Geobotanik (Fach) / Klausurfragen (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 23 Karteikarten

Beispielfragen

Diese Lektion wurde von d_myrrhe erstellt.

Lektion lernen

Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.

  • Definieren Sie den Begriff Standort (2P) Alle biotischen und abiotischen Faktoren, die die Umgebung einer Art beeinflussen.
  • Nennen Sie verschiedene Standortfaktoren aus Sicht einer Pflanze (4P) - Klima - mechanische Einwirkung - Boden - Energiequellen - Relief - Stoffangebot
  • Was versteht man unter dem Begriff „Areal“ in der Phytochorologie und welche Informationen können aus dem Areal einer Pflanze erschlossen werden. (4P) Geographisches Gebiet in dem eine Sippe (Art, Gattung, Familie) vorkommt. Man kann die Verbreitung und die Standortansprüche der jeweiligen Sippe erschließen.
  • Beschreiben Sie 4 Methoden, welche in der Arealkunde angewandt werden (4P) - beschreibend = Konstruktion von Verbreitungskarten - experimentell = Messen und Experimente (Konkurrenz muss miteinbezogen werden) - vergleichend = Ableitung von Regeln & Mustern durch Vergleich von Arealen verschiedener Arten - historisch = Erklärung von Verbreitungsmustern durch Rekonstruktion iherer historischen Verbreitung mithilfe von Fossilien
  • Mit welchen Methoden kann die nacheiszeitliche Vegetationsentwicklung rekonstruiert werden? Skizzieren sie grob die einzelnen Phasen der Vegetationsentwicklung und die sie prägenden Baumarten. (5P) Pollenanalyse - Pleistozän (Subarktische Zeit, Altsteinzeit): Betula und Pinus - Holozän (Mittel- und Jungsteinzeit): Betula und Quercus - Holozän (Ab Bronzezeit): Buchen-Eichenmischwälder - heute: Buchenwälder
  • Welche Indikatoren zeigen den Einfluss des Menschen auf die holozäne Vegetationsentwicklung? (2P) - Besiedlung und Waldzerstörung konzentrierte sich auf Tieflagen mit Sand und Lössböden  - Heideentstehung durch Beweidung - Degeneration vn Boden und Vegetation durch extensive Wald und Weidewirtschaft
  • Welche Rolle spielt Phosphor als Nährelement für Pflanzen? Welche Bedeutung für die Primärproduktion hat Phosphor in Binnengewässern? (2P) Phosphor (P) gehört zu den lebensnotwendigen Elementen der Pflanzen, da er eine zentrale Stellung im Energiehaushalt einnimmt und ein wichtiger Bestandteil lebensnotwendiger Zellbestandteile ist.  Zu viel Phosphor im Gewässer führt zur Eutrophierung, Phosphor bindet sich zu unlöslichen Komplexen und kann nicht mehr für die Primärproduktion genutzt werden. Da Phosphat aber in großen Mengen von Algen aufgenommen werden kann, kann dieser nach Absterben der Pflanzen wieder im Sediment aufgenommen werden.
  • Welche Anpassungen haben calcicole Pflanzenarten an die Bodenbedingungen kalkreicher Böden? (3P) - Ausfällung von Kalzium --> Oxalate
  • Wie wirkt sich die Invasion der Robinie in lichtbedürftigen Pflanzengemeinschaften wie Magerrasen aus? (3P) Interspezifische KonkurrenzArten, die warme und sonnige Standorte benötigen werden verdrängt und durch die symbiontische Stickstoffbindung wird der Boden stark mit Stickstoff angereichert (gedüngt) und Pflanzen die an nährstoffarme Böden (Magerrasen) angepasst sind verschwinden.
  • Welche Anpassungen an Dürreperioden haben dürreempfindliche Pflanzenarten entwickelt? Nennen Sie 2 Lebensformen welche entsprechende Anpassungen entwickelt haben. (3P) Anpassung durch phänologische Plasizität und Trockenstarre--> Pluviotherophyten und Poikiloydre Arten 
  • Welche Lebensformen sind besonders gut an das Leben über der Waldgrenze angepasst? Beschreiben Sie die morphologischen Anpassungen und deren Auswirkungen. (3P) - Chamäphyten (Polsterbildung) - Chasmophyten (Tiefe Wurzeln im Fels) 
  • Was versteht man unter der „Population“ einer „Art“ und wie unterscheiden sich die beiden Begriffe? (2P) Eine Population ist eine Gruppe von Individuen derselben Art oder Rasse, die ein bestimmtes geografisches Gebiet bewohnen, sich untereinander fortpflanzen und über mehrere Generationen genetisch verbunden sindEine Art ist eine Gruppe von Organismen, die sich von allen anderen Gruppen von Organismen unterscheiden und sich untereinander fortpflanzen und fruchtbaren Nachwuchs erzeugen können.
  • Nennen Sie jeweils 3 Merkmale einer Population einer Art und Einflussfaktoren auf die Populationsgröße. (6P) - selbes Areal - können sich untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen zeugen- über mehrere Generationen genetisch verbunden - Mortalitätsrate- Wachstumsrate- Individuendichte
  • Was versteht man unter der Metapopulationstheorie und welche Bedeutung hat dies für den Naturschutz? (3P) Eine Population von Populationenen, die lokal instabil sein können und sich in einem Gleichgewicht von Aussterben und Wiederbesiedlung befinden. Sie sind durch gemeinsamen Genfluss verbunden und bilden zusammen ein Netzwerk. 
  • Nennen Sie 3 biotische Interaktionen zwischen Pflanzenarten und jeweils zwei Beispielarten. (3P) 1. Symbiose (Flechten, Mykorrhiza) 2. Kommensalismus (Epiphyten=Ericaceae, Polsterpflanzen= Saxifraga paniculata) 3. Konkurrenz (Fagus sylvatica, Anemone nemorosa)
  • Beschreiben Sie Anlage und Ergebnis des Hohenheimer Grundwasserversuches von Ellenberg (1953). Um welche Interaktionen zwischen Pflanzen ging es in dem Versuch? (5P) Versuchsfläche wurde so gewählt, dass unterschiedlicher Abstand der Oberfläche zum Grundwasser gegeben war (Hang?)- Untersuchung der interspezifischen Konkurrenz zwischen Alopecurus, Bromus und Arrenatherum- zuerst alle Arten in Reinkultur angesät (alle eher auf mittlerer Feuchte) - alle Arten gleichmäßig auf Fläche verteilt --> Arrenatherum kann andere Arten vom Optimum verdrängen
  • Beschreiben Sie das Konzept der life-strategies nach Grime (2001). Nennen Sie Beispielarten für die unterschiedlichen Strategien. Pflanzen haben verschiedene Strategien entwickelt um sich in ihrer Umgebung zu etablieren. C-Strategen (konkurrenzfähig):- geringer Stress und wenig Störungen, produktive Standorte aber hoher Konkurrenzdruckz.B. Fagus sylvatica (Buche) S-Strategen (stresstolerant):- auf SO mit begrenzenten Ressourcen bzw. ungünstigen Lebensbedingungen (Stress) z.B. Bellis perenne (Hemikryptophyten) R-Strategen (ruderal): - Opportunisten: anuelle aber rasch regenerierende Arten bei häufigen Störungen aber reichlichem Ressourcenangebotz.B. Chenopodium album
  • Was versteht man unter dem Begriff Pflanzengemeinschaften und durch welche Merkmale werden diese charakterisiert? (3P) "Offene Systeme" aus Populationen verschiedener Arten, die untereinander und mit ihrem Standort in einem dynamischen Gleichgewicht stehen.--> Spiegeln als solche die Veränderungen in ihrer Umwelt wieder (Bioindikation) Merkmale: - Physiognomie- räumliche Muster- Artenzusammensetzung- Stoffkreisläufe
  • Was ist der Unterschied zwischen einer Pflanzengemeinschaft und einer Pflanzengesellschaft (Assoziation) im Sinne der Pflanzensoziologie? (2P) Pflanzengesellschaften sind Vegetationstypen = typisierte standortabhängige Einteilung von  Pflanzengemeinschaften. 
  • Welche Ansätze zur Gliederung von Pflanzengemeinschaften kennen Sie? Wo in Mitteleuropa werden diese hauptsächlich eingesetzt? (3P) - Skandinavischer Ansatz (Raunkiaer, Sorensen) = Klassifikation nach Lebensformen und Dominanz - Ökologisch-phytozönologischer Ansatz (Ellenberg, Walter) (Russland) = Klassifikation nach dominanten Arten und Kombinationen - Florisitisch-phytozönologischer Ansatz (Braun-Blanquet) (Zürich-Montpellier) = Beschreibung nach potentieller natürlicher Vegetation
  • Nach welchen Kriterien unterteilte Raunkiaer (1919) seine Lebensformen von Pflanzen und welche Schlüssen kann man aus Lebensformspektren von Pflanzengemeinschaften ziehen? (2P) Unterteilte die Lebensformen nach der Lage ihrer Überdauerungsorgane. Man kann aus den Lebensformspektren, die in einer Pflanzengemeinschaft überwiegen auf die dort herrschenden Umweltbedingungen schließen.
  • Welche Methoden stehen für die Auswahl von Flächen für Vegetationsaufnahmen in einem Untersuchungsgebiet zur Verfügung? Nennen Sie Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden. (6P) - objektiv systematisch  - objektiv zufällig - subjektiv präferentiell Objektive Verfahren: + erfassen bislang unbekannte Eigenschaften+ berücksichtigen Inhomogenität und Übergänge+ nachvollziehbar und bearbeiterunabhängig- u.U. aufwändig- erkennen evtl. kleinflächige Besonderheiten nicht - wenig geeignet zur Kartenerstellung Präferentielle Verfahren: + schnell und erfassen auch kleinflächige Einheiten+ heben typisches hervor- subjektiv nicht immer nachvollziehbar- vernachlässigt unbekannte Eigenschaften, Inhomogenität und Übergänge- Erfordern viel Erfahrung
  • Wofür eignen sich Transsekt-Vegetationsaufnahmen besonders? Vegetationsaufnahme entlang einer Linie -> Erfassung ausgeprägter Umweltgradienten [Bodenfeuchte, Nährstoffe, Licht]-> Untersuchung von Dauerflächen