Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Fach) / M7 03417 - Einführung in die Persönlichkeitspsychologie - Kapitel 6 (Lektion)
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Kapitel 6: Persönlichkeitsentwicklung
Diese Lektion wurde von juedit18 erstellt.
- 01. Welche Veränderungen umfassen individuelle Veränderungen? - durchschnittliche Veränderungen (alterstypisch, nicht individuell) - differentielle Veränderungen (nicht alterstypisch, inidividuell)
- 02. Wann findet Persönlichkeitsentwicklung statt? wenn sich Persönlichkeitseigenschaften differentiell verändern --> entscheidend ist, ob eine Änderung im Vergleich zur Altersgruppe eingetreten ist und nicht die individuelle Zu-/Abnahme eines Messwertes
- 03. Als was interpretierten McCrae et al. universelle Mittelwertsänderungen in den Big Five? als intrinsische Reifung
- 04. Warum ist die Interpretation der Mittelwertsveränderungen in den Big Five umstritten? - weil Querschnittstudien nicht Altersveränderungen von Kohorteneffekten unterscheiden können --> das können nur Längsschnittstudien - weil eine mögliche durchschnittliche Veränderung der Umwelt mit wachsendem Alter als Ursache nicht berücksichtigt wird
- 05. Wodurch können durchschnittliche Entwicklungsveränderungen bedingt sein? - intrinsische Reifungsprozesse - durchschnittliche Umweltveränderungen (z.B. durch den neurotizismussenkenden Effekt der ersten Partnerschaft)
- 06. Wie lässt sich die Stabilität einer Persönlichkeitseigenschaft zwischen zwei Messzeitpunkten bestimmen? durch eine Längsschnittstudie, in der dieselbe Eigenschaft zu beiden Zeitpunkten in einer Stichprobe gemessen und dann die Korrelation zwischen den beiden Zeitpunkten bestimmt wird
- 07. Wie viele Prinzipien der Eigenschaftsstabilität gibt es? vier
- 08. Wie lautet das erste Prinzip der Eigenschaftsstabilität? für Erstmessungen T1 in vergleichbarem Alter sinkt die Stabilität kontinuierlich mit wachsendem Retestintervall T2 - T1 - das Sinken der Stabilität folgt annähernd der Conley-Formel r21 = R * r(hoch n) --> r21 = beobachtete Stabilität zwischen T1 und T2; R = kurzfristige Retestreliabilität der Messung; r = wahre (für Unreliabilität korrigierte) 1-Jahres-Stabilität; n = Länge des Retestintervalls in Jahren
- 09. Worauf beruht die Conley-Formel? auf der Annahme vieler unabhängiger Veränderungen mit konstanter Rate
- 10. Wie lautet das zweite Prinzip der Eingenschaftsstabilität? - für unterschiedliche Persönlichkeitsbereiche sind die Stabilitäten unterschiedlich hoch - am stabilsten ist der IQ - mittelhoch stabil sind selbst- und fremdbeurteilte Temperamentseigenschaften - am wenigsten stabil sind allgemeines Selbstwertgefühl und allgemeine Lebenszufriedenheit
- 11. Wie lautet das dritte Prinzip der Eigenschaftsstabilität? - für viele Eigenschaften sinkt die Stabilität mit zunehmend instabiler umwelt
- 12. Wie lautet das vierte Prinzip der Eigenschaftsstabilität? (dieses gilt auch für das Kindes- und Jugendalter) - bei Kindern und Jugendlichen ist die Stabilität über ein Retestintervall fester Länge meist umso geringer, je jünger die untersuchte Stichprobe zum Zeitpunkt T1 ist - im Erwachsenenalter sind die Ergebnisse unabhängig von T1 - im hohen Alter können die Stabilitäten wieder sinken
- 13. Wie wächst die Stabilität sozial-emotionaler Persönlichkeitseigenschaften? wächst bis zum Alter von 50 Jahren diskontinuierlich und erreicht dann ein sehr hohes Niveau
- 14. Welche Ursachen gibt es für eine mit dem Alter zunehmende Stabilisierung von Persönlichkeitseigenschaften? - wachsende Reliabilität der Messungen - wachsende Stabilität des Selbstkonzeptes - wachsender Einfluss der Persönlichkeit auf die persönliche Umwelt
- 15. Wann sind Prognosen vo Alter von drei Jahren bis in Erwachsenenalter möglich - was die Entwicklung der Persönlichkeitseigenschaften betrifft? wenn nicht isolierte Eigenschaften, sondern Persönlichkeitstypen zur Vorhersage verwendet werden
- 16. Was sind im Alter von drei Jahren Risikofaktoren für einige psychiatrische und kriminelle Auffälligkeiten? Unkontrolliertheit und Gehemmtheit
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- 17. Welche Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung gibt es? genetische Einflüsse Umwelteinflüsse
- 18. Worauf beruhen genetische Umwelteinflüsse? auf Unterschieden in den Allelen
- 19. Worauf darf man nicht aus der Konstanz des Genoms schließen? auf die Konstanz des genetischen Einflusses
- 20. Wie wirken Gene auf die Persönlichkeit? nicht direkt - vom Genom zur Persönlichkeit führt eine lange Kausalkette
- 21. Woraus resultiert die Persönlichkeit? sie ist nicht im Genom vorprogrammiert, sondern Resultat einer kontinuierlichen Wechselwirkung zwischen der Genaktivität uind anderen Prozessebenen
- 22. Wie können genetische Effekte auf die Persönlichkeitsentwicklung wirken? stabilisierend oder destabilisierend, je nachdem, wie sich Genwirkungen über die Zeit ergänzen bzw. aufheben
- 23. Wozu dient dient die Populationsgenetik? damit ist es möglich den relativen Gesamteinfluss von Genom und Umwelt auf Persönlichkeitseigenschaften indirekt abzuschätzen
- 24. Worauf beruht die Einflusschätzung in der Populationsgenetik? auf Überlegungen zum genetischen Verwandtschaftsgrad --> Basis der Überlegungen ist, dass Verwandte mit höherem genetischen Verwandtschaftsgrad in einer untersuchten Eigenschaft ähnlicher sind als Personen mit niedrigerem Verwandtschaftsgrad
- 25. Wie lässt sich die Varianz in einer Persönlichkeitseigenschaft einteilen? in einen genetischen und einen Umweltanteil (sowie einen Fehleranteil) - zwar können genetischer und Umweltanteil an der Varianz aufgrund von Genom-Umwelt-Korrelationen überlappen, dennoch kann ihre Größe relativ zueinander bestimmt werden
- 26. Was ist die erste Konsequenz der Heritabilität einer Eigenschaft? die Heritabilität einer Eigenschaft ist von der vorhandenen Variabilität der Genome und Umwelten in der untersuchten Population abhängig
- 27. Was geschieht, wenn eigenschaftswirksame Umwelten homogener werden? der genetische Einfluss auf eine Eigenschaft steigt; werden eigenschaftswirksame genetische Unterschiede geringer, stiegt der Umwelteinfluss. Absolute Aussagen über die Erblichkeit einer Eigenschaft sind nicht möglich
- 28. Wie lautet die zweite Konsequenz der Heritabilität einer Eigenschaft? die Heritabilität kann von Kultur zu Kultur und auch zwischen verschiedenen historischen Zeitpunkten der Entwicklung ein und derselben Kultur variieren
- 29. Wie lautet die dritte Konsequenz der Heritabilität? sie ist altersabhängig
- 30. Wie lautet die vierte Konsequenz der Heritabilität einer Eigenschaft? sie ist eigenschaftsabhängig
- 31. Wie lässt sich die Größe der genetischen Varianzanteils schätzen? durch die Ähnklichkeit von Personenpaaren mit verschiedenem genetischen Verwandtschaftsgrad --> dieses Prinzip liegt zwei bekannten Methoden der Einflusschätzung zugrunde: der Zwillings- und der Adaoptionsmethode
- 32. Was schätzen Zwillings- und Adoptionsmethode übereinstimmend? etwa 50% genetische Varianz im Falle des IQs
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- 33. Welche Methode führt zu höheren genetischen Einflusschätzungen? die Zwillingsmethode
- 34. Welche Ursache könnte die Einflusschätzung der genetischen Einflüsse durch die Zwillingsmethode haben? wenn es nichtadditive genetische Effekte gibt (sprich: Wechselwirkungen zwischen einzelnen Allelen), überschätzt die Zwillingsmethode die genetische Varianz, die Adoptionsmethode unterschätz sie dagegen
- 35. Welche weiteren Effekte können die genetischen Einflusschätzungen verzerren? Kontrasteffekte, die beim direkten Vergleich von Geschwistern auftreten der genetische Einfluss wird sowohl bei der Zwillingsmethode als auch bei der Adoptionsmethode überschätzt --> siehe Seite 153
- 36. Was machen Kombinationsstudien? schätzen den genetischen Einfluss aufgrund von mehreren Verwandtschaftsarten
- 37. Auf welche Faktoren fanden Adoptionsstudien einen deutlichen Umwelteinfluss? IQ und Schulversagen
- 38. Wobei variiert der genetische Einfluss sehr stark? bei Einstellungen, und zwar je nach Einstellungsobjekt
- 39. Was ist das Kontrollzwillingsdesign? es werden eineiige Zwillinge untersucht, wobei der eine Zwilling als Kontrollbedingung dient dadurch kann der Einfluss von Umweltbedingungen auf die Persönlichkeit unter Kontrolle genetischer Einflüsse untersucht werden
- 40. Was sind geteilte Umwelteinflüsse? Umwelteinflüsse, die die beiden Mitglieder von Personen-Paaren ähnlich in einer Persönlichkeitseigenschaft machen
- 41. Was sind ungeteilte Umwelteinflüsse? Einflüsse, die die beiden Mitglieder von Personen-Paaren unähnlicher in einer Persönlichkeitseigenschaft machen
- 42. Worauf beruhen IQ-Unterschiede? stärker auf geteilten Umwelteinflüssen
- 43. Welche Studien sind in Bezug auf die (nicht) geteilten Umwelteinflüsse zuverlässiger? Kombinationsstudien (anstelle der Zwillings- oder Adoptionsstudien) -_> die bestätigen den Befund, dass nichtgeteilte Umwelteinflüsse für fast alle Eigenschaften bedeutsamer sind als geteilte Umwelteinflüsse
- 44. Warum ist der Einfluss EINZELNER nicht geteilter Umwelten auf Persönlcihkeitsunterschiede so gering? weil viele unterschiedliche Bedingungen wirken, weil deren Wirkung durch die Persönlichkeit modifiziert wird und weil der Zufall systematische Wirkungen verursacht