Strategisches Finanzmanagement 2 (Fach) / Lektion 5(2) - Risikomanagement (Lektion)

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Lektion 5(2) - Risikomanagement

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  • Risikomanagement und Risikocontrolling umfasst die Identifikation, Analyse, Bewertung, Steuerung, Dokumentation und Kommunikation aller betriebswirtschaftlichen Risiken im UN Risikomanagement = Messung und Steuerung von Unternehmensrisiken Risikocontrolling = Organisation und Überwachung von Unternehmensrisiken
  • Gründe für das Risikomanagement a) rechtliche Rahmenbedingungen verlangen, dass bestimmte Unternehmensrisiken ausgewiesen werden z.B. Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im UN b) volkswirtschaftliche Gründe z.B. Deregulierung der Finanzmärkte; Einsatz innovativer Finanzmarktinstrumente wie Optionen c) technologischer Fortschritt --> zunehmende Globalisierung und schnellere Informationsverarbeitung mit kürzeren Produktzyklen
  • Risikomanagementprozess ist integraler Teil des Geschäftsprozesses und darf nicht als selbstständiger Prozess betrachtet werden soll eine systematische Vorgehensweise haben, jedoch flexibel genug sein um auf Änderungen der Risikosituation reagieren zu können sind häufig von UN zu UN unterschiedlich, aber i.d.R. zwei Kernelemente: - Risikoeinschätzung (Risk Assessment) - Identifizierung und Bewertung von Risiken - Risikosteuerung (Risk Control) - Steuerung und Überwachung von Risiken
  • Identifizieren von Risiken = Erkennen und strukturiertes Erfassen der bestehenden und potenziellen Risiken die Struktur der Risikoidentifikation kann anhand von vier Risikofeldern aufgebaut werden, welche dann nach Risikoart und Einzelrisiken aufgegliedert werden Beispiel für 4 Felder: Marktpreisrisiken, Kreditrisiken, betriebsinterne und betriebsexterne Risiken
  • Methoden zur Risikoidentifikation Unterteilung in Kollektionsmethoden und Suchmethoden Kollektionsmethoden: v.a. bei bestehenden und offensichtlichen Risiken Risiken werden anhand von Befragung, Checklisten, Mindmaps oder SWOT-Analysen identifiziert Suchmethoden (proaktives Risikomanagement): v.a. bei potenziellen und unbekannten Risiken analytische Methoden und Kreativitätsmethoden
  • Analytische Methoden und Kreativitätsmethoden Analytische Methoden: - Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) --> untersucht wie ein System bei Ausfall einzelner Komponenten reagiert - Fault Tree Analysis (FTA) --> ein mögliches negatives Ereignis wird angenommen und alle Kombinationen werden betrachtet, die zu diesem negativen Ergebnis führen können; Einbeziehung des gesamten Systems Kreativitätsmethode: Brainstorming --> in einer Gruppendiskussion werden alle möglichen Risiken aufgezählt, wobei der Fokus auf der Anzahl der genannten Risiken und nicht auf deren qualitativer Beurteilung liegt
  • Bewertung von Risiken = Quantifizierung einzelner Risiken das individuelle Risikoausmaß wird durch Eintrittswahrscheinlichkeiten und die potenzielle Schadenshöhe bestimmt Einteilung in für das UN schädliche Risiken und Risiken, die vernachlässigt werden können Einteilung u.a. mithilfe einer Risk Map von unbedeutend bis existenzgefährdend entweder auf Basis von Schätzungen oder historischen Daten
  • Marktpreisrisiko potenzieller Verlust aufgrund von veränderten Marktpreisen oder den Preis beeinflussenden Parametern u.a. Zinsänderungsrisiko, Aktienkursrisiko, Wechselkursrisiko, Warenpreisrisiko
  • Kreditrisiko Gefahr von Insolvenzfällen bzw. Zahlungsschwierigkeiten während der Kreditlaufzeit u.a. Ausfallrisiko, Länderrisiko (bei Auslandskrediten)
  • interne Betriebsrisiken Risiken, welche ich den Unternehmensabläufen und -strukturen auftreten können u.a. Personalrisiken, IT-Risiken, Prozessrisiken
  • externe Betriebsrisiken externe Ereignisse u.a. Rechtsrisiken, Naturkatastrophen, Beschaffungsrisiken
  • Kernelemente des Risikoprozesses Risikoeinschätzung (Risk Assessment) --> Identifizierung & Bewertung von Risiken Risikosteuerung (Risk Control) --> Steuerung und Überwachung von Risiken
  • Expected Loss (EL) Wichtige Kennzahl der Risikobeurteilung Summe aller möglichen Verluste und ihrer Wahrscheinlichkeiten --> EV = (n, t=1) xi * pi
  • Steuerung von Risiken Einleitung geeigneter Maßnahmen zur Beeinflussung von Risikopositionen Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Risikosteuerung
  • aktive Risikosteuerung direkte Veränderung vorhandener Risikostrukturen a) Risikovermeidung --> teilweiser oder kompletter Verzicht auf risikobehaftete Geschäfte und Tätigkeiten; schränkt Handlungsspielraum des UN ein b) Risikoverminderung --> Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des Schadenausmaß (z.B. durch Einführung eines Qualitätsmanagements) c) Risikobegrenzung --> Risikodiversifikation mit untereinander nicht oder negativ korrelierten Risiken & Verlustobergrenzen
  • passive Risikosteuerung lässt Risikostrukturen unberührt versucht durch Risikoakzeptanz Risiken selbst zu tragen oder Risikovorsorge zu betreiben a) Risiken selbst tragen --> finanzielle Vorkehrungen (Bildung von Reserven)  v.a. bei geringem Einfluss der Konsequenzen auf das UN oder wenn die Kosten für die aktive Risikosteuerung unverhältnismäßig hoch sind b) Risikovorsorge --> Versicherung oder besondere Vertragsvereinbarungen
  • Überwachung von Risiken Überwachung der in der Risikosteuerung beschlossenen Maßnahmen in Hinblick auf Effektivität und Auswirkung Kontrolle des Zielrisikoprofils durch Soll-Ist-Abgleich
  • Risikobericht Dokumentation aller Schritt des Risikomanagements in einem Formblatt