psychiatrie (Fach) / Affektive Störungen (Lektion)
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Affektive Störungen für Heilerziehungspflege
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- Affektive Störungen ICD 10 (F30-F39) -zwei zentrale Stimmungslagen: - die Manie durch intensiveund unrealistische Gefühle von Begeisterung und Euphorie gekennzeichnet, - die Depression durch außergewöhnliche Traurigkeit bis hin zu dem Gefühl einer emotionalen Leere beinhaltet. - Bei der unipolaren Störung erlebt der Betroffene ausschließlich depressive Episoden. - Bei bipolaren Störungen treten manische und depressive Episoden auf. - die Major Depression-Episode muss der größten Teil der meisten Tage innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode depressiv verstimmt sein oder einen beträchtlichen Verlust des Interesses anangenehmen Aktivitäten zeigen (oder beides).
- Das Kernsymptom der Depression ist das... Gefühl , auch von dem überfordert zu sein, was man sonst problemlos bewältigt. Die Ursache der Überforderung besteht entweder darin, dass das seelische Handlungspotenzial durch organische oder psychodynamische Faktoren niedergedrückt ist oder durch chronische Überforderung erschöpft. weitere Syntome: - gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität.- Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert.- Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten.- Der Schlaf ist meist gestört,- der Appetit vermindert.- Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt.- Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor.- Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände undkann von so genannten "somatischen" Symptomen begleitet werden, wie- Interessenverlust oder Verlust der Freude,- Früherwachen,- Morgentief,- deutliche psychomotorische Hemmung,- Agitiertheit (Unruhe),- Appetitverlust,- Gewichtsverlust und- Libidoverlust.
- Schweregrade der Deprissionen gemaß ICD-10 -Leichte Episode F32.0 Zwei bis drei der oben genannten Symptome. DerPatient kann seine Alltagsaktivitäten nochaufrechterhalten. - Mittelgradige Episode F32.1 Mindestens vier Symptome. Der Patient hat großeMühe, seine Aktivitäten aufrecht zu erhalten. - Schwere Episode ohnepsychotische Symptome F32.2 Mehr als vier Symptome. Der Vollzug der Aktivitäten istschwer beeinträchtigt. - Schwere Episode mitpsychotischen Symptomen F32.3 Zusätzlich Halluzinationen und Wahnideen. Dersinnvolle Vollzug der Aktivitäten ist meist unmöglich. Treten Depressionen wiederholt auf, gilt die gleiche Einteilung unter der BezeichnungRezidivierende Depressionen (F33.0 bis F33.3).
- Anhaltende affektive Störungen gemäß ICD-10 ZyklothymieZykloide bzw.zyklothymePersönlichkeit F34.0 Es bestehen meist über Jahre hinweg Stimmungsschwankungenmit Depressionen und Phasen leicht gehobener Stimmungslage(Hypomanien), ohne dass die Kriterien einer Bipolaren Störungerfüllt wären. DysthymieDepressiveNeuroseNeurotischeDepression F34.1 Chronisch anhaltend fluktuierende (lateinisch fluctuare =wogen, schwanken) depressive Verstimmung mit ständigunterschiedlicher Ausprägungstiefe, ohne dass man vonrezidivierenden Depressionen sprechen könnte.
- Die larvierte Depression (F32.8) Die somatisierte bzw. larvierte Depression kann diagnostisch kaum von einer somatoformenStörung unterschieden werden.Der Begriff larviert geht auf lateinisch larvatus = versteckt,verkappt zurück. Unter einer larvierten Depression versteht man ein Krankheitsbild, daseigentlich den Depressionen zuzuordnen ist, bei dem aber die depressiven Hauptsymptomeentweder gar nicht auftreten oder hinter körperlichen Beschwerden zurücktreten. (z. B.Druck auf der Brust, Magen- und Verdauungsprobleme, Harndrang, Unterleibsbeschwerden,Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel)
- BURNOUT OHNE VERBINDLICHE DEFINITION IN DER ICD-10 Das Burnout-Syndrom als Diagnose findet sich in der ICD-10 lediglich als Inklusivum unter dem Code Z73:Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Aufgrund dieser weit gefassten unddadurch ungenauen Beschreibung können mit dem Code Z73 auch andere Problematiken versehenwerden, die weitaus weniger schwerwiegend sind als das Burnout-Syndrom. Der Code Z73 definiert dasBurnout-Syndrom nicht als eigenständiges Krankheitsbild, sondern weist lediglich darauf hin, dassUmstände oder Situationen vorliegen, die Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben. Einegenauere Definition des Burnout-Syndroms findet in der ICD-10 nicht statt.
- BEGRIFFSBESTIMMUNG IN DER ICD-11 Dies soll sich mit der Nachfolgeversion ICD-11 ändern. Die ICD-11 wurde im Mai 2019 von derWeltgesundheitsversammlung, einem Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO), verabschiedetund tritt 2022 in Kraft. In der ICD-11 wird nun das Burnout-Syndrom erstmals genauer definiert. WichtigeEckpunkte der Definition des Burnout-Syndroms laut WHO sind:- das Gefühl des Ausgebranntseins,- eine innere Distanz zur Arbeitsstelle, oft verbunden mit einer negativen Haltung zum eigenen Joboder Zynismus und- geringere berufliche Leistungskraft.Das Burnout-Syndrom sollte nach Einstufung der WHO ausschließlich für berufliche Zusammenhängeverwendet werden, da es aus chronischem und nicht erfolgreich verarbeitetem Stress am Arbeitsplatzresultiere. Bisher war das Burnout-Syndrom laut ICD-10 auch auf andere Lebensbereiche anwendbar.
- Bipolare affektive Störung Hierbei handelt es sich um eine Störung, die durchwenigstens zwei Episoden charakterisiert ist, in denenStimmung und Aktivitätsniveau des Betroffenendeutlich gestört sind. Diese Störung besteht einmal ingehobener Stimmung, vermehrtem Antrieb undAktivität (Hypomanie oder Manie), dann wieder in einerStimmungssenkung und vermindertem Antrieb undAktivität (Depression). Wiederholte hypomanische odermanische Episoden sind ebenfalls als bipolar zuklassifizieren.
- F31.1 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode ohne psychotische Symptome Der betroffene Patient ist gegenwärtig manisch, ohne psychotische Symptome (siehe F30.1) undhatte wenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt)in der Anamnese.
- F31.2 Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode mit psychotischen Symptomen Der betroffene Patient ist gegenwärtig manisch, mit psychotischen Symptomen (F30.2) und hattewenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) in derAnamnese. Man muss sich stets vor Augen führen, dass schwere unipolare und auch bipolare Depressionen mitbeunruhigender Häufigkeit im Suizid enden, und dass in jedem Fall zumindest die Möglichkeit einesSuizids besteht Tatsächlich sind Depressionen die mit Abstand häufigsten prädisponierendenBedingungen für Suizid.
- Die Prävalenz affektiver Störungen Schwere affektive Störungen treten mit alarmierender Häufigkeit auf; beispielsweise sind sie etwa15- bis 20-mal häufiger als Schizophrenie und haben dieselbe Prävalenz wie alle Angststörungen zusammengenommen. Unter den beiden Arten schwerer affektiver Störungen ist die unipolare Major Depression deutlich häufiger als die bipolare Störung. Die neuesten epidemiologischen Erkenntnisse ergaben eine Lebenszeitprävalenz der unipolaren Major Depression von nahezu 17 Prozent (die 1-Jahres-Prävalenz lag bei fast sieben Prozent). Weiterhin sind die Erkrankungsraten im Falle unipolarer Depression bei Frauen im Erwachsenenalter immer sehr viel höher als bei Männern; das Verhältnis beträgt ungefähr 2:1. Die andere Art affektiver Störungen, die bipolare Störung, ist sehr viel seltener. Im DSM-IV-TR wirddas Risiko einer Entwicklung dieser Störung während der gesamten Lebensspanne auf 1,6 bis 4 Prozent geschätzt, und es gibt keine erkennbaren geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich der Prävalenz.