Marketing Agrar (Fach) / Vermachtete Märkte (Lektion)
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Grundlagen
Diese Lektion wurde von j_hunter15 erstellt.
- Macht Fähigkeit, andere gegen ihren Willen zu etwas zwingen
- Macht in Supply Chains Produktiver Einsatz von Macht: Überproportional hohe Renditen Unproduktiver Einsatz von Macht: Ausüben von Zwängen/ Schädigung der Gegenseite letztlich ohne eigene ökonomischen Vorteile
- Machtbasis Macht durch Legitimitation: Recht einer Person Verhaltensweisen zu beeinflussen Macht durch Belohnung: materielle oder finanzielle Belohnungen Macht durch Zwang: Bestrafungen Macht durch Identifikation: Verbundenheit zu einer Person Macht durch Wissen: Wissensvorsprünge
- Machtverteilung Angebotsmacht: Vorteile des Anbieters in einer Supply Chain Nachfragemacht: Vorteile eines Einkäufers in einer Supply Chain Supply Chain Leader: Dominierende Partei in der gesamten Wertschöpfungskette, die Macht ausüben kann
- Macht im Kartellrecht 1: Versuch der Verhinderung von Machtbildung (Strukturkontrolle) -Verhindert werden kann, unter Umständen ein Unternehmenskauf, wenn dies zu einer marktbeherrschenden Stellung führen würde (Edeka Aufkaufversuch Tengelmann) -Nicht geregelt ist die Entstehung einer marktbeherrschenden Stellung durch internes Wachstum 2: Versuch der Verhinderung von Machteinsatz (Verhaltenskontrolle) -Was ist missbräuchlicher Einsatz von Macht und wie grenzt man diesen von "normalen" Preisverhandlungen/ Schweinezyklusphänomen ab?
- Ist Nachfragemacht schädlich? Möglich positive Effekte 1: Senkung der Verbraucherpreise mit Vorteilen insbesondere für ärmere Verbraucher 2: Lebensmittelausgaben nehmen geringeren Anteil an den Konsumausgaben ein 3: Druck zur Effizienzsteigerung bei Lieferanten 4: Starke Handelsunternehmen können Qualitätsansprüche bei Lieferanten durchsetzen 5: Handel setzt Verbraucherinteressen bei den Lieferanten durch
- Ist Nachfragemacht schädlich? Mögliche negative Effekte 1: Qualität der Produkte könnte aufgrund des Konsumdrucks sinken 2: Lebensmittelindustrie hat zu wenig Geld für Innovation 3: Kostendruck führt zu verstärkten externen Effekten bei Umwelt- und Tierschutz 4: Langfristige Gefahr des Wasserbetteffekts: Handel wird weniger effizient, da Druck nachlässt 5: Gefahr von Monopolstellung mit langfristig steigenden Preisen 6: Abschottung von Märkten gegen potenzielle Nachahmer 7: Innovationen auf Lieferantenseite kommen nicht in den Markt (Gatekeeper) 8: Stärkere vertikale Integration führt zur Vermachtung der gesamten WSK
- Einkaufskonditionen im LEH Werbekostenzuschüsse Eintrittsgelder Umsatzsteigerungsrabatte Meistbegünstigungsklauseln
- Countervailing Power (Gegenmacht): Wie kann man die MAchtposition der Landwirtschaft in Supply Chains verbessern? 1: Klassische Instrumente -Genossenschaften (Molkerein) -Erzeugergemeinschaften (Agrarmarktstrukturgesetz) 2: Neueres Instrument -Landwirtschaftliche Einkaufsgemeinschaften
- Was bestimmt die Machtpositionen der Landwirte Anteil an der angebotenen/ nachgefragten Menge (Marktanteil): Wie hoch muss der Marktanteil sein, damit man wirklich Druck ausüben kann? Ausweichmöglichkeiten auf andere Abnehmer/ Lieferanten Wissen über Verhandlungspositionen, Alternativen der Gegenseite Verhandlungs Know-How
- Barrieren der strategischen Unternehmensführung 1: Das Free Rider Problem 2: Das Investment Horizon Problem 3: Das Influence/ Decision Cost Problem 4: Das Kontroll Problem
- Marktformen und Preisbildungssysteme Polypol (viele kleine Anbieter auf beiden Seiten): Marktpreismechanismus, keine Macht Bilaterales Oligopol (mehrere größeren Anbieter auf beiden Marktseiten mit gegenseitiger Abhängigkeit): Ausgehandelte Preise, Marktmacht relevant aber tendenziell ausgeglochen Oligopson (viele Anbieter, wenig Nachfrage): Offener/ Labiler Matktpreismachanismus, Marktmacht bei Angebotsüberhamg relevant
- Rolle von Genossenschaften Historisches Ziel: Absicherung der Positionen, dass sie keinen Abnehmer für ihr empfindliches Produkt finden ABER können Grossgenossenschaften diese Funktion heute noch erfüllen?? Problem: Landwirte fühlen sich nicht mehr repräsentiert, Genossenschaften tun sich bei langfristigen Problemen schwer (Investment Horizon Probelm), mit steigender Betriebsgröße steigt erst die Bereitschaft den Investitionen der Genossenschaften zuzustimmen Gewinne werden auf Mitglieder verteilt, demokratisches Grundprinzip Prinzip Genossenschaft: Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung
- 5 Charakteristika des Milchpreissystems aus Sicht des Bundeskartellamtes 1: Andienungspflicht 2: Vertragslaufzeit lang (2J) 3: Abnahmepflicht (LEH weiß das) 4: Preistransparenz 5: Milchgeldauszahlung rückwirkend nach Residualprinzip (erst dann Zeit Molkerei kosten ab)