • 18. Wie sollen die unetrschiedlichen Bereiche der EI (emotionalen Intelligenz) erfasst werden? mit dem MSCEIT (Mayer, Salovey & Caruso Emotional Intelligence Test)
  • 19. Welche fünf Merkmalsbereiche zählt Bar-On zur emotionalen Intelligenz und was hat er zur Erfassung vorgelegt? - intrapersonelle Fähigkeiten - interpersonelle Fähigkeiten - Anpassungsfähigkeit - Stressmanagement - Stimmungslage --> Bar-On Emotional Quotient Iventory zur Erfassung
  • 20. Welche drei Subskalen finden sich in der Trait-Meta-Mood-Scale? 1. Aufmerksamkeit für emotionale Inhalte (attention) 2. Klarheit der Emotionswahrnehmung (clarity) 3. Beeinflussbarkeit negativer Emotionen (mood repair)
  • 21. Was ist der Trait Emotional Intelligence Questionnaire? der TEIque konzeptualisiert emotionale Intelligenz als Eigenschaftsbündel
  • 22. welche vier Faktoren treten im TEIque auf? - Wohlbefinden (well being) - Selbstkontroll-Fertigkeiten (self-control skills) - emotionale Fertigkeiten (emotional skills) - soziale Fertigkeiten (social skills)
  • 23. Was ist Kreativität? die Fähigkeit zu divergentem, schöpferischem Denken
  • 24. Wie definieren Sternberg und Lubart Kreativität? die Fähigkeit Werke zu schaffen, die sowohl neuartig, als auch angemessen sind
  • 25. Wie lautet die sozial-konstruktivistische Explikation von Kreativität? Kreativität als mehrstellige Relation, in die neben der Person und ihren Produkten auch wertende Instanzen und Personen mit einem zeitlich relativen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund eingehen
  • 26. Warum ist Kreativität so wichtig? - Reaktion auf Veränderungen - Motor für neue Veränderungen
  • 27. Durch welche Merkmale sind kreative Personen gekennzeichnet? • Wertschätzung für ästhetische Qualitäten• breite Interessen• Offenheit gegenüber Komplexität• Energie• Unabhängigkeit von den Bewertungen anderer/Autonomie• Intuition und Selbstvertrauen• Fähigkeit, Widersprüche aufzulösen• Vereinbarkeit von offensichtlich widersprüchlichen und konfligierendenEigenschaften im eigenen Selbstkonzept• Eine starke Auffassung der eigenen Person als kreativ• Intrinsische Motivation
  • 28. Wodurch zeichnen sich kreative Personen nach Csikszentmihalyi aus? - können Widersprüche in sich vereinen - weisen eine hohe Komplexität auf - sind fähig, Ziele zu erreichen
  • 29. Welche Widersprüche benennt Csikszentmihalyi? 1. Energie und Entspannung2. Konvergierendes und divergierendes Denken3. Disziplin und Spiel4. Imagination und Realitätssinn5. Extraversion und Introversion6. Demut und Stolz7. Androgynität8. Traditionell und bilderstürmerisch9. Leidenschaft und Objektivität10. Leid und Freude
  • 30. Welche kreativitätsfördernde Umwelteinflüsse gibt es? • Freiheit, Autonomie• gute Rollenmodelle• Ressourcen (insbesondere Zeit, da originelle Ideen „entfernt“ sind und Zeitbrauchen, um entstehen zu können)• Ermutigung (insbesondere für Originalität) und eine Atmosphäre, in derInnovation gelobt und gewürdigt wird und Fehler nicht fatal sind.
  • 31. Welche kreativitätshinderlichen Umwelteinflüsse gibt es? • Fehlen von Respekt (insbesondere für Originalität)• Fehlen von Autonomie und zeitlichen Ressourcen• Starker Wettbewerb und unrealistische Erwartungen
  • 32. Gibt es "the dark side of creativity" (Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander)? nein: kreative Personen sind oftmals physisch und psychisch sehr gesund
  • 33. Zu welchen Ergebnissen kamen Griskevicius et al. im Bezug auf evolutionäre Hinweise für Kreativität? - deutlicher Geschlechtseffekt: --> bei Männern führten Hinweisreize, die auf eine längerfristige oder kurzfristige Beziehung zu einer attraktiven Frau abzielten, zu erhöhter Kreativität --> bei Frauen nur, wenn die Beziehung längerfristig gewesen wäre
  • 34. Welche sechs Probleme führt Preiser bei der Erfassung von Kreativität an? 1. Kreative Ideen sind äußergewöhnlich und somit auch selten.2. Kreative Prozesse sind außergewöhnlich und nicht voll determiniert. Zufallseinflüsse beziehungsweise unkontrollierbare Situationsbedingungen beeinflussen das Ergebnis.3. Kreative Prozesse basieren auf multiplen Determinanten. Sie ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Merkmalen der Person und Umgebungsbedingungen(…) Man muss klären, inwieweit kreative Produktionen aufpersönlichen Dispositionen zurückzuführen sind und welchen Einfluss situative Bedingungen ausüben.4. Kreative Merkmale auf Seiten der Person sind multidimensional. Verschiedene Fähigkeiten, Wissen, Denkstile, Problemlösestrategien, Motive und Persönlichkeitsmerkmale sind zu berücksichtigen (…)5. Kreative Leistungen sind weitgehend bereichsspezifisch. Es muss geklärt werden, inwieweit Kreativitätstests grundlegende, bereichsübergreifende Voraussetzungen erfassen sollen, oder aber bereichsspezifische Fähigkeiten und Leistungen.6. Die Bewertung von Lösungsideen hängt von Vorerfahrungen und subjektiven Einschätzungen der Beurteiler ab. Völlig neuartige Ideen sind in keinem Auswertungsschlüssel enthalten und verfehlen möglicherweise auch die Akzeptanz der Auswerter; damit ist die Objektivität gefährdet. (Preiser, 2006, S. 112)
  • 35. Was ist der TSD-Z? ein Screening-Instrument zur Einschätzung des kreativen Potentials einer Person --> einsetzbar ab 4 Jahren
  • 36. Was ist der ASK? die Analyse des schlussfolgernden und kreativen Denkens nach Schuler und Hell
  • 37. Welche Aufgabentypen enthält das zweite Testmodul des ASK? 1. Sätze kombinieren: Gegeben sind vier Buchstaben, die als Anfangsbuchstaben für Wörter dienen, aus denen sinnvolle Sätze gebildet werden sollen. Jeder Buchstabe darf genau einmal in jedem Satz als Anfangsbuchstabeverwendet werden. Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Sätze zubilden. Sätze, bei denen zwei oder mehr Wörter identisch sind, werden nur als eine Lösung gewertet. (Beispiel: D-K-N-I : Können Inder dies nicht?)2. Hypothesen generieren: Zu meist statistischen Zusammenhängen sindmöglichst viele nachvollziehbare Hypothesen über mögliche Ursachenaufzustellen (Beispiel: Sachverhalt: Es wurde festgestellt, dass Frauen wenigerVerkehrsunfälle verschulden als Männer. Sinnvolle Hypothese:Frauen verhalten sich im Straßenverkehr defensiver).3. Bedingungsgefüge definieren: Vorgegeben ist ein Sachverhalt, zu demzahlreiche Einflussfaktoren gefunden und in ein Bedingungsgefüge mitPfeilen skizziert werden sollen.4. Kategorien bilden: Vorgegebene Begriffe sind zu Kategorien zusammenzufassen.Möglichst viele Kategorien, die mindestens zwei Begriffen zuzuordnensind, sollen gebildet werden. Die Begriffe dürfen in mehrerenKategorien vorkommen und die Kategorien müssen formal sein.Beispiel: Begriffe: 1. Wasser; 2. Haus; 3. Blut; 4. Fass; 5.Sturm; 6. Vase;Kategorie Flüssigkeit (1, 3) Kategorie Gefäße (4, 6).