Nutztierwissenschaften (Fach) / 8) (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 53 Karteikarten
Antibiotika
Diese Lektion wurde von Monale erstellt.
- Was sind Antibiotika? Stoffe, die von Mikroorganismen gebildet werden - hemmen das Wachstum von anderen Mikroorganismen (Bakteriostase) - töten andere Mikroorganismen ab (Bakteriozidie)
- Welche Arten von Antibiotika kennen Sie? Chemotherapeutika: antibiotisch wirksame Verbindungen, die chemisch synthetisiert werden antimikrobiell wirksame Substanzen (AMS)
- Was sind Chemotherapeutika? antibiotisch wirksame Verbindungen, die chemisch synthetisiert werden
- Welche Arten von beta-Laktam-Antibiotika kennen Sie? ... Penicilline Cephalosporine Monobactame Carpapeneme
- Wie werden beta-Laktam-Antibiotika synthetisiert? ... biosynthetisch: Penicillium notatum, Cephalosporium acremonium semisynthetisch: Penicilline, Cephalosporine, Cephamycine vollsynthetisch: Monobactame, Carbapeneme
- Wie wirken beta-Laktam-Antibiotika? keine Wirkung auf ruhende Bakterien zellwandlose Bakterien intrazellulär parasitierende Bakterien langsam wachsende Bakterien bakterizid -> große therapeutische Breite
- Was versteht man unter dem Eagle-Effekt? = Wirkungstyp beta-Laktam-Antibiotika - verminderte Wirksamkeit von manchen Antibiotika bei hohen Bakterienkonzentrationen - Ursachen• verminderte Expression von Penicillin-bindenden Proteinen • ...
- Was sind Tetrazykline? Nennen Sie Beispiele. -> viergliedriges Ringsystem (Naphtacen) Chlortetrazyklin Oxytetrazyklin Doxicyclin Monocyclin
- Wie werden Tetrazykline synthetisiert? Nennen Sie ... biosynthetisch: Streptomyces aureofaciens, Streptomyces rimosus semisynthetisch: Doxicyclin, Monocyclin
- Wie und wo greifen Tetrazykline den Organismus an? hemmen die ribosomale Proteinbiosynthese. verhindern die Anlagerung der Aminoacyl-tRNA an die Akzeptorstellen der 30 S-Untereinheit der Ribosomen Verlängerung der Peptidkette gehemmt
- Wie wirken Tetrazykline? wirken bakteriostatisch auf grampositive und gramnegative Bakterien wirken auf intrazelluläre und zellwandlose Bakterien (z. B. Mykoplasmen, Rickettsien und Chlamydien) und Spirochäten (z. ...
- Wann werden Antibiotika und der Tierhaltung eingesetzt? ... Behandlung von bakteriell bedingten Tierkrankheiten- Einzeltierbehandlungen- Bestandsbehandlungen (Futter, Wasser)- metaphylaktische Behandlung des Gesamtbestandes bei Erkrankungen von Einzeltieren ...
- Was sind multiresistente Erreger? Mikroorganismen, die gegen mehrere antimikrobiell wirksame Substanzen (Wirkstoffgruppen) unempfindlich sind.
- Welche Arten von multiresistenten Erregern kennen ... Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA, MRSP) Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) ESBL-Enterobacteriaceae Clostridium difficile (CDI) MDR- bzw. XDR-M. tuberculosis
- Was wissen Sie über multiresistente Erreger? meist weder aggressiver noch verursachen sie häufiger Infektionen als die Wildtypen. aber Im Falle einer Infektion mit nachfolgender Erkrankung sind aber der Großteil der antimikrobiell wirksamen ...
- Was ist ESBL/BSBL? = multiresistenter Erreger extended-spectrum ß-Lactamasen (TEM, SHV, CTX-M) - erstmals 1965 in Griechenland: Patient Temoneira (TEM) - ab 2000 v.a. CTX-M- ST131 ist global verbreitet AmpC ß-Lactamasen ...
- Was versteht man unter der postantibiotischen Ära? ... jährlich 6.000 Tote in Deutschland, weltweit 700.000 durch MRE einfache Infektionen z.T. nicht mehr therapierbar, Bedrohung für das Gesundheitssystem und die Weltwirtschaft akutes Gefährdungspotential: ...
- Warum sind Bakterien resistent gegen Antibiotika? ... intrinsische Resistenzen natürlicherweise vorhanden folgt den Mechanismen der Evolutionsbiologie „survival of the fittest“ erworbene Resistenzen Mutationen (metabolische Gene, Zielstrukturen) ...
- Welche Mechanismen sorgen für Resistenztwirkungen? ... enzymatische Inaktivierung ß-Lactamasen, Acetyltransferasen Verringerung der intrazellulären Konzentration Infflux Efflux Veränderungen der Zielstrukturen alternative Bindeproteine (PBP, ...
- Wir wirkt Selektionsdruck auf die Resistenzentwicklung? ... falsche Anwendung (Indikation, Dosierung, Dauer) umfangreicher Einsatz (Tierhaltung) Rückstände in der Umwelt
- Was versteht man unter subinhibitorischen/dubletalen ... => Selektionsdruck! • Selektion von bereits vorhandenen resistenten Bakterien • Selektion von de novo-Resistenzen (Akkumulation)• Induktion von adaptiver Evolution (Virulenz, Antigenität)• Signalmoleküle ...
- Wie können Antibiotikaresistenzen erworben werden? ... bereits resistente Bakterien -> horizontaler Gentransfer -> neue resistente Bakterien empfindliche Bakterien -> Mutation -> neue resistente Bakterien
- Was versteht man unter horizontalem Gentransfer? -> Verbreitung von Resistenzen - in polymikrobiellem Umfeld (Darm, Boden, etc) - Mobilität der genetischen Elemente - Selektionsdruck
- Welche Probleme in der Tierhaltung begünstigen die ... Prophylaxe/Metaphylaxe ohne gesicherte Indikation „prophylaktische“ Unterdosierung Langzeitexposition hohe Einsatzmengen -> selektives Umfeld Applikation von Reservemittel (Chinolone) ...
- Nennen Sie ein Beispiel für Reservemittel. Chinolone -> wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung und Verbreitung von Resistenzen
- Wie können sich Resistenzen verbreiten? Mensch – Tier – Umwelt direkter Kontakt (Tierverkehr, Personal) Lebensmittelkette Umfeld der Tierhaltung - Luft (Aerosole, Stäube, Abluft, undichte Lagerbehälter, Biogasanlage (in Luft, ...
- Was sind Resistome? = in allen Kompartimenten natürlich vorkommende und erworbene Antibiotikaresistenzen
- Bei welchen Bakterien handelt es sich um MRE? multiresistente grampositive und gramnegative Bakterien in Menschen, Tieren, Pflanzen und Umwelt sehr weit verbreitet zoonotisches Potential multiresistenter Bakterien (MRSA, ESBL)
- Welche geopolitischen Veränderungen haben Einfluss ... China, Indien-massive Häufung von Resistenzen- Überalterung der Bevölkerung- Einsatz von großen Mengen von Antibiotika in der Tierproduktion - Erste Welt-Medizin vs. Dritte Welt-Hygiene Migration ...
- Mit welchen Antibiotika kann man Resistenzen entgegenwirken? ... Reserveantibiotika (nicht immer!)
- Was wissen Sie über Carbapenemase-Bildner? erstmals 1998 in USA: S. Cubana in einem 4-jährigen Patienten keine Reserveantibiotika gegen diese Gruppe von resistenten Bakterien (Tigecyclin) sehr diverse Gruppe (Spezies, Enzyme, ...
- Was wissen Sie über übertragbare Resistenzen gegen ... in vielen Ländern nachgewiesen Geflügel, Schwein konjugatives Plasmid (mcr-1-Gen) wahrscheinlich im Tierbereich entstanden global one-health approach DE: Schwein, E.coli
- Was können wir tun, um diese Resistenzsituation zu ... Monitoring/Surveillance Vermeidung der weiteren Entstehung von resistenten Mikroorganismen- Reduzierung der Einsatzmengen- weltweites Verbot des Einsatzes von Leistungsförderern Reduktion in der Tierhaltung- ...
- Was machen wir mit den vorhandenen resistenten Bakterien ... Infektionsprophylaxe-Strategien Impfstrategien Entwicklung neuer/neuartiger Antibiotika Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) (polit. Maßnahmen)
- Was machen wir mit den vorhandenen resistenten Bakterien ... Infektionsprophylaxe-Strategien Impfstrategien Entwicklung neuer/neuartiger Antibiotika Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) (polit. Maßnahmen)
- Wie können Übertragungen von MR unterbrochen werden? ... Eingangs-Screening und Isolation Hygienemaßnahmen medizinische Einrichtungen -> Krankenhaushygiene Tierhaltung -> Biosicherheitsmaßnahmen Lebensmittelsicherheit
- Wie werden Impfstrategien gegen die Resistenzentwicklung ... klassische Impfstoffe gegen bakterielle Infektionskrankheiten Impfstoffe gegen Antibiotika-Resistenzmechanismen
- Welche alternativen Therapie- und Prophylaxestrategien ... Alternative Therapie- und Prophylaxestrategien Bacteriocine + Bakteriophagen Optimierung der Mikrobiota, Physiologie, Immunologie (Darm)-> Präbiotika, Probiotika, Synbiotika (Futterzusätze) ...
- Was sind Bacteriocine und wie wirken diese gegen Resistenzen? ... bakterizide Peptide (5-15 kDa) werden von Bakterien produziert Interagieren mit der Zellmembran v.a. bei grampositiven Bakterien wirksam spezifisch -> kaum Schädigung der Standortflora ...
- Wie werden Bakteriophagen gegen Resistenzen eingesetzt? ... therapeutischer Einsatz- lytische Phagen (Autodosierung) - Lysine (nur bei grampositiven Bakterien einsetzbar) hohe Spezifität- keine Schädigung der Standortflora- enges Wirkungsspektrum -> ...
- Wie kann kann das Mikrobiom im Darm optimiert werden? ... Kompetition Physiologie Immunologie Präbiotika, Probiotika, Synbiotika Futterzusätze Butyrate etc. Quorum sensing-Quencher
- Welche alternativen Immunprophylaxe, -therapien werden ... klassische Impfstoffe gegen bakterielle Infektionskrankheiten stallspezifische Vakzinen Vakzinen gegen bestimmte Darmbewohner zur Verbesserung der Mikrobiota-Funktion Immunglobuline ...
- Welche Hygienemaßnahmen müssen zur Eindämmung von ... Biosicherheit Bestandteil der Vorgaben der 16. AMG-Novelle bei Überschreiten des Mittelwertes -> Hygienekonzept Haltungsoptimierung
- Fassen Sie das wichtigste, im Zusammenhang mit MR, ... Verwendung eines Paradoxons in der Therapie Tempo der Resistenzentwicklung beeinflussen Alternativen weiterentwickeln (enges Spektrum) übermäßiger Gebrauch versus eingeschränkter Zugang ...
- Was ist ein Antibiogramm und was wird hierbei beachtet? ... Bei welcher Konzentration hemmt Antibiotikum das Wachstum eines bestimmten Krankheitserregers? Welches Antibiotikum kann erfolgreich zur Behandlung eingesetzt werden? Wie entwickeln sich ...
- Wie wird ein Antibiogramm angelegt? Reinkultur Bestimmung des Hemmhofdurchmessers: Agardiffusionstest Bestimmung der minimalen Hemmkonzentration (MHK, MIC): Dilutionstest E-Test -> gezielte Antibiose möglich
- Erklären Sie das Prinzip des Agardiffusionstests. Bakteriensuspension definierter Dichte Aufbringen auf standardisierte Agarplatte (Müller-Hinton Agar) Auflegen von mit definierten Antibiotikakonzentrationen getränkten Filterplättchen ...
- Welcher Agar wird beim Agardiffusionstest verwendet? ... Müller-Hinton-Agar
- Wie werden die Ergebnisse des Agardiffusionstests ... - "sensibel" (oder empfindlich),- "mäßig sensibel" (oder intermediär wirksam) und- "resistent" (oder unempfindlich) unterteilt
- Erklären Sie das Prinzip der minimalen Hemmkonzentration. ... Bestimmung der MHK Flüssigmedium mit Antibiotika standartisierter Konzentra- tion mit einer standartisierten Bakteriensuspension beimpft und inkubiert Verdünnungsreihe des Antibiotikums