Makroökonomie (Fach) / Gütermarkt (Lektion)
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Gütermarkt
Diese Lektion wurde von lina2407 erstellt.
- Gütermarkt -bei Analyse des Gütermarktes wird der Tausch aller in einer Volkswirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen betrachtet -Frage: unter welchen Bedingungen stimmen A und N überein - welche Mechanismen werden im Falle eines Auseinanderklaffens eingesetzt
- Makroökonomisches Gütergleichgewicht ->keine ungeplanten, d.h. Anpassungsgrößen auftreten
- Einflussfaktoren auf Konsumentscheidungen von Haushalten (Privater Konsum) -Verfügbares Einkommen -Vermögen -Zinssatz -Zukunftserwartungen -gewohnte Konsumstandards -Einkommensverteilung
- (Neo-)Klassische Konsumfunktion C = Y - S, S = f(i) C=Konsum; Y=Einkommen; S=Sparen - Sparen hängt vom Zins i ab -wird heute oder in Zukunft konsumiert ->Verschiebung des Konsums in die Zukunft gilt als Verzicht (müsste im Sinne der Nutzenmaximierung kompensiert werden) ->Zinssatz signalisiert Höhe der Kompensation (Barwertrechnung) ->Zinssatz spiegelt gleichzeitig die Kapitalproduktivität -entspricht Axiomen der Neoklassik / Say´schen Gesetz -bietet keine Erklärung für Krisen / gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte
- Keynesianische Konsumfunktion (absolute Einkommenshypothese) C = f(Y) = Caut + c * Y Caut=Sockelkonsum; c=marginale Konsumquote/Konsumneigung; Y=Einkommen -Dominanz der absoluten verfügbaren Einkommen (wichtigster Faktor) -Fundamentalpsychologisches Gesetz: Konsum steigt/fällt nicht in selben Maße wie Einkommen ->marginale Konsumquote/Konsumneigung -Existenz eines Sockelkonsums -Zunehmende Konsumlücke durch sinkende marginale Konsumneigung (Konsumneigung nimmt mit steigendem Einkommen ab)
- Keynesianische Sparfunktion Der Rest des Einkommens, welcher nicht für den Konsum ausgegeben wird, wird gespart S = Y - C = -Caut + (1 - c) * Y
- Post-Keynesianische Konsumfunktion weitere Faktoren werden berücksichtigt (Einkommen maßgeblich, nicht der Zins) -Stellung in der Einkommenspyramide -höchstes bislang erreichtes Einkommen (Ratchet-Effekt, "Sperrklinken"-Effekt) C = f(Y,Ymax) -bei Relation zu anderen Personen entsprechen derartige Funktionen nicht den atomistischen Konzepten der Neoklassik
- Lebenseinkommenshypothese C = f(V, Y, R, T) V=Vermögen; R=Restarbeitszeit; T=verbleibende Lebenserwartung -Konsum wird angesichts schwankender Einkommen über ganzen Lebenslauf hin geglättet -Einnahmen der Arbeitsphase entsprechen (mit Berücksichtigung der Verzinsung) den Ausgaben in der Ausbildungs- und Pensionsphase
- Friedmans Konsumfunktion / Konsumfunktion des permanenten Einkommens Annahme der Aufteilung des Einkommens in -permanentes Einkommen Yp (z.B. Lohn) -transitorisches (vorübergehendes) Einkommen Ytr (z.B. Lottogewinn) ->permanentes Einkommen wird aus vergangenen und zukünftig erwarteten Einkommen kumuliert und gleichmäßig über die Zeit verteilt -Wirtschaftssubjekte richten ihren Konsum nur an permanenten Teil ihres Einkommens aus C = f(Y, i, V) i=Rendite; V= Gesamtvermögen C = a * Yp
- Arten privater Investitionen Bruttoanlageinvestitionen -Baumaßnahmen (Wohnbau, Infrastruktur) -Ausrüstung (Maschinen, Geräte, Fahrzeuge) -sonstige Anlagen (Immaterielle Anlagen, sonstige Ausrüstung, Nutztiere etc.) Vorratsveränderungen und Nettozugang Wertsachen
- Effekte von Investitionen -Nachfrage- und Einkommenseffekte (Herstellung) -Angebots- und Kapazitätseffekte (Nutzung)
- Abschreibung Kosten für Investitionen werden buchhalterisch auf ihre Nutzungsdauer verteilt ->je nach Anlagegut unterschiedliche Abschreibungsdauer (Nutzungsdauer) Bruttoinvestition - Abschreibung = Nettoinvestition
- Erklärungsvariablen für Investitionen -Höhe der Kapitalstock(lücke): K(optimal) - K(tatsächlich) -verwendete Technologie, sowie deren Veränderung (technischer Fortschritt) -Höhe des gesamtwirtschaftlichen Outputs Y -gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate -realer Zinssatz (Mietpreis des Kapitals) -Erträge alternativer Finanzanlagen (Opporunitätskosten) -Absatz- und Gewinnerwartungen der Investoren -Unsicherheit / Volatilität
- Optimaler Kapitalstock ->ist erreicht, wenn der Gewinn daraus optimiert wird Grenzproduktivität des Kapitals = realer Zins
- Produktion p * Y = w * N + i * p * K + p * Q p=Güterpreisniveau; Y=realer Output; w=Geldlohnsatz; N=eingesetzte Arbeitsmenge; i=realer Zinssatz; K=verwendeter Kapitalstock; Q=realer Gewinn
- Grenzproduktivität des Kapitals ist umso höher -je kleiner der Kapitalstock -je mehr Arbeitskraft eingesetzt wird -je entwickelter die eingesetzte Technologie ist
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- Abzinsung =Diskontierung ->abziehen eines kalkulatorischen / gegebenen Zinsertrags bzw. Zinsaufwands von einer zukünftigen Zahlung
- Barwert =Gegenwartswert ->wird durch die Abzinsung zukünftig anfallender Beträge (Einnahmen, Ausgaben) und ggf. deren abschließende Summierung ermittelt
- Ertragswert Summe der abgezinsten Nettoerträge
- Kapitalwert Summe der abgezinsten Nettoerträge abzüglich der Anschaffungskosten
- Kapitalwertmethode -Investition lohnt sich, wenn der Etragswert den Kapitaleinsatz übersteigt (Kapitalwert < 0) -Zusammenhang Kapitalwert und Zinssatz ist negativ ->je niedriger der Zinssatz, desto lohnender die Investition
- Zinsfußmethode Kapitalwert = positiv: Verzinsung des Investitionsprojekts ist offenbar höher, als die einer alternativen Finanzanlage Kapitalwert = negativ: Verzinsung des Investitionsprojekts ist offenbar niedriger, als die einer alternativen Finanzanlage Kapitalwert = 0: Verzinsung der Investoren entspricht genau dem Marktzins zur Abzinsung der Investition ->Zinssatz nennt man internen Zinssatz bzw. Rendite Entscheidungsregel: Investition ist lohnend, solange deren Rendite (interner Zinssatz) den Marktzinssatz übersteigt
- Zinselastizität / Zinsreagibilität gibt die relative Änderung der Investition in Relation zur relativen Änderung des Zinssatzes an -laut Keynes: Elastizität während eines Wirtschaftsbooms hoch, in der Krise kann aber jede Zinssenkung als Stimulant verpuffen ("Investitionsfalle") ->aktive Nachfragepolitik nötig -langfristige Projekte sind wegen Zinseszinseffekten zinsempfindlicher -bei höheren Fremdfinanzierungsanteilen lässt sich eine höhere Zinselastizität beobachten
- Einkommensabhängigkeit der Investitionen - der Akzelerator Investitonen hängen positiv vom Niveau und von der Veränderung des BIPs ab -hohes Produktionsniveau (BIP) -> hoher Kapitalstock -> hohe Ersatzinvestitionen -Konjunkturelle Veränderungen des BIP -> höhere Gewinne -> höhere Investitionen ->Investitionen steigen (bzw. fallen) schneller als das BIP Akzelerator I = f(Y) Kritik am Akzelerator-Konzept -Investitionen sind selbst Teil der Nachfrage ->Reaktion nur mit Verzögerung -im Aufschwung sinkt Akzelerator, da Arbeitskräfte knapp
- Staatliche Nachfrage -Güter und Faktorleistungen um öffentliche Güter zu produzieren -Investitionsgüter für öffentliche Infrastruktur -Umverteilungstätigkeit -Finanzierung über Steuern ->Gesamtwirtschaftliche Ziele (nicht Gewinnmaximierung) ->Einfluss politischer Interessensgruppen ->Ansprüche / Vorgaben internationaler Organisationen
- Staatliche Nachfrage - Annahmen -Konsum, Investitionen, Umverteilungstätigkeit/Transfers sind autonom -Steuereinnahmen sind teilweise Einkommensabhängig
- Nachfrage des Auslands - Bestimmungsgründe für Außenhandelsströme -Einkommen -Wechselkurse -Verhältnis der Preisniveaus zwischen Inland und Ausland (Terms of Trade) -protektionistische Maßnahmen (z.B. Zölle, Importkontingente) Exporterlöse werden als autonom angenommen Importe sind zumindest teilweise abhängig vom inländischen Einkommen ->Exporte Teil der inländischen Wertschöpfung (BIP), Importe nicht
- Konsumfunktionen -Konsumfunktionen orientieren sich mehr oder weniger ->an Axiomen der (neo)klassischen Ökonomie oder ->am Erklärungsbedarf krisenhafter Entwicklungen (Keynes ad hoc Hypothese) ->relative Einkommenshypothese (Duesenberry) überschreitet Grenzen der orthodoxen Ökonomie -relevant ist Festlegung auf einen bestimmten Typ zunächst mit Blick auf Konjunkturpolitik -Einbeziehung und v.a. empirische Validierung einer jeweils größeren Zahl an Bestimmungsgrößen lädt zu fortgesetzter Forschung ein
- Investitionen lassen sich erklären -durch betriebswirtschaftliche Optimierung (Neoklassik) oder -durch "animal instincts" (Post-Keynesianische, evolutionsökonomische, verhaltensökonomische Ansätze)
- Investitionen sind für das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht doppelt wichtig, weil -sie Kapazitäts- und Nachfragewirkung haben -Stabilitätsentwicklung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts unterliegt komplexen Mechanismen