Handel & Internationales Marketing (Fach) / D.III Diversifikation (Lektion)

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  • Was versteht man unter Diversifikation? Diversifikation ist die Ausdehnung bisheriger Wertaktivitäten eines Händlers auf neue Tätigkeits-, Markt- und Ressourcenbereiche; als Gesamtunternehmensstrategie ist sie die planmäßige Ausdehnung bisheriger Kerntätigkeit.
  • Was sind die Merkmale der Horizontalen Diversifikation? Abgrenzungskriterium: EH-Ebene wird nicht verlassen Zusammenhang: Neue Leistung im sachlichen Zusammenhang mit bisherigem Leistungsprogramm Ausprägungen: - Sortiment/Branche- Betriebstyp (ver-/unverbunden)- Vertriebstypen- Mischform (Offline- und Online-Channel)  Umsetzungsstrategien: Interne Entwicklung (z.B. Filialisierung), Mergers & Akquisition oder Kooperation
  • Was sind die Merkmale der Vertikalen Diversifikation? Abgrenzungskriterium: Einzelhandelsebene verlassen, bisherige Distributionskette beibehalten Zusammenhang: Neue Leistung im Zusammenhang mit i.d.R. nachgelagerten Wirtschaftsstufen Ausprägungen:- Großhandel- Hersteller/Produktion- Dienstleistungen (z.B. Logistik) Umsetzungsstrategien: Interne Entwicklung (z.B. Filialisierung), Mergers & Akquisition oder Kooperation
  • Was sind die Merkmale der Konglomeraten/Lateralen Diversifikation? Abgrenzungskriterium: EH-Ebene & bisherige Distributionskette werden verlassen Zusammenhang: Neue Leistungen in keinem sachlichen Zusammenhang mit bisherigem Programm Ausprägungen: - Großhandel- Hersteller/Produktion- Weitere Dienstleistungen (z.B. Touristik, Gastronomie, Online-Dienste) Umsetzungsstrategien: Interne Entwicklung (z.B. Filialisierung), Mergers & Akquisition oder Kooperation
  • Was sind die Merkmale der geographischen Diversifikation? Abgrenzungskriterium: EH-Ebene wird i.d.R. ins Ausland übertragen Zusammenhang: Neue Leistung im sachlichen Zusammenhang mit dem bisherigen Leistungsprogramm Ausprägungen: - Intra- vs. Interregionale Expansio Umsetzungsstrategien: Interne Entwicklung (z.B. Filialisierung), Mergers & Akquisition oder Kooperation
  • Worin zeigt sich v.a. die Bedeutung der Formatdiversifikation? dass rd. 75% der weltgrößten 250 Händler international mit 2-8 Formaten tätig sind  über 80% der Top 30 Lebensmittelhändler weltweit ein Formatportfolio betreiben.- Inderdependente Treiber: Internationalisierung & Formatdiversifikation
  • Was sind die Ziele der Diversifikation? Wachstumsziele: Zentral v.a. bei horizontaler und geografischer Diversifikation im Handel Risikoreduktionsziele: Widerstandsfähigkeit ggü. Störeffekten und das, oft mit Spezialisierung verbunden, Unternehmensrisiko zu reduzieren Wettbewerbsziele: Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Gesamtunternehmens, z.B. Nutzung vorhandener Stärken wie effektives Marketing oder effiziente Supply Chain Rentabilitäts-/Profitziele: Optimale Nutzung der Unternehmensressourcen
  • Was versteht man unter Formatdiversifikation? Formatdiversifikation bezieht sich auf verschiedene Betriebs- und Vertriebstypen, die ein Händler nutzt, um neue Kundensegmente zu erschließen;
  • Welche zwei Formen gibt es in der Formatdiversifikation? verbundene und unverbundene Formen
  • Was versteht man unter verbundenen Handelsformen in der Diversifikation? Auf den Handel übertragen wird von einer verbundenen (bzw. unverbundenen)Formatdiversifikation gesprochen, wenn die Ressourcen und Kernkompetenzen zwi-schen einzelnen Handelsformaten eine hohe (bzw. geringe) Überlappung aufweisen. Verbundene Handelsformate verfolgen eine ähnliche Sortiments-, Preis-, Werbe- undVerkaufsförderungs-, Service-, Ladengestaltungs- und Standortpolitik (Levy und Weitz2008). Sie zielen auf gleichartige Kundensegmente und Kaufsituationen ab. Ebenso weisenverbundene Handelsformate eine Ähnlichkeit im Hinblick auf ihre zentralen Wertschöp-fungsaktivitäten wie Einkauf, (In-Store) Logistik/Supply Chain Management, Marketingund Verkauf auf.
  • Was sind die Chancen der verbundenen Formatdiversifikation? - Skaleneffekte (economies of scale) - Verbundeffekte (Economies of scope) - Überschüssige Ressourcen nutzen
  • Was sind die Risiken der Verbundenen Formatdiversifikation? - Abhängigkeit von abgegrenztem Handelssegment - Mögliche Kannibalisierung - Kosten der Synergienutzung
  • Was sind die Chancen der unverbundenen Formatdiversifikation? - Risikostreuung - von nachhaltigen Markttrends profitieren - Überschüssige Ressourcen nutzen
  • Was sind die Risiken der unverbundenen Formatdiversifikation? - Koordinations- und Kontrollkosten - Eintrittsrisiko - Vernachlässigung der bestehenden Formate
  • Was versteht man unter Sortimentsdiversifikation? Die Sortimentsdiversifikation umfasst die Entscheidung eines Händlers hinsichtlich der angebotenen Produktkategorie bzw. Branche (i.S. von Food- vs. Non-Food) 
  • Was versteht man unter einem Spezialist im Hinblick auf Sortimentsdiversifikation? Geringe Sortimentsdiversifikation
  • Was versteht man unter einem Generalist im Hinblick auf Sortimentsdiversifikation? hohe Sortimentsdiversifikation
  • Was versteht man unter Filialisierung? Filialisierung ist eine interne Umsetzungsstrategie und ein FIlialunternehmen verfügt über mind. 5 unter einheitlicher Leitung stehende Verkaufsfilialen
  • Wodurch ist die Strategie der Filialisierung charakterisiert? Durch ein integratives Vorgehen in FOrm der Errichtung von Verkaufsstandorten in Eigenregie.
  • Was sind Determinanten der Filialisierung? Externes Umfeld und interne Ziele:  Großbetriebsunternehmen: z.B. max. 50 neue Metro C&C Märkte pro Jahr (weltweit)Kleinbetriebsunternehmen: z.B. 200 neue Outlets bei Aldi pro Jahr (in den USA)
  • Was sind die Ziele und Schwerpunkte der Filialisierung? Erklärungsdimensionen und Vorteile der Filialisierung:- marktbezogene Kriterien (z.B. Imagevorteile, Kundennähe)- unternehmensbezogene Kriterien (z.B. Nutzung von Synergien im Aufbau, vereinfachte Unternehmensführung, Ressourcenverfügbarkeit) Im Rahmen der Expansion wird die Filialisierung wir folgt umrissen- Soweit möglich, werden Wachstumspotenziale am bestehenden Standort durch die Vergrößerung des vorhandenen Geschäfts ausgeschöpft- Falls diese Möglichkeit nicht gegeben ist, wird das Unternehmen außerhalb des bearbeiteten Standorts filialisieren In der Praxis sind Schübe in der Filialisierung vorhanden
  • Welche Klassifikationen gibt es im Rahmen des Sortimentsumfangs? Universal-Filialisten (z.B. Warenhaus, SB-Warenhaus) Fach-Filialisten (z.B. Discounter, Supermarkt) Spezialfilialisten (z.B. Fach-Discounter, Fachgeschäft)
  • Welche Klassifikationen gibt es im Rahmen des Standardisierungsgrads? Standardisierte vs. volldifferenzierte Filialisierung  -> z.B. Gucci, Escada vs. Engelhorn, C&A 
  • Welche Filialisierungsstrategien/-formen gibt es ? Monotypenfilialisierung: Aldi, dm-drogerie markt Multitypenfilialisierung: mehrere Filialnetze in gleicher Branche Multifilialstrategie: Aktivitäten in verschiedenen Branchen Sonderformen: kombinierte Filial- und Franchise-Aktivitäten der "Kafferöster" wie Tchibo oder Shop-in-Store-Filialisierungsstrategie (z.b. sOliver) 
  • Was sind Marktvorteile der Filialisierung? Kundennähe:Neben der Anzahl der Filialen können lokale Anpassungen des Betriebskonzeptes oder des Sortimentes die räumliche und qualitative Nähe zu den Kundenwünschen erhöhen ImagevorteilEs wird ein einheitliches Unternehmensimage an die Kunden kommuniziert. Die Imagetransfereffekte zwischen Unternehmen und Filialen sind wechselseitig, da die Konsumenten es auf die Filiale übertragen, andererseits die Filiale auf das Unternehmen ausstrahlt.
  • Was sind interne Vorteile der Filialisierung? Synergien:Aus der Multiplikation bewährter Konzepte entstehen Synergienvorteile, bspw. eine Kostendegression beim Filialaufbau (z.B. Standortanalyse, Warenbestückung, Einrichtung) oder bei der Beschaffung (z.B. Bündelungseffekte) Vorteile in der Unternehmensführung:Durch eine Zentralisierung von Strukturen und Abläufen entstehen positive Kostendegressions- und Synergieeffekte: Dazu zählen bspw.:- Reduktion des Verwaltungsaufwands durch Zentralisierung- zentrale/verbesserte Erfolgskontrolle der Verkaufsstellen- zentral gesteuerte Werbung etc- Möglichkeit der Funktionsspezialisierung und Qualifikation der Mitarbeiter
  • Was sind kumulative Synergien? Summierung aller Einzelvorteile aus verschiedenen Standorten ggü. dem nicht-filialisierten Handel
  • Was ermöglicht standardisierte Filialisierung? - relativ schnelle Expansion- erhebliche Kostensenkungspotenziale (pro Filiale, bei kumulierter Filialeröffnung oder vereinheitlichen absatzmarktbezogenen Anforderungen)- Einheitlicher Marktauftritt mit hohem Wiedererkennungswert- Nachteilig: Nichtansprache weiterer Kundensegmente, standortspezifische Kundenbedürfnisse, gerine Flexibilität wg. Entscheidungszentralisation usw.   -> Preisaggressive Anbieter, einheitliche Konzepte (z.B. Modelinie) und/oder Kundenkreise.
  • Was ermöglicht differenzierte Filialisierung? - Anpassung absatz-/beschaffungsmarktgerichteter Aktivitäten an standortspezifische Besonderheiten - bei höheren Kosten (z.B. Logistik, Koordination des Filialnetzes)   -> Sinnvoll bei heterogener Zielgruppenstruktur bei Supermärkten, Fachgeschäften usw.
  • Was sind weitere Entscheidungen, die getroffen werden müssen bei der Filialisierung? Überlappung der Einzugsgebiete der Filialen? Situation lokaler Kunden und Wettbewerber usw.?
  • Was versteht man unter Akquisition? Die Akquisition umfasst prinzipiell jede Form von Beteiligungen an und Übernahmen von Unternehmen, mit dem Ziel, Ressourcen zu erwerben
  • Wie werden Mergers auch genannt? Verschmelzung oder Fusion
  • Wozu führen Mergers? Zur Auflösung der rechtlichen Selbstständigkeit mind. eines der beteiligten Unternehmen
  • Worauf ist Akquisition in unserem Fall eingeengt? Auf die vollständige Übernahme
  • Was ist der Unterschied zwischen Akquisition und Mergers? Akquisition: Im Ggs. zu Mergern verliert nicht zwingend ein Unternehmen seine rechtliche Selbstständigkeit, d.h. jedes firmiert unter dem eigenen Namen, wirtschaftlich gehören sie zusammen, bspw. im Konzern eingebunden.
  • Was sind die Generellen Ziele der Akquisition? - unternehmensbezogene Kriterien (Kostenvorteil-Argument) - markt- bzw. marketingbezogene Kriterien (Marktmacht-Argument) - finanzbezogene Kriterien (finanzwirtschaftliche Argumente)
  • was sind die marktorientierter Ziele im Handel ? das ressourcenorientierte Streben nach Überwindung interner Schwächen in Ressourcenausstattung, Wissen bezüglich eines Martein- oder -austritts, Synergien usw. das marktgerichtete Streben nach - regionaler oder nationaler Marktführerschaft- regionaler, nationaler oder internationaler Erweiterung des Absatzgebietes- Diversifikation (was auch den internen Bestrebungen zuzuordnen ist) 
  • Wann sind Nationale M&A vorteilhaft? - wenn die Lage des Unternehmens oder ein wenig stabiler Markt eine schnelle Marktdurchdringung erfordern - wenn die Möglichkeit besteht, ein fähiges Management zu gewinnen - wenn ein Betriebs- oder Vertriebstypkonzept, das von einem anderen Unternehmen entwickelt wurde, kostengünstiger integriert werden kann als eine eigene Entwicklung
  • Wann sind ausländische M&A vorteilhaft? wenn der Weg über das externe Wachstum schneller, kostengünstiger und/oder risikoärmer zum Ziel führt wenn die Ressourcen/Leistungen intern nicht erzeugt werden können, oder es keinen freien Markt dafür gibt wenn bzgl. Gewinn, Umsatz und/oder Marktanteil aus Synergiegründen mehr erreichbar ist als im Alleingang wenn Eintrittsbarrieren eines Marktes nur über eine Akquisition überwunden werden können
  • Welche Systematisierungsoptionen existieren bei der Akquisition? - Geografische Ausrichtung, Umfang, zeitlicher Ablauf - Horizontal, vertikal, konglomerat - Aktiv betriebene vs. passive Akquisition - freundliche vs. feindliche Übernahme
  • Was sind die Merkmale der Filialisierung? Produkt-/Marktbereich: i.d.R. Marktdurchdringung bzw. -entwicklung Wachstumsart: Integrativ/Intern Intensität des Wachstums: langsam Interne Kontrolle des Wachstums: Total Finanzieller Aufwand: Mittel Internationalisierungspotenzial: Gut Standardisierung der Konzeption: Hoch Lokale Differenzierung der Leistung: Hoch Trägerschaft: Unternehmensleitung Selbstständigkeit: Abhängigkeit Integration: Vollständige Image: Einheitlich Leistungsprogramm/Werbung: Gesteuert Bindung/Motivation Leiter Verkaufseinheit: Dienstvertrag/Gehalt (+Prämie)
  • Was sind die Merkmale des Franchising? Produkt-/Marktbereich: i.d.R. Marktdurchdringung bzw. -entwicklung Wachstumsart: Kooperativ Intensität des Wachstums: schnell Interne Kontrolle des Wachstums: Festgelegt Finanzieller Aufwand: gering Internationalisierungspotenzial: sehr gut Standardisierung der Konzeption: sehr hoch Lokale Differenzierung der Leistung: mittel Trägerschaft: Franchisegeber Selbstständigkeit: bedingte Selbstständigkeit Integration: partiell Image: Einheitlich Leistungsprogramm/Werbung: vorgegeben Bindung/Motivation Leiter Verkaufseinheit: Vertrag/Gewinn
  • Was sind die Merkmale der Akquisition ? Produkt-/Marktbereich: i.d.R. Marktdurchdringung bzw. -entwicklung Wachstumsart: Integrativ/Extern Intensität des Wachstums: schnell Interne Kontrolle des Wachstums: Anfangs partiell/Später total Finanzieller Aufwand: Hoch Internationalisierungspotenzial: Gut (für kapitalisierte Unternehmen) Standardisierung der Konzeption: Hoch Lokale Differenzierung der Leistung: Hoch Trägerschaft: Unternehmensleitung Selbstständigkeit: Abhängigkeit Integration: Vollständig, anfangs u.U. Probleme Image: nicht einheitlich Leistungsprogramm/Werbung: Gesteuert Bindung/Motivation Leiter Verkaufseinheit: Dienstvertrag/Gehalt (+Prämie)