Testtheorie und Testkonstruktion (Fach) / Evaluation des Testverfahrens (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 10 Karteikarten
Objektivität und Normierung
Diese Lektion wurde von ameliekunow erstellt.
- Was ist Durchführungsobjektivität? - Sicherung durch maximale Standardisierung der Testsituation -> meist gegeben in Instruktionen eines Tests, aufpassen bei Interaktionssituationen
- Was ist Auswertungsobjektivität? - gegeben bei eindeutiger Quantifizierung des Verhaltens- geringer bei freiem als gebundenem Antwortformat
- Was ist Interpretationsobjektivität? - Gegeben, wenn aus gleichen Scores von verschiedenen Auswertern identische Schlüsse gezogen werden -> dafür Normierung notwendig
- Welche Formen der Testwertinterpretation gibt es? -> Normorientierte Testwertinterpretation: Der individuelle Testwert wird in einen Normwert transformiert, der es ermöglicht den Testwert in Bezug zu einer Referenzgruppe zu interpretieren. -> Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation (für Eignung etc. Ja/Nein, hier: Schwellenwerte/Cut-Off-Werte): Interpretation in Bezug auf ein spezifisches inhaltliches Kriterium (z.B. diagnostische Aussage – Depression ja/nein) und Definition eines Schwellenwerts
- Was ist der Unterschied zwischen globaler und spezifischer Repräsentativität? - Globale Repräsentativität: wenn die Zusammensetzung der Stichprobe hinsichtlich aller möglichen Faktoren mit der Populationszusammensetzung übereinstimmt (Zufallsstichprobe aus der definierten Zielpopulation) - Spezifische Repräsentativität: wenn die Zusammensetzung der Stichprobe hinsichtlich derjenigen Faktoren der Populationszusammensetzung repräsentativ ist, die mit dem Testmerkmal in irgendeiner Weise zusammenhängen (z.B. Geschlecht, Alter, Bildungsgrad)
- Lässt sich anhand des Validitätskoeffizienten eine aussagekräftige Beurteilung über die Bedeutung des Tests fällen? Nein man muss neben dem absoluten Wert des Validitätskoeffizienten auch den Beitrag des Tests berücksichtigen, den er zur Lösug einer Fragestellung leistet --> Erinnerung Basis und Selektionsrate, Validitätssteigerung aus Egloff Vorlesung: Nicht nur die Validität, sondern auch die Basis- und Selektionsquote beeinflussen die Güte einer diagnostischen Entscheidung!! > bei Basisquote hoch 10 und Selektionsquote 10 ist besonders großer prozentualer Zuwachs bei Steigerung der Validität und 2. bei .50 und .10 hier gibt es auch starken Anstieg der Erfolgsquote bei Steigerung der Validität -> das sind nach Egloff die Spalten/Konfigurationen wo sich Diagnostik am meisten lohnt!
- Was ist der Unterschied zwischen Auswertungs und Interpretationsobjektivität? Auswertung die Antworten/das Testverhalten wird eindeutig quantifiziert -> Ergebnis. Bei Interpretation geht es um die Schlüsse, die dann us dem Ergebnis von Auswertern gezogen werden und ob diese bei verschiedenen Auswertern übereinstimmen.
- Wie kann man die Auswertungsobjektivität bestimmen? quantitative Bestimmung: Vergleich der Ergebnisse von mindestens zwei Auswertern – Bestimmung der Auswertungsobjektivität mittels Intraklassenkorrelation (Maß für Beurteilerübereinstimmung)
- Warum wird der individuelle Testwert in einen Normwert transformiert? Rohwerte (z.B. Summenscores) sind wenig aussagekräftig! Z.B:: Test 1: 80 von 100 Punkten; Test 2: 60 von 100 Punkten -> Der zweite Test kann für eine höhere Leistung/Merkmalsausprägung (relativ zur Referenzgruppe) stehen als der erste Test
- Welche Arten von Normen gibt es bei der Normorientierten Testwertinterpretation? Variabilitäts – oder Abweichungsnormen (Abweichung vom MW der Vergleichsstichprobe in SD-Einheiten) -> Normalverteilung ist Voraussetzung!Prozentrangnormen (relative Position der Normwerte in einer Bezugsgruppe) -> Anteil der Normstichprobe, der gleich große oder kleinere Werte erreicht hat) -> auch bei nicht normalverteilten Rohwerten möglich!Äquivalenznormen (Zuordnung der Rohwerte zu bestimmten Referenzgruppen z.B. Alter oder Reifeabschnitt, für die die betreffende Leistung typisch ist -> älteste Art der Normierung