Betriebswirtschaft Industriemeister (Fach) / BQ der IHK Prüfungsordnung (Lektion)

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Wesentliche Inhalte zur Vorbereitung auf die Prüfung BQ BWH für Industriemeister

Diese Lektion wurde von Axel_D erstellt.

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  • Was ist eine Unternehmung? Ein zur Erzielung von Gewinnen geführter Betrieb
  • Was ist mit dem Begriff Firma gemeint? Das HGB definiert in §17 folgendes: (!) Diue Firma eines Kaufmanns ist der Name, unter dem er seine Geschäfte betreibt und die Unterschrift abgibt. Je nach Rechtsform muss die Firma den Namen des Inhabers oder einen Bezug zum Gegenstand des Unternehmens beinhalten. Die Firma muss ebenfalls die Rechtsform beinhalten.
  • Wie unterscheiden sich die Begriffe "Geschäftsführung" und "Geschäftsvertretung"? - Mit Geschäftsführung sind die Aufgaben im Innenverhältnis eines Unternehmens gemeint, Dies sind alle Aufgaben und Verantwortungen für die ordnungsgemäße, rechtskonforme Unternehmensführung sowie die Weisungsbefugnis gegenüber Beschäftigten, Entscheidungsbefugnis für alle geschäftlichen Handlungen. - Geschäftsvertretung hingegen bezieht sich auf die Vertretung der Unternehmensinteressen und Handlungsbefugnis im Aussenverhältnis, so zum Beiuspiel zu Lieferanten und Kunden.
  • natürliche Person vs. juristische Person Natürliche Person ist jeder Mensch von Geburt an. Mit diesem Moment ist er rechtsfähig. Juristische Personen sind auf Grundlage von Gesetzen durch Menschen erschaffene Träger von Rechten und Pflichten. Sie sind Vereinigungen von Personen oder Sachen zu einer rechtlich geregelten Einheit, die von der Rechtsordnung Rechtsfähigkeit verliehen bekommen.
  • Was wird im Handelsgegister geführt? Das Handelsregister ist ein öffentliches Verzeichnis, das von den Amtsgerichten geführt wird. Hierin sind alle handelsgewerbetreibenden Unternehmen eingetragen. Das Handelsregister wird in zwei Abteilungen geführt. In Abteilung A werden eingetragene Kaufleute (e.K.) sowie Personengesellschaften (oHG, KG) geführt, hier sind unter Anderem Sitz und Rechtsform sowie Inhaber, die Bestellung/Abbestellung von Prokuristen, die Einstellung oder Aufhebung eines Insolvenzverfahrens, etc., vermerkt.In Abteilung B werden Kapitalgesellschaften (GmbH, UG, AG)geführt. Hier wird zusätzlich zu den Angaben, die in Abteilung A vermerkt werden, der Gegenstand der Unternehmung festgehalten, zusätzlich zu Geschäftsführern, Stammkapital, etc.
  • Welche Unternehmensformen gibt es in Deutschland? A. Personengesellschaften: 1. Einzelunternehmen (Nichtkaufleute) 2. eingetragener Kaufmann/Kauffrau (eK) 2. BGB-Gesellschaft oder auch GbR genannt 3. Partnergesellschaft (PartG) 4. Offene Handelsgesellschaft (OHG) 5. Kommanditgesellschaft (KG) 6. GmbH & Co KG 7. stille Gesellschaft 8. eingetragene Genossenschaft (eG) B. Kapitalgesellschaften: 1. Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) 2. Unternehmergesellschaft-haftungsbeschränkt (UGmbH) 2. Aktiengesellschaft (AG) 3. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KG aA)
  • Welche Rechtsformen benötigen zur Gründung mehr als eine Person und wieviele? GbR, OHG undKG jeweils mind. 2 Gründer, die eG braucht mindestens 3 Gründer, alle anderen mindestens 1 Gründer
  • Wie ist die Haftung bei den einzelnen Rechtsformen geregelt? Einzelunternehmer, eingetragene Kaufleute, offene Handelsgesellschaft Gesellschaft haften unbeschränkt mit Geschäfts-und Privatvermögen und Gesellschafter (auch mit Privatvermögen) für Gesellschaftsschulden, gesamtschuldnerische Haftung. Bei der KG haften Komplementäre (persönlich haftende Gesellschafter) unbeschränkt, Kommanditisten in Höhe der Einlage Die GmbH und UG(mbH) haftet nur mit Gesellschaftsvermögen; ggf. persönliche Haftung des Geschäftsführers Die AG haftet nur mit Gesellschaftsvermögen; ggf. persönliche Haftung des Vorstandes die eG nur mit Gesellschaftsvermögen
  • Bei welchen Gesellschaften gibt es ein Mindestkapital und wie hoch ist dieses? 1. GmbH - Mindeststammkapital: 25.000 Euro, davon mindestens 12.500 Euro in bar oder in  Sachwerten bei Gründung eingezahlt sein 2. UG - Mindeststammkapital: 1 Euro, aber Ansparpflicht (mind-. 25% vom Jahresgewinn bis 25.000 € erreicht sind, sofern dann in eine GmbH umgewandelt wird, ansonsten erlischt die Ansparpflicht nicht), vollständige Einzahlung bei Gründung erforderlich, nur Bargründung möglich 3. AG - Mindestgrundkapital: 50.000 Euro, mindestens ¼des Nennbetrages der Aktien müssen bar oder in Sachwerten bei Gründung eingezahlt sein. Alle anderen Gesellschaftsformen müssen kein Mindestkapital und keine Mindesteinlage nachweisen, lediglich gilt für Kommanditisten die Pflicht zuer erbringung einer Kommanditeinlage, die aber im Gesellschaftsvertrag festgelegt wird.
  • Nennen Sie die Organe einer GmbH 1. Gesellschafterversammlung 2. Geschäftsführer 3. Aufsichtsrat (bei mehr als 500 Mitarbeitern)
  • Nennen Sie die Organe einer Aktiengesellschaft 1. Vostand 2. Aufsichtsrat 3. Hauptversammlung
  • Nennen Sie die 3 Möglichkeiten von Unternehmenszusammenschlüssen und beschreiben Sie diese 1. horizontale Zusammenschlüsse, sind Zusammenschlüsse von Unternehmen mit gleicher Produktions- oder Handelsausrichtung zB zwei Automarken schließen sich zusammen - siehe Seat und VW 2. vertikale Zusammenschlüsse, sind Zusammenschlüsse von Unternehmen, deren Produkt- oder Handelsausrichtung sich ergänzen zB ein Autohersteller schließt sich mit einem Tuningunternehmen zusammen - siehe Mercedes Benz und AMG 3. Diagonale Zusammenschlüsse (auch Konglomerat genannt) sind solche, bei denen Unternehmen sich zusammenschließen, deren Produkt- oder Handelsausrichtung nichts miteinander zu tun haben. zB Autohersteller schließt sich mit einer Bank zusammen
  • Worin unterscheiden sich Unternehmenskonzentrationen und Kooperationen? Bei Unternehmenskonzentrationen verlieren die sich zusammenschließenden Unternehmen ganz oder teilweise ihre wirtschaftliche und rechtliche Selbstständigkeit. Bei Kooperationen arbeiten die Unternehmen zusammen ohne ihre Eingenständigkeit zu verlieren.
  • Wie nennt man eine größere Unternehmenskooperation auch? joint venture
  • Was ist ein Konsortium? Ein Konsortium ist ein Unternehmenszusammenschluss, mehrerer rechtlich und wirtschaftlich selbstständig bleibender Unternehmen zur zeitlich begrenzten Durchführung eines gemeinsamen, vereinbarten Geschäftszwecks.
  • Was sind Wirtschaftskartelle und welche Kartelltypen gibt es? Nennen Sie Beispiele der einzelnen Typen Unter einem Wirtschaftskartell versteht man den vertraglichen Zusammenschluss von Unternehmen gleicher Produktions- oder Handelsstufe, die rechtlich zwar selbstständig bleiben, ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit jedoch ganz oder zum Teil aufgeben, um daraus einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Es gibt verbotene Kartelle (Preiskartelle, Quotenkartelle, Gebietskartelle, Syndikate); erlaubnispflichtige Kartelle (Rationalisierungskartelle, Exportkartelle - bei Auswirkung auf das Inland, Importkartelle, Strukturkriesenkartelle oder Ministerkartelle); meldepflichtige Kartelle (Konditionskartelle, Rabattkartelle, Angebotskartelle, Exportkartelle - bei Nichtauswirkung auf das Inland
  • Was ist ein Konzern? Ein Konzern ist eine, unter der einheitlichen Leitung eines beherrschenden Unternehmens zusammengefasste Unternehmensgruppe. Ein Konzern besteht aus einem Mutterunternehmen und einem oder mehreren Tochterunternehmen. Die Tochterunternehmen sind wirtschaftlich und finanziell gegenüber dem Mutterunternehmen unselbständig, rechtlich aber selbständig und erstellen eigene Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen.
  • Was versteht man unter einem Trust und welche Formen gibt es? Unter Trusts versteht man die engste Form von Unternehmenszusammenschlüssen. Trusts haben eine gemeinsame Leitung. Sie sind vertraglich vereinbarte Zusammenschlüsse von mehreren Unternehmen zu einem, bei denen die zusammengeschlossenen Unternehmen ihre rechtliche und wirtschaftliche Selbständigkeit aufgeben. Es gibt sogenannte Holdings und Fusions Holdinggesellschaften haben den einzigen Zweck,sich an anderen Unternehmen zu beteiligen. Eine Fusion ist ein Trust, bei dem von mindestens zwei bisher rechtlich selbständigen Unternehmen zu einer wirtschaftlichen und rechtlichen Einheit zusammengeschlossen wird, wobei mindestens eines der Unternehmen auf das andere übergeht und dabei seine rechtliche Eigenständigkeit verliert.
  • Was ist der Unterschied zwischen Internationalisierung und Globaliserung? Als Internationalisierung bezeichnet man die Unternehmensstrategie einer Erweiterung des Vertriebsraumes eines Wirtschaftsunternehmens über die Landesgrenzen hinaus. Dazu gehört neben dem Vertrieb der eigenen Produkte ins Ausland, auch die Gründung von Niederlassungen im Ausland. Globalisierung beschreibt den Prozess der zunehmenden Integration nationaler Märkte und Wirtschaftssysteme und die Schaffung sogenannter Weltmärkte. Globalisierung bezeichnet die Zunahme grenzüberschreitender wirtschaftlicher Aktivitäten, die Ausweitung des Transfers von Waren, Dienstleistungen, Investitionen, Geld und Ideen und die gemeinsame Koordination weltweiter Aktivitäten. Globalisierung ist somit auf die Wirtschaft insgesamt bezogen, Internationalisierung auf einzelne Wirtschaftsunternehmen.
  • Was sind die Hauptfunktionen in Unternehmen? Man unterteilt diese in Kern- und Ergänzungsfunktionen. Zu den Kernfunktionen zählt man 1. Beschaffung 2. Fertigung 3. Absatz Als Ergänzungsfunktionen sind 1. Leitung 2. Verwaltung 3. Forschung und Entwicklung zu nennen. In heutigen Unternehmenskulturen kommen in der Regel auch noch soziale Funktionen hinzu
  • Was sind die Funktionen in Unternehmen? Funktionen in Unternehmen unterteilt man in die beiden Kategorien Kernfunktionen und Ergänzungsfunktionen. Zu den Kernfunktionen zählt man die Beschaffung, die Fertigung/Produktion und den Absatz/das Marketing, zu den Ergänzungsfunktionen zählt man die Leitung, die Forschung und Entwicklung, die Lagerung, die Finanzierung sowie die Verwaltung
  • Was verstaht man unter den Marktformen Polypol, Oligopol und Monopol? Polypol = viele Anbieter treffen auf viele Nachfrager Oligopol = wenige Anbieter treffen auf viele Nachfrager (Angebotsoligopol)                wenige Anbieter treffen auf wenige Nachfrager (Nachfrageoligopol) Monopol = ein Anbieter trifft auf den gesamten Markt - viele Nachfrager
  • Wie unterscheidet man Märkte innerhalb der Marktstruktur? Man unterscheidet in Käufermarkt und Verkäufermarkt. In einer Käufermarktstruktur ist die Position des Käufers gestärkt. Käufer können aus einem breiten Angebot wählen, hier übersteigt das Angebot die Nachfrage. In einem Verkäufermarkt übersteigt invers dazu die Nachfrage das Angebot, die Verkäuferseite ist in einer Machtposition. Man spüricht hier von einem Nachfrageüberhang
  • Was versteht man unter betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren? Arbeit = Unterteilung in dispositive und ausführende / objektbezogene Arbeit. Dispositive Arbeit umfaßt den Bereich der Planung, Organisation, Steuerung und Kontrolle und sind somit Führungsaufgaben. Objektbezogene Arbeit ist die körperliche Tätigkeit Betriebsmittel = darunter fallen Maschinen, Anlagen, schwere Werkzeuge, Innenausstattung, Lagermittel, Meß- und Prüfmittel und auch Grundstücke Werkstoffe =unterteilen sich in Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Rohstoffe sind dabei wesentliche Bestandteile des Endproduktes, Hilfstoffe fließen in die Endprodukte als Kleinanteile ein und verbinden sich mit den Rohstoffen zum Endprodukt (Schrauben, Schweißdraht, Kleber etc.). Hilfstoffe sind Mittel die zur Produktion notwendig sind, aber nicht in das Produkt selbst einfließen (Maschinenöl zum Betrieb der Fertigungsmaschine, Bohremulsion, Elektrizität, Gas, Benzin etc.)
  • Nennen Sie die vier Formen des Recycling, nennen und erläutern Sie diese. Wiederverwendung = Der Werkstoff wird (ggf. nach Reinigung) in unveränderter Form genau so wiederverwendet. (z.B. Europaletten oder Flaschen) Wiederverwertung = Der Werkstoff wird nach Aufbereitung in ähnlicher Nutzung verwendet (z.B. Altpapier) Weiterverwendung = Der Werkstoff wird für einen anderen Zweck weiter genutzt (z.B. ehemaliges Senfglas wird nun als Trinkglas verwendet) Weiterverwertung = Der Werkstoff wir nach Aufbereitung zu einem völlig neuen Zweck verwendet (ehemalige PET Flaschen werden zu Kunststoffgranulat und dann zur Produktion von z.B. Fleecejacken verwendet)
  • Beschreiben Sie den Begriff der Aufbauorganisation Unter Aufbauorganisation versteht man das hierarchische Gerüst eines Unternehmens. Sie wird dargestellt in einem Organigramm. Die Aufbauorganisation beschreibt die Aufteilung der Personen nach den Aufgaben und ihrer Entscheidungsgewalt.
  • Durch welche Faktoren kann das Leistungsangebot im Produktionsfaktor Arbeit beeinflusst werden? Das Leistungsangebot wird in physische und psychische Leistungsfähigkeit sowie Leistungsbereitschaft unterschieden. Folgende Faktoren nehmen Einfluss auf das Leistungsangebot: - Ausbildung - Geschlecht - Alter - Arbeitsbedingungen - Betriebsklima - eigene Einstellung (Wille, Motivation) - Gruppen- und Teamdynamik
  • Was sind Merkmale der Leistungsgradbeurteilung? 1. die Intensität (Geschwindigkeit und Kraft) 2. die Wirksamkeit (Effektivität und Qualität)
  • Was sind die ökonomischen Handlungsprinzipien? 1. das Minimalprinzip = mit möglichst wenig Aufwand und Mitteln ein vorgegebenes Ziel erreichen Beispiel: es müssen 50 Tonnen Kartoffeln zu den geringstmöglichen Transportkosten geliefert werden. 2. das Maximalprinzip = mit vorgegebenen Aufwand und Mitteln möglichst viel erreichen Beispiel: es müssen möglichst viele Tonnen Kartoffeln zu einem festgelegten Transportpreis von genau X Euro transportiert werden 3. das Optimumprinzip = optimales Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag Beispiel: es müssen möglichst viele Tonnen Kartoffeln zu möglichst geringsten Kosten transportiert werden