Strategisches Management (Fach) / Übung 3 I (Lektion)
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Diese Lektion wurde von Niiklas1997 erstellt.
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- Warum, Wie, Wo und Wann findet internationales strategisches Management statt? Warum: -> Kausalität (Initialfaktoren, Theorien der Internationalisierung) Wie: -> Wettbewerbsstrategien (Markteintrittsstrategien, Internationalisierungsstrategien) Wo: -> Allokationsstrategien (Länder&Regionen, Zielmärkte) Wann: -> Dynamikstrategien (Zeitpunkte, Strategien)
- Motive für Internationalisierung von Unternehmen 1. Absatzorientierte Motive: -> "market seeking"-> Zugang zu neuen Märkten-> Ausweitung von Absatz und Produktion-> v.a. bei Erstinvestitionen 2. Beschaffungsorientierte Motive: -> "ressource seeking"-> Zugang zu (knappen) Ressourcen-> Ausnutzung von Kostenunterschieden und staatlicher Förderung-> v.a. bei Erstinvestitionen 3. Effizienzorientierte Motive: -> "efficiency seeking"-> economies of scale und scope-> Kostenvorteile durch Ausnutzung komplementärer Fähigkeiten-> v.a. bei Folgeinvestitionen 4. Strategische Motive: -> "strategic asset seeking"-> Zugang zu Informations- und Kommunikationsnetzwerken-> Aufrechterhaltung der Marktanteile-> v.a. bei Folgeinvestitionen
- Was versteht man unter international tätigen Unternehmen? Unternehmen, die ihre Wertschöpfungsaktivitäten in mehr als einer nationalen Volkswirtschaft organisiert, steuert und überwacht.
- Abgrenzungsdimensionen für international tätige Unternehmen (ITU) Kontrollbezogene Dimension: -> Ein ITU liegt vor, wenn es die Kontrolle über Firmeneigentum in mehr als einem Land hat Strukturbezogene Dimension: -> Nationalitätsstruktur der Anteilseigner und des Managements oder die internationale Ausrichtung der Organisationsstrukturen Leistungsbezogene Dimension: -> Anzahl ausländischer Tochtergesellschaften oder Anteil des im Ausland generierten Umsatzes am Gesamtumsatz
- Was versteht man unter einer Tochtergesellschaft? Rechtlich selbstständige Auslandseinheiten eines inländischen Unternehmens.
- Was versteht man unter einem Joint Venture und unter Franchising? Joint Venture: Ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem oder mehreren ausländischen Unternehmen. Die Unternehmen bringen dabei Wissen, Kapital und Personal in das neue Unternehmen mit ein. Franchising: Ein inländischer Franchisegeber überlässt ausländischen Franchisenehmern ein umfassendes (häufig lang erprobtes) Beschaffungs-, Absatz-, Organisations- und Managementkonzept. Dafür erhält der Franchisegeber einmalig oder laufende Franchisegebühren.
- Internationalisierungsprozess nach Johanson und Vahlne - Internationalisierungsverhalten von Unternehmen -> dynamischer Prozess -> lässt sich in 3 Aspekte aufteilen: - Wann? (zeitliche Abfolge der Internationalisierungsaktivitäten/inkrementeller Prozess) - Wohin? ("psychic distance") - Wie? ("establishment chain")
- Internationalisierungsprozess nach Johanson und Vahlne - psychic distance Summe von Faktoren, die den Informationsfluss zwischen Unternehmen und Markt behindern können. Die psychische Distanz kann bspw. durch Unterschiede in der Sprache, Bildung, Unternehmenspraktiken oder auch Kultur entstehen. -> Unternehmen internationalisieren zuerst in Märkte, die ähnlich zu ihrem Heimatmarkt sind -> inkrementeller Lernprozess (schrittweise erfolgend) => psychic distance beantwortet die Frage, wohin und wann (wie schnell) Unternehmen internationalisieren, denn: Je mehr Wissen sich ein Unternehmen in ausländischen Märkten angeeignet hat, desto eher ist es geneigt, in Märkte zu gehen, die eine höhere psychische Distanz aufweisen
- Internationalisierungsprozess nach Johanson und Vahlne - establishment chain Mehrstufiger Prozess -> mit zunehmender Zeit erfolgt eine höhere Marktbindung im Ausland 1. unregelmäßige Exporte 2. Exporte mithilfe unabhängiger Agenten 3. Vertriebsgesellschaften 4. Errichtung eigener Produktionsstätten
- Warum ist der Internationalisierungsprozess nach Johanson und Vahlne ein inkrementeller Prozess? 2 Gründe: -> aufgrund fehlender Routine wird das Unternehmen durch Veränderungen in seinem Umfeld überrascht. Veränderungen können Chancen oder Risiken darstellen. -> inkrementeller Charakter des Internationalisierungsprozesses ist auf fehlende Marktkenntnisse und damit verbundene Unsicherheit zurückzuführen. Fehlendes Wissen wird zum Hindernis in der Entscheidungsfindung.
- Warum ist das Internationalisierungsmodell nach Johanson und Vahlne als ein dynamisches Modell zu betrachten? - Weil es den zeitlichen Aspekt miteinbezieht - Weil die Ergebnisse einer Entscheidung oder einer Abfolge an Ereignissen den Input der nächsten Entscheidung bestimmen
- Internationalisierungsprozess nach Johanson und Vahlne - Dynamik des Modells Modell unterscheidet zwischen dynamischen und statischen Aspekten. 1. statischer Aspekt: Marktbindung -> Umfang an Ressourcen und Grad der Bindung (wie leicht könnten die Ressourcen für einen alternativen Zweck verwendet werden?)-> Bindung ist höher, je mehr Ressourcen aufgewendet werden und je stärker diese auf den jeweiligen Markt spezialisiert sind 2. statischer Aspekt: Marktwissen -> grundlegend für Bindungsentscheidungen-> besonders relevant ist das Erfahrungswissen (es sorgt für ein besseres Gefühl für Chancen und Risiken am Markt)-> es lässt sich eine direkte Verbindung zwischen Marktbindung und Marktwissen herstellen: Je höher das Marktwissen, desto wertvoller die eingebundenen Ressourcen und somit die Marktbindung 1. dynamischer Aspekt: Laufende Aktivitäten -> Hauptquelle für Erfahrungswissen-> teilweise existieren Erfarhungswerte noch nicht und können daher auch nicht durch die Einstellung entsprechenden Personals gewonnen werden-> Aneignung findet daher häufig als langer Lernprozess innerhalb der laufenden Aktivitäten statt, weshalb der Internationalisierungsprozess häufig so lange dauert 2. dynamischer Aspekt: Laufende Bindungsentscheidungen -> basieren auf Marktwissen und den daraus abgeleiteten Chancen und Risiken-> mit jeder positiven Bindungsentscheidung werden mehr Ressourcen an den Markt gebunden und somit die Marktbindung erhöht->
- Vor- und Nachteile von Neugründungen (Gründung von Tochtergesellschaften) + Unabhängigkeit+ Erhöhte Fexibilität+ Eigene Ideen können verwirklicht werden+ Ort und Ausstattung kann selbst bestimmt werden+ Eigene Firmenphilosophie kann direkt integriert werden - Startphase und Erreichen des Break-Even-Points langwieriger- Markterschließung und Etablierung am Markt muss zunächst erfolgen- Aufbau eines eigenen Mitarbeiter- und Kundenstamms, eines Lieferantennetzwerkes sowie einer Infrastruktur erforderlich- Finanzplan muss erst ausgearbeitet werden
- Vor und Nachteile bei Akquisitionen + Konkurrenz wird ausgeschaltet+ Wissen über Märkte und länderspezifische Besonderheiten vorhanden+ Verringerung der Markteintrittsbarrieren+ Infrastruktur, Produkte, Mitarbeiter- und Kundenstamm sowie Lieferantennetzwerk bereits vorhanden+ Finanzkonzept liegt bereits vor - veraltete Strukturen = weniger Flexibilität- Verantwoortung für übernommene Mitarbeiter- ggf erhöhter Kapitalbedarf aufgrund veralteter Strukturen
- Warum und wann wenden Unternehmen Franchising an? -> Franchising = Franchisenehmer investiert Kapital und stellt das Management, Franchisegeber ist i.d.R. für Schulungen, Marketing und Verwaltung zuständig. "Jeder macht das, was er kann." -> Franchising vor allem in unsicheren Märkten vorteilhaft, da der Franchisenehmer die Kultur kennt. Dabei geschieht auch eine Anpassung der Produktpalette und der Dienstleistungen an lokale Bedürfnisse.