Landschaftsökologie (Fach) / Wiesen- und Weidenutzung (Lektion)
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Historische Formen und Sonderformen
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- Um wieviel gingen Heideflächen im Regierungsbezirk Stuttgart zurück? um 48% innerhalb von 80 Jahren
- Triftweiden damals eher intensiv oder extensiv? Beweidung, die die Kalkmagerrasen geprägt hat, war wesentlich intensiver als die heutige Pflegebeweidung!
- Heideentstehung und historische Bewirtschaftung - Trockene Stieleichen-Buchenwälder wurden für Waldweide, dann Rodung- Waldfreie Standorte (Trockene Calluna-Heide) wurden nun von Heidschnucken beweidet (Förderung bewährter Arten wie Wacholder und Ausrib junger Triebe und Blüten) --> Zerstörten außerdem Spinnennetze -> höhere Bestäubungsrate und somit Förderung des Samenansatzes - Aussterben der Heide nach etwa 20-30 Jahren- Abplaggen des Oberbodens und der Streu oder Brand --> Stalleinstreu- Hohe Keimraten von Calluna, Austreiben alter Pflanzen aus Wurzelhälsen nach Brand- Regeneration --> Trockene Calluna-Heide
- Streuwiesen - Vor- und Nachteile Vorteile: - preisgünstiges Einstreu- regional, kurzer Transportweg- traditionelle, ansprechende Landschaft- Hoher Naturschutz- und Erholungswert- Streu wird gerne gefressen, reich an Mineralstoffen und diätetische Wirkung- gutes Biostroh schwer zu bekommen- bundesweit seltene Tier- und Pflanzenarten - Pflanzen, die nur dort genug Licht bekommen (fehlende hochwüchsige Vegetation) Nachteile: - geringere Saugfähigkeit - Schwierige Kompostierung, da weniger Luft enthalten- Mistmatratze im Tiefstreustall ist weniger stabil
- Wässerwiesen (Vorteile/Wirkung) - Erziehlung höherer Erträge --> Ausnutzung periodischer Überschwemmungen, die fruchtbaren Boden hinterließen - Fließrichtung durch bauliche Maßnahmen verändert (Be-/Entwässerung) - Schutz zarter Gräser vor Spätfrösten - ersetzt Bewässerung im Sommer - Durch Winterbewässerung können Schädlinge beseitigt werden
- Wiesenwässerung mit Wässerweiher - an Hängen gebaut --> sammeln, speichern des Wassers --> Gebrauch, Anreicherung im Stall --> erneutes sammeln, speichern und erwärmen --> verteilen auf Wiesen (Bewässerung, Düngung) und Antrieb von Wasserrädern
- Verbreitung der Streuobstwiesen Deutschlandweit:- mehr als 300.000 ha (25% der Bestände in Europa) - Schwerpunkt Mittel- und Südwestdeutschland Baden-Württemberg:- 50% des deutschen Bestandes
- Ökolog. Bedeutung von Streuobstwiesen (Aspekte in Nutzung, Lebensraum, Klima, Ästhetik) Nutzungsaspekte:- dreidimensionale Nutzflächen (Grünland, Obst, Holz) Lebensraumaspekte: - Ökotone/Übergangslebensräume- Hohe Raumdiversität --> vielzahl ökolog. Nischen- Bäume als Lebensräume für Moose, Flechten, Insekten, Vögel, Fledermäuse- Baumblüte als Bienentracht- Bewirtschaftung i.d.R. wenig intensiv (Farben- und Blütenreichtum sehr hoch)- Vegetationsmosaik durch konzentrische Gradienten von Licht, Wasser und Nährstoffen- Verbindungen zwischen Nahrungsketten führen zu Nahrungsnetzwerk Klimatische Aspekte:- Hoher Rauhigkeitsfaktor setzt Windgeschwindigkeit herab- Temperatur- und Luftfeuchtigkeits Tagesgänge innerhalb ausgeglichener- Kaltluftentstehungsgebiete Ästhetische Aspekte:- Farbenvielfalt und Wechsel der Blütenaspekte- Herbstfärbung- eindrucksvolle Baumgestalten- Schutz vor Sonneinstrahlung und Regen- Einbindung der Ortsränder
- Ursachen für Rückgang der Streuobstwiesen - Nivellierung & Bebauung (Straßen, Siedlungen) - Ersetzen der Wiesen durch Plantagen - Überdüngung--> überwucherung mit Stickstoffzeigerpflanzen (Brennnesseln, Kerbel)
- Qualitativer Zustand der Streuobstbäume in BW (Arten, Ertrag, Schnitt) Baumarten: - 50% Apfel- 20 % Kirsche- 5 % Waldnuss Ertragsfähigkeit:- >70% ertragsfähige Bäume- >20% noch nicht ertragsfähig/abgehend Schnittzustand:- 50% kein Baumschnitt- 30% unregelmäßig- 20% regelmäßig
- Mögliche Perspektiven zum Schutz der Streuobstbestände - Streuobstbau wurde wirtschaftliche Basis entzogen 1. Erhöhung der Wirtschaftlichkeit2. Inwertsetzung von Naturschutzmaßnahmen3. Inwertsetzung des Erholungswertes