Controlling (Fach) / Übung 5 (Lektion)
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Diese Lektion wurde von Niiklas1997 erstellt.
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- Was versteht man unter "Target Costing"? Ein Kostenmagementkonzept, das Unternehmen, die auf wettbewerbsintensiven Märkten agieren, strategische Entscheidungshilfen geben soll. Es ist KEIN Kostenrechnungssystem im klassischen Sinne, sondern ein umfassendes Kostenplanungs-, -steuerungs- und -kontrollsystem. Ausgangspunkt ist hierbei die Planung der Zielkosten. Um diese zu bestimmen, bietet sich das "Market-into-company-Verfahren" an, da hierbei die Zielkosten direkt aus den am Markt erzielbaren Preisen und der Gewinnplanung des Unternehmens abgeleitet werden können.
- Vorgehen beim Target Costing 1. Die durch das "Market-into-company-Verfahren" ermittelten Gesamtzielkosten repräsentieren die vom Markt erlaubten Kosten, auch als Plankosten bezeichnet. 2. Die produktbezogenen Gesamtzielkosten für die Lebensdauer müssen ermittelt und auf spezifische Bezugsgrößen heruntergebrochen werden (Zielkostenspaltung). 3. Die vom Markt erlaubten Kosten werden den im Unternehmen ermittelten prognostizierten Standardkosten gegenübergestellt.
- Ermittlung der Zielkosten Zielkosten orientieren sich an dem am Markt erzielbaren Preis, dieser wird i.d.R. durch Kundenbefragungen ermittelt. Vom erzielbaren Preis wird der geplante Gewinn abgezogen, um somit die Zielkosten zu erhalten. => Am Markt erzielbarer Preis - geplanter Gewinn = Zielkosten
- Prozess der Zielkostenspaltung 1. Bestimmung Funktionsstruktur des neuen Produkts anhand des vom Markt definierten Leistungsprofils 2. Gewichtung der Produktfunktionen unter Berücksichtigung der Kundenbefragungen 3. Entwicklung eines Grobentwurfs des Produkts unter Berücksichtigung der Zielkosten. Somit werden die Produktkomponenten definiert, durch die die Produktfunktionen realisiert werden. 4. Kostenplanung der Produktkomponenten 5. Gewichtung der Produktkomponenten 6. Bestimmung der Zielkostenindizies der Produktkomponenten -> =1: Idealfall-> <1: Kostenreduktionsbedarf-> >1: Funktions- bzw. Nutzenverbesserung 7. Optimierung der Zielkostenindizies mithilfe des Zielkostenkontrolldiagramms 8. Vornahme weiterer Kostensenkungen
- Warum wird beim Target Costing die Umsatzrendite und nicht bspw. der ROI zur Bemessung der Gewinnspanne benutzt? Da hier der Marktpreis zum Tragen kommt, der ja bereits ermittelt wurde. Beim ROI müsste das in einer Produkteinheit gebundene Kapital separat ermittelt werden, was gerade bei umfangreichen Produktionsprogrammen schwierig wird. Nachteile der Umsatzrendite: -> Die zur Verzinsung des eingesetzten Kapitals notwendige Kapitalumschlaghäufigkeit wird nicht berücksichtigt-> von westlichen Unternehmen wird eher der ROI, als die Umsatzrendite als maßgebende Wirtschaftlichkeitskennzahl angesehen.-> zusätzliche Managementkonzepte, wie Just-In-Time-Konzepte, die das gebundene Kapital reduzeiren, müssen daher die Umsatzrendite ergänzen, um den Kapitalumschlag zu generieren
- Wie kann bei mehreren Modellen, die zur Auswahl stehen, eine Entscheidung getroffen werden? Durch eine Kosten/Nutzen Analyse, bspw. auf Basis einer Conjoint-Analyse -> auf Basis der Teilnutzenwerte für relevante Eigenschaften eines Produkts kann ermittelt werden, wie wichtig einzelne Produktfunktionen und deren Ausprägungen wahrgenommen werden -> so kann auch die Preisbereitschaft abgefragt werden, auch für konkrete Ausprägungsänderungen bei einzelnen Funktionen -> Somit wird eine Änderung von Ausprägungen der einzelnen Funktionen mit einer konkreten Preisänderung bewertbar und unterstützt die Auswahl einer optimalen Produktkonfiguration
- Berechnung von Preis- und Nutzendifferenzen und Auswahl eines Produktes Nutzendifferenz: Bspw.: Summe aller TN von Modell 1 - Summe aller TN von Modell 2 Preisdifferenz: -> Bsp.: Änderung eines Nutzenanteils um 0,1 = 50€ -> Nutzendifferenz von bspw. 0,625/0,1 = 6,25 -> Neue Nutzendifferenz * 50€ = -312,50€ ("-", weil Differenz) Auswahl eines Produktes: -> Preisdifferenzen und Produktionskosten berücksichtigen -> Herstellkosten - Preisdifferenz = Gesamteffekt (dieser ist ausschlaggeben für die Auswahl)
- Berechnung Nutzenanteil Teilnutzen/Gesamtnutzen
- Was lässt sich aus dem Zielkostenkontrolldiagramm ableiten? y-Achse = Relativer Kostenanteil x-Achse = Nutzenanteil -> im 45° Winkel ist eine Ideallinie abgebildet, Komponenten, die sich hier befinden, befinden sich im Optimalzustand -> Weiterhin gibt es eine Zielkostenzone oberhalb und unterhalb der Ideallinie, befinden sich Komponenten außerhalb dieser Zone, so ist zu analysieren, ob Kostensenkungspotenziale bestehen oder eine Verbesserung der Funktionserfüllung möglich ist -> relativer Kostenanteil > Nutzenanteil = zu aufwendig (Kostensenkungspotenziale) -> relativer Kostenanteil < Nutzenanteil = zu einfach (Verbesserung der Funktionserfüllung)
- Berechnung der Elemente des erweiterten Zielkostenkontrolldiagramms 1. Nutzenanteil in % für die einzelnen Komponenten (errechnet sich aus der Summe der einzelnen Nutzenanteile aus der "Komponenten/Funktionen-Matrix" 2. Kostenanteil in % auf Basis der "Drifting costs" (werden im einfachen Zielkostenkontrolldiagramm berücksichtigt) -> einfach daraus ablesen 3. Drifting Costs Kostenanteil in € -> Daten aus 2. * Geschätzte Gesamtkosten für das Produkt 4. Nutzenkonformer Kostenanteil auf Basis der "allowed costs" -> Vom Markt erlaubter Preis * Daten aus 1. 5. Drifting Costs - Kostenanteil auf Basis der allowed costs in € -> Ergebnis aus 3./Vom Markt erlaubter Preis
- Interpretation des erweiterten Zielkostenkontrolldiagramm -> Die Ideallinie ist nun nicht mehr repräsentativ für die "Drifting costs" des einfachen Zielkostenkontrolldiagramms, sondern repräsentiert die "Allowed costs" -> Liegen Komponenten mit ihren Kostenpfeilen unterhalb der Ideallinie, so sind sie bezüglich ihres absoluten Kostenanteils an den drifting costs niedriger, als sie für die allowed costs sein dürften. -> Komponente wurde zu einfach realisiert -> Bei solchen Komponenten besteht Kostensenkungsbedarf, die in dem erweiterten Zielkostenkontrolldiagramm oberhalb der Zielkostenzone abgebildet werden -> Ermittlung des Kostenreduktionsbedarfs: Endpunkt des Kostenpfeils - Schnittpunkt mit der Ideallinie = Kostenreduktionsbedarf in %, kann man auch absolut berechnen indem %-Wert*allowable costs
- Was versteht man unter allowed costs und drifting costs Allowed costs = Vom Markt maximal erlaubte Kosten Drifting costs = Herstellkosten der Produktkomponenten
- Berechnung Zielkostenindex Zielkostenindex = Nutzenanteil in %/Kostenanteil in %
- Berechnung der Nutzenabweichung aus dem erweiterten Zielkostenkontrolldiagramms Schnittpunkt mit der Ideallinie - Anfangspunkt des Kostenpfeils
- Gesamtübersicht bzgl. der Berechnung von Abweichungen im Zielkostenkontrolldiagramm Gesamtabweichung: Endpunkt des Kostenpfeils - Anfangspunkt des Kostenpfeils Kostenabweichung: Endpunkt des Kostenpfeils - Schnittpunkt mit der Ideallinie Nutzenabweichung: Schnittpunkt mit der Ideallinie - Anfang des Kostenpfeils => Ergebnisse immer in %! Für absolute Ergebnisse die %-Zahlen*allowable costs rechnen