Klinische Psychologie II (Fach) / 2. Gegenstand und Struktur (Lektion)

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Gegenstandsbereich Psychische Störungen Psychische Aspekte körperlicher Erkrankungen Psychische Krisen Aufgaben der Klinischen Psychologie Klinische Psychologie als Profession

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  • Als Teildisziplin der Psychologie beschäftigt sich die KP mit? 1. Psychische Störungen 2. Psychischen Aspekten körperlicher Störungen/Erkrankungen 3. Psychischische Krisen aufgrund extremer Lebenssituationen
  • Was sind (1) psychische Störungen? Psychische Störungen sind Beeinträchtigungen der normalen Funktionsfähigkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens.
  • Wie äußern sich (1) psychische Störungen? Sie äußern sich in emotionalen,  kognitiven,  behavioralen und/oder  körperlichen Beeinträchtigungen Sie sind von der Person nicht od. nur begrenzt beeinflussbar.
  • Was sind Beispiele für (1) psychische Störungen? Angststörungen Zwangsstörungen Schizophrene Störungen Depression Narzisstische Persönlichkeitsstörung
  • Was wurde früher hauptsächlich zu (2) psychischen Aspekten körperlicher Erkrankungen gezählt? Beeinträchtigungen von Sinnesorganen (Seh-, Hör-, Sprechstörungen)  mit psychischer (Folge-)Störung.
  • Was subsumiert man heute unter (2) psychische Aspekte körperlicher Erkrankungen? Psychische Vorgänge, die mit Entstehung Prävention Bewältigung Behandlung und Rehabilitation    verschiedenster organischer Krankheiten zusammenhängen.
  • Was sind Beispiele für (2) psychische Aspekte körperlicher Erkrankungen? Seh-, Hör- und Sprechbehinderung HIV-Infektion und AIDS Krebserkrankungen Koronare Herzerkrankung (Erkrankung der Herzkranzgefäße - Koronarherzarterien) Diabetes Querschnittslähmung
  • Was sind Beispiele die sich im Grenzbereich zwischen körperlicher Erkrankung und psychischer Störung befinden? Psychophysiologische Störung od. Funktionelle Störung Organisch bedingte psychische Störung Psychische Störungen bedingt durch psychotrope Substanzen Psychische Störungen mit deutlichen körperlichen Auffälligkeiten Somatoforme Störungen
  • Was versteht man unter (1.1) Psychophysiologischen Störungen oder Funktionellen Störungen? Das sind körperliche Erkrankungen mit nachgewiesenen Gewebs- und Organstörungen, an deren Genese psychische Faktoren maßgeblich beteiligt sind und deren somatische Ursachen nicht hinreichend erklärt werden können. Beispiele: Gastritis Hypertonie Migräne Neurodermitis  
  • Was ist die Gemeinsamkeit (1.2/3) organisch bedingter psychischer Störungen und psychischer Störungen durch psychotrope Substanzen? = Erkrankungen mit eindeutig begründbaren organischen Ursachen, die durch teilweise erhebliche Störungen des Verhaltens- und Erlebens sowie Einbußen der psychischen Funktionsfähigkeit gekennzeichnet sind
  • Was sind (1.2) Organisch bedingte psychische Störungen? Demenzen od. andere psychische Auffälligkeiten  als Folge von zerebralen Krankheiten, Hirnverletzungen oder Funtkionsstörungen des Gehirns. Beispiele: Psychische Störungen nach Alzheimer Prakinson Enzephalitischen Erkrankungen Schädel-Hirn-Traume
  • Was sind (1.3) psychische Störungen durch psychotrope Substanzen? = Störungen durch Alkohol- und Drogenkonsum Beispiele: akkute Intoxikation schädlicher Gebrauch Anhängigkeit Entzugssyndrom
  • Was kennzeichnet (1.4) psychische Störungen mit deutlichen körperlichen Auffälligkeiten? Bei ihnen ist die Ursache meist nicht organisch, die körperliche Symptomatik steht jedoch im Vordergrund. Beispiele Anorexie Bulimie Schlafstörungen Sexuelle Funktionsstörungen
  • Was versteht man unter (1.5) somatoformen Störungen? = Multiple und wechselnde körperliche Beschwerden, die sich nicht vollständig durch körperliche Erkrankungen erklären lassen (Somatisierung). Symptome unterliegen keiner willentliche Kontrolle und führen zu starken Belastungen/Beeinträchtigungen in allen Lebensbereichen. Beispiele Histrionische, Hypochondrische oder Somatoforme Störung Sensumotorische Dysfunktion Lähmung Wahrnehmungsstörung
  • Wann treten (3) psychische Krisen häufig auf? Treten auf bei der Verarbeitung belastender Lebensumstände oder Lebenssituationen
  • Worum handelt es sich bei (3) psychischen Krisen? Es handelt sich um psychische Belastungsreaktionen, durch äußere Umstände ausgelöst,                                                             sich in der Folge beeinträchtigend auf die Psyche auswirken.
  • Wie können (3) psychische Krisen unterschieden werden? Je nach Dauer und Intensität unterscheidet man episodische von chronischen  Krisen.
  • Welche Bedingungen sind für eine Belastungsreaktion verantwortlich (3)? Pschische Konflikte Soziale Umstände Körperliche Faktoren Äußere Umstände
  • Was sind Kritische Lebensereignisse (3)? Dazu gehören negative (Tod; Scheidung),                                               aber auch positive Ereignisse (Geburt eines Kindes; Heirat), die sich als Lebensveränderungen mit massiven Einschränkungen herausstellen können. können klinische Auswirkungen zeigen als vorübergehende Anpassungsstörung diagnostizierbar
  • Mit was beschäftigt sich die Traumaforschung (3)? Beschäftigung mit psychischen Auswirkungen massiver Lebensumstände (KZ, Gefangenschaft, Folter, Vergewaltigung etc.)
  • Unter welchen Bezeichnungen findet man (3) psychische Krisen in den Klassifikationsschemen? Anpassungsstörung Akkute Belastungsstörung Posttraumatische Belastungsstörung (> 1 Jahr)
  • Wo treten soziale Probleme und chronische Belastungen häuifg auf (3)? Treten häufig in sozial eher benachteiligten Gesellschaftsschichten auf, vor allem als Folge von  Arbeitslosigkeit Isolation Flüchtlingsproblematik Rassismus
  • Was sind die "daily hassels" und wie stehen sie im Zusammenhang mit psychischen Krisen? = tägliche kleine Unanehmlichkeiten Sie könne in der Summe zu chronischer Belastung und Überforderung führen.
  • Was sind die Aufgaben der Klinischen Psychologie? Beschreibung, Erklärung und Ordnung der Störungen (Pathopychologie) Diagnostische Erfassung (Psychodiagnostik) Psychologische Intervention (Prävention, Beratung, Behandlung und Rehabilitation) Analyse und Beeinflussung der ökologischen, soziokulturellen und institutionellen Kontextbedingungen
  • Was ist die Pathopsychologie und anhand welcher Parameter beschreibt sie psychologische Störungen? = psychologische Störungslehre Parameter zur Beschreibung von Störungen: Symptomatologie, Phänomenologie (Erscheinungsweise) Genese bzw. Pathogenese (Entstehung, Entwicklung) Ätiologie (Verursachung) Prognose (Verlauf) Klassifikation (Einordnung) Epidemiologie (Verbreitung)
  • Warum ist der Ausdruck Pathopsychologie die richtige Bezeichnung für die Verankerung der Störungslehre in der Psychologie? Weil sie jenen Bereich darstellt, in dem psychologische Modelle zur Erklärung  der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen sowie psychischer Reaktionen auf somatische Erkrankungen herangezogen werden. Zur Behandlung werden aus der Psychologie abgeleitete Methoden eingesetzt.
  • Was versteht man unter Nosologie/Ätiologie/Epidemiologie/Prävalenz/Inzidenz? Nosologie = Beschreibung + Lehre von den Krankheiten Ätiologie = Theorien über Krankheitsursachen Epidemiologie = Verbreitung + Häufigkeit von Störungen Prävalenz = Anzahl erkrankter Personen zu gegebenen Zeitpunkt in        einer definierten Population Inzidenz = Anzahl der neu auftretenden Fälle in einer definierten           Population innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
  • Welche 4 Schritte werden in der klinischen Psychodiagnostik meistens gegangen? Ätiopathogentische Diagnostik zur Erfassung der Entstehungsbedingungen einer Störung Deskription = Beschreibung der Störung Indikationsdiagnostik  Evaluations- und Interventionsdiagnostik = Behandlung selbst, deren Wirksamkeit (Wirkfaktoren) und Effizienz von behandlungsbegleitenden Messungen überprüft wird. > Geht auch um Erfassbar- und Vergleichbarmachen von                     Therapieabläufen
  • Bei der klinischen Psychodiagnostik muss auf die Noxenunspezifität hingewiesen werden. Was ist das? Bedeutet, dass das Gehirn auf unterschiedliche Noxen sehr ähnlich reagiert. Aufgrund unterschiedlicher Noxen ergeben sich als ähnliche Erscheinungsbilder, weshalb man vom Bild nicht direkt auf die Ursache schließen kann.
  • Was fasst man alles unter dem Begriff klinisch-psychologische Intervention zusammen? Vorbeugung (Prävention) Therapie: kurativer Aspekt; Ressourcen- statt Problemorientierung Rehabilitation: Rückkehr zum bestmöglichen Zustand; Änderung von Einstellungen
  • In welche 3 Bereiche lässt sich die klinisch-psychologische Intervention unterteilen? Beratung Behandlung Psychotherapie