Approbationsprüfung (Fach) / 19-23 Verhaltenstherapeutische Verfahren (Lektion)

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Diagnostik und Behandlungstechniken

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  • Techniken der kognitiven Umstrukturierung Realitätstesten: Belege für und gegen eine Annahme sammeln Verhaltensexperimente: Annahmen durch reale Verhaltensänderungen überprüfen Alternativerklärungen: z.B. Brainstorming aller möglichen Alternativen Entkatastrophisieren: z.B. durch zu-Ende-denken Zeitprojektionsfragen: Wie würde es Ihnen X Monate nach der Entscheidung gehen? Distanzieren: Wie würde ein Unbeteiligter das bewerten? Hinterfragen von Mussturbationen: Wo steht geschrieben, dass das so sein muss? Reattribuieren: Woran könnte es noch liegen (außer an Ihnen)?
  • 3 Typen der sokratischen Gesprächsführung explikativ: Begriffsklärungen. Was ist das? (eine gute Mutter) normativ: Moralvorstellungen. Darf ich das? (Minusstunden machen) funktional: Zielkongruenz. Sollte ich das? (bei meinem Partner bleiben) Therapeutische Haltung: Unwissenheit (Columbo-Technik), Zurückhaltung, offene Fragen, keine Bewertungen
  • grundlegende Disputationstechniken empirisch: Woran machen Sie das fest? hedonistisch: Was bringt es Ihnen, so zu denken? logisch: Wie passt das zusammen?
  • 11 Kognitive Fehler nach Beck Eselsbrücke: Emo-Person will Etikett über dich lesen, um allgemeine Tunnel-Katastrophe zu maximieren. emotionale Beweisführung: Gefühl als Beweis für Annahmen nehmen Personalisierung: negatives auf die eigene Person beziehen Willkürliches Schlussfolgern: Schlüsse ohne ausreichende Belege Etikettierung: Sich oder Dinge stereotyp bewerten ("Ich bin ein ewiger Versager") Übergeneralisieren: Von einem Fall auf alle ähnlichen schließen dichotomes Denken: Erfahrungen in zwei ausschließliche Kategorien einordnen Gedankenlesen: Ohne nachfragen zu wissen meinen, was andere denken Selektives Verallgemeinern: Einzelinformationen überbewerten und wichtige andere Informationen nicht beachten Tunnelblick: nur einen Aspekt seines Lebens wahrnehmen Katastrophisieren: Nur an das Schlimmste denken Maximieren und Minimieren: Negatives überbewerten und Positives herunterspielen.
  • Schritte des Selbstinstruktionstrainings Ziel: adaptive Handlungsanweisungen an sich selbst etablieren. (v.a. Kinder oder Personen, die durch sprachliche Instruktionen schwer erreichbar sind 1. Modelllernen: Therapeut führt Aufgabe mit Selbstinstruktionen durch 2. offene externale Instruktion: Therapeut spricht Anweisungen vor, Pat. versucht die Aufgabe zu bewältigen 3. offene internale Instruktion: Pat. spricht sich selbst die Anweisung vor (bekommt ggf. Hilfe) 4. Ausblenden der offenen Instruktion: Pat. spricht sich die Anweisung nur noch leise vor. 5. verdeckte Selbstinstruktion: Pat. gibt sich die Anweisung nur noch gedanklich.
  • Phasen des Stressimpfungstrainings nach Meichenbaum Ziel: bessere Bewältigung von Stress- und Belastungssituationen 1. Unterrichtsphase: Problemanalyse, Erklärungsmodell für die Entstehung von Stress, psychophysiologische Zusammenhänge 2. Übungsphase: kognitive Strategien (insb. positive Selbstverbalisationen), Entspannung (z.B. PMR), Rollenspiele 3. Anwendungsphase: Einsatz im Alltag
  • Verdeckte Verfahren und einige Varianten (7), insb. coverant control Technik Modifikation offenen Verhaltens durch Bildung spezifischer verdeckter Kognitionen und Vorstellungen (coverants). Indikation, wenn das Verhalten oder die Konsequenzen nicht in der Sitzung herstellbar sind. 1. verdeckte Verstärkung: man imaginiert eine passende positive Konsequenz 2. verdeckte Bestrafung: man imaginiert eine passende negative Konsequenz 3. verdeckte Löschung: man stellt sich ein problematisches Verhalten und das Ausbleiben negativer Konsequenzen vor 4. verdeckte Sensibilisierung: Aufbau von Vermeidungsverhalten, indem man sich das unerwünschte Verhalten und eine passende aversive Konsequenz vorstellt 5. verdecktes Gegenkonditionieren: Abbau von Vermeidungsverhalten, indem man vorgestelltes angstbesetztes Verhalten mit einer angenehmen Vorstellung koppelt 6. verdecktes Modelllernen: Man stellt sich vor, wie ein Modell sich in der gewünschten Weise verhält. 7. coverant control: Verhaltensabbau durch dreischrittige Methode: 1. Triggerreiz mit negativer Kognition koppeln (anti-coverant) 2. Kognition positiv umdeuten (pro-contra-coverant) 3. passendes angenehmes Alternativverhalten umsetzen (Belohnung)
  • Problemlösetraining nach Kossarz (ADAPT) 1. attitude: Problemorientierung fördern 2. define: Ausgangszustand, Ziel und Barrieren beschreiben 3. alternatives: Brainstorming 4. predict: Entscheidung für eine Alternative 5. try out: Ausprobieren und Evaluation
  • Stufen der Selbstregulation nach Kanfer 1. Selbstbeobachtung (Protokoll) 2. Selbstbewertung (Vergleich mit Standards) 3. Selbstverstärkung (Belohnung oder Bestrafung)
  • Selbstkontrolle Spezialfall der Selbstregulation, bei der ein automatisiertes Verhalten unterbrochen wird und bewusst ein anderes Verhalten gezeigt wird, das eigentlich nicht den Vestärkerbedingungen entspricht.
  • Messparameter im Biofeedback (8) und Indikation EMG: Spannungskopfschmerz, Schmerzen, neuromuskuläre Erkrankungen EEG: Epilepsie, ADHS EKG: Herzrhythmusstörungen EDA: Entspannung, Migräne Plethysmographie (periphere Durchblutung): Entspannung, Migräne Blutdruck: arterielle Hypertonie Hauttemperatur: Entspannung Atemfunktion: Entspannung, Asthma, Hyperventilationssyndrom
  • Ablauf des Biofeedback 1. Kognitive Vorbereitung (Erfolgserwartung) 2. Messfühler anlegen 3. Baseline erheben 4. freies Üben: Messwert irgendwie beeinflussen 5. gezieltes Üben: Messwert bewusst beeinflussen 6. Alltagstransfer (ohne Rückmeldung oder mit tragbaren Geräten)
  • Ablauf des autogenen Trainings nach J.H. Schultz Grundübungen: Schwereübung Wärmeübung Organübungen: Herzübung Atemübung Sonnengeflechtsübung Stirnübung Mittelstufenübungen: formelhafte Vorsatzbildung je nach Problematik Oberstufenübungen: Imaginationsübungen i.S. einer Wachtraumarbeit Rücknahme der Entspannung: Arme fest, Atmung tief, Augen auf!
  • Schritte der Problemanalyse nach Reinecker (7) 1.  Präzise Problembeschreibung      3 Ebenen: Alpha = Verhalten, Beta = subjektiv, Gamma = physiologisch 2.  Situationale Bedingungen des Verhaltens     prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Faktoren 3.  Bisheriger Umgang mit dem Problem 4.  Selbstregulationssystem     O-Variable 5.  Genese und Entwicklung des Problems 6.  Health-Belief-Modell 7.  hypothetisches Bedinungsmodell     Zusammenfassung mit Fokus auf die Aufrechterhaltung
  • zusätzliche Variablen in der Problemanalyse nach Bartling, die das SORCK-Schema ergänzen Wahrnehmungsprozesse-  sich auf bestimmte Reize orientieren (Aufmerksamkeit)-  Reize aufnehmen-  Reize kodieren innere Verarbeitung-  Interpretation der Situation-  Bewertung der Situation-  Handlungsvorbereitung
  • Therapieplanung nach dem BASIC-ID Schema (Lazarus) Probleme der Patienten sollen auf verschiedenen Ebenen erfasst werden (Modalitätenprofil). Damit werden verschiedene Probleme des Pat. und ihre Verbundenheit dargestellt B  BehaviorA  AffectS  SensationsI  ImaginationC  CognitionsI  Interpersonal RelationshipsD  Drugs and Biology
  • Grundbedürfnisse nach Grawe -  Orientierung und Kontrolle-  Lustgewinn/Unlustvermeidung-  Bindung-  Selbstwertschutz
  • mögliche Informationsquellen im diagnostischen Prozess -  Exploration des Patienten-  Tests und Fragebögen-  Verhaltenstests-  Tagebuchaufzeichnungen und Protokolle-  psychophysiologische Verfahren-  Verhaltensbeobachtung
  • 7 Phasen des therapeutischen Prozesses nach Kanfer (2012) 1. Schaffung günstischer Ausgangsbedingungen 2. Aufbau von Veränderungsmotvation und Auswahl von Veränderungsbereichen 3. Verhaltensanalyse 4. Therapeutische Ziele klären und vereinbaren 5. spezielle Methoden auswählen und anwenden 6. Fortschritte evaluieren 7. Erfolgsotimierung und Abschluss
  • Prinzipien der Gesprächsführung in de VT -  aktive Strukturierung-  Problemorientierung-  Transparenz-  Konkretisieren-  geleitetes Entdecken-  Soziale Verstärkung-  Zusammenfassen und Rückmelden
  • operante Methoden zum Verhaltensaufbau -  Shaping-  Chaining-  Fading-  Prompting (Verbale Instruktionen)-  Token Economies
  • operante Methoden zum Verhaltensabbau -  Bestrafung-  Löschung (Bestrafung 2. Art)-  Checking (graduierte Löschung)-  Time-out-  Response Cost-  Sättigung-  Beschränkung (physikalische Verhinderung, z.B. Festhalten)-  Verstärkung inkompatibler Verhaltensweisen
  • operante Methoden zur Stabillisierung von Verhalten -  Hausaufgaben-  Verhaltensverträge-  Token Economies-  Mediatorentrainings-  Ausblenden der Therapie-  erst kontinuierliche, dann intermittierende Verstärkung
  • Schritte im Habit-Reversal-Training 1.  funktionale Bedingungsanalyse     (insb. frühe Anzeichen) 2.  Aufbau von Veränderungsmotivation 3.  Competing-Response-Training: Inkompatible Handlungen aufbauen     dabei kontingente Anwendung und Verstärkung des neuen Verhaltens 4.  Generalisierungstraining     erst in Therapiesituation, dann im Alltag
  • Techniken zur kognitiven Umstrukturierung (10) -  empirische Disputation-  hedonistische Disputation-  logische Disputation-  Sokratischer Dialog-  Verhaltensexperimente-  Alternative Erklärungen-  Entkatastrophisieren-  Zeitprojektionsfragen (Wie ginge es Ihnen damit in 6 Monaten?)-  Distanzieren (Wie würde ein Unbeteiligter das sehen?)-  Hinterfragen von Mussturbationen-  Reattribuieren
  • Formen des sokratischen Dialogs 1. explikativ (Was bedeutet das?) 2. normativ (Darf ich das?) 3. funktional (Sollte ich das?)
  • Expositions-Reaktions-Management Wie beim Flooding werden intensive Emotionen provoziert. Das Ziel ist aber nicht Habituation oder Extinktion, sondern die Selbsterforschung, sodass die Reaktion für den therapeutischen Prozess genutzt werden kann. Dazu versucht man insb. die Emotionen biographisch zu verankern. Ziel ist eine Art kognitive Umstrukturierung.
  • Elemente von Angstbewältigungstrainings -  Diskriminationstraining: Angstsit. früh erkennen-  Bewältigungsstrategien: z.B. Atmung, Auseinandersetzung statt Vermeidung, Stressbewältigung, positive Selbstverbalisationen-  Üben von Angstbewältigung in Alltagssituationen
  • Therapeutisches Vorgehen bei der kognitiven Therapie der Depression nach Beck direktives und strukturiertes Vorgehen (Infos vermitteln, Hausaufgaben) Verhaltensorientierte Verfahren:-  schrittweise Wiederaufnahme von Aktivitäten, dazu Pläne-  Mastery-and-Pleasure-Technik (gemeistert vs. gefreut) Kognitive Verfahren (cf. Kognitive Umstruktierung)-  Selbstbeobachtung (3 Spalten)-  Auseinandersetzung mit den automatischen Gedanken (5 Spalten)-  Realitätstesten (Recherche, Umfragen, VEX)-  Reattribuieren-  Entkatastrophisieren
  • 3 zentrale Mussturbationen nach Ellis 1.  Ich muss erfolgreich sein! 2.  Du musst mich gut behandeln! 3.  Meine Lebensbedingungen müssen gut sein!     (Es muss mir gut gehen!)
  • Besonderheiten der Rational-Emotiven Therapie im Vergleich zur kognitiven Therapie nach Beck -  Annahme einer objektiv-rationalen Lebensphilosohie-  Therapeut als Erzieher (vs. kollaborativer Empirismus)-  Humor, Provokationen, Gedichte, Lieder, Bibliotherapie
  • interpersonelle Psychotherapie Gruppenprogramm zur Depressionsbehandlung, vom WBP für Depression und Essstörungen anerkannt. Annahme: Depression ist multifaktoriell begründetes Geschehen, dass sich in einem sozialen Kontext realisiert. Problembereiche: 1.  Verlust2.  Rollenkonflikt (Streit)3.  Rollenwechsel (Veränderungen im Leben)4.  interpersonelle Defizite
  • neurobehaviorales Störungsmodell der DBT Prädispositionen: biologische Besonderheiten und Invalidierungserfahrungen. Diese führen zu: 1.  hohe Sensibilität für emotionale Reize2.  sehr intensive emotionale Reaktionen3.  langsamer Rückgang der emotionalen Reaktionen
  • Validierungsstufen in der DBT 1.  Aufmerksamkeit2.  genaue Reflexion3.  Spiegeln, Verbalisieren (mind reading)4.  Validierung anhand vergangener Lebenserfahrungen5.  Validierung anhand des gegenwärtigen Schemas6.  radikale Echtheit
  • Module des Skills-Trainings in der DBT (5) 1.  innere Achtsamkeit2.  Stresstoleranz3.  Umgang mit Gefühlen4.  zwischenmenschliche Fertigkeiten5.  Selbstwert