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  • 10 Daten und Erhebungstechniken nach Pawlik 1.Biographische und Aktuardaten2.Verhaltensspuren3.Verhaltensbeobachtung4.Verhaltensbeurteilung5.Ausdrucksverhalten6.Interview7.Projektive Tests/Verfahren8.Objektive Tests9.Fragebogen10.Psychophysiologische Diagnostik
  • Biographische und Aktuardaten umfassen sozio-demographische Daten, wie Alter, Geschlecht, Familienstand und Beruf einer Person, die reaktionsobjektiv erfasst werden können. Auch andere objektive Daten zur Lebensgeschichte, der Schul- und Berufsbildung oder auch die Krankengeschichteanamnestischen Interview oder durch Rück-griff auf bestehende Aktenquellen erhoben werdenbiographische und Aktuardaten der Modalität „Verhalten“ / Alter und Geschlecht können Verhalten indizieren
  • Verhaltensspuren direkt beobachtbare Nachwirkungen (Produkte) menschlichen VerhaltensAn einer Person, die mit Turnschuhen bekleidet, verschwitzt und außer Atem aus Wald kommt, sind Spuren des Verhaltens „Laufen“ sichtbar. Zum Anderen fallen intentionale Verhaltensprodukte, wie z.B. Zeichnungen oder andere im weitesten Sinne künstlerische Biographische und Aktuardaten Verhaltensspuren Datenquellen und diagnostische Verfahren Werke in diese Datenquelle. mehr oder weniger zufällig, so z.B. wenn man sich den Zustand eines Kinderzimmers nach einer Geburtstagsparty oder den Arbeitsplatz eines Studierenden ansieht. plausibel anzunehmen, dass das Verhalten einer hoch gewissenhaften Person Spuren in ihrem Arbeitsbereich hinterlassen wird, z.B. einen aufgeräumten und ordentlichen Schreibtisch. Ein solcher Schreibtisch kannfür andere Personen wiederum als Hinweis für die Gewissenhaftigkeit des Besitzers dienen.
  • Verhaltensbeobachtung: Wissenschaftliche Ver-haltensbeobachtung ist im Gegensatz zur Alltagsbeobachtung aber methodisch kontrolliert und systematisiert, muss sich an bestimmten Gütekriterien messen lassen und ist zumeist mit einer weiterführenden quantitativ-statistischen Analyse der protokollierten Verhaltensdaten verbunden.
  • reduktive Deskritptionen Wissenschaftliche Verhaltensbeobachtungen sind in der Regel sogenannte reduktive Deskriptionen (vgl. Mees, 1977), die sich auf be-stimmte, theoretisch relevante Beobachtungseinheiten (Kategorien, Verhaltens-klassen) beschränken.
  • Verhaltensbeurteilung: betrifft mehr oder weniger subjektive und summari-sche Einschätzungen und Bewertungen der Häufigkeit, Intensität und Ausprä-gungsform des eigenen Verhaltens oder des Verhaltens anderer Personen.
  • Ausdrucksverhalten: wird von Pawlik (2006) als eigene Datenquelle gelistet, obwohl es auch der Verhaltensbeobachtung oder –beurteilung hätte zugeordnet werden können. Ausdrucksverhalten umfasst solche Variationen der Mimik (Gesichtsausdruck), der Stimme und Sprechweise sowie der Ganzkörpermotorik, in denen sich Gefühle, Stimmungen und Affekte äußern. Auch die Handschrift als Verhaltensspur zählt zum Ausdrucksverhalten. Rückschlüsse auf die Persönlich-keit können aus (bestimmten Merkmalen) der Handschrift jedoch nicht abgeleitet werden; wohl aber verändert sich die Handschrift in der Regel unter Stress und spiegelt damit eine bestimmte aktuelle Befindlichkeit wider.
  • Kman und Friesen selbst konnten aber in einer Reihe von Studien zeigen, dass zumindest bestimmte Primäremotionen richtig interpretiert werden können Angst Wut Ekel
  • Interview Neben der standardisierten Beobachtung gilt das Interview als zweiter traditioneller Königsweg zumindest innerhalb der psychologischen Diagnostik. häufigsten eingesetzte diagnostische Instrument
  • Projektive Tests vorsichtiger formuliert projektive Verfahren geben mehrdeutiges Reizmaterial vor (z.B., abstrakte Klecksbilder, mehrdeutige Bilder von Personen, frei gestaltbares Spielmaterial u.a.), die von Probanden bearbeitet, d.h. interpretiert, ergänzt oder gestaltet werden sollen. Projektive Verfahren sind im Kontext der Psychoanalyse bzw. Tiefenpsychologie entstanden und sollen hel-fen, sogenannte Abwehrmechanismen (vgl. psychoanalytisches Paradigma, Kurs 03400) zu umgehen und Zugang zu wichtigen psychologischen Informationen (z.B. Konflikte, Impulse) ermöglichen, die den Probanden nicht bewusst sind.
  • Objektive Tests: bezeichnet objektive Tests als an Testgütekri-terien überprüfte Stichproben z.B. von Leistungsaufgaben, über die eine Verhaltensstichprobe der untersuchten Person im interessierenden Merkmal erhoben und ausgewertet wird. In diesem Sinne wäre ein Intelligenztest ein objektiver Test und manchmal werden auch diagnostische Verfahren, die Persönlichkeitsmerkmale mit Hilfe von Fragebogen erheben, als Persönlichkeitstests bezeichnet Raymond B. Cattell zurückgeht und solche Verfahren meint, deren Messintention für den Probanden nicht per Augenschein erschließbar ist, die also “undurchschaubar” sind. Der Test soll damit “unver-fälschbar” z.B. im Sinne sozialer Erwünschtheit sein.
  • Fragebogen Nach Mummendey (2003) ist ein Fragebogen ein Erhebungs-instrument, bei dem festgelegte Antwortmöglichkeiten auf klar vorgegebene Fra-gen oder Feststellungen angekreuzt werden. Zu Beginn eines Fragebogens wird eine kurze Instruktion gegeben, in der das Ausfüllen erläutert wird, und manchmal auch ein Beispiel-ItemIn einem Fragebogen ist also keine offene Beantwortungvorgesehen wie in einem Interview. Fragebogen sind die am häufigsten eingesetzte und bevorzugte Methode zur Erfassung von Persönlich-keitsmerkmalen sowie Motivations- und Interessensvariablen. Klassifikation von Pawlik eindeutig eine Erhebungsmethode und keine DatenquelleIn diesem Fall sind Frem-deinschätzungen die Datenquelle.
  • Psychophysiologische Diagnostik Veränderungen des Erlebens und Verhal-tens kovariieren mit organismischen Variablen, z.B. mit dem Blutdruck, der Herz-frequenz, der Ausschüttung bestimmter Hormone und der Aktivität in bestimmten Hirnarealen. mit Hilfe elektrophysiologischer Registriermethoden (elektrodermale Aktivität; Herz-Kreislauf-Aktivität; Muskelaktivität; Hirnaktivität) oder über biochemische Mess-größen (Hormonspiegel im Blut, immunbiologische Analyse des Speichels, Mes-sung der regionalen zerebralen Durchblutung oder des regionalen zerebralen Stoffwechsels) gemessen.
  • Pawlik (2006) klassifiziert die 10 Datenquellen nach den folgenden drei Kriterien: (a) der Datenmodalität,(b) der erfassbaren Varianz (c) der Reaktionsobjektivität. 
  • Datenmodalität unterschieden, ob es sich bei den Daten lediglich um mentale Repräsentationen des Erlebens und Verhaltens einer Person, um direkt beobachtbares Verhalten oder um psychophysiologisch erfassbare Variablen handelt.
  • erfassbarer Varianz wird klassifiziert, ob die Datenquelle im Labor und/oder im Feld erhoben werden kann
  • Die Reaktionsob-jektivität betrifft dagegen das Ausmaß in dem eine Datenquelle durch Ziele, Wer-te und Einstellungen eines Probanden beeinflusst oder sogar verfälscht werden kann.
  • frühere Klassifikation von Datenquellen stammt von Raymond B. Cattell, der zwischen L-, Q- und T-Daten unterscheidet:
  • L-Daten (Life Record Data) •objektive Lebensdaten (z.B. Geschwisterzahl, Lebensereignisse)•Verhaltensbeobachtung•Fremdbeurteilung•Projektive Verfahren•Ausdrucksanalyse•Morphologische Methoden
  • Q-Daten (Questionnaire Data):Selbstbeurteilung des Individuums •Fragebogen•Interview
  • T-Daten (Test-Data):Daten aus objektiven Tests -Papier-Bleistift-Tests (z.B. Intelligenz)•Apparative Anordnungen •Physiologische Messungen•Objektive Tests in der speziellen Bedeutung von Cattell!
  • In Defense of Difference Scores“ (S. 730ff) verse-henen Abschnitt können Rogosa, Brandt und Zimowski (1982) allerdings zeigen, dass wahre Veränderungen in einer Stichprobe auch dann sehr präzise gemessen wenn die Reliabilität der Differenzwerte nahezu 0 entspricht.
  • Das Hauptproblem ist wie bereits erwähnt die mangelnde Reliabilität der Diffe-renzwerte. Bereits die einmalige Erfassung von psychischen Merkmalen ist generell mehr oder weniger messfehlerbehaftet und deshalb ungenau.Bei Differenzwerten verschärft sich die Messungenauigkeit, da in die Differenzen von zwei Messungen die Messfehlervarianzen beider Messzeitpunkte additiv eingehen. Dieser doppelte Messfehleranteil wirkt sich insbesondere dann reliabilitätsmin-dernd aus, wenn Pre- und Posttestmessung hoch miteinander korrelieren.
  • Bei hohen Korrelationen wird die Reliabilität der Differenzen selbst dann relativ niedrig ausfallen, wenn die Reliabilitäten der Einzelmessungen relativ hoch sind. Unter diesen Umständen scheint es sehr problematisch, Veränderung mit Diffe-renzwerten messen zu wollen.
  • In einem mit der Überschrift „In Defense of Difference Scores“ (S. 730ff) verse-henen Abschnitt können Rogosa, Brandt und Zimowski (1982) allerdings zeigen, dass wahre Veränderungen in einer Stichprobe auch dann sehr präzise gemessen werden können, wenn wenn die Reliabilität der Differenzwerte nahezu 0 entspricht.