Entwicklungspsychologie (Fach) / Vorlesung (Lektion)
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Vorlesung Boeger
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- Definition Entwicklung lebenslanger Prozess Veränderung aktive Beteiligung multidimensional/verschiedene Ebenen (kognitiv, emotional, sozial & körperlich) Wachstum & Abbau / Gewinne & Verluste
- Phänotyp Erscheinungsbild
- Genotyp Gesamt der Erbanlagen
- passive Kovariation Genotyp der Eltern bestimmt Art des Familienlebens Diese Umwelt beeinflusst das Leben des Kindes Kind muss sich teilweise anpassen z.B. Die musikalischen Eltern singen & spielen Musikinstrumente den ganzen ...
- reaktive Kovariation Wenn Eltern den Genotyp des Kindes erkennen & auf seine Interessen/Talente eingehen Das Kind erhält entsprechende Angebote z.B. Das sportliche Kind wird im Sportverein angemeldet
- aktive Kovariation Wenn das Kind selbst aus den Umweltangeboten das auswählt, was seinem Genotyp entspricht z.B. Ein kleiner Junge sucht sich in einer benachbarten Kneipe ein Klavier & versucht darauf erste Improvisationen, ...
- Definition Entwicklungsaufgaben Herausforderungen & kritischen Lebensereignissen alterstypische Lernaufgaben, die in einer bestimmten Lebensphase zu bewältigen sind keine isolierten, sondern hängen zsm/bauen aufeinander auf die ...
- normativ Entwicklungsaufgaben, die alle durchlaufen z.B. Pubertät, Rente, ...
- non-normativ individuelle Entwicklungsaufgaben z.B. Tod, Krankheit, homosexuell
- pränatale Risikofaktoren Infektionen der Mutter genetische Ursachen Alkohol, Drogen, Rauchen Fehlgeburten Diabetes Strahlenschäden Mangelernährung
- perinatale Risikofaktoren Sauerstoffmangel Hirnblutungen falsche Lage Frühgeburt
- postnatale Risikofaktoren Atemstörungen Krampfanfälle Wohnsituation Trennung der Eltern ungünstiges Erziehungsverhalten Krankheit/Tod Kultur
- soziale Risiken Langanhaltend & chronisch Wirken erst später & nehmen in der Wirkung zu Wirken sich primär im kognitiven & sozialen Bereich aus, daher erst später erkennbar Behindernde Wirkung mit zunehmender Komplexität ...
- biologische Risiken kurzfristig blockieren nur vorübergehend physisches & neurologisches Gleichgewicht wirken sich stärker auf motorische Bereiche aus, daher früh erkennbar
- kompetenter Säugling visuelles Präferenzparadigma (Gesicht wird bevorzugt) Habituierung (Reaktion lässt nach) Orientierungsreaktion (Pupillen weiten sich beim Sehen von neuen Dingen) Verarbeitungsphase (Herzschlag & Atmung ...
- Parentifizierung Störung der Generationengrenzen dysfunktionale Familie Kind wird zum Ratgeber, Schiedsrichter, Partnerersatz Kind übernimmt Verantwortung Kind als Ersatz für ideales Selbst oder Sündenbock
- Adaption angeborene Tendenz, sich der Umwelt anzupassen
- Assimilation Sortierung neuer Infos in bereits bestehende Schemata
- Akkommodation Neusortierung von Schemata, da neue Infos nicht in alte Schemata passen
- Äquilibration Herstellung des Gleichgewichts zwischen Assimilation & Akkommodation
- sensumotorisches Denken 0-2 J. angeborene Reflexe werden geübt Ursache Wirkung Denken Schemata differenzieren Werkzeugdenken (Tischdecke abziehen, um an Blume zu kommen) Objektpermanenz leben im Hier & Jetzt A nicht B Suchfehler ...
- präoperationales Denken 2-7 J. symbolisches Denken Egozentrismus Animismus (Glaube, dass unbelebte Welt belebt/beseelt ist) magisches Denken (Teller aufessen -> Sonne scheint) Finalismus (Zweckdenken, um satt zu sein, muss ich ...
- konkret operationales Denken 7-12 J. Dezentrierung logische Schlussfolgerungen nur bei konkreten Ereignissen Klassifikationen/Gruppen bilden
- formal operationales Denken ab 10 J. hypothetisches & abstraktes Denken richtiges Schlussfolgern Metaebene (sich selbst reflektieren) nachdenken über das nachdenken
- Theory of Mind Fähigkeit, sich selbst & anderen mentale Zustände zuzuschreiben Verständnis, wie Wünsche, Intentionen & Überzeugungen das Verhalten beeinflussen verstehen, dass andere etwas anderes denken können ...
- scaffolding stützende Sprache Benennungen & Erweiterungen in einfachen Sätzen führt zu größerem Wortschatz
- motherese lehrende Sprache offene Fragen sind sprachanregend & helfen beim Grammatikerwerb
- Urvertrauen die Welt ist ein sicherer Ort Menschen sind liebevoll kontinuierliche Anwesenheit der Bezugsperson sichere Bindung Optimismus
- Urmisstrauen Wunsch nach Bindung wird zurückgewiesen Verlassenheitsgefühle Probleme, Bindungen einzugehen
- sichere Bindung suchen Nähe zur Bezugsperson bei Trennung von Bezugsperson großer Kummer Freude bei Wiederkehr der Bezugsperson Bezugsperson reagiert prompt & angemessen auf Bedürfnisse -> zuverlässig freundlich ...
- unsicher-vermeidende Bindung Kind vermeidet Kontakt zur Bezugsperson bei Trennung von Bezugsperson gleichgültig behandelt Fremde wie Bezugsperson Bezugsperson ist zurückweisend & ignoriert Kind Kind zieht sich zurück & zeigt keine ...
- unsicher-ambivalente Bindung Kind wird wütend bei Abwesenheit der Bezugsperson Kind ist ängstlich, wenig Exploration hin- & hergerissen zwischen Nähe & Widerstand Bezugsperson ist inkonsistent, unberechenbar Kind in Ungewissheit, ...
- desorganisierte Bindung widersprüchliches, bizarres Verhalten unsicher gebunden wirken benommen keine konsistenten Stressbewältigungsstrategien Kind wurde misshandelt, hat Angst vor Bezugsperson Bindungstrauma
- kollektivistische Kultur Gruppe im Vordergrund einfügen in Gruppe zuletzt an sich selbst denken
- individualistische Kultur Individuum im Vordergrund abheben von anderen Einzigartigkeit eigene Ziele verwirklichen
- Diffuse Identität o Keine klare Richtungo Keine Wertvorstellungen, denen man sich verpflichtet fühlto Keine Erkundung nach Werten/ Zieleno Kaum Interesseno Orientierung fehlto Unzufriedeno ...
- übernommene Identität o Werte & Ziele werden übernommen, über die man sich selbst keine Gedanken gemacht hato Vorgefertigte Identität wird akzeptiert ohne Alternativen exploriert zu habeno Anfügen an Autoritäten; ...
- Identitätsmoratorium o Moratorium = Aufschubo Noch keine Festlegung auf klare Werteo Probiert neue Aktivitäten aus & sammelt Infos, um Ziele & Werte für das eigene Leben zu findeno Z.B. unschlüssig über ...
- erarbeitete Identität o Bereits verschiedene Alternativen erkundet o Bekennt sich zu selbst entwickelten Wertvorstellungeno Man weiß, welche Richtung man einschlagen willo Z.B. man hat lange über Berufswunsch ...
- Selbstwert gestärkt durch erfolgreiche Bewältigung der Entwicklungsaufgaben emotionale positive/negative Bewertung der eigenen Person Vertrauen in die eigenen Kompetenzen Ressource Selbstwirksamkeit = Überzeugung, ...
- positiver Selbstwert sichere Bindung warmes Familienklima demokratischer Erziehungsstil leistungsbezogenes Feedback Anerkennung von Peers optimistisch gute Noten Gefühl von Selbstbestimmung
- niedriger Selbstwert Risikoverhalten Aggressionen Depressionen Drogen sozialer Rückzug psychische Krankheiten geringe Lebenszufriedenheit Kriminalität
- externalisierendes Verhalten auf die Umwelt gerichtet aggressiv Hyperaktivität delinquent häufiger bei Jungs
- internalisierendes Verhalten nach innen gerichtet Ängstlichkeit Depressionen Essstörungen Selbstverletzungen, Suizid häufiger bei Mädchen
- Komorbidität mehrere Störungen gleichzeitig
- Symptome von Anorexia nervosa (Magersucht) eingeschränkte Energieaufnahme Angst vor Gewichtszunahme Untergewicht Verlust der Menstruation (Frauen) /des sexuellen Interesses (Männer) Verzögerung der Pubertät
- restriktiver Typ keine Essanfälle kein Erbrechen Gewichtsverlust durch Diäten & Sport
- Binge-Eating Essanfälle selbst herbeigeführtes Erbrechen
- untypische Magersucht alle Kriterien erfüllt, aber kein Untergewicht
- Ursachen für Anorexia nervosa o Kind kann sich nicht von Eltern loslöseno Fehlende Autonomieo Nur Kontrolle über eigenen Körper bleibt nocho Kampf um Individualität wird auf den Körper geschobeno Akt der Selbstbestimmung ...