Kommunikation (Fach) / Kommunikationsmodelle (Lektion)
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Übersicht Kommunikationsmodelle
Diese Lektion wurde von Sarah3105 erstellt.
- Lösungen für Kommunikationsprobleme Störungen haben Vorang Wissen um die Störanfälligkeit, Definition der Störung
- Kommunikationsarten Interpersonale Kommunikation Intragruppenkommunikation Intraorganisationale Kommunikation Interorganisationale Kommunikation
- Psychologischer Zugang / Kommunikationspsychologie Six Kommunikationsprozesse und -ergebnisse unter psychologischen Aspekten... analysieren, klären, Vorhersagen treffen. Erleben und Handeln von Einzelpersonen und Gemeinschaften im Fokus. Berücksichtigt werden relevante Merkmale der Beteiligten, der Umgebung, Strukturen, Inhalte der Situation und des sozialen Kontextes Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Modelle zur Optimierung abgeleitet
- Handlungstheoretischer Zugang Kommunizierende werden als Handelnde angesehen (gegenseitige Bezugnahme) Elemente: Gedanken, Bewusstsein, Planung, Zielsetzung Kommunikation ist soziales Handeln, welches durch Ziel und Zweck bestimmt ist (Verständigung) Kreativität: neue Gedanken, Ideen, Problemlösungen durch sozialen Austausch
- Problemtheoretischer Zugang Kommunizierende als Problemlösende Problembeobachtung, feststellung, überwindung Kompatibel mit dem handlungstheoretischen Zugang Wichtige Problemlösung: Entwicklung und Stabilisierung der eigenen Identität (eigene/fremde Erlebnisse) Zugänge schließen sich nicht aus / haben Schnittmengen
- Sender-Empfänger-Modell aus der Nachrichtentechnik (mathematische Theorie der Kommunikation, Weaver, Shannon) (codieren verbal/nonverbal, übermitteln, reagieren, codiertes Feedback) Kann jedem Modell zugrunde gelegt werden Störungen können sowohl beim codieren als auch beim decodieren entstehen (z.B. Senden inkongruenter (nicht schlüssiger/übereinstimmender/widersprüchlicher) Botschaften, Störungen im Kommunikationskanal) Codiertes Feedback: Rückmeldung, was der Empfänger verstanden hat (um Störungen zu erkennen)
- Allgemeines Kommunikationsmodell: Erweitertes Sender-Empfänger-Modell (davon abgeleitet), jeder TN ist gleichzeitig Sender und Empfänger bzw. wechselt sehr schnell die Rollen (Six, Gleich, Gimmler) Kommunikation ist also ein kreisförmiger Prozess - Kommunikator-/Rezipientenaktivitäten (Botschaft/Rollenwechsel) - Objektive und subjektive Kommunikationssituation - Sender/Empfänger-Beziehung - Überdauernde und akute personale Bedingungen - Merkmale des Umfelds/Kontextes
- Eisberg-Modell Einfacher Charakter, Verdeutlichung von Problemen (Semler) Säule der Kommunikationstheorien (Pinnow) Je nach psychologischem Ansatz/Kommunikationsmodell Einteilung wie folgt: Freud Über der Oberfläche:sichtbar, aktiv steuerbar: Bewusste (Fakten, Daten, Zahlen, Gedanken, Gefühle, Wünsche) Unter der Oberfläche:nicht sichtbar, nicht steuerbar:Vorbewusste (verdrängte Konflikte, Ängste, Persönlichkeit, Erfahrungen)Unbewusste (Triebabfuhr, Lustbefriedigung, traum. Erlebnisse, Instinkte) Pinnow Über der Oberfläche:Sachebene (rational, objektiv sichtbar) Unter der OberflächeBeziehungsebene (emotional, verborgen) Molcho Über der Oberfläche:verbal (sehr bewusst, 20%) Unter der Oberfläche:Nonverbal (zum größten Teil unbewusst, 80%, direkter Bezug zur Psyche (Einstellungen, Instinkte, Werte) Langmaack (TZI) Über der Oberfläche:Sachebene, Sachlogik (Anliegen, Vorgaben, Zeit, Aufgaben, Lerninhalte) 1 von 7 (14%)Psychosoziale Ebene, Psychologik Unter der Oberfläche: 6 von 7 (86%) Positive Aspekte: Motivation, Neugier, Freude am Tun, Kreativität, Lust am Erfolg, Sicherheit, Solidarität, Werte.Aber auch: Angst, Antipathie, Status, Tabus, ungeschriebene Gesetze usw.
- Paul Watzlawick 1921-2007 Philosophie, Sprach/Literaturwissenschaften Analytiker, Psychotherapeut Bücher: Anleitung zum Unglücklich sein, Wie wirklich ist die Wirklichkeit, Vom Schlechten des Guten Vordenker des radikalen Konstruktivismus 5 Axiome nach Watzlawick (angenommene Grundsätze einer Theorie, nicht bewiesen) 1. Man kann nicht nicht kommunizieren 2. Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt 3. K. ist immer Ursache und Wirkung (kreisförmig) 4. K. bedient sich analoger und digitaler Modalitäten 5. K. ist symmetrisch oder komplementär 1. Man kann nicht nicht kommunizieren Jede Form von Verhalten ist Kommunikation (auch nonverbale Signale oder Ignorieren) Kommunikation beginnt, sobald Menschen das Verhalten des anderen wahrnehmen können Wirklichkeit ist das Ergebnis von Kommunikation, entsteht aus dem, was und wie wir uns einander mitteilen, verstehen und uns verhalten 2. Inhalts- und Beziehungsebene Reine Sachinformation (Inhaltsebene) Hinweis, wie der Sender seine Botschaft verstanden haben will und die Beziehung sieht (Beziehungsben) Kommunikation gelingt, wenn sich beide Partner auf beiden Ebenen einig sind Misslingt bei unterschiedlichen/inkongruenten Botschaften oder wenn einer der beiden Aspekte anders decodiert als codiert wurde (Verwirrung auf den Ebenen) Bei Ehepaaren :Patienten sind nicht Mensch A oder B, sondern die Beziehung zwischen ihnen 3. Kreisförmig, nicht nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip Sender und Empfänger gliedern den Kommunikationsablauf unterschiedlich (interpretieren ihr eigenes Verhalten als Reaktion auf das Verhalten des anderen) Setzen von Interpunktionen (Zeitpunkte im Kommunikations.prozess, denen man den Anfang eines Fehlverhaltens zuweist, also „subjektiv gesetzte Anfänge/Einschnitte“) sind rein willkürlich Setzen von Interpunktionen führt zu Kommunikations- und damit Wirklichkeitsstörungen Gelungene Kommunikation: wenn beide Partner als Ursache und Wirkung die gleichen Sachverhalte festlegen Kommunikation ist nicht in Kausalketten auflösbar, sondern ein kreisförmiger Prozess (kein Anfang, kein Ende – sondern Regelkreis), der sich idealerweise selbst steuert 4. Analoge und digitale Modalitäten analogNonverbale Inhalte, müssen interpretiert werdenDarstellungen, Zeichnungen, Bilder, Gestik, Mimik digitalWorte/Sätze, die einen Sachverhalt beschreibenSprache Kommunikation ist vielschichtig: beides wird parallel genutzt Sollte übereinstimmen (kongruent und schlüssig sein), sich nicht widersprechen (damit Partner in gleicher Weise auffassen) symmetrischgleichgestelltDieselbe Ebene, Gemeinsamkeit verbindet, strebt nach Gleichheit komplementärgegenübergestellt, ungleichSich gegenseitig ergänzende Unterschiedlichkeit der Partner (wertschätzende Unterschiedlichkeit ist produktiv)
- Konfusion Störung = Spiegelbild der Kommunikation, Folge gescheiterter Kommunikation Zu vermeiden, kann jedoch viel über Kommunikation aussagen Erforscht, um Rückschlüsse auf erfolgreiche Kommunikation zu ziehen Interpretationsfehler Jede Botschaft (Sprache/Körpersprache) muss interpretiert/übersetzt werden Interpretationsfehler sind menschlich (Kulturkreis, Milieu, Alter usw.) Paradoxien Entstehen durch Senden bzw. Empfangen widersprüchlicher Signale Widersprüche können auf derselben oder unterschiedlichen Ebenen auftreten Erkenntnisse haben zur Entwicklung der Doppelbindungstheorie beigetragen Doppelbindung: widersprüchliche Signale in der Kommunikation Bindung zu lebenswichtigen Menschen (z.B. Familie) Sich selbst verstärkende Dynamik 3 Formen der Doppelbindung SchizophrenieWidersprüchliche Informationen darüber, wie es sich selbst sieht (Misstrauen der Sinne, Herleiten abstruser Sinnzusammenhänge) DepressionWidersprüchliche Informationen darüber, wie es sich fühlen soll (Schuldgefühle, wenn nicht die „richtigen“ Gefühle) HaltlosigkeitWidersprüchliche Handlungsanweisungen (z.B. gleichzeitig Gefahr und Wichtigkeit, „Sei spontan“-Paradoxie)
- Radikaler Konstruktivismus Erkenntnistheorie, Watzlawick ist einer der populärsten Vertreter Es gibt keine objektive Wirklichkeit: die Erkenntnis, wie die Realität sein könnte, ist individuell Jedes Individuum konstruiert aus seinen persönlichen Erfahrungen und Interaktionen sein individuelles Weltbild und seine individuelle Wirklichkeit (subjektiv, ausschnitthaft) Unbewusster Prozess, bei dem die Erfahrungen geordnet und mehr oder weniger konsistent zueinander in Beziehung gesetzt werden 2 Filter: Sinne sowie Vorwissen/erfahrungen Die wahre Erkenntnis findet im Inneren statt: Der Mensch kann nur wissen, was er selbst konstruiert hat Radikalität: den Konstrukten wird jegliche Ähnlichkeit/Abbildung der äußeren Realität abgesprochen Konstruierte Wirklichkeiten existieren nebeneinander / prallen aufeinander „Wir arbeiten mit einem Bild der Wirklichkeit, von dem wir naiverweise annehmen, so sei es“ (als-ob-Annahmen) Klassisches Wirklichkeitsverständnis Objektive Sicht (eine) Subjektivismus Subjektive Sichten (individuell) Konstruktivismus Konstruierte Sichten (individuell konstruiert)
- Ruth Cohn 1912-2010 Begründerin der Themenzentrierten Interaktion TZI Humanistische und psychodynamische Psychologie Studierte Nationalökonomie und Psychologie, Pädagogik, Literatur, Theologie, Philosophie Psychoanalytikerin, eigene psychotherapeutische Praxis, Gruppentherapie Wandte sich von der klassischen Psychoanalyse ab, hin zur Erlebnistherapie, Gestalttherapie TZI = dynamische Balance Eine v.a. auf Gruppenarbeit ausgerichtete Therapieform Vermittelt das Wissen, sich selbst und andere zu leiten (Gruppensituationen mit einem Leiter, aber auch Systeme wie Familie oder Gesellschaft) 4 Elemente: TZI-Dreieck Ich: Person / Wir: Gruppe, Interaktionen / Es: Aufgabe, Lernstoff / Kreis Globe: Umfeld Credo im Zentrum: Leben hat Vorrang (ethische, spirituell/religiöse Wertebasis) Finden und Wahrung der Balance innerhalb des Dreiecks Den jeweils erforderlichen Teil stärker steuernd in den Fokus nehmen Übernehmen von Verantwortung (eigenes Tun und Lassen) Jede Person, jede Interaktion, jede Sache ist geleichermaßen wichtig Globe: Zeit, finanzielle Möglichkeiten, Gesetze/Grenzen, Hierarchien, Alter, Geschlecht, Schicht, individuelle und universale Geschichte… beeinflussen das Dreieck Wir empfangen Ideen / entwickeln Gefühle aus dem Globe und geben neue an ihn zurück Näherer (Nachbarschaft, Stadt) und fernerer Globe (EU, globale Wirtschaft, Umwelt) 3 Axiome der TZI Gelebte Ethik, Ehrfurcht vor den Kräften für das Leben, Beitrag zum Gesundbleiben Ethische Grundlage für unser Handeln (zwischenmenschliches Miteinander ist unerlässlich für gesunden Globe Wirksamwerden von Werteeinstellungen wirkt sich auf Qualität des (Zusammen)Lebens aus Axiome sind nur im Verbund denkbar è Im Vergleich zu anderen Kommunikationsmodellen verstärkt Augenmerk auf ein gesundes Miteinander
- Ruth Cons 1912-2010 Begründerin der Themenzentrierten Interaktion TZI Humanistische und psychodynamische Psychologie Studierte Nationalökonomie und Psychologie, Pädagogik, Literatur, Theologie, Philosophie Psychoanalytikerin, eigene psychotherapeutische Praxis, Gruppentherapie Wandte sich von der klassischen Psychoanalyse ab, hin zur Erlebnistherapie, Gestalttherapie TZI = dynamische Balance Eine v.a. auf Gruppenarbeit ausgerichtete Therapieform Vermittelt das Wissen, sich selbst und andere zu leiten (Gruppensituationen mit einem Leiter, aber auch Systeme wie Familie oder Gesellschaft) 4 Elemente: TZI-Dreieck Ich: Person / Wir: Gruppe, Interaktionen / Es: Aufgabe, Lernstoff / Kreis Globe: Umfeld Credo im Zentrum: Leben hat Vorrang (ethische, spirituell/religiöse Wertebasis) Finden und Wahrung der Balance innerhalb des Dreiecks Den jeweils erforderlichen Teil stärker steuernd in den Fokus nehmen Übernehmen von Verantwortung (eigenes Tun und Lassen) Jede Person, jede Interaktion, jede Sache ist geleichermaßen wichtig Globe: Zeit, finanzielle Möglichkeiten, Gesetze/Grenzen, Hierarchien, Alter, Geschlecht, Schicht, individuelle und universale Geschichte… beeinflussen das Dreieck Wir empfangen Ideen / entwickeln Gefühle aus dem Globe und geben neue an ihn zurück Näherer (Nachbarschaft, Stadt) und fernerer Globe (EU, globale Wirtschaft, Umwelt) 3 Axiome der TZI Gelebte Ethik, Ehrfurcht vor den Kräften für das Leben, Beitrag zum Gesundbleiben Ethische Grundlage für unser Handeln (zwischenmenschliches Miteinander ist unerlässlich für gesunden Globe Wirksamwerden von Werteeinstellungen wirkt sich auf Qualität des (Zusammen)Lebens aus Axiome sind nur im Verbund denkbar è Im Vergleich zu anderen Kommunikationsmodellen verstärkt Augenmerk auf ein gesundes Miteinander
- Existenziell-anthropologisches Axiom Autonomie und Interdependenz Du bist wichtig, aber du bist nicht alleine wichtig! Nicht nur Emanzipation des Individuums, sondern Balance Mensch ist autonomes Wesen (psychobiologische Einheit), aber interdependent (wechselseitig abhängig) durch seine Verbundenheit mit dem Kosmos, also universellen Gesetzmäßigkeiten. Geschehnisse sind keine isolierten Einheiten, sondern bedingen sich in Vergangenheit, Gg.wart, Zukunft Auch Bedürfnisse und Erfahrungen werden nicht voneinander getrennt, psychobiologische Einheit muss in Balance sein Mensch ist Teil untereinander korrespondierender Beziehungswelten è Autonomie und Entwicklungsmöglichkeiten wachsen mit dem Bewusstsein der Zusammenhänge und der eigenen Interdependenz
- Ethisch-soziales Axiom Wertschätzung des Lebendigen und Humanen Leben hat Vorrang. Das Humane ist wertvoll. Inhumanes ist wertbedrohend. Ehrfurcht und Respekt vor allem Lebendigen und seinem Wachstum, dies bedingt bewertende Entscheidungen (Themen zuwenden, sonst geht die Welt kaputt) Balance und Verantwortung: Steuernd eingreifen, Verantwortung übernehmen, kein unkontrolliertes Wachstum, aber auch nicht überkontrolliert oder zweckoptimiert (keine Monokultur) à gilt für alle Bereiche des Lebens
- Pragmatisch-politisches Axiom Entscheidungsfreiheit und Erweitern von Grenzen Gegebenen Raum sinnvoll nutzen/erweitern Möglichkeit freier Entscheidungen innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen/Rahmenbedingungen, welche erweitert werden können Verantwortung übernehmen, Bewusstsein der universellen Interdependenz ist Grundlage der humanen Verantwortung Neue Grenzsetzungen (Mensch aktiv beteiligt): neue Verantwortung.
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- 2 Postulate der TZI Sei deine eigene Chairperson Verantwortung für sich selbst, das eigene Tun und lassen Balance halten: Ambivalenzen koordinieren, Prioritäten setzen Kein neoliberaler Scheuklappen-Egoismus: Autonomie ist nicht Individualismus Störungen haben VorrangStörungen lenken Aufmerksamkeit/Energie vom eigentlichen Ziel ab und nehmen sich den Vorrang aktiv Äußere oder inhaltliche Störungen (auch bspw. positive wie Heiterkeit) Sollen den Raum erhalten, den sie fordern (nach Auflösung wird wieder Energie frei)
- Störungen haben Vorrang Störungen lenken Aufmerksamkeit/Energie vom eigentlichen Ziel ab und nehmen sich den Vorrang aktiv Äußere oder inhaltliche Störungen (auch bspw. positive wie Heiterkeit) Sollen den Raum erhalten, den sie fordern (nach Auflösung wird wieder Energie frei)
- 9 Hilfsregeln zur erfolgreichen Kommunikation 1. Sprich per Ich 2. Sage, warum du fragst, was die Frage für dich bedeutet (Fragen sind zum Verständnis und Vorantreiben von Prozessen wichtig. Unechte Fragen und Interviews werden nicht zum Informationsgewinn gestellt, sind Vermeidungsstrategien oder Machtkämpfe und bringen unechte Antworten) 3. Sei authentisch und selektiv (Bewusstmachen und Wählen), nicht ungefiltert, aber auch nicht manipulieren 4. Keine Interpretationen von anderen, sondern eigene persönliche Reaktion ansprechen 5. Keine Verallgemeinerungen 6. Sage, was dir die Charakteristik oder des Benehmen, deine Sicht auf die Dinge bedeutet (keine Allgemeingültigkeit, aber Möglichkeit zum echten Dialog) 7. Seitengespräche / Störungen haben Vorrang 8. Es spricht nur einer zur gleichen Zeit 9. Verständigung mit Stichworten, wenn mehr als einer gleichzeitig sprechen will
- Virginia Satir 1916-1988 Mutter der Familientherapie (Familienrekonstruktionen, Familienskulptur) Lehrerin, Sozialarbeiterin, Psychoanalytikerin Nicht nur Einzeltherapien, sondern gesamte Familie einbeziehen Impulse für NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) Fünf Freiheiten (Jürgens, Salm) Von Satir im Rahmen der Familientherapie entwickelt Grundlage für jede authentische Kommunikation, auch außerhalb der Familie Hilfsmittel, um überkommene Werte, Normen, Muster, Verhaltensweisen zu erkennen / benennen 1. Das zu sehen und zu hören, was jetzt ist 2. Das zu sagen, was man fühlt und denkt 3. Das zu fühlen, was man empfindet 4. Danach zu fragen/bitten, was man möchte 5. Eigenverantwortlich Risiken eingehen 4 Kommunikationshaltungen Finden sich in der Familie, aber auch in jedem anderen System wieder Werden vor allem in Situationen, die mit großer Anspannung verbunden sind, eingenommen Ziel des Reaktionsmusters: drohende Gefahr von Ablehnung vermeiden, keine Schwäche zeigen Satir hat spezifiziert: jeweils typische Körpersprache, Gestik, Syntax, Wortwahl, Körpergefühle. Kommunikation als Stellungnahme zu drei Erfahrungsbereichen (Selbst, Anderer, Kontext) (Bandler, Grinder, Kierdorf, Höhr): einer der Bereiche wird auf Kosten der anderen überbetont. Kommunikationshaltung:BeschwichtigenKarikatur: GefälligkeitÜberbetont:AndererReaktionsmuster: Gegenüber nicht verärgern, bedingungslos zustimmen, entschuldigen, recht machen, gefallen, Einschränkungen („wenn“, „gerade“), Konjunktiv, fühlt sich minderwertig, geduckt, winselnd, piepsend Potenzial: um Harmonie bemüht, kann Kontakt herstellen, Verständnis fördern, ausgleichen, vermitteln Kommuniaktionshaltung: AnklagenKarikatur: MachtÜberbetont:SelbstReaktionsmuster: Boss, Diktator, auf Fehlersuche, steht unter Druck, universelle Quantifizierungen („alle“, „jedes Mal“), negative Fragen, Stimme ist hart und laut, angespannte und fordernde Haltung, eigene Gewichtigkeit herausstellen statt tatsächlichen Fehler finden Potenzial: Überblick über die Situation, zeigt auf den Konfliktträger Kommunikationshaltung: RationalisierenKarikatur: IntellektÜberbetont: KontextReaktionsmuster: Korrekt, sachlich wirken, fehlerfrei, gespannter bewegungsloser Körper, trockene monotone Stimme, kühl, emotionslos, innere Regungen unterdrücken, abstrakte Sätze, Computer/Nachschlagewerk, Nomen ohne Bezugsindex („man“, „es“, „Leute“), Substantivierungen, blendet den Anderen und das Selbst aus, schreibt Erlebnisse und Erfahrungen keiner Person zu („Kann so gesehen werden“ statt „Ich sehe das so“) Potenzial: Emotionen herunterkühlen, Geschehen auf Metaebene heben, Zugang zu logischen Lösungen schaffen Kommunikationsmuster: AblenkenKarikatur: SpontanitätÜberbetont: (wechselnd)Reaktionsmuster: Überall und nirgends, bezugslos, belanglos, unzusammenhängend, Singsang passt nicht zu Worten, sprunghaft und schwindelig, antwortet nicht direkt auf Frage, sondern mit einer Gegenfrage zu einem anderen Thema, rasches Wechseln zwischen den 3 anderen Typen Potenzial: Symptomträger des Systems. Zeigt, hier stimmt etwas nicht
- Vergleich mit Kommunikationsstilen von Schulz von Thun (lassen sich Entsprechungen erkennen) Schulz von Thun(Stile sind an Persönlichkeitsmerkmale gebunden) Bedürftig-abhängigHelfendSelbstlosAggressiv-entwertendBeweisendBestimmende-kontrollierendeDistanzierendeMitteilungsfreudig-dramatisierende Satir (Haltungen werden besonders in Situationen mit besonderer Anspannung eingenommen) Beschwichtigen Anklagen Rationalisieren Ablenken
- Carl Rogers 1902-1987 Ausbau der humanistischen Psychologie Entwickelte den nicht-direktiven, klienten-/personenzentrierten Ansatz der Gesprächstherapie findet Anwendung in der Psychotherapie, pädagogischen Arbeit, Sozialarbeit Studierte Theologie, wollte aber nicht verlangen, an religiöse Doktrin zu glauben Kinder- und Jugendpsychologe, Institut für Erziehungsberatung Einflussreichstes Buch: „Die Entwicklung der Persönlichkeit“ (Anwendungsgebiete des personenzentrierten Ansatzes), „Lernen in Freiheit“ Friedenspolitik, soziale Fragen, Begegnungsgruppen Personenzentrierter Ansatz Klient ist Experte seines Selbst, seines eigenen Erlebens Der Klient weiss selbst am besten, was das Problem ist Jedem Menschen liegt seine eigene Lösung inne (nicht der Berater muss diese finden) 3 Kommunikationsprinzipien 1. Wertschätzung 2. Empathie 3. Kongruenz (Echtheit) Diese sind Grundlage für echtes, einfühlsames Zuhören (ohne Wertung) Echtes Zuhören ist Grundlage für Verständnis Patient fühlt sich verstanden (engen Kontakt zum Klienten aufgebaut) Kann negative Emotionen akzeptieren, neue positive Em. entdecken, Verhalten überdenken, Mittel und Wege erarbeiten um Verhalten zu ändern Therapeut leitet ihn nicht, sondern begleitet und unterstützt (nicht-direktiv) Positive Wertschätzung: eigene Wertung zurücknehmen, einfühlen (Empathie), Wertschätzung vermitteln. Funktioniert nur unter Bedingung der Kongruenz Gegenseitiges Verständnis fördern, deeskalieren (Friedenspolitik)